Sd.Kfz. 251/16 "mittlerer Flammpanzerwagen" Ausf.D


Der Bausatz

Der mittlere Flammpanzerwagen, Sd.Kfz.251/16 ist sicher ein lohnenswertes Modell für eine Sammlung, Jedoch ist die Herstellung via Basis- und Umbausatz sicher nicht jedermanns Sache. Daher werde ich nun mal den Bau eines solchen Fahrzeugs mithilfe des Azimut/ADV Umbausatzes darstellen.
Der Basisbausatz kommt von Tamiya und ist die Ausf.D des Sd.Kfz.251/1.
Die Abziehbilder des Basisbausatzes sind natürlich gemacht für den "normalen" Schützenpanzerwagen und somit für Markierungen für den Flammpanzerwagen etwas ungeeignet, wobei ich nochmals die Hersteller von Umbausätzen anprangere, daß diese es nicht schaffen Abziehbilder für die spezielle Version des Fahrzeugs, das man durch den Umbausatz erhält, diesem beizulegen ... ich empfinde das als gravierenden Mangel.
Der Umbausatz beinhaltet recht wenige in Resin gegossene Teile, die von der Gußqualität her in Ordnung sind. Man findet hier die Teile für die geänderte Bodenplatte, den beiden Tanks, die Pumpe mit Tank und Auspuff, Öl-Zuleitungen und Flammstrahlrohre, sowie Schutzschilde aus Fotoätzteilen. Die Bauanleitung besthet aus einem DIN A4 Blatt mit insgesamt 3 Zeichnungen. Hier zeigt sich das große Manko ... viele der Teile lassen sich nicht genau zuordnen und man sollte schon dreimal hinsehen und trocken zusammenhalten, bevor man die Teile verklebt.

Der Bau

Der Basisbausatz ist recht schnell für den Umbausatz vorbereitet ... die Unterwanne ist soweit komplett, die Radaufhängungen sind starr in einem Stück zusammen, was den Vorteil besitzt, daß man schnell Fortschritte macht und die Aufhängungen exakt zueinander ausgerichtet sind. Die Hecktür (A18) sollte man noch nicht einbauen um so später besser an der Inneneinrichtung basteln zu können. Die Vorderradaufhängung und Federung ist funktionsfähig, schön detailliert und besteht doch aus nur recht wenigen Teilen, die ohne Probleme zusammenpassen.
Als nächstes kann man die Räder bemalen und laut Anleitung zusammenkleben. Die Räder sollten dann auch wie in Bauschritt 5 beschrieben angebracht werden.
Nun beginnt der Bau der Teile aus dem Umbausatz. Da der Innenraum für das 251/16 komplett geändert war, aufgrund der Pumpe, Tanks und Flammrohre, gibt es eine neue Bodenplatte aus Resin, die annehmbare Qualität hat, aber doch diverse Nacharbeit benötigt, bis es genau in das Fahrzeug passt und auch mit dem Armaturenbrett richtig abschliesst!
Zur Konstruktion der Pumpe mit Motor und Anbauteilen sollte man viele Originalbilder wälzen, da die Bauanleitung einen ziemlich im Stich lässt, zumal Markierungen, die in der Bauanleitung auf Teilen angegeben werden, auf den Originalteilen nicht zu finden sind. So lässt sich Länge und Position der Stützstreben (die man im übrigen selbst herstellen muss - was ich mit, über der Kerze gezogenen, Plastikspritzlingen erledigt habe) zwischen Tank und Pumpe, sowie das "Rohr" vom Motor zum Auspuff nur "erraten" bzw durch Ausprobieren und Vergleichen mit Originalfotos herausfinden!
Bevor man nun die Pumpe im hinteren Teil auf der Bodenplatte anklebt, sollte man diesen trocken positionieren und die restlichen Teile schonmal trocken anhalten, vor allem die Zuleitungen von den Flammöltanks und der Auspuff. Danach kann man die Heckklappe einkleben, aber nicht ohne vorher die Stelle an der der Auspuff durch diese Klappe stößt zu markieren, und dann ein 2mm Loch dort zu bohren, wie im Bild links zu sehen
Die Flammöltanks müssen säuberlich abgeschliffen werden, und immer wieder in den Innenraum eingepasst werden, bis sie an korrekter Stelle angeklebt werden können, wobei man unbedingt die Oberwanne aufsetzen sollte, da die Tanks genau im Winkel sitzen!
Der Zusammenbau und die Positionierung der Zuleitung von der Pumpe zu den Flammrohren bereiteten am meisten Kopfzerbrechen, da die Passqualität doch recht dürftig ist und irgendwie nicht klar ist, wie genau die Rohre ausgerichtet und räumlich angeordnet sind.
Die beiden Stühle sind direkt neben den Flammöltanks anzubringen und entweder im zugeklappten Zustand oder in Sitzposition anzubringen.
Zwischenzeitlich kann das Fahrzeug äusserlich weiter fertiggestellt werden. Die Oberwanne kann aufgeklebt werden, die Werkzeugkisten an beiden Seiten, die Kette aus Vinyl und die Kotflügel. Die Kette sollte man der Realitätstreue wegen auf den oberen Seiten der Laufräder festkleben.
Die Handpumpe für die Flammanlage habe ich nicht angebracht, da ich nur wenige Hinweise auf genaue Positionierung und Gebrauch derselben gefunden habe. Die Flammstrahlrohr-Stützen auf beiden Aussenseiten der Oberwanne können ohne Probleme angebracht werden und die auch die Millimeter-Angaben aus der Bauanleitung können so übernommen werden. Es ist übrigens korrekt, daß auf der rechten Seite das Flammrohr weiter nach vorne gelegt ist als links!
Die Tankentlüftungs-Rohre können aus 1mm Draht gebogen werden, der leider nicht dem Bausatz beiliegt ... hierbei lohnt sich auch wieder ein Blick auf Originalfotos!
Gleiches gilt für die Flammrohre mit Schutzschild ... die Teile des Umbausatzes müssen doch nachgearbeitet werden und die Positionierung öfter abgeglichen werden. Übel finde ich, daß die Flammrohre zwar eine Öffnung besitzen, die ich zuerst für die Flammöffnung hielt, die aber als Klebestelle zum verbindenden Teil der Zuleitung dient. Also sollte man auf der anderen Seite des Flammrohres ein Loch bohren von etwas mehr als 2mm Stärke! Das Schutzschild lässt sich gut zurechtbiegen und mit den Zubehörteilen ausstatten. Schade finde ich auch, daß die Flammrohre dann auf den Aufhängungen festgeklebt werden muss und nicht beweglich gehalten sind. Zum Schluss fehlt noch die Anbringung der Schläuche von der Zuleitung zu den Flammrohren, die wiederum leider nicht dem Umbausatz beiliegen was auch ein großes Manko ist!
Zuguterletzt sollte man nicht den beiliegenden Scheinwerfer anbauen, sondern stattdessen ein Notek-Licht verwenden, da dies hauptsächlich auf diesen Fahrzeugen benutzt wurde!

