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Bronco Models CB35168 - OQF 6 Pdr Anti-Tank Mk.IV on Carriage MK.III (Airborne) w/Crew

Das Original:

Die OQF (Ordnance Quick Firing) 6 Pdr war eine gezogene Panzerabwehrkanone der britischen Streitkräfte mit 57mm Kaliber. Gebaut ab 1940 war sie bis in die 1960-er Jahre im Einsatz. Bei den Amerikanern kam sie als 57mm Gun M1 ins Inventar.
Es gab verschiedene Versionen. Eine davon war die für den Luftlandeeinsatz modifizierte Version Mk. IV mit 50 Kaliberlängen und Mündungsbremse auf dem Fahrgestell MK.III, das keinen Zusatzschutzschild mehr hatte und dessen Holme klappbar waren, um die Ladelänge (z.B. für die Verladung in einem Flugzeug oder Gleiter) zu reduzieren. 

Der Bausatz:

Lange Zeit gab es nur die älteren Bausätze der OQF 6 Pdr., bzw. 57mm M1 von Tamiya und Italeri. Nun haben gleich mehrere Hersteller diese PaK wiederentdeckt und sind dabei, diese in den Markt zu bringen. Bronco Model ist der erste, der sich der Luftlandeversion im Kampfeinsatz widmet. Eine weitere Version gezogen von einem britischen Luftlande-Jeep wird bald folgen.

Im Karton befinden sich 4 oliv-grüne Spritzlinge für das Geschütz, 4 weitere mit Munition und Munitionskisten, einer mit Waffen und Ausrüstung der Soldaten und die beiden Reifen. Dazu kommen 4 graue Spritzlinge mit den Soldaten, eine Ätzteilplatine, Bindfaden für das Drahtseil, ein Decalbogen mit Beschriftungen für Munition und Munitionskisten und einer mit Rangabzeichen der Soldaten. Die teils farbige Bauanleitung im A4 Format hat 12 Seiten.

Die Spritzlinge sind wie folgt aufgeteilt:
-          A oliv-grün (1x): Schutzschild, Rohr, Geschützführung, Verschluß, Lafettenholme
-          A hellgrau (1x): Ladeschütze
-          B oliv-grün (1x): Ausrüstungsgegenstände Geschütz, Bedienelemente, Kleinteile
-          B hellgrau (1x): Richtschütze
-          C oliv-grün (2x): Felgen, Radlager, unterer Schutzschild, Kleinteile
-          C hellgrau (1x): liegender Schütze
-          D hellgrau (1x): Geschützkommandant
-          F oliv-grün (1x): Waffen, Magazine, Munitionstaschen, Funkgerät
-          M oliv-grün (2x): Profilreifen
-          P (1x): Photoätzteile
-          Y oliv-grün (2x): große Munitionskiste, Munition
-          Z oliv-grün (2x): kleine Munitionskiste, Munition

Schon seit langem Standard bei Bronco - alle Teile sind sauber gespritzt, ohne Sinkstellen, Versatz, Fischhäute oder Grat. Auswerferstellen sind vorhanden, aber minimal und an Stellen, die man nach dem Bau nicht mehr sieht. Bei den Figuren sind minimale Grate zu finden.

Die OQF kann man in 3 Baugruppen einteilen - das Geschütz mit dem Schutzschild, die Lafette und das Zubehör inkl. Figuren.

Bronco hat auch diesen Bausatz in viele Teile heruntergebrochen, um eine möglichst große Detailtreue zu erhalten. Dies geht bereits beim Verschlussblock los. Die Teile des Öffnungsmechanismus sind separat zu verbauen und ermöglichen eine geöffnete oder geschlossene Stellung. Trickreiche Modellbauer sind ggfs. in der Lage, dies beweglich zu gestalten. Die Mündungsbremse ist ein Hingucker schlechthin und das einteilige Rohr ist auf der ganzen Länge hohl. Um eine schussbereite PaK darzustellen kann man Munition von hinten ins Rohr einführen, bevor man den Verschluss anbaut. Die Richt- und Sichtelemente bestehen aus kleinsten Teilen, die in ihrer Winzigkeit nur noch von den dazugehörigen Ätzteilen getoppt werden. Die Handkurbel allein besteht aus 5 Teilen. Der Schutzschild ist maßstäblich dünn genug ausgefallen. Nicht eine Auswerferstelle am Schild, dafür aber schöne Details wie Nieten und Verschraubungen. Die Sichtklappe für den Richtschützen kann geöffnet oder geschlossen gebaut werden.

