2t Unimog tmilgl

 

Der Bausatz

Der Bausatz des Unimog von Revell ist schon ein paar Tage älter ... nichtsdestotrotz eigentlich der einzige Bausatz dieses weit verbreiteten Fahrzeugs in der Bundeswehr.
Im Karton finden sich 190 Teile an 4 Spritzlingen und einem Klarsichtteile Spritzling verteilt. Die Qualität der Teile ist soweit in Ordnung, hier und da sind die Details doch etwas grob ausgefallen. Was gleich auffällt ist die fehlende Detaillierung der Innenseite der Plane, bzw. Ladefläche. Die Reifen aus Vollgummi scheinen mir etwas falsche Proportionen zu haben, sind aber akzeptabel.

Was gar nicht akzeptabel ist ist das Fehlen der Heck und Seitenscheiben. Kann man sich bei den Seitenscheiben noch mit "runtergekurbelten" Scheiben herausreden (was macht jemand der ein Winterdiorama damit haben will?), so ist das Fehlen der Heckscheiben schon unglaublich!
Die Bauanleitung führt in 72 Schritten zum fertigen Modell und macht alles in allem einen guten Eindruck, auch wenn es gelegentlich Positionierungsprobleme gibt, da Teile oder Position nicht gut dargestellt sind!
Die Abziehbilder sind in Ordnung und bieten die Möglichkeit von zumindest 4 Varianten.

Der Bau

Wie immer beginnt der Bau bei solchen Fahrzeugen mit dem Rahmen. Dieser ist hier schon relativ komplett und wir in den ersten Schritten mit Motor, Getriebe und Antriebswelle versehen. Größeren Aufwand muss man dann beim Anbringen der Achsen und Federungselemente betreiben, da diese aus vielen kleineren Teilen bestehen. Hier gibt es schon die ersten kleineren Passprobleme ... ärgerlich, da Lenkung beweglich gehalten werden kann. Besonders der Aufbau der Hinterachse mit Federungselementen nimmt diverse Teile und Zeit in Anspruch (und etwa 10 Schritte in der Bauanleitung.
Weiter geht es mit kleineren Anbauteilen des Rahmens, wie Druckluftbehälter, Tank, Staukisten, usw. Die Heckpartie mit Beleuchtungsanlage erfordert guten Kleber, und gute Augen für die Teile 116 und 117 ... wer lang genug sucht kommt irgendwann darauf dass sie am Klarsichtteile Spritzling sind! ;-)
Zu diesem Zeitpunkt kann man den kompletten Rahmen schon mal in dunkler Metallfarbe streichen!
Die Räder, die im Bauschritt 40 angebracht werden sollen, sollte man vor dem Zusammenbau bemalen, und schließlich ganz zum Schluss am Fahrzeug anbringen.
Kommen wir zum Fahrerhaus ... die Innendetaillierung ist ganz schön, natürlich weit von dem entfernt, was sich tatsächlich noch alles an Detail findet, aber schonmal nicht schlecht. Abziehbilder für die Armaturen machen einen guten Eindruck. Interessant ist das Loch im Dach, welches genau in der Mitte ist, nicht beim Beifahrer, wo an sich die Beobachtungsluke sein sollte. Diese wird mit einem Extrateil auf Dach geklebt, ist SO aber nicht durchgängig ... man müsste das Dach also an dieser Stelle durchfräsen.
Die Türen werden mit beweglichen Scharnieren zum auf und zuklappen gedacht sein, man fährt aber besser damit sie in einer Position zu fixieren, da das ganze doch etwas windig ist. Die Seitenfenster gibt es komischerweise nicht ... ich habe diese aus dickerer Overhead Folie geschnitten, genu wie die fehlenden Fenster für die Rückseite der Kabine. Ein Unding dass solche Teile nicht vorhanden sind!
Bevor man die Kabine mit dem Kabinenunterteil verklebt sollte man den Innenraum bemalen ... die restlichen Teile sind schnell an der Kabine angebracht.
Die Ladepritsche besteht aus 6 Teilen, die komplett mit Plane dargestellt ist ... die Plane macht einen hübschen Eindruck, zumindest von aussen. Von innen bietet die Ladepritsche wirklich NULL Details ... am besten man verhängt die hintere Öffnung noch irgendwie. Die Teile passen trotz der Größe recht gut zusammen. Die Unterseite wird mit ein paar Versteifungsrippen, Staukisten und Kanistern vervollständigt.
Die vordere Stoßstange bekommt noch die Scheinwerfergläser, was aber seltsam ist, da nichts dahinter ist und so recht seltsam aussieht, dnen es fehlen die Scheinwerfer an sich!
Das Aufsetzen der Pritsche und der Kabine erfordert etwas Gewalt und viel Kleber, denn so pralle passt das nicht wirklich auf das Fahrgestell.
Abgeschlossen wird das ganze mit kleineren Anbauteilen für die Kabine, wie die Tarnnetzhalterung, deren Position nicht ganz schlüssig aus der Anleitung hervorgeht, desweiteren Scheibenwischer, Griffe, Aussenspiegel und Blinker.

Bemalung/Alterung

Den Rahmen habe ich schon vorher mit dunkler Metallfarbe bemalt, sowie den kompletten Unterboden der Wanne und Pritsche. Die Klarsichtteile wurden mit Masking Fluid abgedeckt und danach das ganze Fahrzeug mit Tamiya Nato Black grundiert.
Danach wurden die entsprechenden Flächen mit Nato Oliv per Airbrush aufgetragen, wobei bei recht geringer Entfernung ein nicht zu verlaufener Übergang erreicht werden sollte. Die braunen Flächen wurden ebenso mit Tamiya Bato brown gespritzt ... der Tarnplan wurde direkt aus der Revell Anleitung übernommen.
Nach dem Tarnen können die Reifen angebracht werden, sowie die Abziehbilder ... ich entschied mich dabei für die Version der 1.Batterie des Flugabwehrregiment 300.
Danach wurde das ganze Fahrzeug einem leichten washing und etwas trockenmalen mit hellgrüner Ölfarbe unterzogen ... gefolgt von leichtem einstauben mit hellem Pastellkreiden Staub, gerade im Bereich der Räder.

Fazit

Ein durchwachsener Bausatz mit haarsträubenden Defiziten (Innendetaillierung Ladefläche, fehlende Scheiben, fehlender "Durchgang" der Beobachtungsluke, usw.), die aber durchaus korrigiert werden können, für Anfänger aber nur bedingt geeignet. Aus der Box gebaut entsteht aber doch ein ansprechendes Modell, das relativ günstig daherkommt und zur Zeit einfach das einzige seiner Art ist. Hardcore Detaillierer können hier mit diversen Um- und Zurüstsätzen ein wahres Schmuckstück bauen, denn dafür ist es ein dankbarer Basisbausatz.

Preis / Leistung: ***** Paßgenauigkeit: *****
Detaillierung: ***** Schwierigkeitsstufe: *****

© 09/2002 Thomas Hartwig

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