Ausgepackt-Archiv


www.das-werk-models.com


Das Werk DW35029

Sd.Kfz.250/1 Ausf. B (neu)

Das Original:

Das Sd.Kfz. 250 war ein leichter Schützenpanzerwagen der Deutschen im 2. Weltkrieg, häufig in Panzeraufklärungs- und Kradschützenabteilungen an allen Fronten eingesetzt. Auf das Halbkettenfahrgestell des Sd.Kfz. 10 wurde ein Panzeraufbau aufgesetzt. Bei den älteren Fahrzeugen bestand der sehr verwinkelte Panzeraufbau aus 19 Panzerplatten, bei neueren Fahrzeugen war er gradlinig angeordnet und bestand nur noch aus 9 Panzerplatten. Erste Sd.Kfz. 250 kamen im Sommer 1941 zur Truppe, die neuere Form ab Juni 1943.

Mit einem 100 PS Motor konnte der 5 Tonnen schwere Schützenpanzerwagen eine Geschwindigkeit bis zu 65 km/h erreichen. Die Besatzung bestand aus maximal 6 Soldaten. Je nach Einsatzzweck gab es verschiedene Varianten vom Sd.Kfz. 250/1 bis zum Sd.Kfz. 250/12. Das Sd.Kfz. 250/1 war die Schützenpanzer Version mit 6 Mann Besatzung und bis 2 MG Bewaffnung. Seltener in der Aufklärungsrolle eingesetzt, waren Sd.Kfz. 250 öfter zusammen mit Panzern im Gefecht, wobei der Kampf möglichst vom Fahrzeug aus geführt wurde.

Der Bausatz:

Das Werk belebt den Markt für Sd.Kfz. 250/1-neu Bausätze in Kooperation mit einem asiatischen Hersteller wieder.

Der stabile Karton mit Stülpdeckel ist 390 x 255 x 85 mm groß. Darin befinden sich, in Klarsichttütchen verpackt, 10 hellgraue, 1 Klarsichtspritzling, eine Unterwanne, 1 PE-Platine, je ein Tütchen mit Kettengliedern und eines mit Kettenpolstern, 1 Decalblatt und die Bauanleitung.

Die Spritzlinge sind einwandfrei, die Teile ohne Versatz oder Sinkstellen. Details sind gut herausgearbeitet. Die Klarsichtteile sind kratzer- und schlierenfrei. Für die Ketten liegt ein Tütchen mit vorgeschnittenen Einzelgliedern und eins mit Kettenpolstern bei, die man ohne weitere Arbeiten zusammenbauen kann. Nur ist etwas feiner Grat ist hier da vorhanden, der noch zu entfernen wäre. Eine Anzahl an PE-Teilen verbessert den bereits guten Detailgrad des Bausatzes.

Zwar baut das Sd.Kfz. 250 auf dem Fahrgestell des Sd.Kfz. 10 auf, aber da es sich um ein gepanzertes Fahrzeug handelt, gibt es statt dem Fahrzeugrahmen eine Panzerwanne, die gleich zweimal vorhanden ist. Zum Bau dieses Fahrzeugs braucht man die Wanne Y. Die Wanne aus einem Stück zeigt uns schöne Nietenreihen, Schwingarmlager und Wartungsdeckel am Boden. Antriebsradachsen, Schwingarme, die Spannradachsen und die Kettenspanner werden separat montiert. Bei den Antriebrädern fällt die Wahl auf die je dreiteiligen Räder vom Spritzling H statt den einteiligen des A-Spritzlings. Durch die Dreiteilung kommen die Details besser hervor. Bei genauem Hinsehen erkennt man, dass die Rollenzähne etwas versetzt zu den Auflageflächen der Kettenglieder sind, was vollkommen korrekt ist für eine korrekte Auflage der Kette. Die Lauf- und Spannrollen gefallen mir gut mit ihren dreieckigen Durchbrüchen und hohlgegossenen Speichen. Die Ketten bestehen aus Kettengliedern, die ineinandergesteckt und mit den Kettenpolstern gesichert werden. Bei vorsichtiger Verwendung von Klebstoff bleibt die Kette beweglich. Glieder und Polster befinden sich einzeln in getrennten Klarsichttütchen und können fast ausschließlich ohne Nacharbeit aus der Tüte heraus verwendet werden. Die Vorderachse besteht aus dem querliegenden Blattfederpaket, jedes Federblatt gut erkennbar, der Achse mit den angegossenen Lenkachsen, Lenkgestänge und Stabilisatoren. Da die Lenkachsen angegossen sind, kann ein Lenkeinschlag nicht ohne weiteres bewerkstelligt werden. Die Vorderräder bestehen aus Felge und fünf Radscheiben, die so geformt sind, dass eine entsprechende Profiltiefe entsteht. Auf den äußeren Radscheiben sind in erhabenen Buchstaben/Ziffern Reifenangaben und Hersteller zu sehen. Wahrscheinlich aus Lizenzgründen ist der Herstellername geringfügig verfremdet, aber wenn man das U des letzten Buchstabens zu einem L abändert, kommt man der Wirklichkeit wieder näher. In der Felge ist das Ventilloch vorhanden. Wer mag, kann dort das Ventil aus heißgezogenem Plastik oder Draht für mehr Realismus selbst einsetzen. Es sind auch noch die alten Vorderräder am Spritzling vorhanden. Sie bestehen aus Felgeninnenseiten und dem Reifen mit eingegossener Außenfelge. Hier sind keine Hersteller-/Reifenangaben vorhanden.

