Befehlsfahrzeug SdKfz. 267 mit Pz IV Turm auf Panther D Bergewanne


 

Das Original

Neben einigen anderen Unikaten führte die sPzJgdAbt. 653 einen Befehlspanther mit Panzer IV Turm im Juli 1944 als Stabsfahrzeug. Diese Rarität ging dann irgendwann verloren, nichts Genaues weiß man nicht...
Die Existenz dieses Fahrzeuges ist mit einigen, wenigen Bildern belegt. Was man hier sieht, ist eine frühe Bergewanne Panther Ausf. D, mit den frühen Laufrollen mit 16 Bolzen versehen - allerdings aber mit der späteren Kette ausgerüstet. Auf die Wanne aufgesetzt thront ein Pz IV Turm mit Schürzen, lt. K.H. Münch fest mit der Wanne verschweißt. Aufgrund der eher dürftigen Bildqualität (etwas unscharf, Schatten) lassen sich so manche Details nur sehr schwer erkennen, was dann aber Spielraum für die eigene Kreativität schafft. Doch dazu später mehr.

Der Bausatz

Der Italeri (Revell) - Panther A :

Vor einigen Jahren brachte Italeri einen nagelneuen Panther auf den Markt, die Modellbaugemeinde war glücklich - Tamiya`s Panther war ja nun auch schon einige Lenze alt. Revell hat die Formen geleast, d.h., das Italeri-Modell in neuer Verpackung auf den Markt gebracht. Nun vergeht einem aber das Freudestrahlen, wenn man sich mal mit einer Schieblehre ans Modell begibt und nachmißt. Die Wanne ist zu kurz, wodurch der Turm eine falsche Position hat und an die Luken auf dem Wannendach anschlägt. Die Heckwand ist zu hoch, die Schweißnähte falsch oder nicht vorhanden, usw. usf. ! Alles in Allem einfach nur enttäuschend! Das alte Lied: gute Vorsätze miserabel umgesetzt. Wieder eine Chance vertan...
Nichtsdestotrotz habe ich mir dennoch den Spaß gemacht - anhand des neuen Dragon-Kits als Referenz - diesem Unding aus dem Hause Italeri die korrekten Maße zu verpassen und es dann auch gleich in eine frühe D Version umzuwandeln. Wie deren D-Version aussehen mag, wage ich mir lieber nicht vorzustellen!
Im Folgenden rede ich hier auch nur noch vom Italeri-Panther, der Einfachheit halber...

Der Bau

Wannenumbau von zu kurz auf richtig :

( gilt eigentlich grundsätzlich für alle Italeri Panther - egal welche Ausführung, ob nun D, A oder Bergepanther )
Wer noch einen Panther aus Italien herumliegen hat, schnappt sich die Laubsäge und macht sich auf was gefasst, wer noch keinen sein Eigen nennt, darf sich freuen - und kauft sich das Dragon Modell...
Zunächst einmal wird die Oberwanne zwischen Turmdrehkranz und Fahrer- / Funkerplatz auseinander gesägt. Jetzt werden die beiden Teile genauestens zueinander ausgerichtet und um 6 mm verlängert. Ich habe dies mit Gießästen bewerkstelligt. Vorher sollte aber noch der überstehende Drehkranz abgeschliffen werden. Der nicht ganz unwesentliche 6 mm Spalt wird mit Plastiksheet grob verschlossen, ebenso das Loch in der Oberwanne, wo Italeri gern den Turm gesehen hätte. Das mittlere Motordeck muß ebenfalls um etwa 3 mm verlängert werden, ein Blick in die Literatur hilft da ungemein... Die Auffütterung an den hinteren Grätings links und rechts auf dem Motordeck müssen auch entfernt werden, sie gehören da nicht hin!
Wenn alles schön getrocknet ist, kann gespachtelt werden. Ich habe hier Milliput verwendet. Lässt sich so schön schleifen. Wenn das geschehen ist, sollte ein Korrekturanstrich aufgesprüht werden, um Unebenheiten aufzuspüren und sie zu beseitigen. Hört sich schlimmer an, als es ist.
Natürlich geht es der Unterwanne auch gleich an den Kragen; die wird hinten zersägt. Nein, keine Angst! Die Teile 3 und 12 werden um 4 mm (ja, 4 mm! das Manko zur Oberwanne wird mit der Heckplatte ausgeglichen) nach hinten versetzt, aufgefüttert und verspachtelt. Ebenso die letzte Schwingarmaufnahme auf der linken Seite. Die muß nämlich um etwa 10 mm nach vorne versetzt werden. Ich bin da mit diversen Uhrmacher-Fräsbohrern zu Werke gegangen - einfach ein Loch bohren tut`s aber auch.
Die hinteren Übergänge an der Seite der Oberwanne, wo die Schräge in die Senkrechte abknickt, sind zu entfernen. Hier fehlen die Schweißnähte völlig, gravieren bringt kein befriedigendes Ergebnis. Da hilft nur die Neuanfertigung mit viel feilen und anpassen. Ich hatte zum Glück den Panther D von Dragon als Vorbild und konnte so immer wieder vergleichen. Anhand der Tankpower Bücher von Trojca sollte der Umbau aber auch gelingen.
Die Heckplatte habe ich bis auf die Wartungsluken abgeschliffen, hier wird später alles neu aufgebaut. Möglicherweise muß die obere Kante gekürzt werden, das aber stellt sich erst später heraus.
Das waren die gröbsten Arbeiten an der Wanne. Die Teile 37 und 38 habe ich am hinteren Knick getrennt - sie müssen ja auch verlängert werden - und an die Unterwanne geklebt. Die beiden Wannenteile werden nun zusammengefügt, das Wannenheck passend ausgerichtet. Erstmal alles nur trocken anpassen, ich mußte die Heckplatte oben um etwa 1,5 mm reduzieren. Wenn die Heckplatte mit etwas Spiel zu den hinteren Lüftergrätings und in einer Flucht mit den Schweißnähten an den Wannenseiten eingebaut wurde, sollte diese Reduzierung wegfallen können, weil sich der Winkel ändert!!! Auf diesen Fehler meinerseits wurde ich aufmerksam, als sich die (überarbeiteten) Staukästen am Heck sich so irgendwie gar nicht in ein stimmiges Gesamtbild einfügen wollten. Sie verschwanden viel zu weit hinter den Enden der Oberwannenseiten. Die Enden der Unterwanne ragten viel zu sehr heraus. Schließlich habe ich es doch noch hinbekommen, musste aber die Heckplatte wieder herausreißen. Zwischen Wannenboden und Heckplatte unten sollte nun ein Spalt von knapp 2 mm klaffen, der verspachtelt wird. Genau dort wird später (irgendwann) eine Schweißnaht mittels Bohrer und Fräse erstellt.
Was die Schweißnähte auf der Oberwanne angeht, muß jeder selbst entscheiden, wie weit er geht. Ich wollte die Finger weitestgehend davon lassen. Wollte ich...
Durch die Verlängerung der Wanne verzerrt sich die Linienführung der Schweißnähte, was letztendlich nur durch eine völlige Neugestaltung der Nähte zu korrigieren wäre. Ich habe also an dieser Stelle mal großzügig gepfuscht, und alle "Fünfe gerade" sein lassen. Die Nähte wurden nachgraviert, bzw. mit dünnen, aufgeklebten Plastikfäden neugestaltet. Das Endergebnis hat mich dann auch zufriedengestellt.

Diverse Bauteile wie z.B. die Seitenvorgelege sollten nun schon im Verlauf dieses Bauabschnittes lt. Bauanleitung wegen der hier anfallenden Schleifarbeiten verbaut werden. Auch werden die Wannenseiten mit einigen Details versehen, ich rede hier von den außen sichtbaren Bolzen der Stoßdämpfer im Wanneninneren.

