Ausgepackt-Archiv



Mit der Nummer 071 gibt es ein neues Zurüstset, nämlich die Leopard 2 A6M CAN "Barracuda".

Spätestens seit Erscheinen der Tankgradhefte über die Kanadier in Afghanistan kennt man die markanten Leos mit Slat-Armour (Gitterabstandspanzerung) und Barracuda Tarnmatten. Diese Matten wurden von der schwedischen Waffenschmiede Saab entwickelt und haben neben dem offensichtlichen Zweck der Tarnung außerdem noch kühlende Wirkung. Gerade in heißen Gebieten sehr sinnvoll. Zudem spart man sich so das Umlackieren des Panzers. Weiterhin wurden diverse Anbauten angebracht um den speziellen Anforderungen des ISAF-Einsatzes gerecht zu werden. Die auffälligsten sind sicher die neue Antennenanlage und die Kisten auf dem Turmdach. Genaueres erfährt der geneigte Modellbauer bei Tankograd.

Nachdem Perfect Scale (folgend PS) den Umbausatz für den Leo ohne Barracuda-Tarnmatten herausgebracht hat folgte bald auch die Version mit den Tarnmatten. Dies gibt es inzwischen von drei Herstellern: Cromwell, Black Dog und eben PS. Den Cromwellsatz konnte ich mit Herrn Betzler, dem Inhaber von PS, in Munster beim Pfingstreffen im Panzermuseum (sei an dieser Stelle allen wärmsten empfohlen!), unter die Lupe nehmen. Man will ja eigentlich nichts schlecht sagen, aber wenn etwas schlecht ist, dann läßt sich einfach nix schön reden! Die taugt nix! Bleiben noch BlackDog und PS. Beide sind von der Verarbeitung sehr schön, aber BlackDog hat die „Löcher“ in den Tarnmatten viel zu groß gemacht. Bleibt also als logische Konsequenz nur Perfekt Scale! Und hier hat sich der gute Hr. Betzler selbst übertroffen! Ich will nicht wissen (doch, eigentlich schon, aber er sagt ja nix) wie er das gemacht hat! Das Urmodell muß ein völliger Krampf gewesen sein! So viele „Löcher“ so genau zu plazieren! Mein Respekt an dieser Stelle!

Aber jetzt endlich zum Bausatz! Der Umbausatz basiert auf dem Leo 2A6M CAN von Hobbyboss, von dem allerdings nicht viel mehr übrig bleibt als die Unterwanne und die Slat Armour. Oberwanne und Turmoberteil liegen als perfekt gegossene und völlig verzugfreie Resinteile neben diversen Klein- und Anbauteilen in einem handlichen Karton. Zudem noch zwei Ätzteile fürs PERI und ein Stück Plastikprofil für den Sonnenschirm. Und wenn wir gleich da sind: Der Sonnenschirm liegt sowohl ausgefaltet als auch zusammengefaltet bei. Die weiteren Resinteile beinhalten die Schlagschattentarnung, verbarracudate Staukörbe und Kanonenrohr (natürlich ohne jeden Verzug) und diverse Anbauteile und die Staukiste für die Sturmgewehre vor der Kommandantenluke.

Der Zusammenbau dürfte sich aufgrund der zu erwartenden Passgenauigkeit und Qualität der gebotenen Teile einfach gestalten. Nur absolute Resinneulinge sollten lieber die Finger davon lassen.

Die Bauanleitung ist typisch PS. Ein doppelseitig bedrucktes DIN A4 Blatt mit s/w Fotos der einzelnen Baustufen und drei Farbfotos eines gebauten Modells.

Fazit: Aufgrund der Mängel der Mittbewerber die einzig logische Wahl, will man einen Can-Leo mit Barracuda bauen. Allerdings auch mit ca. 85-90 EUR auch kein Umbausatz für „mal-eben-vom-Taschengeld“.  Und wie immer: Wenn ich schon so einen Umbausatz baue, dann bitte auch mit dem Minenroller! Und dann brauch man ja auch noch eine Besatzung! Und evtl. die Slat von Eduard aus Ätzteilen?

Egal wie, dass ist ein größeres Vorhaben! Aber man wird mit einem der interessantesten Panzer der Neuzeit belohnt! Nur schade, dass das Original inzwischen nicht mehr im Dienst ist.





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