Der Innenraum hat so einiges zu bieten. Der Fahrerraumboden hat die Antriebsachsabdeckung mit Sitzunterbau bereits angegossen. Fahrer- und Funkersitz bestehen aus Sitzpolster und Rückenlehne. Die Polster sind leicht eingedrückt und wellig dargestellt, sehr glaubhaft. Die Rückenlehnen zeigen nach hin das Drahtgeflecht, auch sehr schön und gut einsehbar durch den oben offenen Kampfraum. Die Motortrennwand bekommt kampfraumseitig eine zweiteilige Kupplungsglocke mit einem Hebel, einen Elektrikkasten, einen Ersatz-Kinonblock (Panzerglas), Lenkstange mit dem Umlenkgetriebe und das Lenkrad selbst. Zwischen den Vordersitzen findet das Getriebe mit zwei Schalthebeln und einem Aufsatzpolster seinen Platz. Auf dem Kampfraumboden wird linksseitig eine Sitzbank, auch mit schönem Polster, montiert. Auf die rechte Seite kommt ein großer Schrank, leider nur mit verschlossenen Türen. Die Innenseiten des Aufbaus werden mit allerlei Ausrüstungsgegenständen ausgestattet – Feuerlöscher, Gasmaskenbüchsen, Kinonblöcken, Handgranatenhalter und Stilhandgranaten, Magazintaschen, Staukasten etc. Hier kommen die meisten Fotoätzteile (PE) zum Einsatz. Der Staukasten und seine Fahrzeughalterung bestehen komplett aus PE. Man kann die Halterung leer im Fahrzeug anbringen und Tragegurte am Kasten anbringen, um ihn dann irgendwo hinzustellen oder einer Figur (nicht enthalten) auf den Rücken zu schnallen. Auch im Aufbauoberteil findet weitere Ausrüstung wie Wasserflaschen, Kasten und Haltegriffe einen Platz. Die seitlichen Sichtblöcke sind aus Plastikmaterial, die vorderen Sichtklappen, die geöffnet oder geschlossen dargestellt werden können, aus Klarsichtmaterial, wobei die äußeren Panzerklappen eine raue Oberfläche haben, um das Metall darzustellen. Der Hingucker aber sind das Armaturenbrett und das angeschlossene Funkgerät mit ihren hervorstechenden Details. Für beide liegen Decals bei, aber selbst ohne würden beide bei entsprechender Bemalung die Highlights werden. Auch der Motorraum bleibt nicht leer. Der Motor mit den wichtigsten Details wie Motorblock, Zylinderkopf, Luftfilter, Keilriemenscheiben und Keilriemen, Kühler etc., wird durch die geöffneten Motorklappen gut zu sehen sein.