Wer den Panzer IV Turm mit geschlossenen Luken darstellt, hat es nun hinter sich. Sollen geöffnete Luken dargestellt werden, muß die Oberwanne mit einem Kreisbohrer mit etwa 55 mm geöffnet werden. Das geht am besten mit einer langsam drehenden Standbohrmaschine. Die richtige Position entnahm ich den Zeichnungen in Tankpower, bzw. dem Dragon Modell. nun sollte man mal probeweise den Pz IV Turm aufsetzen, damit sich ein stimmiges Gesamtbild ergibt. Die Aktion mit dem Kreisbohrer gilt auch für einen Pantherturm, nur wäre da der Kreisausschnitt dem Italeri-Turm entsprechend kleiner! Richtig sind aber 55 mm!
Soweit die Änderungen an Ober- und Unterwanne im Allgemeinen. Zur Bearbeitung der Oberwanne sollte man die Schwingarme erst mal weglassen, ebenso die für eine D - Ausführung notwendigen Laufrollen mit 16 Bolzen.

(Um-) Gestaltung der Wanne in eine frühe Ausführung D :

Es gibt viel zu tun - packen wir es an...

Untenherum müssen die Triebräder mit einer Wulst versehen werden, um die frühe Ausführung darzustellen. Wenn man - wie ich - die Friulkette verwendet stellt man fest, daß sie sich nicht um die Triebräder legt, wie es eigentlich sein sollte. Abhilfe kann geschaffen werden, indem man die Führungszähne der Zahnkränze an den betreffenden Stellen dünner feilt. Die Plastikeinzelgliederketten von Tamiya und auch Dragon passen hier, weil sie flexibler zu verkleben sind. Die Leiträder von Italeri sind in Ordnung, die Laufrollen hingegen nicht! Zuerst müssen die Schwingarme schön parallel ausgerichtet und verklebt werden. Danach habe ich die Italeri Laufrollen als Schablone für den richtigen Abstand zur Wanne und für den korrekten Sitz auf den Schwingarmen genutzt, um die Real Model Laufrollen vernünftig anzubringen.
Die Resinlaufrollen von Real Model sind teilweise nachzubearbeiten, d.h., die Löcher der Schwingarmaufnahmen sind zum Teil ausgegossen und müssen aufgebohrt werden. Die Angüsse sind lobenswerterweise recht dünn; ich habe sie vorsichtig mit einem Saitenschneider grob entfernt, den Rest mittels einem in einen Schraubstock eingespannten Bandschleifer abgetragen. Mit Säge und Feile habe ich es zuerst versucht, es gab aber nur Bruch, weil die Wandstärke der Laufrollen dem Maßstab entsprechend extrem dünn gehalten ist. Wer will, kann auch noch mit einem Skalpell Abnutzungserscheinungen an den Gummibandagen herausarbeiten.
Wenn nun alles sauber gebohrt und geschliffen ist, wird vorher mal alles trocken zusammengesteckt, um den korrekten Sitz des Laufwerks zu überprüfen. Mit je einer Doppellaufrolle von Italeri als Schablone, wie gesagt! Passt alles, kann mit Sekundenkleber Gel geklebt werden, 2-Komponenten-Kleber lässt aber noch mehr Zeit zum Ausrichten! Laufrollen gibt es auch von Modelkasten, wirklich wunderschöne Teile aus Spritzguß.
Bei den Ketten ist nur noch auf die richtige Laufrichtung zu achten, die beweglichen Zinnketten lassen sich prima von hinten zwischen Schutzblech und Laufwerk einfädeln, was nämlich dann notwendig wird, wenn die Seitenschürzen schon angebaut sind...

