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Mit der Nummer 7680 kommt von Dragon nun der GTK Boxer A2 auf den Markt.

Das ist doch tatsächlich mal eine Überraschung - ein Bundeswehrfahrzeug in 1:72 von Dragon - und dazu eine Version des Boxers, die brandneu ist und noch nicht in Plastik erhältlich. Es handelt sich dabei um die GrpTrp Ausführung in der A2 Version. A2 zeichnet sich neben Änderungen im Inneren unter anderem durch einen veränderten Abgasaustritt, eine Verlegung des Abschleppseils und eine Änderung der Frontbleche vor den vorderen Reifen.

Ein richtiger Modellbauer mit Bastellaune, wird etwas spärlich dreinschauen, denn der Karton beherrbergt 5 graue Spritzlinge mit unter 40 Bauteilen und einen Vinylspritzling für die 8 Reifen plus eine Spiegelstickerfolie und einen kleinen Decalbogen.

Soviel vorweg - die Spritzgussqualität an sich, ist auf typischem Dragon Niveau - soll heißen: Keine Fischhäute, Verzüge oder sonstige Gussdefekte.
Bei den Details bin ich mir nicht so ganz schlüssig - auf der einen Seite vielleicht schön, dass das Modell in nicht unnötig viele Teile aufegbrochen ist, aber mit der Teileanzahl macht es fast ein wenig den Eindruck eines Fertigmodells, das um ein paar Details ergänzt werden muss. Sicher muss man die Ausführung der Details in diesem kleinen Maßstab anders bewerten als in 1:35, aber insgesamt kommen mir diese eine Spur zu grob vor. Z.B. die Antirutschflächen, derer der Boxer so einige aufweist, sind erhaben dargestellt und das so, dass es im Original wohl fingerdicke Blöcke wären. Immerhin haben die Pads eine körnige Struktur, was widerum in diem Maßstab ganz schön ist. Dafür dind die vielen runden Befestigungspunkte der Panzerung maßstäblich ganz ok aber widerum fehlen hier die "Innen"details.
Schauen wir uns die einzeilige Oberwanne mal noch weiter an - hier sind wirklich alle nennenswerten Details bereits mit angespritzt, insbesondere auf dem Missionsmodul. Leider sind die 4 Luken geschlossen gespritzt. Lediglich die Kommandatenluke lässt sich offen oder geschlossen bauen.
Was noch angebaut werden muss, sind die Fahrerklappe (in zwei Versionen/Positionen), Antennen und Spiegel und natürlich die Waffenstation. Letzte baut sich aus nur 4 Teilen zusammen und stellt die Version mit der 40mm GraMaWa dar. Etwas detaillierter hätten die Teile gern sein dürfen, inklusive offener Mündung. Sowas sollte bei dem Kaliber auch in 1:72 machbar sein.

Die Unterwanne ist einteilig und müssen nur noch die 8 Räder angeklebt werden. Alle Anbauteile des Fahrwerks ist bereits mit angegossen. Die Schraubenfedern an den Achsen sind irgendwie eigenwillig seltsam dargestellt. Auch einen Lenkeinschlag kann man nicht darstellen.
Die Reifen setzen sich aus der Felge und dem Radreifen aus schwarzem Vinyl zusammen. Diese weisen ein schön gemachtes Profil auf, aber die Reifenflanken sind irgendwie rau und ohne jegliche Details. Die Felgen stellen es auch leider nur im groben dar, denn die innere Abdeckung fehlt und die fast 50 Radmuttern auf dem äusseren Felgenring sind nichtmal angedeutet.
Die Frontpartie der Wanne ist korrekt für die A2 Version dargestellt. Die Auspuffanlage links ist mit der Version A2 umgestaltet und ist jetzt ein rechteckiger Kasten, der die Abgase horizontal zur Seite ablässt. Dieser Kasten ist grundsätzlich an der Unterwanne mit angegossen, aber leider sieht er wie ein solider Staukasten aus ohne Struktur oder Öffnung zur Seite.

Die Heckplatte wird einzeln eingeklebt und hat auch bereits die wichtigen Details mit angegossen. Die kleine Hecktür lässt sich (in der Wahl aus zwei Bauteilen) offen oder geschlossen anbauen. Offen macht insofern wenig Sinn, alsdass der Innenraum völlig leer ist und das durch die Luke auch sichtbar wäre.

Als nettes Gimmick hat Dragon für alle Spiegel und Glasflächen kleine, vorgeschnittene Spiegelsticker beigelegt - das ist man ne gute Sache. Kann Klarsichtteile zwar nicht wirklich ersetzen, aber besser als alles entsprechend anmalen zu müssen.
Was hingegen leider fehlt, ist das Abschleppseil - insbesondere, da es durch seine Position die A2 Version noch besser hervorheben würde.


Die Bauanleitung ist ein doppelseitiges A4 Blatt mut lediglich 4 Baustufen. Diese sind sehr übersichtlich und gut verständlich.
Auf der Kartonrückseite findest sich eine 4 Seitenansicht für die Bemalungs- und Markierungsanleitung. Mir ist unverständlich, warum die linke Seite nicht gezeigt wird, denn bei Fahrzeugen mit festgelegtem Tarnmuster, empfinde ich die Vorgabe ALLER Seiten als erforderlich.
Der Decalbogen beinhaltet Nummernschilder, MLC Schilder, eiserne Kreuze und die Balken für das Leitkreuz für eine Markierungsversion. Schade - auch da wäre mehr gegangen - vor allem fehlen mir die taktischen Zeichen.

Was bleibt als Fazit - per se ein schöner Bausatz und vor allem erfreulich dass diese A2 Version des Boxers auf den Markt gekommen ist - aber hier hätte man noch einiges besser und schöner machen können. Zwar hat 1:72 seine Grenzen bei den Details, aber Dragon hatte schon gezeigt, was sonst in 72 so machbar ist. Schade, hier hapert es an allen Bereichen. Aber insgesamt lässt er sich zügig zu einem Boxer bauen, der in der heimischen Vitrine eine gute Figur macht. Hoffen wir auf mehr, mit Lehren aus diesem Bausatz. Für mich am liebsten in 1:35 und dann in bewährter Detailwahnsinnsqualität von Dragon.



   Kurz-Übersicht:
   Art.Nr:
   Art des Artikels:
   Material:
   Maßstab:
   Erschienen:
7680
Komplettbausatz
Spritzguss
1:72
Juni 2021
Hersteller:
Land:
Preis bei
Erscheinen:
Dragon Models Ltd.
China

ca.20 Euro

   Geeignet für:


   Preis/Leistung:


   Gesamteindruck:




  
  Review von:
  Thomas Hartwig



Fotos:











Muster bereitgestellt durch:


http://www.modellbau-koenig.de



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