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MiniArt 35152
AEC Mk.I Armoured Car

AEC (Associated Equipment Company) stellte 1941 das auf dem Fahrgestell des AEC Matador entwickelten AEC Armoured Car bei einer Parade in London vor. Das Mk.I hatte 3 Mann Besatzung und war mit einem 105 PS (78 kW) starken Diesel Motor ausgestattet, mit dem es ca. 58 km/h erreichen konnte. Die Bewaffnung bestand aus einem Valentine II Turm mit einer QF 2 Pounder (PaK Kaliber 40 mm); zusätzlich ein koaxiales MG. Vom Mk.I wurde 129 Stück hergestellt. Er wurde ab den letzten Monaten des Jahres 1942 hauptsächlich in Nordafrika eingesetzt. Seine Nachfolger Mk.II und Mk.III waren stärker bewaffnet und mit einem 158 PS (118 kW) Dieselmotor ausgestattet. Eine weitere Variante war mit einem Crusader AA Turm zur Flugabwehr ausgerüstet.

Als erstes angekündigt, als zweites auf den Markt gekommen. MiniArt bringt uns hier das erste AEC Armoured Car, das Mk.I. Die Unterschiede zum Mk.II sind bereits durch den Valentine Turm mit der QF 2 Pounder PaK und der anderen Fahrzeugfront zu erkennen.

Die hellgrauen Spritzlinge füllen den Karton gut aus. Insgesamt sind es 12 hellgraue, 1 klarer und 4 hellgraue Radreifen. Dazu kommt eine Ätzteilplatine, ein sparsamer Abziehbilderbogen (Decals) und eine 16-seitige Bauanleitung im A4 Format.

Die Spritzlinge sind wie folgt aufgeteilt:

-          A (2x): Sandbleche, Kraftstoff- u. Munitionsbehälter, Munition

-          Ac (1x): Teile für Fahrersitz, Schwenkgetriebe für Turm

-          Ad (2x): Radfelgen, Blattfedern u. Aufhängungen, Kardangelenke, Flansche

-          Af (1x): Turmsitz, Halterungen an Motortrennwand

-          Ae (2x): Munitionsbehälter, Griffe, Feuerlöscher, Seilkauschen, Kleinstteile

-          B (1x): Kühler, Achsen, Tank, Getriebe

-          Ba (1x): Motor, Auspuff, Kupplung, Einspritzpumpe, Lenkrad, Bremstrommeln, Achsenden

-          C (1x): Turmboden, Munitionshalterungen, Außenstaukästen, Kotflügel, Kardanwellen, Motoraufnahme und -schutzrahmen

-          D (1x): Turm, Kanone, Blende. Funkgerät

-          Gd (1x): Winkelspiegel, Fahrerschutzscheibe

-          H (4x): Reifen

-          PE (1x): Schutzbügel f. Funkgerät, div. Halterungen

Der 345x240x80 mm große Karton überrascht mit einer Fülle an Spritzlingen und Teilen, die man vom Anblick des Deckelbildes nicht erwartet. Ein kurzer Blick in die Bauanleitung verrät, dass das meiste im Inneren des Fahrzeugs seinen Platz finden wird.

Die Teile aus grauem Plastik sind sauber gespritzt, ohne Verzug und Versatz, kein Grat, keine Fischhäute oder Sinkstellen. Einige wenige Auswerferspuren auf Innenseiten von Teilen, so dass die Spuren beim Zusammenbau verschwinden, ohn das man sie wegschleifen und verspachteln müsste.

Aber gehen wir mal die Spritzlinge einzeln durch und schauen genauer hin.

Spritzling A (2x): Die Sandbleche mit den Querrippen haben eine für Plastik annehmbare Stärke und kommen der Wirklichkeit recht nahe. Die Kästen für das Turmheck bestehen jeweils aus dem 5-seitigen Kastenkörper und dem passenden Deckel dazu. Gleiches gilt für die typisch britischen Kraftstoffbehälter, nur das hier am Deckel der Ausgußverschluß mit angegossen ist. Griffe sind nicht dran. Diese kommen erst beim Bau von der Ätzteilplatine. Die etwas über 1 mm durchmessende 2-Pfünder Munition ist am Ende mit einem sternförmigen Clip versehen. (Viel Spaß beim Bemalen, wenn man alle 44 Kartuschen verwenden will.) Die Munition ist ohne Kopf, aber dieser wäre nach Einstecken in die Halterungen im Turm sowieso nicht mehr zu sehen.

