Sd.Kfz.234/4


 

Das Original

Mitte 1940 erging der Auftrag ein weiteres 8-rädriges Fahrzeug nach dem Vorbild der SdKfz 231 zu entwickeln, allerdings sollten hier die Aufbauten gleichzeitig das Fahrgestell sein, statt, wie bisher, einfach die Aufbauten auf ein separates Gestell zu nieten. Es sollte eines der fortschrittlichsten Fahrzeuge überhaupt daraus hervorgehen. Ursprünglich sah man sie für Einsätze in Afrika und Russland vor und legte sie daher tropentauglich aus. Im September 1943 erging die Order einen Teil der SdKfz 234 mit der 7,5 cm KwK L/24 zu bewaffnen. Hieraus entstand das 234/3. Das Fahrzeug erhielt keinen Turm, die 7,5 cm KwK wurde vorn hinter einem Schutzschild eingebaut. Die Aufbauten waren oben offen. Eingesetzt wurden diese Fahrzeuge in den Panzerspähwagenkompanien um anderen Spähwagen Feuerunterstützung geben zu können. Auf Anordnung von Hitler persönlich sollten in die SdKfz 234/3 ab Dezember 1944 die 7,5 cm Pak 40 L/46 eingebaut werden. Dafür wurde die Produktion der SdKfz 234/3 gestoppt. Auch hier war kein Turm vorgesehen, die Kanone wurde vorne komplett mit Schutzschild eingebaut. So enstand das 234/4.
(Quelle: http://www.panzerlexikon.de)

Der Bausatz

Der Bausatzkarton enthält etwa 570 Teile an 13 Spritzlingen. Das Grundmodell ist völlig neu aufgebaut worden von Dragon und entsprechend mit der schon bekannten 7,5cm PaK versehen worden. Neben den Spritzlingen erfreut uns die besagte Ober und Unterwanne, jeweils in einem Teil, sowie einem 7,5cm Alurohr, 4 Metallpeilstangen, PE Teilen, sowie Klarsichtteilen und 2 Decalbögen.
Neben dem Bausatz der Firma Dragon habe ich dem gutem Stück noch einen Zubehörsatz gegönnt, der eine zeitlnag von der Firma cyber-hobby angeboten wurde. Dieser beinhaltet u.a. ein geätztes Schild für die PaK, sowie geätzte Grätings.



Der Bau

Der Zusammenbau beginnt mit der Unterwanne. Hier gibt es auch schon gleich die erste Änderung.
Da ich meinem 234 eine eingeschlagene Lenkung verpassen wollte, wurde beim Teil B4 der herausragende Zapfen entfernt. Anschließend wurden Teile D18/D19 lediglich in die Halterungen D13/B21 gesteckt, um später ein Ausrichten der Lenkung zu ermöglichen. Später muß noch der Steg bei den Teilen D15/D23/D24 entfernen und die Teile ausrichten. Hierbei ist drauf zu achten, daß die zwei inneren Achsen einen kleineren Winkel aufweisen.
Anschließend geht es erstmal gemäß Bauplan weiter. Beim Bau der Sitze (Abschnitt 5F) darf allerdings nur ein Sitz in normaler Position gebaut werden. Der Sitz für den hinteren Fahrer war in der Regel umgeklappt, so daß der Ladeschütze besser 'arbeiten' konnte.
Weiter geht es mit der Oberwanne. Hier kommt zum ersten Mal die Zubehörsatz von Cyber-Hobby zum Einsatz, indem hier die Grätings für die Lüfter ersetzt werden. Desweiteren habe ich die angegossenen Verzurrösen für die Abdeckplane entfernt, mit einem 0,3mm Bohrer aufgebohrt und mit einem dünnen Draht neu aufgebaut. Im Bereich des Fahrerplatzes sind die Halterungen allerdings an der falschen Stelle. Diese werden entsprechen korrigiert. Das Ergebnis ist den kleinen Aufwand wert. In der Unterwanne habe ich noch diverse Leitungen für das Funkgerät, o.ä. ergänzt.
Anschließend wurde der Innenraum mit XF-60 von Tamiya lackiert und einigen Filterings versehen, um ein wenig Tiefe in den Innenraum zu bringen. Abschleßend gab es noch ein Washing mit verdünnter Ölfarbe (van Dyck Braun). Gebrauchsspuren habe ich mit Matt Schwarz von Humbrol und einem dünnen Pinsel aufgetragen. Um dem Innenraum ein wenig Leben einzuhauchen habe ich noch einige Ausrüstungsgegenstände aus der berühmten Grabbelkiste hinzugefügt. Die Fahrerfigur stammt im Übrigen ebenfalls von Dragon. Es ist ein Fahrer für ein Sd.Kfz 251. Damit war der Bau des Innenraums schon abgeschlossen.
Nun konnten Ober- und Unterwanne miteinander verklebt werden. Dies klappt ohne größere Probleme, die Paßgenauigkeitkeit ist sehr gut. In einem weiteren Schritt werden die seitlichen Staukästen an den Rumpf angebracht. Ich habe hier eine Klappe aufgesägt. Der weitere Bau gibt auch keine großen Rätsel mehr auf. Anstelle der Werkzeuge habe ich nur geätzte Halterungen von Voyager angebracht. Lediglich die Montage des geätzten Pak-Schildes ist ein wenig knifflig. Beim Abschnitt 19 hat sich Dragon allerdings einige Fehler erlaubt. Die Bezeichnung für die Teile E42 und E47 sind seitenverkehrt. Desweiteren muß Teil E43 um 180 Grad gedreht eingebaut werden.

