Ausgepackt-Archiv


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Mit der Nr. 72558 bringt IBG eine weiter Focke-Wolf Fw 190 D-9 (als Prototyp) heraus. Diesmal in limitierter Auflage.

Die V53, zusammen mit der V54 waren die letzten Prototypen vor dem serienmäßigen Anlauf der D-9.

Sieben graue Spritzlinge finden sich in dem für IBG typischen Karton, gefolgt von einem Rahmen mit Klarteilen. Weiterhin gibt es zwei recht umfangreiche Abziehbilderbögen, eine filigrane PE-Platine und natürlich die obligate Bauanleitung. Als Zugabe gint es noch zwei gedruckte Bordwaffen und Waffenschachtabdeckungen.

Alle Rahmen mit den Bauteilen sind sehr sauber gespritzt. Versatz und/oder Grat ist keiner zu finden. Angüsse sind geschickt auf den Rahmen gesetzt. Alle Teile weisen einen hohen und scharfen Detaillierungsgrad auf. Naturgemäß bleiben einige Teile für die Grabbelkiste übrig.

Fangen wir doch mal bei dem Triebwerk an. Für diesen Maßstab ist der Jumo 213A-1 recht schön wiedergegeben. Es sind einige, teils winzige  Aggregate zu verbauen bis man den Motor mit den Motorträgern verbinden kann. Sehr schön gemacht und umgesetzt. Detailfanatiker werden sich hier sicher auch noch austoben…

Das Cockpit ist ebenfalls gut gestaltet und besitzt die nötige Ausstattung incl. dem Gurtzeug für den Piloten. Die Gerätebretter und Seitenkonsolen können sowohl mit dem Pinsel bemalt oder aber mit Decals belegt werden. Jeder nach seinem Gusto. Ein paar Ätzteile werten den Führerraum weiter auf. Gleichwohl gibt es auch noch zwei ebenfalls ansprechend gemachte MG 131 mit Magazinen die vor der Cockpitfront verbaut werden. Leider verschwindet alles unter einer ebenfalls toll umgesetzten Motorhaube. Eine Option diese offen darzustellen gibt es nicht. Allerdings zeigt sich der Motor später durch die Öffnungen in den Fahrwerksschächten. Auch in diesem Fall hat IBG gute Recherchearbeit betrieben.

Rumpf und Tragflächen sind mit einer Unzahl von fein ausgeführten Panellinien und Nietenreihen überzogen. Für manche etwas irritierend, aber es gibt genügend Fotos auf denen diese Details deutlich zu sehen sind. Top umgesetzt.

Sehr schöne Idee ist auch der Spant, der vor dem Cockpitbereich eingebaut wird. Dieser wird bei dem späteren Einbau der Tragflächen eine große Hilfe sein da die Flächen dann im richtigen Winkel zum Rumpf liegen. Leider ist das Pitotrohr am rechten oberen Flügel mit angegossen. Lieber abtrennen und erst am Ende des Baus wieder ankleben.

Für die Komplettierung der Radschächte kommen wieder Ätzteile zum Einsatz und zwei weitere MG 151/20 in den Flügelwurzeln.

Diverse Ruderflächen sind einzeln beigelegt und können in der vom Modellbauer  gewünschten Stellung fixiert werden. Stifte für die Kontrolle eines ausgefahrenen Fahrwerks sind ebenfalls vorhanden und auf der Oberseite der Tragflächen einzubauen. Ein Detail das immer wieder bei anderen Kits vernachlässigt wurde.

Punkten kann das gesamte Fahrwerk und wenn ich mich nicht täusche sind die Reifen dezent abgeplattet. Lediglich Bremsleitungen können ergänzt werden.

Die Kanzel ist schlierenfrei, angenehm dünn gespritzt und wird mit einer Kopfstütze sowie einer Strebe komplettiert.

Durch die Feinheit der Teile sollte einer Lackierung mit dem Airbrush der Vorzug gegeben werden. Bei einer Pinselbemalung besteht eventuell die Gefahr zu viele Details in Farbe zu ersticken.

Die 16-seitige Bauanleitung im A4 Format ist in schwarz-weiß mit farbigen Akzenten gehalten. Kurze Beschreibungen oder Anleitungen sind in Polnisch und in Englisch. Auf der ersten Seite finden wir etwas zur Geschichte des Flugzeuges. Seite 2 zeigt uns die Teileübersicht. Auf Seite 3 gibt es eine Bemalungstabelle mit Farbnummern für Valejo, Hataka, Life Color, Mr. Hobby und AK Interactive. 23 Bauschritte führen einen zum fertigen Modell in sinnvoll aufgeteilten, leicht verständlichen Schritten mit ausreichend großen Zeichnungen, Farbangaben wo notwendig incl.. Einzelne Baugruppen, die in einem späteren Bauschritt verbaut werden, erhalten eine weiße Nummer in einem Dreieck. Bei Verwendung der Baugruppe erscheint das Dreieck wieder, dann in schwarzer Schrift. Am Ende der Bauschritte gibt es noch eine  Zeichnung des fertigen Modells aus drei Blickwinkeln.

Zwei Seiten sind für die Anbringung von Wartungshinweisen reserviert und zwei Bemalungsvorschläge gibt es auf den letzten Seiten. Diese sind am Ende des Bildteil zu sehen. Die Decals stammen von Techmod und machen einen exzellenten Eindruck.

IBG hat einen richtig tollen Bausatz geliefert mit Details die oft nicht einmal Kits in 1:48 aufweisen können. Richtig gut gemacht und auf der Höhe der Zeit. Nichts für Anfänger auf Grund der Komplexität.

Für das Gebotene geht auch der Preis absolut in Ordnung!


   Kurz-Übersicht:
   Art.Nr:
   Art des Artikels:
   Material:
   Maßstab:
   Erschienen:
72558
Komplettbausatz
Spritzguss
1:72
Oktober 2022
Hersteller:
Land:
Preis bei
Erscheinen:
IBG
Polen

ca.28,- Euro

   Geeignet für:


   Preis/Leistung:


   Gesamteindruck:




  
  Review von:
  Mike Kryza




Fotos: