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Hobby Boss 83834

French GCT 155mm AU-F1 SPH

Das Original:

Basierend auf dem Fahrgestell des AMX-30 ist die GCT 155mm AU-F1 SPH eine Panzerhaubitze aus französischer Produktion zum Ersatz der Mk F3 155 mm. Sie trat ihren Dienst Anfang der 80-er Jahre an und wurde auch an Saudi Arabien und den Irak geliefert.

Bewaffnet mit einem 155mm/L39 Geschütz mit automatischem Lader verschießt sie die übliche Nato-Munition, aber auch andere Arten mit einer Feuergeschwindigkeit von 6 Schuss/Minute bis max. 8 Schuss/Minute bis zu max. 28 Kilometer. Der 529 KW (720 PS) starke Motor erlaubt Fahrgeschwindigkeiten bis zu 60 km/h auf der Straße beim einem Gefechtsgewicht von 46 Tonnen.

Die GCT 155mm AU-F1 SPH wurde erstmals im Irak-Iran Krieg eingesetzt und bewies ihre Überlegenheit in Zielgenauigkeit und Reichweite gegenüber vergleichbaren sowjetischen und amerikanischen Modellen. Auch auf dem Balkan und beim UN Einsatz im Libanon war sie dabei. 

Der Bausatz:

Lange Zeit war das Heller Modell der AU-F1 der Maßstab. Neben anderen Herstellern hat auch Hobby Boss sein Herz für die französische Panzerhaubitze entdeckt.

14 sandgelbe und 1 glasklarer Spritzling, Ober- und Unterwanne, Turmoberteil, zwei Ätzteilplatinen, zwei Vinylketten, ein Stück Kupferdraht und ein Abziehbilderbogen (Decals), eine 20-seitige Bauanleitung und eine 1-seitige farbige Bemalungsanleitung stellen den Inhalt des Kartons dar. Ober- und Unterwanne sind wie so oft bei Hobby Boss in einem Extrafach im Karton geschützt aufgehoben.

Die Spritzlinge sind wie folgt aufgeteilt:

- A (2x): Antriebszahnkranz, Leitrad, Seitenvorgelege, Lüftergräting, Kanister, Rückleuchten und Kleinteile
- B (4x): Lauf- und Stützrollen, Schwingarme, Anschlagdämpfer, Feuerlöscher, Ersatzkettenglied und Kleinteile
- C (2x): Seilkauschen, Scheinwerferkörper, Winkelspiegel und Kleinstteile
- D (1x): Auspufftöpfe, Schwingarme, Werkzeuge, Anhängehaken, Fahrwerksteile, Wannenklappen
- E (1x): Kettenabdeckungen, Fahrerluke, Stützwinkel, Verstärkungsbleche, Motorraumrückwand, Frontklappen, Begrenzungsleuchten, Blinker und… Kleinstteile
- F (1x): Turmdrehkranz, Turmrückwand, Munitionsbunker
- G (1x): Rohrwiege, Rohrblende, Rohr, Mündungsfeuerdämpfer, Turmheckklappen, Turmkorb, Turmseitentüren, Rohrvorholer, Rohrbremsen, Staukästen, Turmluken, MG, Kleinteile
- H (2x): Griffe, Zylinder, Rohrwischenstangen
- GP (1x): Klarsichteile wie Winkelspiegel, Lampengläser
- (1x): Unterwanne
- (1x): Oberwanne
- (1x): Turmoberteil
- PE-A (1x): Photoätzteile (Lüftergitter, Leitradverstärkungen etc)
- PE-B (1x): Photoätzteile (Kanisterhalterung, Auspuffschutzgitter etc)
- (1x): Kupferdraht (Abschleppseile)
- (2x): Vinylketten
- Decals (1x)

Da ist was los in dem 41x26x6,5 cm großen Karton mit der kurzen Historie der AU-F1 an der Seite. Der riesige Turm sticht direkt ins Auge. Die Spritzlinge sind in einzelnen Klarsichttüten verpackt. Ober-, Unterwanne und Turm ruhen geschützt in einem eigenen Fach. Sinkstellen, Versatz, Fischhäute gibt es nicht. Auswerferspuren gibt es an den Innenseiten mancher Teile und verschwinden so beim Bau automatisch.

Schon die Unterwanne mit ihren Ecken und Winkeln, Wartungsdeckeln und Aufnahmen für die Schwingarme zieht die Aufmerksamkeit auf sich. Da lohnt es sich fast, eine auf die Seite geworfene AU-F1 zu bauen. Verstärkungsstreben und Verschraubungen geben den Laufrollen einen besonderen Touch, doch die Details sind etwas weich. Man kann kaum erkennen, dass es sich um Sechskantschrauben handeln soll. Da sehen die Schrauben an den Antriebszahnkränzen schon besser aus. Das Laufwerk wird einen schon eine Weile beschäftigen, denn außer den Schwingarmen muss man Anschlag- und Stossdämpfer, Seitenvorgelege, Stützrollen und  Schwingarmfederung/dämpfung (?) anbauen. Die Kette besteht zwar pro Seite aus einem Vinylstrang, hat aber tolle Details und…stellt anders als bei den Konkurrenten die neuere Diehl-Kette mit 2 Kettenpolstern pro Glied dar.