An der Oberwanne lässt es sich auch ganz toll herumfrickeln, flux die Kotflügel vorne mit einem Skalpell ausgedünnt, oder durch welche von z.B. ABER ersetzt. Ergänzt werden müssen die Arretierungsbolzen der Kotflügel, ggf. die Peilstäbe und deren Aufnahmen. Weil die Hebenasen an den Seiten des Wannenhecks eine unmögliche Gestaltung aufweisen, muß mit der Feile stark nachgearbeitet werden. Ebenso die Haken im hinteren Unterwannenbereich.
Auf der Frontplatte geht es mit zwei Bosch Scheinwerfern weiter, sie benötigen dringend neue Sockel! Die Fahrersehklappe ist stark überarbeitet, genauso wie die MP-Klappe, die ich in die Form der ganz frühen Ausführung gebracht habe. Beide erhalten eine nach Fotos selbstgebaute Mimik, und Befestigungsbohrungen auf der Wannenfront dürfen selbstverständlich auch nicht fehlen!
Auf dem Wannendeck werden erstmal sämtliche Schraubenköpfe entfernt, und an deren Stelle Bohrungen von 4- und 6mm vorgenommen. Dabei richtet man sich am besten nach Zeichnungen. Der gepanzerte Ventilator stammt von Dragon, die Marschzurrung entfällt. Ein Loch für den fehlenden, vierten Winkelspiegel habe ich vorgebohrt, dann mit einer Feile erweitert. Die Winkelspiegel selbst stammen von Royal Model, die fehlende Überpanzerung ist scratch gebaut. Vor dem neuen Winkelspiegel muß die Bugplatte abgefeilt werden. Fahrer- und Funkerluke erhalten ebenfalls eine Generalüberholung, werden also auch mit diversen Bohrlöchern versehen. Die Griffe werden anders positioniert, nämlich mittig. Die Lukenarretierungen habe ich ordentlich gesupert, man kann sie aber auch gleich scratch bauen!
Weiter geht es auf dem Motordeck. Die runden Verschlüsse der Lufteinlässe bekommen andere Griffe verpasst, der Antennensockel hat nur drei, anstatt vier Bolzen, die Kühlwasserverschlüsse sind geringfügig überarbeitet, die Luke zum Motorraum hat Scharniere von Revell`s Jagdpanther, der Lukenanschlag ist scratch, der Lufteinlaß für den damals geplanten Schnorchel ist mit einer runden Platte mittels vier Bolzen verschlossen.
Die runden Kühlluftauslässe sind hervorragend gestaltete und ausgeführte Resinteile von MIG Productions. Sie stellen die ganz frühe, asymmetrische Ausführung dar. Sämtliche Grills sind von ABER, die etwas größeren, rechteckigen sollten nun auch ohne Probleme hinten passen! In der Mitte am Ende der Wanne sitzt der Panzertopf für die Sternantenne D.
Ich habe mich für das Gestalten der seitlichen Anbauteile bei einem Eduard Ätzteilesatz für Italeri`s Bergepanther bedient. Das kann man aber getrost bleiben lassen, die Teile sind zu grob, zu überdimensioniert - kurz: für unsere Zwecke ihr Geld nicht wert. Mir ging es in erster Linie um die Erdungslaschen (Masseverbinder) vom Motordeck zu den Ersatzkettenhalterungen. Die sind aber nur auf zwei Reihen für den Bergepanther ausgelegt, und außerdem zu breit. Ich habe sie trotzdem umgebaut, ein Eigenbau macht aber sicherlich weniger Ärger und geht wohl auch schneller. Bei den Werkzeughalterungen griff ich dann auch lieber auf die Italeri-Teile zurück. Dünner geschliffen, "D früh"-spezifisch angepasst, und auch sonst verschönert, hinterlassen sie einen sehr guten Eindruck. An Werkzeugen, dem Feuerlöscher, den Seilen und den diversen Halterungen habe ich mich nach Fotos in Tankpower ausgetobt, auch hier gibt es Unterschiede zwischen den frühen und den späteren D-Versionen.
Die beigelegten C-Haken sind unförmig, sie gehören in die Tonne! Die Schlepptrossen sind verdrillte Kupferdrähte, deren Kauschen hatte ich noch in der Ersatzteilkiste. Auf dem Werkzeugträger der linken Wannenseite finden sich eine Brechstange (kurz), ein C-Haken, die Axt und eine Schaufel. Die Röhre für das Rohrreinigungsgerät ließ ich weg, denkbar wären an dieser Stelle aber auch die Rohrreinigungsgestänge vom Pz IV, bzw. Halterungen für die Verlängerungsstäbe der Sternantenne D. Der vordere, rechte Träger ist mit einem C-Haken, dem Kettenaufziehseil, welches um den Holzblock für den Wagenheber angebracht ist, der Anlasserkurbel, einem gescratchten Feuerlöscher und der Drahtschere bestückt, der Hintere mit einem Vorschlaghammer, sowie dem Kettenspanner. Rechts hinten auf dem Motordeck findet sich noch eine lange Brechstange, ihre Halterungen sind auf den Masseverbindern angebracht.
Es bleibt nun noch das Wannenheck. Bis auf die Wartungsöffnungen ist ja alles abgeschliffen, diese werden mit Anschlagbolzen verfeinert. Die Auspuffrohre habe ich aufgebohrt und ein Plastikstückchen eingesetzt. Die Auspuffhalterungen sind stark ausgedünnt und mit Kupferblech aufgewertet. Die Rohraufnahmen haben eine rauhere Oberflächenstruktur durch aufgetupften Plastikkleber erhalten. Die Staukästen sind aus dem Jagdpanther Bausatz von Revell, man kann aber auch die aus dem Bausatz nehmen. Beide müssen stark nachgearbeitet, Verschlüsse und Hitzeschutzbleche ergänzt werden! Für die Staukästen habe ich noch einen Befestigungsrahmen aus Kupferblech, der unten mit je drei Sechskantschrauben befestigt ist, gebastelt. Der 15t Wagenheber ist auch nicht mehr so ganz original, die Halterungen sind für den "liegenden" Wagenheber angepasst.
Abschließend kommt noch ein spätes Kolonnenfahrtlicht samt Kabelzuleitung unter die linke Kettenabdeckung. Ein Reflektor im unteren, linken Heckbereich, neue Schäkel, einige Ersatzkettenglieder samt Splinte und Sicherungsketten, sowie diverse Verschlüsse für die Werkzeuge vervollkommnen das Modell. Die verschiedenen Beleuchtungskomponenten entnehme ich übrigens meistens den Zurüstsätzen von MR-Models.

