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Hobby Boss 83840
Soviet BA-10 Armor Car 

Das Original:

Auf Basis eines verbesserten GAZ-AAA Fahrgestells entstand der BA-10 aus den Vorgängern BA-3 und BA-6. Mit 3.311 Exemplaren in verschiedenen Ausführungen war er der meistgebaute, schwere Panzerwagen der damaligen Sowjet Union. Seine Bewaffnung setzte sich aus einer 45 mm Kanone in einem Turm und zwei 7,62 mm DT Maschinengewehren zusammen. Die Besatzung bestand aus 4 Mann. Sein 50 PS (37 kW) Motor konnte ihn bei einem Gewicht von 5,14 Tonnen bis 53 km/h beschleunigen. Im 2. Weltkrieg tauchte er bis ca. 1943 auf den Schlachtfeldern im Osten auf. Vereinzelte Exemplare waren bis 1945 zu sehen. Finnland, Deutschland und anderen Achsenmächte setzten den BA-10 als Beutefahrzeug ein.

Der Bausatz:

Hobby Boss hat das Thema dieses schweren Panzerwagens neu aufgenommen. Es existieren zwar ältere Exemplare, aber Modellbauer werden das auf dem heutigen Stand der Technik produzierte Modell sicherlich mit Freuden begrüßen.

Die über 260 Teile sind gut in Klarsichttüten im 340 x 220 x 58 mm großen Karton verpackt. Es finden sich darin 9 sandgelbe und 1 glasklarer Spritzling. Weiterhin liegen der gepanzerte Aufbau in einem Stück, 12 Gummireifen, zwei Ätzteilplatinen und ein Abziehbilderbogen (Decals), eine 12-seitige Bauanleitung und eine 2-seitige, farbige Bemalungsanleitung bei. Die separaten Bauteile wie Aufbau und Reifen sind wie üblich in einem Extrafach im Karton geschützt aufgehoben.

Der Inhalt ist wie folgt aufgeteilt:

- A (1x): Motor- und Getriebeteile, Teile der Vorderachse, Blattfeder, Lenkrad, Lenkgetriebe und -gestänge, Aufpuffteile, Armaturenbrett, -tafel, Schalthebel, Pedale, Scheinwerfer, Nummernschild, Hupe, Stoßstangenhalter
- B (2x): Felgen und Bremstrommeln
- C (2x): Hinterachsteile, Blattfedern, Sitze, Lüftungsabdeckung
- J (1x): Kühler, Kühlleitung, Front-MG, Kugelblende, Querträger, Frontblech, Armaturenabdeckung, Rücklicht, Scheinwerferhalter
- S (1x): Rahmenlängsträger, Fahrzeugboden, Kotflügel (vorn und hinten), Schäkel und Halter, vordere und seitliche Motorklappen, Türen, Staukästen, Teile der Seitenpanzerung, Fahrerfront, Sichtklappen, Schaufel
- T (1x): 45 mm Kanone, -lager, -blende, Antennenfuß, Turm, -luke, Turmoptik, MG, Ersatzradhalterungen, Trittbleche und Halterung
- V (1x): Scheinwerferglas Frontscheinwerfer
- WH (1x): Rahmenquerträger, Kardanwellen und -gelenke, Batteriekasten (?)
- (1x): gepanzerter Aufbau
- (12x): Gummireifen
- PE-B (1x): Pedalriffelung, Stoßstange, Sitzscharniere, Lüftungsblech, Aufpuffhalterung
- PE-E (1x): Kotflügelträger, Antennenfußblech, Rücklichthalterung, Schaufelhalterung
- Decals (1x)

Man braucht es bei den neuen Bausätzen eigentlich nicht mehr ansprechen, denn sauberer Guss, kein Grat, wenige, flache Auswerferspuren an nicht mehr einsehbaren Stellen sind ja die Norm. Besonders positiv sind mir die innen hohlen Gummireifen aufgefallen, da keine Angüsse, Nähte oder Grat zu sehen sind.

Fahrwerk: Das Gros der Bauteile ist für das Fahrwerk. Der Rahmen besteht aus Längs- und Querträgern. Die Hinterachsen setzen sich aus Differentialgehäusehälften und den Achsstummeln zusammen. Jede Menge kleine Anbauteile, die bis ins Bremsgestänge gipfeln, werden den Modellbauer etwas fordern. Die Blattfedern sind gut artikuliert. Die Vorderräder lassen sich auch eingeschlagen darstellen. Die 12 Reifen mit Hersteller- und Reifengrößenaufdruck und klasse Profil lassen sich in Gummi gar nicht besser darstellen. Daumen hoch dafür.