Bemalung/Alterung

Als erstes habe ich dem Modell einen Komplett-Anstrich aus Sandfarbe, die ich aus Revellfarbtönen, basierend auf Revellfarbe 88 und weiteren grau und kahkitönen gemischt habe, verpasst. Nach abdecken der Ketten, der Fronträder und des Innenraums ging es daran ein Dreifarb Tarnmuster mit der Airbrush aufzutragen. Hierzu benutzte ich Tamiya Grünton XX und Braun yy und trug dies in ganz leichten Tönen fleckig auf.
Als Einheitsabzeichen wurde per Spritzschablone das Zeichen der 9.SS-Panzerdivision "Hohenstauffen" vorn und hinten aufgesprüht. Die Nummernschilder habe ich per Computer und Drucker selber gemacht und aufgeklebt!
Für die Nummern an den Seiten und der Heckseite habe ich blau/gelbe Decals von "Truck-Line" benutzt, die allerdings ordentlich mit Mattlack übermalt werden müssen, da diese glänzen wie nix gutes! Also habe ich einmal das komplette Fahrzeug mit Revell Mattlack überzogen. Vorher fiel noch das trockenmalen von Kanten und Erhebungen mit abgedunkelter Metallfarbe an ...
Die Verschmutzung hielt sich diesmal bei mir einigermassen in Grenzen. So wurde nur wirklich im Bereich von Vertiefungen mit dunklem Pastellkreiden/Spiritus wash gearbeitet und das Laufwerk und der untere Bereich der Wanne mit hellem Pastellkreidestaub eingestaubt.
Lediglich die Tropfzone der Flammprojektoren wurde mit Öl verschmutzt und das nicht zu knapp ... was auf der einen Seite den Vorteil hatte, dass noch etwas vom seitlichen Abziehbild mit abgedeckt wurde.
Damit ist der Umbau abgeschlossen ... fehlen nur noch ein paar passende Figuren!


Fazit

Der Zusammenbau des Basisbausatzes birgt keinerlei Gefahren ... in Kombination mit dem Umbausatz sollte man aber Vorsicht walten lassen. Es müssen doch viele Teile nachgebessert werden und die Bauanleitung lässt einen doch oft allzusehr im Unklaren. Im übrigen sollte man sich an Original-Bildern orientieren um nicht den Überblick zu verlieren!

Alles in allem ein interessanter Umbausatz, der allerdings diverse Schwachstellen aufweist, die den pedantischen Modellbauer sicher ärgern (historische Korrektheit), dem bastelfreudigen Modellbauer ein lohnenswertes (und RELATIV preisgünstiges) Modell entlocken und für blutige Anfänger nicht wirklich geeignet ist!

Die Beurteilung zeigt in den oberen Reihen den Tamiya Basisbausatz und darunter den Umbausatz von ADV/Azimuth.

Preis / Leistung: *****
*****
Paßgenauigkeit: *****
**
***
Detaillierung: *****
*****
Schwierigkeitsstufe: *****
*****

Empfohlene Literatur:

© 7/2001 Thomas Hartwig

zurück zur Übersicht