Sd.Kfz.251/16 Ausf.C


 

Das Original

Das Sd.Kfz.251 basiert auf dem 3t Halbketten Fahrzeug Sd.Kfz.11. 1937 wurde die Entwicklung begonnen einen leicht gepanzerten Aufbau hierfür zu schaffen. Begonnen mit der Ausf.A die an 3 Sehschlitzen an jeder Seite zu erkennen ist, über die Ausf.B und Ausf.C, die bis 1943 gebaut wurde und diese wurden in viele Varianten als Basisfahrzeug genutzt, darunter auch in ein Fahrzeug mit Flammenwerfer (Sd.Kfz.251/16). Zuerst wurde dies auf dem Chassis der Ausf.C, später der Ausf.D aufgebaut. Die Farbgebung war hauptsächlich zunächst bei der Ausf.C grau, später dann dunkelgelb und meist darüber ein Tarnschema mit olivgrün (RAL6003) und rotbraun (RAL8017).
Die Bewaffnung bestand aus zwei 14mm Strahlrohren mit Schnellverschlußventilen, einem tragbaren 7mm Strahlrohr mit 10m Schlauchverlängerung und 2 MG34 bzw MG42. Es wurden 700 Liter an Flammöl mitgeführt und 2010 Schuß für die MG. Das Flammöl wurde über eine Koebe HL II 40/40 1000/200 Pumpe, die von einem 1,1 Liter Zweitakt DKW-Motor mit 28PS angetrieben wurde, in die Strahlrohre geleitet, wobei ein Druck von 15 Atü erreicht wurde. Die auf beiden Seiten angebrachten 14mm Strahlrohre konnten je einen Winkel von 160° abdecken. Es konnten Wurfweiten von ungefähr 40m erreicht werden. Der tragbare 7mm Flammenwerfer war nur in den frühen Versionen der Ausf.C vorhanden. Das Fahrzeug war 5,8m lang, 2,1m breit und 2,1m hoch. Es war vorn 14,5mm, an den Seiten und hinten jeweils 8mm stark gepanzert. Das Gewicht betrug 8,62 Tonnen und es wurde von einem Maybach HL42-TUKRM mit 100PS angetrieben. Damit wurde eine Geschwindigkeit von etwa 50km/h erreicht. Die Produktion des 251/16 begann im Januar 1943 und es wurden mindestens 347 fertiggestellt, hauptsächlich bei Wumag in Görlitz.

Der Bausatz

Gab es bislang nur Umbausätze des Flammenwerfersatzes für die Ausf.D Version von Tamiya, so gibt es nun einen Komplettbausatz in Spritzguss für die Ausf.C. Doch Dragon macht mittlerweile vor einem simplen Spritzgussbausatz nicht halt ... was es hier an Möglichkeiten und Zubehör gibt ist unglaublich. Ausserdem hat Dragon einige Teile seit dem ersten 251/1 Ausf.C Bausatz (6187) kontinuierlich verbessert, wie etwa die Laufrollen oder auch das Treibrad.
Öffnet man die großvolumige Box, so wird man fast von den Teilen erschlagen. Über 12 Spritzlinge beherbergen die sehr detailierten und sauber gespritzten Teile. Hier und da blitzen uns ein paar Auswerferstellen an, aber eher selten und an Stellen die man flugs beheben kann. Besonders poitiv ist die Ausstattung des Bausatzes mit der Wanne in der geschweissten UND der genieteten Variante! Die Fahrerfigur und die Besatzung (2 Figuren) sind in dem neuen Weichplastik gemacht und in exquisiter Detailierung, wie ich es in Spritzguss noch nicht gesehen habe. Die Besatzung hat wahlweise sogar den Flammschutzüberzug statt des normalen Kopfes. Desweiteren gibt es PE Teile in unterschiedlichen Stärken, Peilstangen aus Metall, 2 "Schnüre" zur Darstellung der Flammölleitungen, silberne Sticker zur Darstellung des Rückspiegels und zwei Kleidungsstücke aus Weichplastik und die bereits bekannte Einzelgliedkette (früh) in bewährter Qualität. Dazu gibt es 3 Decalbögen, die auch schon aus anderen 251er Sets bekannt sind, der große mit verschiedenen Nummern zur Darstellung von Fahrzeugnummern, ein mittlerer zur Erstellung von Nummernschildern nach Wunsch und ein kleiner mit Markierungen von Panzergrenadierdivisionen. Ganz besonders gut finde ich einen selbstklebenden Bogen zur Darstellung der Rundinstrumente am Armaturenbrett!!