Motor: Man hat sich Mühe gegeben, den Motor möglichst naturgetreu wiederzugeben. Lichtmaschine, Belüftung, Kühlleitungen, Keilriemen und -scheiben, Lüfterrad, Luftfilter und Pedale - alles da. Nur die Verkabelung müsste man noch selbst gestalten (wenn man will). Der Kühler mit der feinen Riffelung stellt mich ganz und gar zufrieden.

Innenraum: Fahrer- und Beifahrerplatz sind voll ausgestaltet. Sitzpolster und Rückenlehnen sind gewellt, wie man es erwartet. Die Scharniere der Rückenlehnen werden mit PE Teilen dargestellt. Schalthebel, Handbremse sind ebenso vorhanden wie das Gaspedal. Kupplungs- und Bremspedal ragen vom Motor her in den Innenraum. Das Armaturenbrett besitzt eine winzige Armaturentafel, für deren Instrumente sogar winzige Decals beiliegen.

Aufbau: Der Aufbau besteht aus einem großen Teil. Öffnungen für Türen, Belüftung und Wartungsklappen sind vorhanden. Die Türen sind beidseitig mit Details versehen, können also für den Blick in den Innenraum offen gelassen werden. Leider sieht die Anleitung den Anbau der Motorklappen nur im geschlossenen Zustand vor. Es gibt auch keine Scharnierteile, die einen offen Anbau erlauben. Hier muss man improvisieren, wenn man den Blick auf den feinen Motor erlauben will. Gleiches gilt auch für die Sichtklappen des Fahrers und in den Türen. Beim Beifahrer wird ein MG in Kugelblende eingebaut. Das MG mit Trommelmagazin sieht gut aus und wäre auch durch eine offene Tür gut zu sehen. Die hinteren Kotflügel erhalten Winkeleisen aus PE Teilen. Auf die Kotflügel werden (vermutlich) die Tanks aufgesetzt. Die geschwungenen Kotflügel der Vorderräder sind angenehm dünn ausgefallen. Zwischen ihnen und dem Aufbau werden die Halterungen für Hupe und Scheinwerfer angebracht. Hupe und Scheinwerfer sind selbstverständlich ausgehöhlt. In den Scheinwerfern sind die Glühbirnen nachgebildet. Glasklare Scheinwerfergläser mit Riffelung geben den Lampen ein natürliches Aussehen. Die Stossstange besteht aus einem PE Teil, das mittels zweier PE Halterungen an der Fahrzeugfront befestigt werden.

Turm: Der Turm hat vergleichsweise wenige Teile, weist aber außen alle Details auf. Die Turmschale besteht aus einem Stück, so dass man hier nicht mit Klebenähten zu kämpfen hat. Die Rohrwiege kann beweglich in die Blende eingebaut werden. Das 45mm Kanonenrohr ist am Ende ausgehöhlt. Vom koaxialen MG gibt es nur den außen sichtbaren Teil. Linksseitig wird im Dach die Turmoptik aufgebaut. Der große Lukendeckel ist beidseitig detailliert, würde aber geöffnet und ohne Figur in der Luke den Blick in das absolut leere Turminnere zulassen.

Die schwarzweiße Bauanleitung beginnt wie immer mit einer Spritzlingübersicht. Hier wird auch angegeben, welche Teile nicht für den Bau benötigt werden. Von einigen Unterbaugruppen begleitet führt die Bauanleitung in 14 sinnvoll aufgeteilten und leicht verständlichen Schritten zum fertigen Modell.

Das farbige Zusatzblatt gibt Bemalungsvorschläge für 4 Fahrzeuge vor:

- weiße Wintertarnung, die russisch-grüne Streifen freilässt
- weiße Wintertarnung
- Russisch-grün mit braunem Tarnmuster
- Panzergrau für Beuteversion 

Für die letzten drei Versionen gibt es passende Decals, aber ohne Angaben der Einheiten.

Farbangaben werden für Mr. Hobby, Vallejo, Model Master, Tamiya und Humbrol Farben gemacht.

Wer nicht im Internet nachschlagen möchte, für die Geschichte des BA-10 in aller Kürze auf dem Kartonrand aufgedruckt.

In meinen Augen ein Gewinner. Übersichtliche Teileanzahl ohne an Details zu verlieren. Hobby Boss hat gute Arbeit geleistet. Anfänger, die sich mal an PE- und Kleinteilen versuchen wollen, können ebensoviel Spaß dran haben wie Profis, die noch Raum für Aufwertungen haben. Gegenüber den Vorgängermodellen anderer Hersteller eine große Verbesserung.

Der Preis um die 28,00 EUR im deutschen Handel ist annehmbar.





















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