Sd.Kfz.251/10 Ausf.C


 

Das Original

Das Sd.Kfz.251 basiert auf dem 3t Halbketten Fahrzeug Sd.Kfz.11. 1937 wurde die Entwicklung begonnen einen leicht gepanzerten Aufbau hierfür zu schaffen. Begonnen mit der Ausf.A die an 3 Sehschlitzen an jeder Seite zu erkennen ist, über die Ausf.B kam es zur Ausf.C, die bis 1943 gebaut wurde.
Bereits 1940 wurde auf das Halbkettenfahrgestell des Sd.Kfz.251 Ausf.A eine 3,7cm PaK aufgebaut, welche noch mit dem großen Originalschild ausgestattet war. Auch auf Ausf.B und C wurde die PaK gebaut, wobei diese in Ausf.C ein verkleinertes Schild erhielt. Die Besatzung bestand aus 5 Soldaten. Für die PaK wurden 168 Schuss Munition mitgeführt, für das MG34 am Heck standen 1100 Schuss zur Verfügung. Das Gefechtsgewicht betrug 8,02t.

Der Bausatz

Unter der Nummer 6224 kommt von Dragon das Sd.Kfz.251 Ausf.C 3 in 1 Set mit guten Versionen heraus.
Zum einen kann man das Sd.Kfz.251/1 mit sMG, das Pionierfahrzeug Sd.Kfz.251/7 oder das Sd.Kfz.251/10 mit der 3,7cm PaK aus diesem Bausatz bauen. Aber es ergeben sich durchaus noch andere Möglichkeiten, wie z.B. das 251/7 zusätzlich mit der 3,7cm PaK wie auch auf dem Deckelbild gezeigt. Diese Auswahl wird nur noch übertroffen durch die unglaubliche Ausstattung die diesem Bausatz beiliegt. Fast 820 Teile finden sich an fast 20 Spritzlingen im Karton, durchweg gut detailiert, die das Modellbauerherz höher schlagen lassen. Einige Teile sind natürlich schon vom Grundmodell 251/1 C (6187) oder der 3,7cm PaK vom Sd.Kfz.250/10 bekannt, andere hingegen sind komplett neu gestaltet, wie die hervorragende Ausstattung für das Pionierfahrzeug mit den beiden Brückenteilen. Ausserdem findet sich ein Stück zurückgerollte Plane für den Kampfraum als Bauteil aus dem neuen, weichen Styren, ausserdem ein Metallrohr und Metallmunition für die 3,7cm PaK, die beiden Peilstangen für die vorderen Kotflügel sind ebenfalls aus Metall und können mittels Knickhilfe ganz einfach gebogen werden. Desweiteren enthält der Bausatz ein vierköpfiges Figurenset an Pionieren und einen ganzen Spritzling mit persönlicher Ausrüstung, wie Helme, Waffen, usw. Natürlich ist auch eine Fahrerfigur im Kasten und Kleidungsstücke aus Weichplastik. Für die Pioniervariante liegt auch viel Bonusmaterial bei, wie Sprengmittel, Kisten und Gerätschaften die einen hervorragenden Eindruck machen. Ausserdem enthält das Set zwei PE-Platinen, die hauptsächlich für die Version mit der 3,7cm PaK genutzt werden, aber auch Spriegel für den Kampfraum zum Abdecken enthält. Abgerundet wir die Zusatzausstattung durch vorgestanzte Spiegelfolie für den Rückspiegel und Klarsichtteile für die Sichtblöcke!
Die Bauanleitung ist recht umfangreich und beschreibt in verschiedenen Abschnitten jede der drei Varianten. Dabei sind dann aber teilweise einzelne Zeichnungen doch etwas überladen mit der Zahl der gezeigten Teile und scheint etwas mit heisser Nadel gestrickt.
An Abziehbildern hat Dragon 4 Decalbögen beigelegt. Einmal die beiden bereits bekannten, großen mit Nummernschildern zum selberzusammenstellen sowie Balkenkreuzen und Ziffern zur Markierung. Dazu kommen jetzt zwei kleinere mit taktischen Zeichen, Bahnverlademarkierungen und Einheitenabzeichen. Die Bauanleitung hat für das 251/7 drei Bemalungs und Markierungsvorschläge (Panzergrau, Wintertarn und Zweifarbtarn), für das 251/10 zwei Vorschläge in Zwei- und Dreifarbtarn, sowie für das 251/1 auch zwei Vorschläge in gelb und Dreifarntarn. Dank der umfangreichen Decalausstattung kann man aber viele andere Varianten verwirklichen!


