ATF Dingo 2 A2 (Baulos 3)


 

Das Original

Der Dingo 2 ist eine Weiterentwicklung des Dingo 1 - auffällig anders ist die Gestaltung des Kühlergrills und ist auch auffallend länger.
Natürlich ist auch der Dingo 2 mit hohem Schutzniveau ausgestattet gegen Panzer- und Schützenabwehrminen, ballistischer Beschuss von panzerbrechender Gewehrmunition und Granatsplitter von Artilleriemunition. Neben dem Kampfraum steht auch eine etwa 2m³ große Ladefläche zur Verfügung.
Zur Selbstverteidigung kann ein MG3 oder 40mm Granatmaschinenwaffe unter Panzerschutz bedient werden. Desweiteren erleichtern eine Rückfahrkamera, Klimaanlage, Standheizung, GPS und ABS der Besatzung die Arbeit mit diesem Fahrzeug.
Der optische Hauptunterschied von Dingo 2 A2 zum Dingo 2 sind die zusätzlichen Spiegel am Motorraum und die 4 Zurrösen unter den Einstiegstüren.
Das Baulos 3 (Dingo 2.3) erkennt man an der nach vorn versetzten Waffenstation, getrennt von der Luke.
Die Länge beträgt 6,10m, die Breite 2,39m und die Höhe 3,15m.
Der 4,8l Motor des Dingo 2 A2 hat jetzt 163kW/220PS und kann die 12,5t zulässiges Gesamtgewicht auf 89km/h beschleunigen.
Die Zuladung beträgt 1,4 Tonnen und die Besatzung besteht aus maximal 8 Soldaten.


Der Bausatz

Im Bausatz enthalten sind 100 Bauteile aus Resin, Plastikspritzguss Klarsichtteile, PE Teile und ein Decalbogen.
Ich bin über die letzten Jahre immer schwerer zu beeindrucken gewesen, weil man schon viel Gutes gesehen hat - aber hier bin ich beim Öffnen des Bausatzkartons mal wieder hocherfreut gewesen.
Was sich da an Resinteilen tummelt ist von feinster Qualität. Nicht nur exzellenter, fehlerfreier Guss ohne Verzug, Luftblasen oder Silikonausreisser, nein auch die Details sind sehr fein und scharf wiedergegeben. Gerade an der Motorhaube mit KMW Logo und den Kühlrippen und den Seitenwänden mit den Nieten kann man sich extrem erfreuen. Das ganze setzt sich mit dem schön gestalteten Fahrwerksrahmen, Achsen, usw. fort. Die Angüsse der Teile sind recht unterschiedlich aber immer modellbauerisch klug gewählt - an den Reifen z.B. hat man den Anguss nicht wie so häufig an der Profilfläche, sondern an der Innenseite wo die Versäuberung viel einfacher ist. Bis auf wenige Ausnahmen sind die Angüsse alle recht klein und leicht zu entfernen - nur am Fahrwerksrahmen und den Aufbauten gibt es größere Sägearbeiten.
Die Reifen sind sehr gut und fein mit dem korrekten Profil wiedergegeben und was mich am meisten gefreut hat sind die Details und der Herstelleraufdruck an den Reifenflanken! Zwar scheint der Aufdruck eine Spur zu erhaben - aber da geht man lieber einmal mit Schleifpapier rüber, bevor es keinen Aufdruck gibt.
Wo ich auch wieder aus dem Staunen nicht rauskam war, dass doch ein recht gut ausgestatteter Innenraum enthalten ist und die teile dazu in wirklich bestechender Qualität - die Sitze sind toll gemachte Schalensitze wie im Original und ein phänomenales Armaturenbrett. Sicher ist für den Innenraum noch Platz für weitere Details - aber sieht man das später?
Wo andere Hersteller durchsichtige Folie beilegen um Fenster selber auszuschneiden, bietet Y-Modelle Spritzguss Fensterteile die einfach in die Öffnungen einzudrücken sind - toll!
Für die recht filigranen Auftritte für die Besatzung hat man auf PE Teile zurückgegriffen - ein gute Entscheidung.
Was angenehm überrascht, ist dass auch die Nummernschilder als PE Teile vorliegen - was ich für innovativ halte, da der Dingo keine aufgemalten, sondern tatsächlich geprägte Nummernschilder hat. Muss man nur noch entsprechend anmalen oder (irre Idee) die passenden Decals mit Weichmacher passend aufbringen - besser ginge es nicht mehr!
Ein weiterer Pluspunkt geht an den Decalbogen - super und sauber gedruckt. Die Auswahl ist sehr gut mit 4 verschiedenen Nummernschildern, MLC Schilder, Eiserne Kreuze, taktische Zeichen von zwei Gebirgsjägereinheiten, sowie eine exzellente Ausstattung für den ISAF Einsatz: Deutsche Flaggen, grüne iSAF Embleme, Erkennungswinkel, neue ISAF Wappen und ein großes rotes Schild in arabischer Sprache und Piktogramm für Abstandwarnung.

.




Der Bau

Der Bau beginnt mit der Vesäuberung der Hauptkomponenten: Chassisrahmen, Unterwanne, Aufbau und Motorhaube. Der Chassisrahmen besitzt einen komplexen Anguss über die gesamte Ausdehnung, ist allerdings in der Hauptsache nur noch mit Fischhäuten mit dem Bauteil verbunden, wenn da nicht die Angüsse zu den Mittelteilen wie getriebe und Co wären - hier musste ich segmentweise den Anguss absägen und dann einfach abbrechen. Die bauanleitung verrät dann zum Glück welche Bereiche man richtig gut versäubern sollte wegen Sichtbarkeit und Passigkeit zu anderen bauteilen, was einem so manchen Arbeitsschritt erspart. Ganz wichtig ist auf jeden Fall Trockenpassung der Teile, bevor man sie verklebt. So zeigt sich (wie aber auch in der Bauanleitung vermerkt) wo man an der Unterwanne noch Material abnehmen muss, damit der Rahmen nahtlos und gerade in die Unterwanne passt.
Die beiden Achsen werden mit den beiden entsprechenden Kardanwellen verklebt und dann diese ins Getriebe eingesteckt und auf die beiden Federbeine geklebt werden. Dabei aufpassen, dass die Kontaktstellen genau übereinstimmen und die Achsen genau ausgerichtet sind.

Da ich den Dingo gern mit Lenkeinschlag darstellen wollte, da das eine etwas dynamischer Optik macht. Leider bietet die vordere Achse keine große Hilfe, denn aufgrund des (absolut nachvollziehbaren) Sicherheitsaspekts hat der hesteller diverse Bauteile im Unterwannenbereich vereinfacht dargestellt.
So habe ich an beiden Seiten Einschnitte in den Achsen gemacht, sodass die Radaufhängungen eingeschlagen wieder eingeklebt werden konnten. Doch damit nicht genug ... Da man von vorn doch recht gut die Achse einsehen kann, fühlte ich mich berufen ein paar wichtige Details zum Thema Lenkung ergänzen musste. Dazu habe ich am hinteren Ende die Lenkstange zwischen beiden Radaufhängungen mit 1mm Draht nachgestellt. Auf der Vorderseite wurde an der rechten Seite die Anlenkung aus einem gewinkelten Profil angeklebt und von dort eine Lenkstange aus Plastikprofil nach oben weggeführt.

Was etwas mehr Aufwand war, war die Nacharbeitung der Stoßdämpfer an Vorder- und Hinterachse, die doch recht auffällig von der Seite zu sehen sind. Dazu habe ich jeweils 2mm und 1,5mm Plastikrundprofile ineinandergesteckt (den 2mm Stab mit einem 1,5mm Bohrer aufzubohren, war keine besonders schöne Aufgabe) als Darstellung der Stoßdämpfer. Man muss diese dann nur per Augenmaß ablängen und vorn an den angedeuteten Halterungen am Rahmen und entsprechend schräg an der Vorderachse ankleben. An der Hinterachse werden die Stoßdämpfer an den Schwingarmen des Rahmens angeklebt und nach unten an die Achse geführt. Das ganze könnte man sicher noch schöner machen, aber fürs erste reicht mir das.
Vorn wird dann noch das Unterblech eingeklebt, wobei man schauen muss, dass man die richtige Position vorn an der Stoßstange ansetzt und den richtigen Winkel nach unten wählt.

Weiter geht es dann mit den Reifen. Diese gefallen mir persönlich sehr gut, da der Anguss nicht am Reifen oder sogar im Profil ist, wie man es bislang von anderen Herstellern kennt. Aber ich musst erstmal grübeln, wie man diesen Anguss in der Mitte der Felge ordentlich abgetrennt bekommt. Die Lösung heisst: Seitenschneider. Damit kann man sekundenschnell die Reifen versäubern und muss dann nur noch einmal mit Schleifpapier innen durchgehen. Ähnlich simpel lassen sich die Felgen, die ja einzeln vorliegen versäubern und in die Reifen einstecken und verkleben.

Allerdings fällt auf Fotos auf, dass die Felgen deutlich über die Reifenflanke hinausragen und recht dick sind - dicker also es die Bausatzfelgen darstellen. Ich habe daher aus 1mm Plastiksheet 12mm Kreise ausgestanzt und in diese widerum 6mm Löcher gestanzt. Diese habe ich dann passend auf die Bausatzfelgen geklebt In die Ausparung wurden dann entsprechend
6mm Kreise aus 0,6mm Plasticsheet eingesetzt. In den äusseren Ring habe ich dann noch jeweils zwei aneinanderliegende 1mm Löcher gebohrt. Die aufgesetzten Ringe wurden dann mit einer Feile ein wenig der Felge angepasst und angeschrägt.
Hat man das erledigt, kann man die Räder an die Aufnahmen der Achsen geklebt werden. Da hier noch ein ganz klein wenig Spielraum ist, beim Verkleben darauf achten, dass die Räder in allen Achsen gerade ausgerichtet ist.
Als nächstes stach mir ein wenig die Darstellung der Scheinwerfer in der Stoßstange ins Auge ... diese sind ausgefüllt dargestellt, sodass man diese bemalen muss. Die ist natürlich nie wirklich realistisch machbar. Ich wollte daher eine Ausführung haben, die mit Klarsichtteil und Silberpapier daherkommen ... nur wie?

Kollege Jürgen hat mich auf die Idee gebracht für das Scheinwerfer-Gehäuse eine Tiefziehteil zum machen. Gesagt getan. Die Vorlage war aus Plasticsheet schnell zurechtgeschnitten und gefeilt um den Hohlraum darzustellen. Dieses habe ich dann auf eine kleine Stange geklebt. Dann wurde 0,6mm Plastiksheet über einer Kerze erhitzt und die Vorlage dann in das weiche Plastik gedrückt, sodass es sich um die Vorlage zieht und dann erkaltet. Das Ganze hat mich über 15 Versuche, 30 Minuten und eine ganze Platte Plasticsheet gekostet. Aber das war es mir wert.
Nun musst enatürlich das ausgegossene Stück Scheinwerfer vorn herausgetrennt werden. Dazu habe ich mit einem 0,4mm Bohrer Stück für Stück an der Kante des Scheinwerfers entlang Loch an Loch gebohrt und dann mit einem Skalpell herausgeschnitten. Noch ein wenig mit Schleifpapier versäubert und von hinten das Tiefziehteil angeklebt. Der Rest folgt dann nach der Bemalung.

Nächster Schritt: Die Fahrgastzelle. Da ich die Antirutschbeschichtung auf dem Dach vermisse, wollte ich diese natürlich darstellen. Problem 1: Wie groß sind diese und wie sind diese angeordnet? Vorallem, da es sich ja mit dem 2.3 um eine andere Dachanordnung mit der Waffenstation handelt als die meisten Dingo 2 die im internet zu sehen sind. Problem 2: Wie stelle ich diese dar? Nach langem suchen bin ich im Tankograd Militärfahrzeug 1/2010 mit Dachaufnahmen fündig geworden. Lösung von Problem 2 heisst "Rough Coat". Diese Grundierung aus der Sprühdose stellt mit der rauen, körnigen Struktur, Antirutschbeläge wunderbar dar! Doch dazu musste eine Schablone her. Also das Dach auf den Scanner gelegt und am Rechner die Antirutschpads aufgezeichnet und ausgedruckt. Diese Flächen und andere Teile mit dem Skalpell ausgeschnitten und mit Microscale Liquidtape auf das Dach aufgeklebt. Die herausragenden Teile und Kanten wurden dann mit Liquid Mask abgedeckt.

Dann habe ich erstmal die Dose Roughcoat ordentlich (mind. 5 Minuten) aufgeschüttelt und dann über eine halbe Stunde mit jeweils etwas Trockenzeit dazwischen in 5 Durchgängen dünne Schichten aufgetragen. Ein bisschen kam natürlich dennoch unter die Schablone und wurde nach dem Abziehen der Schablone dann mit dem Skalpell abgekratzt.
Wenn man gerade das Skapell in der Hand hat, kann man auch eben die Fischhäute aus den Fenstern und der Dachluke entfernen, was kein Problem darstellt.

Als nächstes geht es dann an die Inneneinrichtung. Diese ist zwar spartanisch und ohne Darstellung von Sicherheits- und Waffeneinrichtungen, aber auch dies kann ich zum einen aus Sicherheitsaspekten und zum anderen durch die begrenzte Sicht durchaus tolerieren.
So finden sich 6 Sitze für den hinteren Besatzungsraum und die beiden Sitze mit Armaturen für Fahrer und Beifahrer.
Zunächst müssen alle Sitze vom Anguss befreit werden und dann auf die entsprechenden Traversen geklebt werden. Es empfiehlt sich übrigens die Sitze alle einmal trocken an die traversen zu passen um sich über den genauen Sitz und Ausrichtung klarzuwerden.
Die hintere Sitzgruppe mit den 3 Sitzen an der einseitigen Traverse ist zunächst nicht ganz klar in punkto Plazierung auf der Bosenplatte. Dabei kann man der lange Zapfen direkt in die Aussparung ind er hinteren Schräge eingeklemmt werden. Man hat hier also eine gewisse Gestaltungsfeiheit. Am besten einklemmen, Oberwanne aufsetzen und dei Ausrichtung überprüfen.

Dann geht es an die vordere Sitzgruppe. Hier habe ich zunächst das Armaturenbrett mit der Mittelkonsole verklebt. An die beidseiteige Traverse habe ich dann die 5 Sitze angeklebt und dann stellte sich die Frage: wirddie Traverse AUF die Mittelkosole aufgesetzt oder von hinten bodenbündig angeklebt? Beides ist möglich und gedacht ist es wohl von oben. Da ich aber Figuren einsetzen wollte, musste ich sehen, dass die Sitze nicht zu hoch eingebaut werden.
Ist das vollbracht, muss natürlich das Ganze Innenleben bemalt werden, da nach dem Aufsetzen des Kabinenoberteils keine Chance mehr dazu besteht.
Jetzt wirds etwas anspruchsvoller. Zunächst sollte man sicherstellen, dass Oberteil und Unterteil der Kabine trocken spaltenlos aufeinanderpassen. Dann muss die Sitzgruppe in das Oberteil eingeklebt werden. Da man Sekundenkleber nutzt, muss man hier schnell arbeiten. Also: Kleber vorn an dem Armaturenbrett aufbringen, in das Oberteil nach vorn führen, ausrichten und dann UNBEDINGT auf das Bodenblech aufsetzen und spaltenfrei festdrücken, bis der Kleber die Sitzgruppe wirklich fixiert hat!
Hat der Kleber gebunden, dann man das Oberteil wieder abnehmen und die ganze Sitzgruppe nochmal ordentlich mit Kleber fixieren, damit sich dieser später nicht lockert. Das galt für mich insbesondere für die Figuren ... wäre später ein Horror, wenn schiefsitzende Figuren im Modell sitzen und man kommt nicht mehr ran.
Die Figuren sind übrigens die extra für dieses Fahrzeug gemachte Fahrer- und Beifahrer Figuren von Dolp Modellbau.
Ist alles sicher fixiert, wird das Kabinenoberteil auf die Bodenplatte geklebt. Dabei wirklich sichergehen, dass das Oberteil wirklich spaltenfrei und mittig aufsitzt.
Wenden wir uns der Front und Heckpartie zu - beide müssen von ihren Angüssen ordentlich befreit werden. Die Motorhaube kann man dann auch schonmal aufkleben - ABER vorher auch unbedingt trpckenpassen und sich über die genauer Orientierung klarwerden. Dass zwischen Crew-Zelle und Motorhaube ein deutlicher Spalt und vor der Windschutzscheibe hochsteht ist so richtig, wie am Original. Nur unbedingt drauf achten, dass die Motohaube nicht schief aufsitzt, also unbedingt einen Blick von vorn, oben und den Seiten kontrollieren, bevor der Kleber anzieht!

