Ausgepackt-Archiv


http://www.hobbyboss.com/index.htm

Alleinvertrieb in Deutschland durch:


http://www.ibgmodellbau.de/
Schmiljanstr.5
12161 Berlin
Tel./Fax: 030 / 723 12 36
ibgmodellbau@ibgmodellbau.de

Über inzwischen Jahre hinweg von der IDF-Modellbaugemeinde sehnsüchtig erwartet ist er nun da! Der Merkava IV von Hobby Boss unter Nummer 82429.

Schon im Vorfeld waren die Diskusionen im Internetz hitzig entbrannt. „Falsches Laufwerk! Heul! Schluchts!“ war da immer wieder zu lesen. Über den Sinn und Zweck von Mosern über noch nicht erschienene Modelle ließe sich jetzt hier sicher eine halbe Doktorarbeit schreiben, aber naja lassen wir das lieber!

Falsch ist die Wanne tatsächlich! Der Merkava hat ja schließlich keine Drehstabfederung! Auffallen wird es, auch wenn da schon wieder Leute am mosern waren „aber wenn ich von Vorne druntergucke, dann ...“, nur bei genauer Betrachtung. Und auch dann nur dem Experten.
Und außerdem will HobbyBoss die Wanne in der zweiten Ritsche korrigieren, womit die Diskussion dann endgültig beendet sein wird! Man darf also gespannt sein

Also zurück zum Modell. Der Karton ist mit 38 Spritzlingen bis zum Bersten gefüllt. Davon entfallen allerdings schon mal 18 auf die Einzelgliederkette. Und kleine Tütchen mit Metallteilen für die Teile der Ball-and-Chain-Panzerung (die Kugeln an Ketten unterm hinteren Turmüberhang), die besten Leiträder, die es für einen Merkava je gab, Decals, Ätzteile, Klarsichtteile usw. Man weiß gar nicht was man zuerst aufreißen soll.

Modellabmessungen:    Länge: 258.7mm   Breite: 106.28mm
Plastikteile: 745
Besonderheiten:
-multi-directional slide mould Ober – und Unterwanne
-216 Einzelkettenglieder
- Photoätzteile: 96

Aufgrund der Teilevielfalt werde ich mich nun Schritt für Schritt durch die Bauanleitung hangeln und dabei auch immer wieder einen Blick aufs Academy Modell werfen.

Die Wanne:

Wie immer wird der Bau mit dem Fahrwerk begonnen. Die Teile sind absolut versatz- und gratfrei gespritzt. Wohl auch etwas detailierter als bei Academy, was aber egal ist. Man sieht eh nie wieder was davon unter den Kettenschürzen. Die Leiträder sind in Slide-Molde-Weise gegossen und perfekt. Die Laufrollen überraschen mit dem selben Aufbau wie die Academy Laufrollen: „Gummiringe“ für die  Darstellung der Laufflächen der Laufrollen. Viele finden das doof, aber Legend und Co werden sicher schon bald Ersatz liefern. Einzelne Nieten müssen noch aufgeklebt werden, wofür es sowohl Ätzteile oder aber Plastikteile gibt. Der Auspuff ist sicher besser als der im Academy Kit. Ätzteile und die Tatsache, dass er unten zu ist und man nicht auf die Kette guckt, sind eindeutige Vorteile. Das Gitter zum Schutz des Auspuffs gehört eher an einen Merkava LIC (low intense combat – Opa hätte gesagt: für den Partisanenkampf). Aber stören kann es beim besten Willen nicht. Sehr schöne Klarteile für Scheinwerfer und Winkelspiegel lassen immer mehr Lust aufkommen, den Bau sofort zu beginnen. Die Notausstiegsklappe am Heck läßt sich offen oder geschlossen montieren. Fehlt nur noch eine Inneneinrichtung. Fraglich aber, ob die IDF jemanden so genau in ihr Flaggschiff gucken läßt. Die Staukörbe am Heck lassen sich „gefüllt“ oder leer und aus Ätz- oder Plastikteilen bauen. Mehr geht nicht. Da ist für Jeden das Richtige dabei. Muß ich wirklich noch was zur Qualität der Kettenschürzen schreiben? Nein, perfekt, was sonst. Kette ebenso. War diese bei Academy noch ein ziemlicher Schuß in den Ofen kann hier die Friulkette getrost in der Schachtel bleiben.

Zum Abschluss bleibt noch die Frage nach dem Laufwerk. Ich habe alle meine Bücher über die IDF gewälzt und Fotos verglichen, dass ich jetzt jede Schraube am Merkava mit Vornamen kenne. Beantworten kann ich es trotzdem nicht. Wird sich zeigen, wie es gebaut aussieht.

Der Turm:

Auch hier: Alles vom Feinsten! Die Teile besitzen feinste Details und haben weder Grat noch Versatz! Die Ball-And-Chain-Panzerung erinnert an Legend. Feine Metallkette und Metallkugeln mit Draht zur Befestigung. Auch sind hier, anders als bei Academy alle Stauflächen auf dem Turmdach mit den entsprechenden Gegenständen befüllt. Auch sind die Laserfrühwarnsysteme hier montiert darstellbar. Allerdings die alte Version, wie sie hauptsächlich an Merkava II und III zu finden ist. Hauptsache es gibt überhaupt mal welche! Auch beim Turm kann zwischen offenem oder abgedecktem Staukorb gewählt werden. Das .cal50 MG und das FN-MG erreichen fast Gen-2 Standard, obwohl man das Rohr vom .cal50 gegen ein gedrehtes und die Munition austauschen sollte. Sieht einfach besser aus! Aber auch am Turm gibt es einen Punkt, der mir nicht so gefällt. Es kann die Ladeschützenluke nicht alternativ eingebaut werden (bei LIC und Ausbildungsfahrzeugen). Aber den LIC bringt ja auch Academy bald!

Special Thema: Antirutschbeschichtung!

Man möchte den Entwickler erwürgen, wenn man diesen Antirutschbelag sieht! Der ist perfekt! Wenn man einen Leo oder Abrams baut! Das wünsch ich mir auf allen BW und US Fahrzeugen! Aber nicht auf einem Israeli!!!! Die kippen ja bekanntlich gerne Rollsplitt auf ihre Panzer und versiegeln diesen mit Beton (oder auch nicht. Es macht aber gewaltig den Eindruck!). Wer sich das mal angucken will, dem sei das Panzermuseum in Munster empfohlen. Da steht ein Merkava Mk. I. Einfach mal das Gesicht auf die Bugplatte legen und kräftig hin und her rutschen! Spaß beiseite: Hier muß wohl oder übel der gute, alte Vogelsand wieder herhalten.

Decals:
Es können zwei Versionen dargestellt werden. Zu Einheit und Einsatzort schweigt sich die Anleitung aus.

Fazit: Tja, welcher ist besser? HobbyBoss oder Academy? Sicher ist der HobbyBoss Bausatz was die Qualität und die Wahlteile angeht besser, aber nicht viel. Der Academy hingegen läßt sich zum LIC umbauen und ist wohl allgemein etwas einfacher zu bauen. Wer also einen superdetailierten Merkava mit allem Drum-und-Dran möchte, der nehme HobbyBoss. Wer schnell sein will, oder einen LIC bauen möchte, der nehme den Academy.






zurück