Der Bau

Seit dem ersten Bausatz des Sd.Kfz.251/1 Ausf.C von Dragon wurden immer wieder kleine Änderungen und Verbesserungen in den Bausätzen dieser Reihe eingebaut, hauptsächlich im Bereich des Laufwerks - nichts dramatisches, eher Details. Und so beginnt der Bau nach der Wahl welche der drei Varianten man bauen möchte mit dem Bau der Unterwanne und den dazugehörigen Anbauteilen. Etwas seltsam mutet es an, dass man in der Unterwanne die schön detailierten Teile wie Tank, Getriebe, usw. einbringt, diese aber zu 100% unter der Bodenplatte später verschwinden. Ich habe diese also weggelassen und spare mir die Teile für ein eventuell späteres Projekt mit angehobenen Bodenplatten. Die teile für das leitrad sind etwas Fummelarbeit und man sollte, wenn möglich, jeden Bruchteil eines Millimeters dabei herausschinden, den man die Aufhängung in Richtung Front ankleben kann, was das spätere Anbringen der Ketten erleichtert.
Die Schwingarme können dann in die entsprechenden Löcher gesteckt werden, wobei man auf der einen Seite extrem aufpassen muss dass alle in einer Flucht liegen, bzw. wer das Modell in ein Geländediorama einstellen will, kann die Schwingarme auch eingefedert darstellen.
Dann wird an der Wannenfront der Unterbodenpanzer und eine frontale Verlängerung angeklebt. Letztere ist recht schwierig zu positionieren. Hier sollte man auf jeden Fall die Seitenteile parat haben, um diese Frontpartie exakt auszurichten. Was ich allerdings auch empfehlen würde, wäre das Anbringen dieser Platte, nachdem man die Räder des Laufwerks angebracht hat und für jese Seite ein Stück Kette zusammengebaut hat, auf die man das Fahrzeug stellen kann und dann auch mit der Vorderachse diesen Frontteil ausrichtet, damit die Vorderreifen auch den Boden berühren!
Das angesprochene Laufwerk bereitet keine Probleme, lediglich das heraustrennen und versäubern der doch recht vielen Räder ist etwas arbeitsaufwändig. Mit den Rädern dran kann man dann auch nochmal den korrekten Stand aller Schwingarme kontrollieren und notfalls noch korrigieren.
Mit diesem Schritt verlässt man den allgemeinen Bauteil und geht in den versionsspezifischen Teil der Bauanleitung, in diesem Fall das Sd.Kfz.251/10 mit der 3,7cm PaK.
Zunächst versieht man die Bodenplatte mit den Sitzen und Bänken, bzw macht die Halterungen für die Munitionskisten, die auf die hinteren Bankträger kommen. Die Löcher in den hinteren Bänken sollte man verspachteln, wenn man die Halterungen leer oder teilweise leer darstellen will. Die Halterungen liegen als sehr schöne Ätzteile bei, die man allerdings noch selber biegen muss und das ist nicht so einfach, denn das Metall ist recht dick und die Knicke laufen an sehr schmalen, ungünstigen Stellen entlang. Wer keine Biegehilfe hat, wird hier einige Probleme bekommen.
Als nächstes vervollständigt man das Armaturenbrett mit allen Anbauteilen und ich würde an dieser Stelle auch schonmal die Bemalung und das Aufbringen der Anzeigedecals empfehlen, denn später kommt man nur relativ schlecht dran. Die Fahrerfigur die dem Bausatz beiliegt ist aus Weichplastik, sieht gut aus und passt auch relativ gut auf den Fahrerplatz. Dieses Weichplastik sollte man keinesfalls mit Emaillefarben, wie etwa von Revell, bemalen, da die Farbe nicht trocknet.
Im nächsten Schritt wendet man sich den Seitenteilen zu, an die man die Rückenlehnen der Crewbänke anklebt und weitere Kleinteile befestigt. Die Gewehre und MP's besser erst nach der Innenraumbemalung anbringen. Die beiden Gewehrhalterungen hatten es in sich - da laut Bauanleitung Teile A4 und A3 zu verwenden waren, war ich erstaunt über das unterschiedliche Aussehen der Teile in echt und in der Anleitung, denn die echten Teile waren groß und vieleckig und ich habe einige Zeit benötigt um herauszufinden wie diese nun in den Ablageraum hinter der Rückenlehne eingebaut werden muss - im Nachhinein logisch so, dass es genau zu der Seitenwand passt, aber darüber schwieg sich die Anleitung leider aus.
