AMPV


 

Das Original

Das Armoured Multi-Purpose Vehicle (AMPV) ist ein zukunftsorientiertes, innovatives Führungs- und Funktionsfahrzeug, entwickelt in einer Arbeitsgemeinschaft von Krauss-Maffei Wegmann und weiteren Partnern. Sein Markenzeichen: hohe Mobilität bei größtmöglichem Schutz. Im Konzept des AMPV fließen langjährige Erfahrungen zusammen, die sich am militärischen Einsatzspektrum der Bundeswehr ausrichten. Die AMPV-Fahrzeugfamilie ist mit einem robusten Hochleistungsfahrwerk mit Einzelradaufhängung, großen Federwegen und hoher Bodenfreiheit ausgestattet. Bei einem Wendekreis von weniger als 15 m und 200 kW Leistung werden hervorragende Fahrleistungen unter allen Gegebenheiten erreicht. Die selbsttragende Sicherheitszelle aus Panzerstahl und Verbundpanzerung setzen in dieser Fahrzeugklasse neue Maßstäbe. Damit werden die derzeitigen Schutzforderungen übertroffen und zugleich eine bedeutende Gewichtsoptimierung erzielt.

Quelle: www.kmweg.de

Der Bausatz

Der Bausatz enthält 60 Bauteile aus Resin, die sehr sauber und schön detailliert gegossen sind und einen Satz Fensterscheiben aus klarem Plastikspritzguss.

Etwas aufwändig fällt die Versäuberung der Bauteile aus, da diese Teile sehr komplex gegossen sind und die Angüsse sich zum Teil auch über mehrere Ebenen erstrecken.
Die Reifen sind perfekt gegossen mit feinem Profil und gerade die Felge mit den vielen Muttern sieht exzellent aus. Der Anguss, sitzt nicht direkt am Profil, sondern hinten an der Innenkante der Felge wo man ihn später am fertigen Modell definitiv nicht mehr sehen kann. Schade dass die Reifen keinerlei Beschriftung aufweisen.

Bewaffnet ist dieser AMPV mit der FLW 200 und dem 12,7mm Browning MG bzw. wahlweise der 40mm GMW. Beide Waffenstationen sind aus hellgelbem Resin gegossen und machen ebenfalls einen feinen Eindruck. Die Bauanleitung besteht aus 5 doppelseitig bedruckten DIN A4 Seiten inklusive Bau- und Sicherheitshinweisen und einer Teileübersicht. Die Bauschritte werden mittels ausreichend großer Farbfotos mit eingeblendeten Bauteilnummern und Verweispfeilen gezeigt. Dazu gibt es reichlich erklärenden Text und Hinweise zum Bau. Am Ende der Anleitung gibt es dann noch eine Farbtabelle für die Bemalung.

Der Bau

Ich begann den Bau dieses Modells mit der umfangreichen Versäuberung sämtlicher Bauteile. Obwohl die Angüsse bei den Resinteilen zum Teil sehr komplex ausfallen lassen sie sich doch sehr leicht entfernen. Das richtige Werkzeug ist hierfür natürlich eine unabdingbare Voraussetzung. Nach dem Entfernen der Angüsse und dem Verschleifen der Trennstellen legte ich mir die Einzelteile nach Baugruppen sortiert auf dem Tisch bereit und begann mit dem Zusammenbau. Dabei orientierte ich mich zunächst nicht an der Bauanleitung sondern begann mit dem Aufbau / der Fahrgastzelle. Die anzubringenden Kleinteile wie das Werkzeug und die Antennensockel waren schnell montiert und passen perfekt.  Obwohl auf dem Bild noch die Resin-Antennensockel zu sehen sind entschied ich mich zu einem späteren Zeitpunkt dazu sie wieder zu entfernen. Als Ersatz kamen nun die hervorragenden SEM 80/90 Antennen mit der Art. Nr. 3556 von Schatton Modellbau zum Einsatz. Diese Antennen wurden mir freundlicherweise von Herrn Schatton für dieses Bauvorhaben zur Verfügung gestellt und ergänzen das Modell außerordentlich gut. An dieser Stelle nochmals vielen Dank an Robert Schatton für die Unterstützung.

Anschließend setzte ich schnell und völlig problemlos die FLW200 zusammen und stattete sie mit der 40mm Granatmaschinenwaffe aus. Die Bauteile passten auch hier perfekt zusammen, die Rohrmündung ist sogar schon leicht aufgebohrt.

Und dann ging es Schlag auf Schlag mit dem Fahrgestell weiter. Zunächst wurde das Wannenunterteil 101 mit der Motorhaube 103 angepasst und verklebt, danach folgte die Hinterachse 104. An dieser Stelle weist die Anleitung auf erhöhte Sorgfalt und eine saubere Ausrichtung der Bauteile hin um später einen sicheren und waagerecht ausgerichteten Stand des fertigen Modells zu gewährleisten.

Bei der anschließenden Montage von Getriebe und Kardanwellen gibt es keinerlei Probleme, bei den Achsen muss man aber sehr genau auf die richtige Positionierung achten. Sie passen nur auf den jeweils vorgesehenen Positionen. Nach ausreichender Aushärtung des Klebstoffs kamen noch die Räder dran, fertig ist das Fahrgestell!

Die Inneneinrichtung fällt etwas sparsam aus. Lediglich ein Armaturenbrett, Mittelkonsole, Lenkrad und die Sitze sind vorhanden. Das macht aber nichts, denn das ist weit mehr als ausreichend für das was später durch die Scheiben noch von der Inneneinrichtung zu sehen ist.

Anschließend wurden der Innenraum einfarbig Bronzegrün und das Armaturenbrett schwarz lackiert. Dann kamen die Sitze dran. Bei der Versäuberung muss man die Angüsse sehr vorsichtig entfernen da die Aufhängungen der Sitze sehr filigran ausgeführt sind. Das Resin ist auch recht spröde und so brauch mir beim etwas unvorsichtigen hantieren mit dem Sitz eine der Streben ab. Mit einem Tropfen Sekundenkleber war der Bruch aber sehr schnell Geschichte und die Sitze konnten schwarz lackiert und im Innenraum unter dem Dach verklebt werden.

Anschließend wurden die Fensteröffnungen der Fahrgastzelle von innen abgeklebt und es erfolgte die Lackierung in sandgelb von außen. Auch die ersten Tarnflecken in khakibraun wurden bereits auflackiert. Anschließend widmete ich mit den Fensterscheiben. Hier wollte ich den grünen Schimmer von Panzerglas imitieren und lackierte die Scheiben von der Innenseite mit verdünntem Tamiya Clear Green per Airbrush. Dazu klebte ich die Scheiben auf ein Stück Abklebeband und nebelte sie dann mit der Spritzpistole über. Der helle Untergrund der Klebestreifen täuschte mich. Es wirkte immer noch sehr hell und so trug ich das Clear Green noch in einigen weiteren Durchgängen auf. Nach der Trocknung entfernte ich die Scheiben vom Klebestreifen und setzte sie zunächst provisorisch in die Fensterrahmen ein.

Auha, das ging ja voll daneben! Der Farbauftrag des Clear Green kam vor dem dunklen Innenraum voll zur Geltung und wirkte nun erheblich dunkler und kräftiger. Die Scheiben hatten nun keinen grünen Schimmer mehr sondern waren sehr stark grün und vollkommen unrealistisch eingefärbt. Shit happens, beim nächsten Mal bin ich schlauer. Ändern ließ es sich nun auch nicht mehr, daher muss ich jetzt mit diesen extrem grünen Scheiben leben! Und jedes Mal wenn ich mir das Modell ansehe ärgere ich mich über mich selbst!

Nichts desto trotz baute ich weiter und setzte den Fahrgastraum auf das Fahrgestell. Perfekter Sitz! Satt saugend ließen sich die Teile zusammenfügen. Danach machte ich mich daran den Laderaum / Stauraum 105 anzufügen. Der Fahrgastraum 102 weist an der Rückwand einige Oberflächendetails in Form von Bolzen auf. Belässt man diese an der Rückwand und setzt den Stauraum stumpf dagegen entsteht ein sehr großer Spalt zwischen den beiden Bauteilen. Dieser Spalt sieht auf den Bildern der Anleitung erheblich schmaler aus. Ich machte mich also auf die Suche nach entsprechenden Referenzbildern und stellte fest dass der Spalt auf den Fotos des Originals auch nicht so sehr ins Auge fällt. Daher schliff ich die Oberflächendetails ab, setzte den Stauraum erneut trocken an und erhielt so das richtige Gesamtergebnis. Das Modell entspricht nun sehr viel mehr dem Original. Für die Verklebung beider Bauteile miteinander gibt die Anleitung einige deutliche Hinweise die unbedingt beachtet werden müssen. Da der Stauraum ist etwas schmaler ist als der Fahrgastraum muss hier auf die genaue Ausrichtung geachtet werden.

Anschließend wurden nur noch die kleinen Anbauteile wie die Türgriffe, und das Tarnleitkreuz montiert und der eigentlich Bau war abgeschlossen. Scheibenwischer und Außenspiegel sind äußerst filigran gefertigt. Für die Bemalung und Alterung ließ ich sie vorerst weg und verklebte sie erst nach vollständigem Abschluss der Bemalung. Die genaue Position der Scheibenwischerarme und -blätter ist in der Bauanleitung auf den Bildern nicht zu erkennen. Ein Blick auf Referenzbilder führte aber schnell zur Problemlösung.


Bemalung/Alterung

Für die Lackierung nutzte ich erstmals die Farben aus der Revell Aqua Color Serie. Ich kam sehr gut damit zurecht und bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden.
Da dieses Fahrzeug offiziell nicht bei der Bundeswehr eingeführt ist und daher auch kein Tarnplan existiert hatte ich bei der Lackierung gewisse Freiheiten. So entschied ich mit für einen Anstrich in sandgelb mit khakibraunen Tarnflecken. Für die Grundfarbe wählte ich das Hellbeige 36314 und für die Flecken das Khakibraun 36086.
Da dem Bausatz keine Decals beiliegen zauberte ich die Eisernen Kreuze, die Y-Kennzeichen und das grüne ISAF Emblem aus der Restekiste und versetzte den AMPV damit nach Afghanistan zum GECON ISAF.

Für die Alterung und Verschmutzung nutzte ich das DAK Weathering Set von AK-Interactive und Tamiya Buff XF-57 für einen Staubüberzug. Präsentiert wurde das Modell dann auf einem kleinen Holzsockel mit einer einfachen Landschaft aus den afghanischen Bergen. An einer Straßensperre aus Plastic Jersey Barriers steht der AMPV als Sicherungsfahrzeug, die Figur eines Bundeswehrsoldaten dient zum Größenvergleich und rundet die Szene ab.

Farbtabelle

Grundfarbe:         Revell Aqua Color 36314

Tarnflecken:         Revell Aqua Color 36086

Weathering:         AK-Interactive DAK weathering Set AK-068

Staubschicht:         Tamiya XF-57



Fazit

Ein Bausatz in Spitzenqualität für ein außergewöhnliches Modell das in jeder Hinsicht einen Blickfang darstellt.
Perfekter Guss, tolle Details und perfekte Passgenauigkeit sorgen für 100% Bastelspaß! Mit einem Preis von knappen 110,- EUR nicht ganz billig aber dennoch sehr empfehlenswert!


Preis / Leistung: ***** Paßgenauigkeit: *****
Detailierung: ***** Schwierigkeitsstufe: *****



© 12/2011 Thomas Stefanus

8339 Leser des Bauberichts seit dem 29.12.2011


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