Bei den Lafettenholmen kam man früher mal mit 2-3 Teilen pro Holm aus. Dies ist bei Bronco anders. Ein Holm besteht aus über 20 Teilen, welches natürlich den Detailgrad um ein etliches erhöht und es zudem möglich macht, die Holme auch in Lufttransportstellung (eingeklappt) zu bauen. Wie schon bei anderen Bausätzen befinden sich an den Spritzlingen einzelne Nieten, die abgetrennt und einzeln angebracht werden. Die Radachse fällt durch angenehm große und vergleichsweise wenige Teile auf. Schön dargestellt sind die beiden Handbremshebel. Bei einem Rad würde man auf 2-3 Teile tippen (Reifen, Felge, Bolzen). Es sind aber 10 (!). Die Reifen mit dem hervorstechenden Profil sind dabei die größten, die geätzten Zurr-Ösen an den Radnaben die kleinsten Teile.

Schon selbstverständlich lassen sich die Lafettenholme beweglich an der Radachse anbringen, damit man Feuer-, Verlade- oder Zugstellung darstellen kann. Bei dem kleinen Schutzschild an der Radachse fällt die Wahl nicht schwer, denn durch die Beigabe der Figuren wird man sich in den meisten Fällen für die heruntergeklappte Version entscheiden, die man für die Feuerstellung braucht. Durch die kleinen Ätzteile sollte man sich aber auf etwas Fummelarbeit einstellen.

Hat man Geschütz und Lafette zusammengebracht, braucht man nur noch den beiliegenden Bindfaden um die 4 Haken am Schutzschild wickeln. Ob hierbei die in der Spritzlingübersicht verschwiegenen feinen Seilkauschen (Teile C21) zum Einsatz kommen, wird nicht erwähnt.

Als Zubehör liegen noch 2 Sorten Munitionskisten mit der entsprechenden Munition bei. Sehr schön detailliert (man achte auf den eingravierten Code der kleineren Kiste) kommt man mit 6 Teilen pro Kiste aus. Scharniere, Verschlüsse und Tragegriffe sind bereits angegossen. Die Kisten können aber nur in geschlossenem Zustand gebaut werden, erhalten dafür aber eine Unzahl an Decals, wobei man bei den größeren Kisten zwischen 2 Decalvarianten wählen kann.

Als Geschützbesatzung sind 4 Soldaten enthalten. Ein Ladeschütze, der grad eine Patrone in den Verschluss einführen will. Dann der, mit einem zugekniffenen Auge, Richtschütze, der grad ein Ziel anvisiert. Soldat C ist ein liegender Schütze, von dem ich immer noch nicht weiß, was er da macht. Von der Handhaltung her stützt er irgendetwas ab. Zum Schluss kommt noch der Geschützführer, der mit seinem Fernglas das Zielgebiet beobachtet. Alle Figuren haben schöne Gesichter. Die gepolsterten Riemen der Helme kommen mir etwas dick vor. Faltenwurf und Detaillierung der Kleidung und Ausrüstung sind toll. Die Helme sind mit Tarnnetz und Tarnmaterial versehen. Bei manchen Soldaten sind die genagelten Schuhsohlen als separate Teile dabei. Ausrüstungsgegenstände wie Rücken- oder Munitionstaschen ergänzen das Outfit. Die Dienstgradabzeichen gibt es als Decals dazu, die aber bei den Tarnanzügen gemäß Anleitung keine Anwendung finden. Nur die Fallschirmspringerschwinge wird am rechten Arm angebracht.

Die teils farbige Bauanleitung mit Explosionszeichnungen erklärt den Zusammenbau in 17 Schritten. Pro Soldat kommen dann noch 2 Ansichten (Vorder- und Rückseite) dazu. Auf dem Deckblatt erscheint in Englisch, Deutsch und Chinesisch kurz die Geschichte der OQF 6 Pdr. Farbangaben bei Verwendung von Mr. Hobby, Hobby Color, Humbrol und Tamiya Farben finden sich auf Seite 2. Die Lackierung ist mit oliv-drab angegeben. Vorschläge für die Detailbemalung findet man auch in den einzelnen Bauschritten wieder.

Schon erstaunlich, was Bronco aus dieser kleinen PaK noch alles herausgeholt hat. Für unter 27,00 EUR kann man diese klasse Version der OQF 6 Pdr. erwerben. Wie bei fast allen Bronco Bausätzen empfehle ich wegen der sehr feinen Plastik- und Ätzteile den Bausatz für den erfahrenen Modellbauer.