Alles in allem eine Super Ausstattung, an der es nichts zu meckern gibt. Die Bauanleitung sieht gut strukturiert und verständlich aus. Leider hat Dragon es versäumt bei den Markierungs/Bemalungsvarianten dabeizuschreiben welche für welchen Zeitraum an welcher Front gilt. Hier muss man selber etwas Nachforschung betreiben.



Der Bau

Wer schon eines oder mehrere der Dragon Halbketten gebaut hat, weiss dann schon so langsam wie der Hase läuft und der Zusammenbau von Unterwanne und Laufwerk gestaltet sich immer einfacher. Die Details in der Unterwanne wie Getriebe, Batterie, Tank, usw. kann man getrost weglassen, da man diese späterunter der Bodenplatte nicht sieht. Bei den Schwingarmen ist wie immer vorsicht angesagt, damit diese alle die gleiche Ausrichtung haben und später nicht Räder vom Boden abstehen - die Räder an sich sind schnell versäubert und auf das Laufwerk aufgebracht. Spannend wird es dann auch immer beim Anbau der Frontunterwanne, Teil B14. Hier sollte man unbedingt die Seitenteile trocken anhalten, damit Teil B14 auch korrekt steht. Bevor man die Vorderachse einbaut, sollte man die Kette zusammenbauen, zumindest 2 so lange Stücke, dass das Fahrzeug in voller Länge des Laufwerks darauf stehen kann. Daran ausgerichtet sollte man die Vorderachse mit angebrachten Fronträdern einkleben, usw. dann so weit, dass die Vorderräder auch noch Kontakt zum Boden haben, wenn das Fahrzeug auf den Ketten steht.
Als nächstes kann man sich dann der Flammölpumpe mit Motor annehmen - die Zeichnung in der Bauanleitung demotiviert erst und ich war erstaun welche fitzelig kleinen Teile es dort zu verbauen gibt - aber ...
alles kein Problem, man muss nur Stück für Stück sich durch die Zeichnung arbeiten und es hilft auch bereits verbaute Teile in der Zeichnung durchzustreichen. Die genaue Positionierung der 4 kleinen Füße (K50, K53-55) bleibt leider unklar - da hilft es vielleicht, wenn man diese erstmal weglässt. Beim Anbringen der Rohre (K36) neigt dies "natürlich" dazu nach unten wegzusacken - also muss man dieses am besten per Sekundenkleber ankleben, oder aber eine kleine Stütze unterlegen bis der Kleber fest ist.
Nun nimmt man sich die Grundplatte vor - hier muss man an der Heckseite von unten 6 Löcher aufbohren (was in der Bauanleitung verschwiegen wird) - dort kann man nun die 4 kleinen Füße einsetzen und die Pumpe darauf positionieren, so wird am besten klar wie und wo diese passen.
Nun kann man schonmal die Bodenplatte in das Fahrzeug kleben und die beiden Seitenwände einkleben - hier darauf achten, dass die Seitenteile genau im Winkel in den Spalt zwischen Unterwanne und Bodenplatte geschoben werden und komplett drin sind und die Bodenplatte nirgends abgehoben wird. Besonders hilfreich ist die winkelige Ausrichtung der Seitenteile, wenn man die Frontmotorraumplatte mit anklebt, die die beiden Seitenteile schonmal verbindet. Ich habe mich übrigens bei der Wahl des Aufbaus für die Version mit den Nieten entschieden, das dies mal etwas anderes ist und gerade mit dem trockenmalen gute Wirkung erzielt.
Am vorderen Ende der Bodenplatte bring man die Sitze und Schaltknüppel an und macht auch die Frontplatte mit Armaturenbrett fertig. Es lohnt sich übrigens dieses Teil schon zu bemalen und mit den Decals zu versehen, da man später nur schwierig daran kommt. Dann baut man diese Platte am besten auf die Bodenplatte ein und verklebt diese mit den Seitenwänden, was kein Problem darstellen sollte. Die Seitenwänder werden dann mit kleineren Anbauteilen versehen, w