Bemalung/Alterung

Zunächst habe ich die einzelnen Teile (Wanne/Räder/Pak/Auspufftöpfe) mit XF-9 grundiert. Anschließend wurden Wanne und Pak mit XF-60 lackiert. Große Flächen wurden aufgehellt, indem ich der Farbe schrittweise XF-57 beigemischt habe. Mein 234/4 sollte eine scharfkantige Drei-Farb-Tarnung erhalten hierzu habe ich zunächst die grünen Flecken mit einem Bleistift eingezeichnet und den Rest mit Maskol abgeklebt. Für die grünen Flecken habe ich H-80 von Gunze verwendet. Nachdem des Maskol entfernt wurde, habe ich den ganzen Vorgang für die braunen Flecken wiederholt. Hier habe ich H-47 von Gunze verwendet. Dann wurden die Decals angebracht. Nachdem diese getrocknet waren, wurde das 234/4 mit einer Schicht mattem Klarlack versiegelt und war so bereit für die weitere Behandlung. Nun bekam das 234/4 diverse Filter mit hochverdünnter Ölfarbe. Nach einem Washing mit van Dyck Braun um die Vertiefungen hervorzuheben wurde das Fahrzeug mit Pigmenten eingestaubt. Abschließend gab es wieder eine Schicht matten Klarlack. Im Übrigen wurde die Pak genauso wie die Wanne behandelt. Ich habe lediglich die Verstaubung dezenter gestaltet und Teile, wo Farbe abgerieben ist mit Chrom Silber behandelt.
Die Auspufftöpfe wurden zunächst mit brauner Ölfarbe bemalt. In die frische Ölfarbe ich kleingeriebene Pastelkreide in verschiedenen Brauntönen aufgetupft. So entsteht eine rauhe, rostige Oberfläche. Die Auspufftöpfe wurden am Ende der Bearbeitung der Wanne angebracht, um sie besser bearbeiten zu können.
Um das 234/4 besser in Szene zu setzen habe ich auch einem Bilderrahmen mit Hilfe von Modelliermasse eine kleine Vignette gebaut. Die Figur ist ein Eigenbau aus diversen Einzelteilen aus der Grabbelkiste.

Fazit

Mit dem Bausatz hat Dragon eine gute Arbeit abgeliefert. Außer ein paar Kleinigkeiten gab es mit dem Zusammbau keine größeren Probleme. Ich denke, ich kann den Bausatz ohne schlechtes Gewissen jedem an Herz legen.

Abschließend wollte ich mich an dieser Stelle nochmal ganz herzlich bei den Hobbykommandanten des Panzermuseums Munster für die Unterstützung während dieses Projektes bedanken.

Preis / Leistung: ***** Paßgenauigkeit: *****
Detailierung: ***** Schwierigkeitsstufe: *****

Empfohlene Literatur:

- Kagero Publishing No.20 Sd.Kfz.234

- Armor PhotoGallery No.04 SdKfz 234

- Waffen Revue Nr. 79

- www.rommelkiste.de

© 10/2006 Sven Heimroth

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