Ein paar Anmerkungen zur Funkanlage: etwa 90% aller Befehlspanzer (Sd.Kfz. 267) war mit dem Gerätesatz Fu 8 ausgerüstet. Hiermit fand der Tastfunk zum Regiment statt. Äußerlich erkennt man diese Konfiguration an der 2m-Stabantenne auf Antennenfuß 1 für das FuG 5, und der Sternantenne D auf auf einem Porzellan-Isolator und Gummifuß in einem Panzertopf. Die Sternantenne D hatte eine Gesamthöhe von etwa 1,8m, konnte allerdings mit einem Stahlrohrstab von ca. 0,8m Länge zur Reichweitenerhöhung verlängert werden. Wurde die Sternantenne mit drei je 1,25 m langen Steckmastrohren hochgesetzt, so geschah dies mit einer Halterung neben dem Panzertopf. In diesem Fall wurden die Antenne und der Antennenfuß im Panzertopf mit einem 5 m langen Kabel verbunden! Der ursprüngliche Antennenfuß auf dem geschweißten Panzertopf wurde nicht mehr genutzt, weil sich wohl Übertragungsprobleme zu dem nunmehr im Turm placierten FuG 5 ergaben. Es gibt aber Bilder von Befehlspanthern, die alle drei Antennen führen. Ich habe es also bei dem Antennenfuß 1 mit seinem 24mm-Befestigungsbolzen für die 2-m Stabantenne belassen.

Der Pz IV H Turm von Tamiya :

Obwohl der nun wirklich schon mehr Jahre auf dem Buckel hat, wie die neuesten Italeri Untaten zusammen, stimmen hier Formgebung und Bemaßung. Natürlich gibt es auch hier Defizite in Gestaltung und Detaillierung - nur lassen sich diese ungleich einfacher beseitigen!
Ob es nun ein später Pz IV G (welchen ich wählte), bzw. ein früher Turm der Ausführung H, oder aber vielleicht doch ein später Turm der Ausführung H war, lässt sich nicht beurteilen. Im Dezember `43 wanderte die Antenne auf das linke Wannenheck, die Schutzleisten an den hinteren Turmschürzen entfielen. Im Frühjahr `44 wurde die Pantherwanne mit dem Pz IV Turm ausgerüstet, ich denke mal mit dem Turm eines Schadpanzers. Naja, ist alles wilde Spekulation, genauso wie einige andere Freiheiten, die ich mir bei der Gestaltung des Turmes nahm!

