Combat Models, Art. Nr. 72004, Sisu XA-180 "Pasi"

Der Sisu XA-180 ist ein finnischer 3achsiger gepanzerter Mannschaftstransporter, der optisch dem deutschen Fuchs recht ähnlich sieht. Dieser ist auch in anderen Armee wie Dänemark, Estland, Schweden oder auch Ghana im EInsatz.

Die Firma Combat Models bietet dieses Fahrzeug nun in der Exportversion für 10 verschiedene Länder als Spritzgussmodell in 1:72 an. Wir schauen uns das mal etwas genauer an.

Im Bausatz finden wir 5 graue Spritzlinge, einen kleinen Bogen Acetatfolie und 10(!) kleine Decalbögen.

Die einzelnen Spritzgussbauteile machen für 1:72 einen guten Eindruck. Hier und da scheinen die Angüsse etwas dick und man war hie rmit der Zahl der Angüsse auch nicht geizig (Die Unterwanne hat 12, jedes Radteil (innen/aussen) an jeweils 4 Angüssen.). D.h. der geneigte Modellbauer hat schon etwas zu tun allein mt dem Heraustrennen und versäubern.

Die Details der Bauteile können sich sehen lassen, denn in 1:72 begibt man sich schon in einen Bereich der "Winzigkeit" wo manches in Spritzguss schwer darzustellen ist, wenn die Form bezahlbar bleiben soll.

Während die Unterwanne also einteilig gestpritzt ist, setzt sich die Oberwanne aus mehreren Teilen zusammen. Die Luken in der Deckplatte lassen sich offen oder geschlossen bauen, wobei offene Luken dann nur dafür gedacht sind, Figuren hineinzustellen, denn ansonsten schaut man zumindest hinten in ein leeres Fahrzeug. Erfreulicherweise liegt die Deckplatte für den Fahrerraum in der frühen Version (eine Dachklappe) und in der späten Version (2 Dachklappen) bei.

Die Hecktüren wie auch die Seitentüren für Fahrer und beifahrer sind hingegen fest mit eingespritzt und lassen sich nicht öffnen.
Für den Fahrerraum liegt eine Inneneinrichtung bei, die zumindest die beiden Sitze, Konsole, Armaturenbrett und Lenkrad beinhaltet, was für den Maßstab und die eingeschränkte Sicht in den Fahrerraum ausreichend ist.
Für die Glasscheiben der Windschutzsscheibe und der Seitentüren liegt dünne Acetatfolie bei, aus der man diese ausschneiden muss und damit eine kleine Herausforderung des akkuraten Arbeitens.
Die gepanzerten Sichtluken für die Frontscheiben liegen auch bei und können wahlweise hoch- oder runtergeklappt angebaut werden.

Acuh eine Waffenstation bzw. Krähennest mit gepanzerten Wänden und schwerem MG liegt dem Bausatz bei, was ich für eine sehr schöne Zugabe halte.

Die beiden Propeller am Heck sind ebenfalls snthalten plus ihrer entsprechenden Schutzkäfige - hier kommt der Spritzguss in der nötigen Feinheit schon etwas an seine Grenzen, aber es sieht noch gut aus - evtl wären hier PE Teile auch denkbar/sinnvoll gewesen.

Das Fahrwerk mit den drei Achsen wird auf Blattferdern an der Wanne gelagert, was für 1:72 gut gestaltet ist. Allerdings müssen die Achsen vom Modellbauer noch geschnitten und mit den Differentialen versehen werden, was recht eigenwillig und für Anfänger nicht geeignet ist.
Ein Lenkeinschlag der beiden Vorderachsen ist bausatzseitig nicht vorgesehen.

Die Reifen machen einen recht passabelen Eindruck wennauch das Profil ein wenig sehr grob für 1:72 wirkt. Dabei setzen sich die Reifen aus mehreren Teilen (Schichträder) zusammen, was für die Detaillierung von Vorteil ist.

Die Anleitung besteht aus 6 doppelseitig bedruckten DIN A4 Blättern, die zu einer DIN A5 Bauanleitung gefaltet sind. Hier finden sich etwa 25 einzelne Baustufen, die nicht nummeriert sind, aber jeweils mit einer Zeile in englisch übertitelt sind um was es in diesem Bauschritt geht.
Die Zeichnungen scheinen von Hand zu kommen, sind noch ausreichend groß um zu erkennen welche Teile wo anzubauen sind. Wobei die Einzelteile weder markiert noch nummeriert sind, sondern im angebauten Zustand gezeigt werden - aber mit etwas Efahrung ist das kein Problem
Die Hälfte der Anleitung ist mit den Bemalungs und Markierungsoptionen des 10 möglichen Nutzer versehen. Hier werden in 4-seiten Rissen ggf. die Anbringung der Tarnflecke und die zu nutzenden Decals gezeigt. Die Farbangaben sind mit den Farbnamen von Tamiyafarben versehen. Ganz zum Schluss gibt es noch ein paar Farbfotos von echten Fahrzeugen zur Inspiration und Referenz.
Mögliche Markierungsoptionen sind:

• Estonische Armee (Markierungen 103 und 107 EKM) in finnischem Dreifarbtarn
• Estonische Armee (Markierungen 114 und 115 EKM) einfarbig Khaki grün
• Norwegische Armee (markierung 98006), IFOR Einsatz in finnischem Dreifarbtarn
• Schwedische Armee (Markierung GDR 57433), KFOR EInsatz, einfarbig NATO grün
• Schwedische Armee (Markierungen 64381, 57436 und 13537), KFOR Einsatz, einfarbig NATO grün
• Norwegische Armee (Markierungen 98074, 98079, 98004 und 98006), SFOR Einsatz in finnischem Dreifarbtarn
• Schwedische Armee, EE2 (Markierung 12559), SFOR Einsatz in finnischem Dreifarbtarn
• Schwedische Armee, EOD (Markierung 12556), SFOR Einsatz in finnischem Dreifarbtarn
• Schwedische Armee (Markierung 58027), SFOR Einsatz in finnischem Dreifarbtarn
• Schwedische Armee, DogSqd (Markierung 13533), SFOR Einsatz in finnischem Dreifarbtarn

Mein Fazit:

Ein gut gemachtes Modell mit einigen Optionen und einer wahrlich reichhaltigen Auswahl an Markierungsmöglichkeiten. Gute Spritzgussteile zum Bau dieses sonst selten zu findenden Modells!