Sd.Kfz.251/21


 

Das Original

Das Sd.Kfz.251 basiert auf dem 3t Halbketten Fahrzeug Sd.Kfz.11. 1937 wurde die Entwicklung begonnen einen leicht gepanzerten Aufbau hierfür zu schaffen. Begonnen mit der Ausf.A die an 3 Sehschlitzen an jeder Seite zu erkennen ist, über die Ausf.B und Ausf.C, die bis 1943 gebaut wurde, wurde mit der Ausf.D das Erscheinungsbild geändert. Die Zahl der Panzerplatten wurde reduziert durch Vermeidung zuvieler Winkel. Dadurch wurde der Heckbereich nun nicht mehr gewinkelt ausgeführt und auch die seitlichen Staukästen wurden in den Aufbau integriert.
Von 1943-1945 wurden knapp 10600 Sd.Kfz.251 Ausf.D in allen Unterarten gebaut. Die Basisversion wog knapp 8 Tonnen und wurde von einem Maybach HL42TUKRM mit 100PS angetrieben. Damit wurde eine Höchstgeschwindigkeit von 54 km/h erreicht.
Auf Basis dieser Ausf.D wurde ab August 1944 das Sd.Kfz.251/21 in etwa 390 Einheiten produziert. Dazu wurden 3 MG151/20, die aus Flugzeugen ausgebaut wurden in einem Drilling zusammengefasst und auf einem drehbaren Sockel in das Fahrzeug eingebaut. Die Kanonen wurden per Gurtzuführung mit Munition versorgt mit insgesamt 900 Schuss. Viel mehr ist über diese Fahrzeuge leider nicht bekannt ... Fotos zeigen dass es noch zu Produktionsänderungen kam, so dass man von frühen und späten Ausführungen reden kann.

Der Bausatz

Der Bausatz beinhaltet 843 Teile an fast 20 Spritzlingen, dazu PE Teile, zwei Sets Ketten (eines davon bereits vorgeschnitten), frühe und späte Oberwanne, Metallmunition und Metallmündungen, das Figuren Set "Achtung Jabo", Fahrer- und Geschützbedienungsfigur, Klarsichtteile für die Sichtblöcke, etc.

Die Teile machen allesamt einen guten Eindruck mit feinen Details , die Fotoätzteile verbessern die Optik noch weiter. Auch bei den Aufklebern hat Dragon nicht gespart. Die Anleitung sieht auf den ersten Blick ein wenig überfrachtet aus. Hier tun sich beim Bau auch einige Überraschungen auf. Dazu mehr im Laufe des Bauberichtes.

