Ausgepackt-Archiv


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Zvezda No. 3622, T-62 Soviet Main Battle Tank

Der sowjetischer Kampfpanzer T-62 wurde erstmals 1961 vorgestellt. Als Weiterentwicklung der T-55-Serie behielt der T-62 viele ähnliche Designelemente seines Vorgängers bei, darunter ein niedriges Profil und eine starke Turmpanzerung.
Im Gegensatz zu früheren Panzern, welche mit gezogenen Panzerkanonen bewaffnet waren, war der T-62 der erste Serienpanzer mit einer Glattrohrkanone.
Der Panzer hat eine 5 % dickere Panzerung an der Vorderseite der Wanne (102 mm bei 60°) und eine 15 % dickere Panzerung an der Vorderseite des Turms (242 mm) als der T-54/T-55.
Der Turm gilt als eine Revolution im Panzerbau, da er kaum noch Fangstellen aufwies. Die Turmpanzerung misst an den Seiten 153mm, hinten 97mm und auf dem Dach 40mm.
Die Wannenpanzerung misst an den oberen Seiten 79mm, hinten 46mm bei 0° und unten 20mm. Obwohl die Panzerung an der Vorderseite des Rumpfes stärker ist als beim T-55, sind die untere Seitenpanzerung (15 mm) und die Dachpanzerung (31 mm) tatsächlich dünner.
Während der T-62 bei der Sowjetarmee zum Standardpanzer wurde, insgesamt wurden über 20000 Exemplare gebaut, ersetzte er den T-55 auf den Exportmärkten aufgrund seiner höheren Herstellungskosten und Wartungsanforderungen im Vergleich zu seinem Vorgänger nicht. Vor allem Staaten im Mittleren Osten, Afrika und Nachfolgestaaten der Sowjetunion setzten diesen Typ ein. Darunter der Irak, Afghanistan, Syrien, Jemen, etc.

Nach Tamiya in den 1970ern und Trumpeter in den 2000ern hat sich nun Zvezda dieses Panzers angenommen und bringt nunmehr seine Interpretation in 1:35facher Verkleinerung in Plastikspritzguss.

Was finden wir nun im äußerst stabilen Bausatzkarton?

  • Sieben Plastikspritzlinge in Grau
  • Ein klarer Plastikspritzling
  • Ein Infoblatt zur Geschichte des Fahrzeugs und zum Vadim Zadorozhny Museum of Technology im Moskau, wo die Recherchen zum Bausatz stattfanden
  • Decals
  • Ein Blatt für die Bemalungsanweisung
  • Die Bauanleitung – hier kann zwischen zwei Versionen gewählt werden: Entweder in Gefechts- oder Marschkonfiguration. Bei zweiter ersetzt man einige Bauteile durch andere, welche Abdeckungen darstellen.

Die einzelnen Spritzlinge sehen, wie bei den neueren Bausätzen dieses Herstellers typisch, hervorragend aus.
Es finden sich weder Fischhäute noch Grate. Die Auswerferstellen findet man nur an später nicht mehr sichtbaren Stellen.

Etwas ungewöhnlich, beginnt der Bau des Modelles beim Turm. Dieser macht mit seiner Darstellung des Gussstahles einen hervorragenden Eindruck. Im Gegensatz zu vielen der übertrieben Darstellungen, ist diese hier sehr subtil gehalten und kommt dem Original entsprechend nahe. Der Turm wird mit allen Anbauteilen versehen, und hier zeigt sich schon die gute Detailtreue mit den feinen Gravuren. Die zweiteilige Kanone weist eine sehr gute Passgenauigkeit auf, so dass ein Metallrohr hier überflüssig ist. Der dazugehörige Faltenbalg setzt sich aus vier Teilen zusammen, die eine großartige Struktur zeigen. Der Turm wird mit allen Anbauteilen vervollständigt, hier fehlt nichts (Ein Flugabwehr-Maschinengewehr ist nicht vorhanden, da es sich um ein frühes Baulos handelt), sogar der obligatorische Stausack ist in schöner Qualität beigegegeben.

Die gute Detaillierung zieht sich über alle Bauteile. Die Wanne des Kampfpanzers setzt sich aus mehreren Einzelteilen zusammen, was aber bei der typischen Passgenauigkeit dieser Marke kein Problem darstellen sollte.
Auch die Schwingarme sowie die Lauf- und Triebräder können vollends überzeugen. Zur Darstellung der Ketten finden sich hervorragend gestaltetet Segmentketten und Einzelkettenglieder für die Rundungen.
Die einzelnen Segmente für die obere Kette werden so gebaut. Dass der typische Kettendurchhang darstellbar ist, ohne hier mit einer übertrieben großen Anzahl von Kettengliedern arbeiten zu müssen.
Am Oberrumpf und auf den Kettenblechen werden viele Anbauteile angebracht. Im Gegensatz zu vielen anderen Herstellern verzichtet Zvezda hier auf den Einsatz von Fotoätzteilen, was aber der Qualität nicht schadet.
Alle Motorgitter sind mit fein ausgeführten Gravuren ausgeführt, diese sind zwar nicht durchbrochen, da aber keine Motornachbildung vorhanden ist, kann man hier auch mit Farben und Washings grandiose Ergebnisse erzielen.
Die Staukästen auf den Kettenblechen sind gut ausgeführt, mir sehr überzeugenden Verschlüssen, und auch das in einem Stück gegossene Werkzeug mit Schleppseil weiß zu gefallen.
Bei den Kraftstofftanks auf den Kettenblechen fehlen (wie bei vielen anderen Bausätzen sowjetischer Panzer auch) die Kraftstoffleitungen. Der geneigte Modellbauer muss diese selbst ergänzen, wenn gewünscht.
Auch der typische Bergebalken ist hier nicht das gelbe vom Ei, hier fehlt die Holzstruktur fast gänzlich – dieser wirkt eher wie ein Plastikrohr.
Auf der guten Seite der Detaillierung finden wir die Abschleppseile. Diese liegen nicht (wie so häufig) als Kordeln oder Draht bei, sondern bestehen bereits aus korrekt vorgeformten und gut detaillierten Plastikteilen.
Dies ist hier eine sehr gute Lösung, die vor allem auch Anfängern entgegenkommt. Die für Fahrzeuge aus sowjetischer Produktion typischen Fässer  setzen sich aus mehreren Teilen zusammen und werden am Heck des Panzers angebracht.
Wenn gewünscht sollten auch hier Kraftstoffleitungen angebracht werden, diese müssen jedoch auch selbst erstellt werden.

Die Bauanleitung ist im klassischen Stil gehalten und wirkt nicht überfrachtet. Hier sollten keine Fragen aufkommen. Nach Vierundzwanzig Bauabschnitten ist man dann am Ziel.

Die Decal Option ist hier recht einfach:

Tank 112 der 4. Garde Panzerdivision „Kantemirov“ 1972-1974 in Dunkelgrün über alles.

(Allerdings sind auf dem Decalbogen genügend Zahlen von 0-9 und rote Sterne enthalten, um gegebenenfalls sein Wunschfahrzeug dekorieren zu können)

Die Farbangaben beziehen sich auf die Farbhersteller Zvezda und Tamiya. Der versierte Modellbauer wird allerdings hier auf die Produkte des Farbherstellers seiner Wahl zurückgreifen.

Fazit: Eine absolute Kaufempfehlung – Bei sauberem Arbeiten werden Anfänger an der Ausstattung ihre Freude haben und Profis können sich ordentlich beim Nachrüsten austoben.

   Kurz-Übersicht:
   Art.Nr:
   Art des Artikels:
   Material:
   Maßstab:
   Erschienen:
3622
Komplettbausatz
Spritzguss
1:35
Dezember 2021
Hersteller:
Land:
Preis bei
Erscheinen:
Zvezda
Russland

ca.
30 Euro

   Geeignet für:


   Preis/Leistung:


   Gesamteindruck:




  
  Review von:
  Sven Schröder




Fotos:











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