ie auch die Klappsitze neben den Flammöltanks - ich habe diese getrennt und hochgeklappt dargestellt, da die Besatzung im EInsatz sein soll ... die Flammöltanks und andere Teile, die an Ober- und Unterteil des Aufbaus angebracht werden müssen, können schon eingeklebt werden, aber nur mit aufgelegtem Oberteil um die Position genau zu bestimmen, wo diese exakt angeklebt werden müssen um an beiden teilen kontakt zu haben. Auch ist es sinnvoll die Heckplatte mit Türen fertigzubauen und diese dann bereits an die Seitenwände anzukleben und exakt auszurichten, damit nirgends Spalten sind oder Teile überstehen - ein Probeauflegen des Oberteils hilft ausserdem, bzw. wenn man mit dem Innenausbau fertig ist, kann man das Oberteil auch aufkleben. An der rechten Hecktür muss im unteren Bereich ein Loch gebohrt werden, wo der Auspuff des pumpenmotors heraustritt - das hat Dragon offenbar vergessen.
Dann kann man den Innneraum bemalen - ich habe mich für graue Farbe entschieden, dazu dann ein kräftiges washing und etwas trockenmalen.
Das Oberwannenteil wird dann weiter fertiggebaut mit Motorraumklappen, Lufteinlässen udn der Fahrerfrontplatte - die Klappen der Fahrer und Beifahrerluken sind klappbar zu bauen, muss man aber auch nicht - schön allerdings dass diese aus durchsichtigem Plastik sind. Die Halter für die Flammrohre (L29) sind klappbar, und wer die Flammenwerfer im Einsatz zeigen will, muss diese kappen und nach unten klappen.
Als nächstes werden die beiden Kettenabdeckbleche angeklebt und darauf die Staukisten, die man bei Bedarf auch offen darstellen könnte. Im vorderen Bereich muss man bei den Kettenabdeckblechen, bzw. Kotflügel, aufpassen, dass diese ordentlich an der Wanne anliegen. ich habe entgegen meiner Gewohnheit jetzt auch begonnen auch das komplette Werkzeug vor der Bemalung anzubringen - auch die beiden Peilstangen, wobei ich immer noch nicht begriffen habe, wo sich die ominöse Knickhilfe versteckt, die Dragon in der Zeichnung darstellt.
Unter den Kettenblechen werden aus PE Teilen wellenförmige Verstärkungen eingeklebt - ein kleines aber feines Detail!
Am Heck werden auch sehr feine Plastikteile zwischen den Tanks und nach draussen verbaut, welche die Entlüftungsrohre der Tanks sind, hier muss man aufpassen, dass man mit seinen Fingern nichts kaputt macht oder die Kleinteile dem Teppichmonster zuführt. ;-)
Kommen wir nun zu den Flammprojektoren - meiner Meinung nach empfiehlt sich die Verwendung des PE Schildes statt des Plastikteils, da es maßstäblich veil besser aussieht. Auch hier finden sich wieder extrem kleine Teile die mit vorsicht genossen werden sollten, dass sie nicht verlorengehen. Die Positionen der handgriffe sind leider nicht ganz klar und auch die Position der Flammrohre in den Aufnahmen der Schilde geht nicht aus der Anleitung hervor - hier muss man probieren bzw. Originalforos konsultieren. Die beiden Projektoren sollte man dann ordentlich in gewünschter
Position vekleben und kann dann zu dem Verbindungsschlauch kommen - hier färbt man erst die beiliegende Schnur, schneidet sich ein passendes Stück sauber ab und verklebt diese mit Sekundenkleber an den projektoren und dem Anschlussstück an den Pumpenrohren.
Das Fahrzeug wird abschließend vorn mit den Beleuchtungseinrichtungen versehen und der Fahrerraum bekommt seine Abdeckplatte mit MG. Die Kette wird dann erst nach der Bemalung angebracht - der Zusammenbau der Kette ist AN SICH nicht schwer, muss man doch nur sauber die Polster auf die Kontaktstelle zweier Glieder kleben, ohne dass Kleber an die kleinen Nasen in den Vertiefungen kommt und somit die beiden Glieder unbeweglich werden , was an sich auch nicht schlimm wäre, WENN man die Kette sofort aufzieht solange der Kleber noch Bewegung zulässt - später bekommt man die Kette dann nicht mehr um die Treib- und Leiträder und die Kette bricht (was übrigens zum Fiasko werden kann, da es schwer ist einzelne Glieder zu ersetzen und mehr und mehr von der Kette bricht!), also sauber arbeiten oder schnell die Kette aufziehen. ;-)
Schlussendlich sollte man am hinteren Ende der Kettenbleche noch einen Schmutzfängerlappen ankleben, wie ich ihn bei fast allen Fotos der Ausf.C Version in grau gesehen habe. Diesen kann man theoretisch aus Bleifolie selber machen, ich habe diese aus einem Voyager PE Satz für das Sd.Kfz.251/7 entnommen.