Der Bau

Sd. Kfz. 251/D

Hier wird zunächst das Unterteil der Wanne montiert. Dragon bietet hier die Möglichkeit, Tank, Getriebe und andere Teile darzustellen. Leider sieht man später nichts mehr von diesen Dingen. Folglich habe ich sie bei diesem Modell weggelassen. Nun kommt die Bodenwanne an die Reihe. Laut Anleitung soll man sie einfach draufkleben. Das man allerdings noch ein Loch in die Bodenplatte bohren sollte, um später die Grundplatte des Drillings ausrichten zu können und das dieses Loch bereits auf der Unterseite vorgebohrt ist, darüber schweigt sich die Anleitung aus.
Im Abschnitt 6 tauchen dann im hinteren Teil der Bodenplatte vier Kisten für Munition und Ausrüstung auf, deren Zusammenbau und Montage erst im folgenden Bauabschnitt erklärt wird. Damit sind die Rätsel der Bauanleitung an dieser Stelle noch nicht beendet. Laut Anleitung soll man in die Kiste für die Ausrüstung ein Teil mit der Bezeichnung F28 einkleben. Ich habe in dem ganzen Bausatz kein(!) Teil gefunden, was diese Aufgabe erfüllen konnte. Da man dieses Teil am Ende ohnehin nicht sieht, fällt es nicht weiter ins Gewicht; ärgerlich ist es aber trotzdem.
Dragon hat bei den Seitenwänden seiner 251ern Markierungen für das Anbringen der entsprechenden Ausrüstungsgegenstände angebracht. An sich keine schlechte Idee. Wünschenswert wäre es , wenn die Anleitung einem verraten würde, welche dieser Markierungen man nicht braucht und folglich wegschleifen sollte.
Ansonsten gibt es beim Zusammenbau des Innenraums keine weiteren Probleme. Ich habe lediglich den Feuerlöscher durch eine Halterung von Aber ersetzt.
Nach dem man den Innenraum zusammengebaut hat, sollte man den Innenraum des 251er vor dem Zusammenkleben von Ober- und Unterwanne lackieren, da man später nicht man an die Details wie Amaturenbrett drankommt. Ich habe den Innenraum zunächst mit Hull Red(XF-??) von Tamyia lackiert. Nach dem diese Schicht 24 Stunden durchgetrocknet war, habe ich den ganzen Innenraum mit Dark Yellow(XF-??) von Tamyia lackiert. Die Seitenwände wurden mit Buff(XF-??) von Tamyia aufgehellt. Nach diesem Arbeitsschritt ließ ich den Innenraum wiederrum 24 Stunden durchtrocknen, bevor es mit der Bemalung der Details weiterging. Nach der Bemalung der Details habe ich dem Innenraum noch ein Washing mit verdünnter Ölfarbe(van-Dyck Braun) verpaßt und nachdem diese getrocknet war, den Innenraum noch mit weißer Ölfarbe trockengemalt. Als Abschluss folgten noch einige Kratzer mit einem weichem Bleistift.
Weiter geht es mit dem Zusammenkleben von Ober- und Unterwanne. Diese paßt im Großen und Ganzen recht gut. Lediglich im hinteren Breich muß man ein wenig Verspachteln und Schleifen. Bei den seitlichen Staukästen sieht die Sache schon ein wenig anders aus. Hier habe ich am vorderen Ende einen Streifen aus Platiksheet angebracht, um die Lücke zu füllen.
Beim Betrachten von Bildmaterial fiel mir auf, daß die vorderen Schutzbleche einiger 251er in Mitleidenschaft gezogen wurden. Da mich dieser Umstand gereizt hat, beschloß ich die Schutzbleche umzuarbeiten. Auf der linken Seite habe ich den vorderen Teil des Schutzbleches mit Hilfe von Metal-Folie nachgebaut. Hierzu habe ich ein passendes Stück vom Bogen ausgeschnitten, über das Originalteil von Dragon gelegt und passend zurechtgebogen. Die zwei Nieten habe ich mit Hilfe eines Stücks Evergreen Profils zurechtgeschnitten. Anschließend wurde das neue Schutzblech mit Sekundenkleber angeklebt und verbogen. Die Werkzeughalterungen stammen von Voyager. Als Abschluß bekamm das Fahrlicht noch eine Leitung aus Draht spendiert. Auf der rechten Seite habe ich gleich das ganze Schutzblech weggelassen und nur noch dir Reste durch ein Stück Metall-Folie ersetzt. Nachdem die Wanne noch ein paar Details wie Leitung für den hinteren Tarnscheinwerfer oder Halterungen für Tarnmaterial spendiert bekam, ging es weiter zu Montage der Ketten

Laufwerk
Beim Laufwerk habe ich folgende Vorgehensweise ausprobiert. Zunächst wurden die Laufrollen und das Antriebsrad nur aufgesteckt. Anschließend wurde die Kette komplett zusammengeklebt. Diese liegt bei diesem Bausatz in zweierlei Ausführung bei; einmal als frühe Variante mit Gummipolstern und einmal, fertig gesäubert, in der späten Variante. Ich habe mich hier für die späte Variante entschieden. Diese hat zwar immner noch die alte Dragon Krankheit (Sinkstellen!!!), ist aber schon gesäubert und läßt sich recht schnell zusammenkleben. Bevor der Kleber getrocknet ist, legt man die Kette um die montierten Laufrollen und klebt sie fest. Wenn der Kleber getrocknet ist, kann man das komplette Laufwerk inklusive Kette in einem Stück vom Fahrzeug entfernen und so lackieren.
Abschließend habe ich Wanne und Laufwerk noch mit einer Mischung aus Weißleim, Sand und Beflockungsmaterial ein wenig verdreckt.

Flakdrilling
Nicht weniger als 8 Schritte der Anleitung widmen sich dem Zusammenbau des Flakgeschützes. Der Detailgrad der Lafette und der drei Mauser Maschinenkanonen ist super. Man kann sich hier auch das Aufbohren der Kanonenrohre sparen, da die Mündungen als passende Metallteile dem Bausatz beiliegen. Ferner ist das Visier als photogeätzes Teil mit im Bausatz dabei.
Ein Punkt hat mich allerdings beim Zusammenbau gestört. Plötzlich taucht der Bemalunghinweis für das Teil F54 auf, welches voher an keiner Stelle erwähnt wurde. In diesem Falle ist das mehr als dumm, da sich dieses Teil unter den drei Maschinenkanonen befindet und man wieder die komplette Kanone demontieren muß.