Spritzling Ac (1x): Der Spritzling besteht hauptsächlich aus den 9, teilweise filigranen, Teilen des Fahrersitzes. Das Sitzpolster ist leicht gewellt, um die Kissenstruktur darzustellen. Weiterhin finden wir die 4 komplexen Teile des Turmschwenkgetriebes hier. Mit den Ecken, Winkeln und Nieten haben die Spritzformbauer einen fantastischen Job hingelegt. Die Millimeter großen Scharniere und Beschläge der Fahrerluke, bzw. der kleinen Schutzscheibe werden beim Abtrennen vom Spritzling die volle Aufmerksamkeit brauchen, sonst verschwinden sie mit dem ersten Atemzug im Nirwana. Das Armaturenbrett(chen) hat mal 2 Anzeigen, für die es keine Abziehbilder gibt. Selbst anmalen ist hier die Devise.

Spritzling Ad (2x): Ins Auge stechen die Blattfedernpakete. Jede Blattfeder ist sauber zu erkennen. Schön auch die Räder mit ihren unzähligen Radmuttern und den Herstelleraufdrucken und Radgrößen auf den Seiten - DUNLOP - 13-15-20 - Made in England. Dazu kommen Kardangelenke und Deckel, bei denen man scheinbar keine einzige Schraube vergessen hat.

Spritzling Ae (2x): Die größten Teile sind die Munitionskästen und die aus einem Stück bestehenden Luftfilter. Der Feuerlöscher mit angegossener Halterung lässt kein Detail vermissen. Achtung: Auch hier Kleinteilalarm! Motorraumklappenverschlüsse kleiner als 1 mm, Außenspiegelhaltestange mit ca. 0,4 mm Durchmesser sind nur einige. Der Tankdeckel mit seinem gewellten Rand ist da schon wieder ein großes Teil. Die Abschleppschäkel sind durchbohrt, damit man später den passenden Bolzen, an dem das Auge für das Sicherungskettchen erkennbar ist, durchstecken kann. Die Seilkauschen haben eine schöne Struktur, nur habe ich in der Bauanleitung keine Verwendung dieser Teile gefunden. Ein Abschleppseil übrigens auch nicht.

Spritzling Af (1x): Einer der beiden kleinsten Spritzlinge. Hier finden wir Halterungen für die Motortrennwand, eine Stabilisierungsstange für das Fahrgestell und den Turmsitz.

Spritzling B (1x): Der 2-teilige Kühler hat es einem gleich angetan. Beidseitig sind die Kühlrippen dargestellt. Die Achsen bestehen aus einem Teil, auf das nur der Kardandeckel aufgesetzt wird. Also, keine Angst vor Trennnähten, denn es gibt keine. Weitere Teile sind Schaltgestänge, Aufnahmen für die Federpakete, Querlenker und das Allradgetriebe.

Spritzling Ba (1x): Die Hauptteile des Motors bestehen aus einem 3-teiligen Motorblock, Ölwanne, Zylinderkopfdeckeln, Einspritzpumpe, Auspuffkrümmer und Anbauteilen. Diesel-, Ölfilter und Kompressor sind weitere Details. Der Hammer - die 6 Einspritzdüsen müssen separat verklebt werden. Das Einzige, was fehlt, sind die Einspritzleitungen und Verkabelungen, die man aber aus dünnen Draht selbst herstellen kann (wenn man nur will). Der zur Lichtmaschine führende Keilriemen ist maßstäblich dünn. Den Kühlerpropeller hätte man auch mit einem Ätzteil nicht besser darstellen können. Die Gelenke der Lenkung erhalten jeweils einen separaten Bremszylinder, der später mit einem Ätzteilschutzblech versehen wird. Lenkeinschlag lässt sich auf alle Fälle darstellen, wenn auch nicht beweglich.

Spritzling C (1x): Langsam werden die Teile etwas größer. Die äußeren Staukästen bestehen aus je einem Teil mit angegossenen Deckeln (Die offene Darstellung entfällt also hier.). Dazu kommt die jeweilige Rückwand. Die Schutzbleche (Kotflügel) sind dünn ausgefallen und gehen als annehmbar durch. Der Boden der Turmbühne ist mit den Löchern für die Munition versehen. Im Boden selbst sieht man sehr flache Auswerferspuren, die aber geschickt platziert sind und durch andere Aufbauteile wieder verschwinden.  Andere größere Teile sind die Motorhalterung und ein Schutzrahmen für den Motor. (Achtung: Das Teil bricht leicht. Ich hatte den Spritzling falsch angefasst und schon war es durch. Gott sei Dank lässt es sich reparieren.) Auch finden wir hier Träger des Fahrgestells, Kardanwellen und dann wieder sehr fein und klein Stellhebel der Schaltung etc.