Der Turm ist komplett gestrippt, alle Luken, die Kanone, usw. habe ich entfernt. Die Schweißnähte müssen nachgraviert, bzw. neu erstellt werden. Und ich habe auch zahlreiche Bohrungen auf dem Turmdach ergänzt. Hier sind die Aufhängungen der Luken in der Stirnpanzerung verschraubt. Das MG in der Blende entfällt, die Funkanlage benötigte diesen Platz. Also habe ich die Ummantelung aufgebohrt. Als KwK kam ein Jordi Rubio Teil zum Einsatz. Den Turmring habe ich aus einem Profil von Evergreen neu aufgebaut, um den Abstand zwischen Wannendeck und Turm zu gewährleisten. Die Seitenluken hatte ich noch von Tamiya`s Pz III übrig, sie weisen eine sehr schöne Innendetaillierung auf. Jedoch müssen die Lukenöffnungen in den Ecken abgerundet dargestellt werden, Spachteln ist angesagt! Im Verlauf der Fertigung entfielen in den Luken die Kinonblöcke (Turmschürzen!), wer den Turm in seiner späten Version bauen will, sollte dies beachten! Über den Luken sind selbstgebaute Regenrinnen aus Kupferblech, die Griffe über ihnen sind aus Draht. Der Turmstaukasten und seine Halterungen wurden von mir überarbeitet, ebenso die Heißösen an Turm und Kanone. Zusätzlich spendierte ich dem Turm noch zwei Pistolenstopfen aus der Grabbelkiste. Auch diese entfielen während der Produktion, die Schürzen ließen sie sinnlos werden.
Die Kommandantenkuppel habe ich mit Bohrungen am Kuppelring versehen, auch sonst wurde hier ordentlich nachgebessert. So erhielt z.B. der Turmdeckel ein Lederpolster und Verriegelungshebel aus einem Ätzteilesatz. Die Kinonblöcke der Kuppel stammen aus einem Ätzteilesatz für den Pz III/IV von ABER. Mein Turmdach zeigt die Konfiguration des Panzerbefehlswagens IV, d.h., anstelle der Nahverteidigungswaffe neben dem Turmlüfter befindet sich dort die Basisplatte für die 2-m-Stabantenne, und weiter hinten sitzt noch eine ältere Antennenbefestigung, wie sie beim Beobachtungspanzer IV Verwendung fand.
Die ABER Turmschürzen habe ich in der frühen Version gebaut, die zahlreichen Schraubenköpfe sind aus Evergreen Sechskantprofilen geschnitten. Mein Turm ist eine späte G - Version, zeigt also den hölzernen Antennenabweiser an der hinteren Unterkante der Panzerbleche.
Der Turm war übrigens fest mit der Wanne verschweißt, zum Richten wurde der ganze Panzer gedreht. Panzerjäger richten ja bekanntlich mit dem ganzen Fahrzeug.

Bemalung/Alterung

Zum Tarnmuster lässt sich aufgrund der doch etwas dürftigen Bildqualität nicht viel sagen. Ein Heft mit Farbprofilen aus der Tankpower-Reihe zeigt eine Tarnung mit senkrechten, dünnen Streifen in Grün und Rotbraun. Und das hinterlässt einen recht ordentlichen Eindruck, wie ich finde! Ich verwende immer Acrylfarben von Tamiya, in diesem Fall XF60 Dunkelgelb mit ca. 25% XF2 Weiß aufgehellt als Grundfarbe, XF13 J.A. Green und XF10 Flat Brown für die Streifen. Die Alterung besteht aus einem Washing mit zu 80% verdünnter, schwarzer Ölfarbe von Schminke, sowie dem Trockenmalen mit Ölfarben, ebenfalls von Schmincke. Weitere Verwitterungs- und Abnutzungserscheinungen lassen sich mit Pastellkreiden bewerkstelligen.
Erstmals habe ich an diesem Modell das sogenannte "Chipped Paint" - Verfahren angewandt, weil es gerade so groß in Mode ist. Also habe ich mit dem spitzen Pinsel einige Kratzer und Schrammen an stark beanspruchten Teilen, wie z.B. Türen und Schürzen aufgemalt, um eine gewisse Beanspruchung durch die Besatzung darzustellen. Rost erfreut sich neuerdings auch wachsender Beliebtheit... Das macht sich zwar auf dem Modell alles ganz gut, hat aber meiner Meinung nach mit der Realität eher wenig zu tun! Ich zumindest habe noch keine Lackplatzer an Panzern gesehen. Und wenn die Lackplatzer dann endlich zu rosten anfangen (guter, deutscher Panzerstahl), kommen die Besatzungsmitglieder wegen Wehrkraftzersetzung vor ein Kriegsgericht - wenn sie nicht durch die Jahre schon an Altersschwäche gestorben sind...
Abschließend kann für einen "weicheren" Farbverlauf sehr stark (bis 95%) verdünnte Farbe als ein sogenannter "Filter" aufgesprüht werden, fixierende Wirkung ist ein praktischer Nebeneffekt.
Die Markierungen bestehen lediglich aus je einem Balkenkreuz an den Seiten der Turmschürzen, sowie dem Abteilungswappen der Stabskompanie der 653. auf dem Wannenbug unten links (von der Kommandantenkuppel aus gesehen). Ich habe es aus dem Archer Fine Transfers "Tiger Mix #4", weil`s dort überzählig ist :-)))

Fazit

Da kann ich mein Geld auch gleich für so unsinniges Zeug wie z.B. Shermans oder Matildas verjuxen ;-) Wer im Knast sitzt, - oder wie ich auf der Arbeit nur untätig herumsitzt - also nicht allzuviel zu tun hat, kann sich ja mal die Zeit nehmen, dieses mittlerweile gar nicht mehr so preiswerte Machwerk in ein akzeptables Modell zu konvertieren. Die Italiener haben ganze Arbeit geleistet, vergleichbar sind eigentlich nur noch die grottenschlechten Nichimo und Nitto Bausätze, die allerdings auch schon so um die dreißig Lenze auf dem Buckel haben.
Ich will die Jungs aus Calderara nicht schlechter machen, als sie sind - aber was da während der letzten Jahre immer wieder abgeliefert wurde, spottet jeder Beschreibung! Die Qualität früherer Jahre, was Detaillierung und Maßhaltigkeit anbetrifft, kann sich heute noch sehen lassen - im Gegensatz zu den "Neuerscheinungen". Italeri sollte schleunigst den Anschluß zu den Mitbewerbern am Markt suchen - und damit meine ich, tunlichst nicht schon das Hochpreissegment anzuvisieren, bevor die feilgebotenen Bausätze qualitativ nicht dementsprechend ausfallen!

... aber meinen Spaß hatte ich trotzdem!!!


Preis / Leistung: ***** Paßgenauigkeit: *****
Detailierung: ***** Schwierigkeitsstufe: *****

Empfohlene Literatur:

K.H. Münch, Combat history of the s.PzJgdAbt. 653, Fedorowicz
Walter J. Spielberger, Bde. 5 (neu) und 9 der Reihe Militärfahrzeuge
T. L. Jentz , Der Panther, Podzun – Pallas
Culver & Feist, Panther in detail, Ryton
Waffen Arsenal, Bde. 12, 14, 35, 83 und S-35
W. Trojca, Tankpower Vol. 2
H.-J. Ellissen, die dt. Funknachrichtenanlagen Bd. 3
Kit 9 und 10 / 94
Steelmasters Nr. 8

Zwischenzeitlich ist PanzerTracts No. 5-1, "Panzerkampfwagen "Panther" Ausführung D" von Jentz und Doyle erschienen. Dieses Heft bietet komprimiert eine Fülle an Informationen, die ich mir in den o.a. Publikationen erst zusammensuchen musste. Das Ergebnis bleibt jedoch dasselbe...

© 03/2004 Christoph Garski

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