Als nächsten Schritt würde ich die Konstruktion der Heckpartie mit den Türen empfehlen. Dieses ist nicht schwer und alle teile passen gut zueinander Die Türangeln C3 und C4 noch nicht ankleben, aber an den Türen und Oberwanne schon die entsprechenden Aufnahmen. Dann sollte man die Oberwanne und die Frontmotorplatte schonmal versäubern und beiseite legen, bzw an der Oberwanne die seitlichen Sichtblöcke anbringen. Diese bestehen aus Klarsichtplastik und geben ein hervorragendes Bild ab. Wer vorsichtig bastelt und mit Kleber umgeht, bekommt diese sogar beweglich hin.
So, und nun werden viele große Teile schnell nacheinander auf das Fahrgestell gebracht, damit man alle Teile zueinander ausrichten und korrigieren kann, solange der Kleber noch nicht hart ist. Die Bauanleitung sieht zunächst das verkleben der Bodenplatte auf den Fahrgestellrahmen vor - wer hier sauber arbeitet, kann ohne Probleme die Seitenteile in die seitlichen Schlitze bringen und sauber an der vorderen Armaturenwand verkleben. Nun gleich die Heckwand und Oberwanne hinterher, damit man an keiner Stelle Verkantungen oder Spalten hat - normalerweise geht das ohne Probleme vonstatten und die Teile passen gut zueinander. Nun kann man auch die Motorfrontplatte ankleben, sowie weitere Anbauteile an die Oberwanne anbringen. Die Fahrerfrontplatte mit den beiden Sehschlitzen sollte vor dem Anbringen auch mit den Sichtblöcken aus Klarsichtplastik versehen werden.
An der Oberwanne sind im hinteren Bereich noch diverse erhabene Passmarken für die anderen Versionen, die man sauber abschleifen sollte.
Nach dem durchtrocknen (und kontrollieren ob nicht doch irgendwo ein Spalt entstanden ist) kann man dann die beiden Kettenabdeckbleche anbringen. Dabei würde ich entgegen der Bauanleitung diese erst an das Fahrzeug anbringen und dann erst mit den Staukästen versehen. Diese Staukästen können sogar offen dargestellt werden und mit beiliegendem Material gefüllt werden.
In Bauabschnitt 11 werden die beiden Haltestangen (D24) im inneren des Fahrzeuges gern übersehen - also nicht vergessen.
Damit ist das Fahrzeug an sich fertig, fehlt nur noch die Waffenanlage. Hier hat Dragon leider mit Platz in der Anleitung gegeizt und hat dies auf die letzten paar Zentimeter in einigen wenigen Zeichnungen gequetscht. Hier sind viele teile einfach nicht klar platzmäßig definiert und man muss hier und da probieren und vielleicht auch mal ein Originalbild zu Hand nehmen. Die Anbringung und Ausrichtung der Handräder ist auch unklar ... hier wären ein paar klarere Zeichnungen gut gewesen. Die Ausstattung mit dem Metallrohr ist allerdings nett und letztlich schafft man es ja auch die 3,7cm PaK zu bauen.
Dann wird diese auf das passende Abschlussblech gesetzt, das Fahrzeug mit einigen letzten Teilen wie Zughaken, Antenne, MG, Winker und Scheinwerfern versehen und fertig ist das 251/10.
Fehlt nur noch die Kette, die aber erst nach der Bemalung angebracht werden sollte. Hier ist die Hauptarbeit das Heraustrennen und versäubern all der vielen Kettenglieder und Polster - ist das erstmal geschafft, geht der Zusammenbau recht gut. Wer vorsichtig die Kettenpolster verklebt, bekommt eine bewegliche Kette, die das Bemalen und Aufziehen um einiges erleichtert. DIe Ketten umfassen einmal 55 und einmal 54 Glieder und sind damit SEHR knapp bemessen, sodass sie nur unter Zwang auf das Laufwerk gehen, aber ein Glied mehr würde die Kette unrealistisch überall abstehen lassen.
Zuguterletzt habe ich dem Fahrzeug neben der Fahrerfigur noch weitere zwei Figuren spendiert - die sitzende kommt aus dem Tristar Figurensatz "German Self Propelled Gun Crew Vol.2" und die mit dem Finger deutende aus dem Dragon Satz "Achtung Jabo".