Spritzling D (1x): Ein alter Bekannter - dieser Spritzling ist der gleiche wie bereits in MiniArts Valentine I. Einige Teile braucht man für das Armoured Car nicht wie z.B. die Aufhängungen für das MG auf dem Turmdach wie das MG selbst. Auch kommt nur die Kanonenblende Teil D5 in Frage. Die andere Blende findet nach Bauanleitung keine Anwendung. Sehr schön das Funkgerät mit vielen Knöpfen und Skalen - durch die offene Turmluke ein Hingucker. Das Kanonenrohr ist an der Mündung recht tief ausgehöhlt. Ausbohren nicht nötig!

Spritzling Da (1x): Das eigentliche Fahrzeug möchte ich da sagen. Neben den Längsträgern des Fahrgestells finden wir die Seitenteile, Fahrer- und Kampfraumboden, Front- und Heckpanzerung, Motortrennwand und Motorraumdeckel. Reichlich Nieten geben den Teilen den korrekten Look.

Spritzling Gd (1x): Von den schlieren- und kratzerfreien Klarsichtteilen braucht man nur 2 der 6 Winkelspiegel und die Sichtscheibe des Fahrers für die Fahrt bei offener Luke. Die Winkelspiegel weisen trotz ihrer Kleinheit viele Details auf. Fahrerluke in geöffnetem Zustand bauen, dann kann man dies auch zeigen.

Teile H (4x): Die letzten Plastikteile sind die grobstolligen, v-förmigen Reifenprofile. Vorteil des Plastiks - man braucht keine Risse und Bruchstellen befürchten, wie es bei echtem Gummi vorkommen kann, wenn das Modell älter wird.

Ätzteile Pd (1x): Den Abschluss dieses Teilemarathons bilden die Photoätzteile. Die Halterungen für die Kraftstoffkanister auf den hinteren Kotflügeln, sowie deren Handgriffe sind hier. Auch die Haltebügel der Sandbleche bestehen aus Ätzteilstreifen. Dazu kommen noch weitere Kleinteile wie Ösen und Beschläge.

Die Abziehbilder (Decals) sind dann im Vergleich eher ein Trauerspiel. Es gibt nur 3 verschiedene Nummern für die Außenseiten. Das war's! Damit kann man darstellen:

-          1 Fahrzeug 1943 in Syrien (F.59639) Sandgelb mir braunen Tarnflecken

-          1 Fahrzeug 1942 in Ägypten (F59007) Grün

-          1 Fahrzeug 1942 in Libyen (F.59017) Sandgelb

Angaben zu den Einheiten gibt es nicht. Bei der Detail- und Teilevielfalt hätte ich einen etwas umfangreicheren Abziehbilderbogen erwartet. Mindestens die Armaturen und einige Beschriftungen, die sich sicherlich im Fahrzeug befunden haben, wären nett gewesen.

Die in Englisch und Russisch gehaltene 16-seitige Bauanleitung beginnt mit 2 farbigen Bemalungsanleitungen mit Decalplatzierung, gefolgt von der Teileübersicht auf Seite 2. Dann folgen 80 (!) Bauschritte mit Explosionszeichnungen, sinnvoll und logisch aufgeteilt und aus meiner Sicht leicht verständlich. Man sieht, wo die Teile hingehören. Mission erfüllt! In den Bauschritten finden sich immer wieder Hinweise zu Teilbemalungen. Auch Biegeanleitungen für die komplizierteren Ätzteile sind vorhanden. Die letzte Seite schließt mit der 3 Bemalungsanleitung und den Farbnummern für folgende Hersteller ab:

-          Testor
-          Tamiya
-          Humbrol
-          Revell
-          Mr. Color
-          Live Color

Die Geschichte oder technische Daten des Originals gibt es nicht. Interessierte müssen da selbst recherchieren z.B. auf Wikipedia findet man Informationen in Deutsch, etwas ausführlicher in Englisch.

Mein Fazit: Da fehlt fast nichts. Der erfahrene Modellbauer kann aus dem Karton heraus ein faszinierendes Modell des AEC Armoured Car Mk. I bauen. Wem das nicht reicht, bleibt noch ein wenig (aber nicht viel) Spielraum zum Nachdetaillieren. Anfänger sollten lieber etwas mehr Erfahrung sammeln, bevor sie sich an die 436 Teile wagen. Für etwas über 36,00 EUR bekommt man aber jede Menge Bastelspaß und ein Schmuckstück für die Vitrine!








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