Außen werden große Staukästen angebracht, die gleichzeitig die Kettenabdeckung darstellen. Es gibt je zwei Staukastenöffnungen mit feinen Klavierscharnieren. Dort können die Staukastenklappen geöffnet oder geschlossen angebaut werden. Die Klappen sind beidseitig detailliert, wobei die Außenseite mit Vorhängeschloss und Sicherungskettchen mehr punkten kann. Die vorderen Kotflügel bekommen Begrenzungslichter und Begrenzungsstangen, wobei die linke noch einen runden Rückspiegel bekommt. Ebenfalls links montiert man das Notek-Licht und einen Bolzenschneider. Der Auspufftopf bekommt sein Anschlussrohr. Bei der Panzerkappe, die den Übergang des Rohres in die Panzerung abdeckt, kann man zwischen zwei Formen wählen. Das Auspuffendrohr ist an der Mündung ausgehöhlt, wie es sich gehört. Der rechte Kotflügel hat anstelle des Auspufftopfes einen Staukasten. Eine Axt und ein Vorschlaghammer kommen auf den Kotflügel. Die Bugplatte besteht aus zwei Teilen, einem gebogenen Unterteil und dem geraden Oberteil mit kleinem Wartungsdeckel. Die hintere Panzerplatte beinhaltet die Öffnung für die Hecktür. Über die Öffnung montiert man die Regenrinne, einen Erste-Hilfe-Kasten an die Innenseite der separaten Tür. Die Tür kann man ggfs. auch offen anbauen. Ans Ende des linken Staukastens kommt das Kolonnenfahrlicht. Das Panzeroberteil zeigt feine Schweißnähte an den Verbindungsstellen. Zwei rechteckige Öffnungen vor der Fahrerfront werden von innen mit feinen PE-Gittern verschlossen. Auf den Kampfraumaufbau kommt rechts ein Antennenfuß, über Fahrer-/Beifahrer wird ein halbrunder Kugelfang aufgeklebt, mittig die MG-Halterung mit gewinkeltem Schutzschild und MG-42. Hinten findet mittig eine schwenkbare Waffenhalterung noch Platz. Apropos Waffen – es liegen so einige Waffen wie MP-40, MP-44, Karabiner und MG-34 bei, deren Anbringung von der Bauanleitung nicht berücksichtig wird, aber ich kenne mich mit den Sd.Kfz. 250 auch nicht so aus, um sagen zu können, was davon bei der neuen Ausführung wo zur Verwendung kam.

Wie bei den Waffen sind mehr, bzw. andere Bauteile an den Spritzlingen als benötigt. Also beim Bau darauf achten, dass man die richtigen Teile verwendet. Der Rest wandert in die Ersatzteilkiste.

Die Decals sind sauber gedruckt, seidenmatt und mit wenig Trägerrand. Um den deutschen Gesetzen gerecht zu werden, sind manche Decals aufgeteilt. Der Trägerfilm ist hauchdünn. Es gibt vier Decaloptionen:

-       SS-154952, 1. SS-Panzerdivision LAH

-       WH-342579, Fahrzeug 312, 2. Panzerdivision, Frankreich 1944

-       SS-1432311, Stabsfahrzeug SS-Gruppenführer Carl Friedrich Graf von Pückler-Burghauss, Böhmen 1945

-       WH-581673, Fahrzeug 210, unbekannte Einheit, Russland 1944

Schön zu sehen ist es auch, dass für die Armaturen und auch für das Funkgerät scharf und sauber gedruckte Decals vorhanden sind.

Die farbige, zwölfseitige Bauanleitung im typischen Das Werk Stil (wie eine Dienstvorschrift der Wehrmacht) kommt als Heft im A4 Format. Auf dem Deckblatt finden wir Arbeitshinweise, Symbolerklärungen und Farbangaben mit Nummernangaben nur für AMMO by Mig Jimenez Farben. (Die vier Farbprofile zur Tarnbemalung stammen von AMMO, daher sind diesmal nur Angaben für diesen Hersteller gemacht.)

Auf Seite 2 finden wir die Teileübersicht. Nicht benötigte Teile sind farblich hinterlegt. Mit 22 Bauschritten, die auch immer wieder Unterbauschritte enthalten, kommt man zum fertigen Modell. Zwischendrin werden Farbangaben zur Detailbemalung mittels Buchstaben in quadratischen Kästchen gemacht, die aber zwischen den Teilenummern nicht sofort ins Auge fallen. Jeder Markierungsvariante ist eine ganze Seite gewidmet, also 4 Seiten mit Lackiervorschlägen und Decalanbringung. Die letzte Seite zeigt weitere Modelle von Das Werk. Ob da wieder was Neues dabei ist?

Schön, dass Das Werk dieses gute und detailreiche Modell zu einem annehmbaren Preis wieder auf den Markt bringt. Ran an den Speck!

   Kurz-Übersicht:
   Art.Nr:
   Art des Artikels:
   Material:
   Maßstab:
   Erschienen:
35029
Komplettbausatz
Spritzguss
1:35
August 2022
Hersteller:
Land:
Preis bei
Erscheinen:
Das Werk
Deutschland

ca.42,- Euro

   Geeignet für:


   Preis/Leistung:


   Gesamteindruck:




  
  Review von:
  Frank Krause


Fotos: