T-14 Armata


 

Das Original

Der Armata, oder T-14 wurde am 09. Mai 2015 der Öffentlichkeit bei der Parade zum 70. Jahrestag des Sieges der Roten Armee über Hitlerdeutschland erstmals in Moskau mit zwei Fahrzeugen vorgestellt. Aktuell unterhält das russische Militär 20 Fahrzeuge.

Der Armata gilt als Plattform einer Reihe von Gefechtsfahrzeugen des Herstellers Uralwagonsawod. Kernstück der Panzerfamilie ist die unveränderliche Panzerwanne. Auf ihr können die verschiedensten Gefechtstürme montiert werden. Z.B. Artillerie- und Luftabwehrsysteme. Dadurch kann der Panzer an die jeweils gegebenen Anforderungen zusammengestellt werden.

Das Design und einige entscheidende Elemente des Panzers, wie Munition und der Geschützturm wurden von Grund auf neu konzipiert.

Der Geschützturm ist unbemannt und vollautomatisiert während die Besatzung komplett in der Wanne ihren Platz findet. Nach Informationen des russischen Verteidigungsministeriums kann der Armata mit wenigen Modifikationen auch ohne Besatzung als eine Art Drohne fungieren.

Alle T-14 sollen mit einer panzerbrechenden 152mm Kanone ausgerüstet werden. Neuartige Panzerungssysteme sollen ebenfalls zur Anwendung kommen.

Vieles um den „Superpanzer“ fällt jedoch noch in den Bereich der Spekulation. Lassen wir uns überraschen.


Der Bausatz

Die Unterwanne besteht aus einem Teil mit bereits schönen aufgeprägten Details. Die Schwingarme werden einzeln eingesteckt und werden verklebt. Diese sind durch eine Kante in der Position fixiert - mit etwas eigenem Aufwand kann man diese aber wieder frei positionierbar, evtl sogar beweglich zu gestalten ...
Die Laufrollen sowie Leit- und Treibräder sehen exzellent aus mit toller Gestaltung der Details und Formen und blitzsauberem Guss.
Die Ketten werden aus Einzelkettengliedern zusammengesetzt. Diese einzelnen Glieder werden geklebt und bleiben nicht beweglich. Die Details an den Gliedern sind wirklich sehr sehr gut - die versenkten Sechskantschrauben innen, die Endverbinder und die Gummiblöcke in gut gestalteten Metallhalterungen auf der Aussenseite. DIe Führungszähne sind offen und müssen einzeln auf jedes Glied geklebt. Insgesamt optisch ein echtes Highlight.

Auch die Oberwanne ist einteilig und mit wirklich schönen Details wie Schraubenköpfen, Zusatzpanzerblöcle, Lüfterlamellen, etc. versehen. Die beiden Luken in der Fahrzeugfront sind offen und können daher auch mit offenem Deckel gebaut werden.
Die seitliche Schürzenpanzerung besteht aus jeweils einem großen Teil. Dieses ist sauber und verzugsfrei und den entsprechenden Details. Die zusätzliche Slatarmour Elemente an den hinteren Seiten sind als schöne Plastikteile enthalten und werden mit ein paar zusätzlichen Teilen und Halterungen versehen.
Ansonsten gibt es relativ webig zusätzliche Anbauteile auf der Wanne - die4 Abschleppseile sind komplett mit Kauschen und Halterungen als Spritzgussteile mit sehr toller Struktur und Detaillierung widergegeben.

Der Turm ist relativ verwinkelt, besteht aber glücklicherweise aus nicht allzuvielen Teilen. Die gezeigten Details sind jedenfalls sehr schön gemacht. Was nicht ganz so schön, bzw. in meinen Augen nicht mehr zeitgemäß ist, ist das recht große und lange Kanonenrohr in zwei Halbteilen. Der Turm wird ansonsten noch mit einigen wenigen weiteren anbauteilen versehen, wie den Optiken, Antennen, Rundblick Peri und eine externe Waffenstation.

Die Bauanleitung ist im DIN A4 Querformat und fürht in nur 29 Schritten zum fertigen Modell Die zeichnungen sind groß und sauber, sind aber interessanterweise als Vollflächengrafiken enthalten. Insgesamt machen die Bauschritte einen guten und sehr verständlichen Eindruck
Die Decals sind übersichtlich und umfassen 2x 2 Turmnummern und die Paradenmarkierungen des Aramata aus dem mai 2015.
Die Bemalungsanleitung liegt als 4-seitiges DIN A5 Heftchen von Ammo of Mig bei. Hier werden 4 Versionen zur Bemalung/Markierung gezeigt:

  • What-if Wüstentarnmuster in Sand, mittel- und dunkelbraun Splitter Tarnmuster.
  • What-if T-90 Tarnmuster in Sand, mittel- und dunkelgrünem Tarnmuster.
  • What-if Tarnmuster Sand, mittelgrün und mittelbraunem Tarnmuster
  • WWII Victory Day Parade, 9. Mai 2015 in russisch grün.


Der Bau

294 Teile umfasst das gesamte Spaßpaket von Takom und bis zum fertigen Modell gilt es 29 Bauabschnitte abzuarbeiten. Dank der aussagekräftigen Graphiken sollte der Bau auch keinerlei großartigen Probleme bereiten.

 Begonnen wird, wie meist üblich mit der Unterwanne, die relativ schnell fertiggestellt ist. Um eine „Schiefstellung“ des fertigen Modells zu verhindern - die Schwingarme haben ein leichtes Spiel – habe ich das erste und das letzte Schwingarmenpaar als erstes fixiert und die Wanne auf einer ebenen Platte ausgerichtet. Erst danach wurden die restlichen Schwingarme angebracht.

Paßlöcher und Nupsis helfen hier beim Zusammenbau. Der geneigte Modellbauer, der seinen T-14 im Gelände darstellen möchte findet hier sicher eine gangbare Möglichkeit die Räder an gewollte Unebenheiten anzupassen.

Bereits jetzt wurden die Räder am Spritzling in der Grundfarbe des Panzers lackiert und nach der Bemalung der Gummibandagen zur Seite gelegt.

Zu diesem Zeitpunkt erfolgte ebenfalls die Lackierung der Bereiche die durch den Anbau der Schürzen schlecht erreichbar wären, teilweise aber sichtbar bleiben.

Als nächstes folgt der Zusammenbau der Heckplatte mit allen Anbauteilen die anschließend problemlos mit der Wanne verklebt wird. Die Bauteile C41 und C42 können noch zu einem späteren Zeitpunkt eingebaut werden, da sie mit den Seitenschürzen letztendlich fluchten sollten.

Werden sie im aktuellen Bauabschnitt eingebaut, ist unbedingt darauf zu achten das die abgeschrägten Klebestellen richtig herum eingebaut werden.

Es empfiehlt sich trotzdem während des gesamten Baus die Teile gut anzusehen, auch trocken anzupassen, da sich manche Detaillösungen von Takom einem nicht auf den ersten Blick erschließen.

Wenn bis jetzt sauber gearbeitet wurde kann die Oberwanne mit der Unterwanne paßgenau verheiratet werden. Davor wurde von mir allerdings der Innenraum noch geschwärzt da hier die Gefahr besteht durch die geätzten Gitter das Plastik im Innenraum zu sehen. Bitte die Teile D3 nicht vergessen einzukleben.

Und damit geht es an die Ketten, die die meiste Zeit in Anspruch nehmen. Hier sind pro Seite 95 Kettenglieder und die dazugehörigen Kettenführungszähne zusammenzufügen. Eine nervige Arbeit, die aber wenn sie gemacht ist, einen mit einem schönen Kettenstrang belohnt.  Hier verwende ich gerne den Faller Expert Kleber, der mir genügend Zeit läßt die Kette in Form zu bringen.

In diesem Bauabschnitt ist unbedingt darauf zu achten das die Klebefläche der Führungszähne absolut plan ist. Dafür stehen sie dann senkrecht zum Kettenglied. Ausrichten ist bei sauberer Arbeit nicht erforderlich.

Nachdem die Ketten aufgezogen sind werden die Seitenschürzen angebracht. Es folgen die restlichen Teile für die Wanne, die ebenfalls problemlos montiert werden können.

Vorsicht und trockenes Anpassen ist bei den Scheinwerfern angebracht (hier hatte ich die Teile erstmals verkehrt herum eingeklebt).

Besonders Sorgfalt erfordern die Baustufen 11 und 14. Belohnt wird man aber durch exakt fluchtende Schürzen.

Kommen wir nun zum Turm. Das Rohr paßt, obwohl zweiteilig, perfekt zusammen. Lediglich die Naht an der Unterseite benötigt etwas Spachtel.

Etwas knifflig wird es bei den Teilen C37 und C58 in Baustufe 17. Mehrmaliges trockenes anpassen ist hier wieder zwingend erforderlich um keine Spalten zu produzieren.

Der Rest des Zusammenbaus erweist sich als „Spaziergang“.

Einzige Crux bei der gesamten Montage:

Im Gegensatz zu den großen Bausatzteilen die kaum der Nacharbeit bedurften waren fast alle kleinen Teile nachzuarbeiten.  Formtrennnähte und immer wieder leichter Versatz machten den Bau in diesen Bereichen etwas unleidig.

Bemalung/Alterung

Hier habe ich mich für die existierende Variante des T-14 entschieden. Die drei sicherlich auch reizvollen „What If“ Tarnschemen kamen für mich nicht in Frage

Nach der üblichen Reinigung, ich verwende sehr gerne Spiritus, wurde das Modell mit grünem Primer von AK grundiert.

Nach einer ausreichenden Trocknungszeit kamen die Farbsets von AK (4BO Russian Green) und MiG (Russian Greens 1956 To Present) zum Einsatz.

Die Farbschichten wurden von dunkel nach hell lasierend aufgebracht und teilweise auch untereinander gemischt. Als Vorlage diente mir das Deckelbild und Fotos aus dem Internet.

Sowohl die Ersatzkettenglieder als auch die Abschleppseile sind in der Fahrzeugfarbe gespritzt. Sehr gut erkennbar auf Fotos des Armata.

Die Decals wurden nach Versiegelung des Anstrichs aufgebracht. Sie erwiesen sich als recht störrisch, aber mit viel Micro-Sol bekommt man das auch in den Griff.

Die Vertiefungen wurden am Ende der Farbgestaltung noch mit Panel-Line-Wash (For Green) von MIG ausgelegt. An verschiedenen Stellen erfolgte noch ein dezentes Pinwash.

Es ist interessant das die Bemalung eines „neuen“ Fahrzeugs mir wesentlich schwerer fiel als die Alterung eines im Einsatz stehenden Panzers mit all seinen Beulen und Verschmutzungen.




Fazit

Takom hat hier einen Bausatz realisiert der überzeugt. Nicht unbedingt für den Anfänger, aber sonst absolut empfehlenswert.

Überrascht ist man durch die Größe des fertigen Modells. Das zeigt sich im direkten Vergleich mit einem Tiger I (gebaut von Ingmar Stöhr).

Preis / Leistung: ***** Paßgenauigkeit: *****
Detailierung: ***** Schwierigkeitsstufe: *****


Modellfotos: Ingmar Stöhr


© 04/2016 Mike Kryza

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