Bemalung/Alterung

Die Bemalung gestaltete sich erst einfacher, nachdem ich mir überhaupt klar darüber wurde, dass es ein Fahrzeug aus Nordafrika werden sollte. leider sind Vorbildfotos dieser Version sehr rar. Irgendwo habe ich aber mal ein Bild von einem dieser Halbketten gesehen in sandgelb mit dunklen Streifen.
Zunächst habe ich das Fahrzeug per Airbrush in schwarz grundiert. Darüber habe ich dann Tamiya XF-59 wüstengelb komplett aufgesprüht und dann mit Tamiya XF-63 grau einige Linien ohne Vorlage gesprüht. Einige sandgelbe Bereiche habe ich dann noch gehighlighted um etwas verblichene Farbe darzustellen. Die Balkenkreuze an den Seiten und die Afrikapalme vorn und hinten wurden mit EDUARD Schablonen und Airbrush aufgesprüht.
Die Nummernschilder wurden vom Decalbogen genommen und mit den einzelnen Zahlen versehen, wobei man schon sehr auf sich gestellt ist herauszufinden in welchem Abstand die einzelnen Ziffern zueinander stehen müssen, damit sie das Nummernschild gleichmäßig ausfüllen. NOTFALLS kann man die aber mit Wasser wieder anlösen und neu verschieben.
Dann wurde das ganze Fahrzeug mit schwarzbrauner Ölfarbe gewaschen und nach dem Durchtrocknen mit sehr hellem gelb, dem ich noch etwas Umbra hinzufügte, trockengemalt um die Kanten besser hervorzuheben.
Die Kette wurde nach dem Zusammenbau mit Revell anthrazit und danach mit Modelmaster Metalizer steelblue per Pinsel bemalt. Danach habe ich einige Braun-, Gelb- und Rosttöne von Pastellkreiden zerrieben und in Spiritus aufgelöst. Damit habe ich die Kette dann bepinselt und trocknen gelassen. Dann wurden die Kettenpolster mit Revell anthrazit sauber neu bemalt, und die Metallteile der Kette mit schwarzer Ölfarbe gewaschen. Danach wurden eben diese Teile mit Revell Eisenfarbe etwas trockengemalt und dann die Kette aufgezogen.
Abschließend erhielt das Modell im unteren Bereich einen Sprühnebel per Airbrush mit Tamiya XF-57 Buff um damit feine Sandablagerungen bei der Fahrt durch die Wüste darzustellen.

Fazit

Nach dem bereits gut gelungenen Basisbausatz des 251 Ausf.C bietet dieser Bausatz nun auch noch interessante Varianten und einen großen Haufen an Zusatzausstattung für einen fairen Preis. Gerade die Zusatzausstattung des Pionierwagens 251/7 ist phänomenal.
Die von mir gebaute Ausführung 251/10 mit der 3,7cm PaK baut sich insgesamt recht gut, die Bauanleitung ist aber in manchen Punkten ungenau, bzw. zeigt manche Teile und Schritte nicht genau. Anfänger könnten da schnell ins Stolpern geraten. Ansonsten gibt es aber keine ernsthaften Probleme und das Endergebnis stimmt mehr als zufrieden! Ich kann diesen Bausatz nur empfehlen!

Preis / Leistung: ***** Paßgenauigkeit: *****
Detailierung: ***** Schwierigkeitsstufe: *****

Empfohlene Literatur:

Encyclopedia of German Tanks of World War two - (Chamberlain, Doyle, Jentz) - ISBN: 1-85409-214-6Die Halbketten Fahrzeuge des deutschen Heeres 1909-1945- (Walter Spielberger) - ISBN: 3-87943-403-4Militaria Vol.215 'Sd.Kfz.251- (Janusz Ledwoch) - ISBN: 83-7219-215-4Militaria Vol.215 'Sd.Kfz.251 Vol.2 - (Janusz Ledwoch) - ISBN: 83-7219-224-3

© 10/2005 Thomas Hartwig

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