Bemalung/Alterung

Wanne und Drilling

Zunächst wurden sowohl das Sd.Kfz. 251 als auch der Flakdrilling mit Hull Red (XF-??) von Tamiya mit der Airbrush grundiert. Dies dient dazu, um evt. vorhandene Fehler zu erkennen und eine einheitliche Oberfläche zu schaffen. Nachdem dies 24 Stunden durchgetrocknet war, bekamen beide eine Schicht Dark Yellow (XF-??). Beim 251er habe ich die großen Flächen wie die Oberwanne noch mit Buff(XF-??) und Weiß (XF-?) aufgehellt. Nachdem diese Schicht ebenfalls 24 Stunden trockenete kam die die Tarnlackierung an die Reihe. Ich habe mich hier für ein Drei-Farb-Tarnmuster entschieden. Für Grün, resp. Braun habe ich Nato Green (XF-??), bzw. Nato Brown verwendet. Beide Farben habe ich sehr hoch verdünnt und mit geringem Druck mit der Airbrush aufgetragen. Hierbei habe ich zunächst einzelne Punkte aufgetragen. Diese wurden anschließend mit Linien verbunden.
Die Aufkleber wurden in der sog. 'Sandwichweise' aufgetragen. Dabei werden zunächst die Stellen, an denen die Aufkleber angebracht werden sollen mit glänzenden Klarlack von Vallejo lackiert. Anschließend werden die Aufkleber angebracht und mit Micro Sol behandelt. Ist alles gut durchgetrocknet, kommt über das ganze Modell noch eine Schicht Mattlack von Vallejo. Auf diese Art und Weise sieht man die Trägerfilme der Aufkleber fast nicht mehr.
Während die Wanne trocknete, konnte ich mich dem Drilling widmen. Die Mauser Kanonen wurden mit 'BoltGun Metal' aus dem Games Wokshop lackiert. Anschließend bekamen die Kanonen noch ein leichtes Washing mit schwarzer Ölfarbe verpaßt und wurden noch ein wenig mit weißer Ölfarbe trockengemalt.
Im Anschluß begann der Alterungsprozeß der Wanne. Ich habe hier zunächst verschiedene verdünnte Braun-, Grün- und Ockertöne von Ölfarbe in Form von kleinen Punkten aufgetragen. Anschließend habe ich diese Punkte mit einem zweiten, in Verdünnung getauchten, Pinsel gleichmäßig am Modell verteilt. Nachdem dieser Schritt abgeschlossen war, gab es ein Washing mit Ölfarbe (Van-Dyck-Braun) an den Vertiefungen, resp. an den hervorstehen Teilen der Wanne.
Der Drilling wurde mit den gleichen Farben bemalt wie die Wanne. Allerdings habe ich das Schild einerseits ein wenig mehr aufgehellt als Wanne, so daß sich der Drilling ein wenig von der Wanne abhebt.

Laufwerk
Das Laufwerk wurde zunächst wie die Wanne mit Hull Red von Tamiya grundiert und bekam ebenfalls eine Schicht Dark Yellow von Tamiya. Anschließend wurden die Ketten analog zu den Mauser Kanonen mit 'BoltGun Metal' aus dem Games Wokshop lackiert. Hier gab es noch ein Washing mit Gun Metal (XF-?) von Tamiya. Nachdem dies durchgetrocknet war, wurden die Gummilaufrollen mit Matt Schwarz von Humbrol lackiert. Auch hier gab es anschließend ein Washing mit Ölfarbe (Van-Dyck-Braun)
Nachdem Wanne, Drilling und Fahrwerk durchgetrocknet waren wurden sie montiert. Anschließend wurde das Sd.Kfz. 251 mit Pigmenten eingestaubt. Ich hier die Pigmente mit Alkohol verdünnt und mit der Airbrush aufgetragen. Als Abschluß spendierte ich dem gutem Stück noch einige Kratzer, die ich mit schwarzer Ölfarbe auftrug, sowie ein wenig Trockenmalen an den Kanten. Als Abschluß bekam das Modell noch eine Schicht matten Klarlack von Vallejo.
Um dem Drilling ein wenig Leben einzuhauchen, verteilte ich noch einige Ausrüstungsgegenstände wie Helme, Jacke, usw. im Innenraum.

Fazit

Der Bausatz hat auf jeden Fall Spaß gemacht und zeigt, daß man auch ohne Ätzteilorgie ein klasse Modell aus der Schachtel bauen kann. Das Preis-/Leistungsverhältnis stimmt in diesem Falle. Ich werde allerdings das Gefühl nicht los, daß Dragon die Anleitung mit sehr heißer Nadel gestrickt hat. Derartige Fehler wie z.B. bei der Montage des Drillings dürfen nicht mehr vorkommen!

Preis / Leistung: ***** Paßgenauigkeit: *****
Detailierung: ***** Schwierigkeitsstufe: *****

Empfohlene Literatur:

Militaria Vol.215 'Sd.Kfz.251 Vol.2 - (Janusz Ledwoch) - ISBN: 83-7219-224-3Die Halbketten Fahrzeuge des deutschen Heeres 1909-1945- (Walter Spielberger) - ISBN: 3-87943-403-4

© 12/2005 Sven Heimroth

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