Bemalung/Alterung

Ich habe dieses Sd.Kfz.251/16 in grau gewählt, da ich bereits das Sd.Kfz.251/16 Ausf.D in Dreifarbtarnung habe - ausserdem wirken die Nieten der Wanne auf einfarbigem Grund besser.
Zunächst sollte man das Modell grundieren - und hier ein heisser Tip von mir: benutzt KEINE Universalgrundierung für Kunststoff aus dem Baumarkt ... meine Erfahrung an diesem Modell zeigt, dass diese diesen Kunsstoff auffrisst. Jedenfall smusste ich erschreckt feststellen, dass das Modell plötlich Bläschen warf und die Teile schrumpelig wurden - grauenvoll! SOLLTE sowas mal vorkommen, bloß nicht berühren, denn das Plastik ist nun enorm weich und nimmt Fingerabdrück und sonstiges bereitwillig an. Ich habe das ganze dann nach dem wiedererhärten mit Schleifpapier und etwas mehr Farbe versucht glattzubügeln, was teilweise ganz gut gelang - nur bei Nahbetrachtung erkennt man die etwas eigenartige Struktur.
Danach habe ich das ganze Fahrzeug mit einer Mischung aus Tamiya XF-69 Nato Black und XF-63 Gemran Grey gesprüht und größere Flächen dann mit aufgeheltter Farbe gehighlighted.
Die Balkenkreuze und Divisionszeichen der 1.Pz.Division habe ich per schablone aufgesprüht. Das Nummernschild vorn habe ich aus dem beiliegenden Decalsbogen des Bausatzes gemacht - Fotos zeigen, dass hinten fast nie Nummernschilder aufgebracht wurden.
Um das grau etwas aufzulockern, habe ich ein paar farbige (rot, grün, gelb) Punkte aus Ölfarbe unregelmäßig mit dem Zahnstocher aufgetragen und mit einem Pinsel mit viel Feurzeugbenzin verrieben, bis nur ein Hauch dieser Farben auf dem grau blieb.
Dann bekommt das ganze Fahrzeug ein ordentliches washing mit schwarzer Ölfarbe und nach dem Durchtrocknen trockenmalen mit sehr heller grauer Ölfarbe. Dies hebt besonders die Nieten und Kanten gut hervor.
Dann folgt die Detailbemalung wie die Gummierung der Räder und das Werkzeug.
Die Ketten werden nach dem Zusammnbau mit Metallfarbe bemalt und etwas mit rostbraunen Pastellkreisen an den Aussenseiten versehen um Flugrost darzustellen. Die Kettenpolster werden mit Revell anthrazit bemalt.
Zum Schluss habe ich mit hellen braungelbern Pastellkreiden etwas Staub im unteren Wannenbereich aufgetragen um Staub aus Gelände und Straße darzustellen.

Fazit

Exzellent - wieder eine Halbkettenvariante, auf die man schon lange wartete und nun in guter Ausführung präsentiert bekommt. Nicht nur die allgein gute Zusatzausrüstung des Bausatzes weis szu gefallen, auch die Möglichkeit zwischen zwei Wannen (geniette/geschweisst) zu wählen, ist sehr gut! Viele Details veröhnen den Modellbauer, auch wenn die Teilgröße einen manchmal vor ein paar Probleme stellt wenn man dicke Finger besitzt. Wer mag kann das Modell weiter verfeinern und verbessern, aber auch aus der Box baut sich ein sehr gutes und korrektes Flammenwerferfahrzeug!

Preis / Leistung: ***** Paßgenauigkeit: *****
Detailierung: ***** Schwierigkeitsstufe: *****

Empfohlene Literatur:

Flammenwerfer des deutschen Heeres bis 1945 - (Fred Koch) - ISBN: 3-7909-0539-9Militaria Vol.215 'Sd.Kfz.251 Vol.2 - (Janusz Ledwoch) - ISBN: 83-7219-224-3Flammpanzer: German Flamethrowers 1941-1945 - (Jentz, Doyle) - ISBN: 1-85532-547-0Flammpanzer - (Janusz Ledwoch) - ISBN: 83-86209-60-4

© 07/2005 Thomas Hartwig

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