Eckig und winkelig ist auch die Oberwanne. Hier sind schon viele Details wie Wartungsdeckel und Griffe angegossen, kommen aber sehr schön zur Geltung. Ausnahme sind die halboval-förmigen Ösen an den länglichen Wartungsklappen links und rechts des Lüftergitters. Die sind etwas zu flach und man mag vielleicht dazu tendieren, diese abzuschleifen und durch Drahtbügel zu ersetzen. Jede Menge Anbauteile der Wanne lassen keine Langeweile aufkommen. Bei den Fahrerwinkelspiegel hat man die Wahl zwischen normalem Plastik und Klarsichtteilen. Bei den Blinkern, Rück- und Begrenzungsleuchten muss man sich mit normalem Plastik zufrieden geben. Nur die Hauptscheinwerfer erhalten ihre Gläser aus Klarsichtmaterial. Am Heck werden Kraftstoffkanister mit ihren Halterungen angebracht. Sehr schön anzusehen, aber wer bisher noch keine Erfahrung mit Ätzteilen hat, muss sie hier sammeln, denn es gibt keine Alternativteile. Mit den gewonnenen Kenntnissen bereiten dann das geätzte Lüftergitter und die Schutzgitter über den außen liegenden Auspufftöpfen keine Probleme mehr. Überhaupt gefällt mir die ausgewogene Mischung aus separaten und angegossenen Teilen hier. Etliche Griffe, Deckel etc angegossen, ohne an Detail zu verlieren, aber genug Einzelteile, damit keine Langeweile aufkommt. Ein sehr schönes Detail stellt das Abschleppseil aus verwundenem Kupferdraht dar. Wie das Original aus vielen einzelnen dünnen Drähten verdreht eine Erholung für die Augen gegenüber den Gummi- oder Plastikseilen, die es immer noch bei anderen Herstellern gibt.

Der riesige Turm kommt ohne Inneneinrichtung aus. Nur die beiden großen Munitionsbunker im Heck sind so dargestellt, dass man beim Blick von außen (Beladungsszene) auf die Munition schaut. Durch die gelungene Darstellung lässt man gern die Klappen offen, zumal man sich ja hier auch farblich austoben kann, sieht man Originalfotos. Die Blende mit den außen liegenden Rückstossdämpfern und Rohrvorholern sieht äußerst geschäftig aus. Turmluken und Türen liegen separat bei und weisen auch Innendetails auf. Die Winkelspiegel des Kommandanten sind Klarsichtteile, der Suchscheinwerfer und sein "Glas" auf dem Turm wiederum nur aus sandgelbem Plastik. Das Rohr besteht aus 2 Hälften, die zusammengesetzt noch einen Ätzteilring  erhalten. Auf die Mündung kommt die 2-geteilte Mündungsbremse mit einem Abschlussring. Das cal.50 MG besteht nur aus wenigen teilen, ist aber schön detailliert und die Mündung ist bereits aufgebohrt. Der dazugehörige Munitionskastenhalter macht was her, aber enthält keinen Munitionskasten mit der cal.50 Munition.

Die Hobby Boss typische schwarz-weiße Bauanleitung beginnt wie immer mit einer Spritzlingübersicht. Die Bauanleitung mit 26 sinnvoll aufgeteilten und leicht verständlichen Schritten ist angenehm für die Augen. Immer wieder gibt es Unterbaugruppen, die die großen Bauschritte entzerren. Bemalungsvorschläge für 1 Fahrzeug der französischen Armee in Nato 3-Farbtarnung findet man auf dem farbigen Zusatzblatt. Farbangaben werden für Mr. Hobby, Vallejo, Model Master, Tamiya und Humbrol Farben gemacht.

Der winzige Abziehbilderbogen enthält die Fahrzeugkennzeichen, Einheitsbezeichnung und 4 weiße Punkte jeweils mit 2 kleinen roten, deren Bedeutung sich aber meiner Kenntnis entzieht.

In meinen Augen ein sehr ordentlicher Bausatz mit einem angenehmen Mischungsverhältnis aus Details und Teileanzahl. Die Ätzteile haben eine angenehme Größe (für meine dicken Finger und schlechten Augen). Die nicht vorhandene Turmeinrichtung fehlt mir nicht unbedingt. Die beim Bau gesparte Zeit kann man in die Bemalung stecken und eine fantastische AU-F1 auf die Ketten stellen. Der Preis liegt zwar 20,00 EUR unter dem des aktuellen Konkurrenzmodells, aber immer noch bei ca. 40,00 EUR und somit an der Schmerzgrenze.














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