Am Heck werden Staukastenunterteil und die Plane zusammengesetzt wo ich minimalst Material anschleifen musste damit beide ineinanderpassen - das dann übrigens sogar fast ohne Kleber. Die Kleinteile am Heck werden bis auf die Abschleppstange nach Anleitung angebaut - bei den beiden Anschlägen muss man wirklich genau hinsehen, um die Markierung auf dem Unterteil zu erkennen, wo diese dann angeklebt werden müssen.
Am Fahrzeugrahmen hinten werden die Anschlussleiste und das Leitkreuz angeklebt, wobei mir erst nicht ganz klar war, wie die Abschlussleiste mit der zuvor angeklebten Leiste 115 zusammegehört.
Ein wenig mehr Schleif- und Fräsarbeiten am Fahrzeugrahmen fielen bei mir an, um das Heckstück dann passend und gerade auf den Fahrzeugrahmen und an die Crew-Zelle zu bekommen. Auch hier vor und beim Verkleben unbedingt sicherstellen, dass das Teil exakt ausgerichtet ist und nicht zu weit nach rechts oder links oder sogar schief aufgesetzt wird. Hier ist im Original eigentlich auch ein deutlicher Spalt, den man berücksichtigen sollte - was allerdings auch in der Bauanleitung vermerkt ist. Statt der Antennensockel aus dem Bausatz habe ich die hervorragenden Antennensockel aus Metall von Schatton Modellbau verwendet (SCH3555).
Dann werden hinten die Schmutzlappen und die Abschleppstange an den Unterboden der Ladefläche eingeklebt.
Unter den 4 Zustiegstüren werden dann noch die jeweiligen Trittbleche angeklebt. Hier muss man vorsichtig sein. Zum einen müssen diese erst aus PE Teilen gebogen werden, wobei das entsprechende Baufoto in der Anleitung doch nicht so ganz hilfreich ist, da die Teile zu klein und dunkel dargetsellt sind. Aber mit ein bisschen Nachdenken erkennt man auch so, wo was gefaltet werden muss. Was mich irritiert hat, ist dass zwei Trittbleche ohne gewinkelte Klebefläche für das Anbringen an der Wanne daherkommt. So muss die Schmalfläche des PE Blechs offenbar reichen.
Nochmal "Augen auf" dann beim Anbringen der Bleche an den beiden Seiten, denn wer aus Gewohnheit den einen Trittblechtyp vorn und den anderen an den hinteren Türen anbringt, liegt falsch! Die beiden Typen sind jeweils diagonal getauscht. D.h. Typ 1 für links vorn, ist dann rechts auf der hinteren Seite. Ist im Original tatsächlich auch so!
In diesem unteren Bereich fehlt beidseitig übrigens einer der seitlichen Reflektoren - diese habe ich aus einem Streifen Plastiksheet geschnitten und aufgeklebt und zwar direkt vor dem Dreierpack der Zurrösen.
Auf dem Dach wird die Waffenstation angebaut. Diese wird an sich aus wenigen Teilen zusammensetzt, was ohne große Probleme geht. Ergänzt habe ich auf der rechten Seite eine kleine Platte aus Plastiksheet mit drei Röhrchen als Flaggenhalter und einem Stück Plastikrundmaterial als RKL-Halter. Zusätzlich habe ich die drei markanten Kabelstränge aus 0,6mm Bleidraht am hinteren Ende der Waffenstation eingebohrt und in die Bohungen des Sockels eingeklebt.
Dann geht es erstmal an die Bemalung - ist diese abgeschlossen, werden zum Schluss die Scheiben eingesetzt. Ich habe hier zum Einkleben Micro Kristal Klear verwendet, das klar aushärtet - dennoch sparsam mit umgehen, da auch dieses Ränder auf den Scheiben hinterlässt, wenn es zu dick aufgetragen ist. Während die Frontscheibe nach innen hin durch Anschläge gesichtert ist, können die Seitenscheiben nach innen fallen. Deshalb erst die Seitenscheiben einsetzen und von vorn durch die Front mit den Fingern sichern. Zum Schluss erst die Frontscheibe einsetzen.
Als nächstes werden die restlichen Kleinteile zusammengesezt und angebaut. Zudem wurden die Scheinwerfer mit Silberfolie ausgekleidet und mit durchsichtigerm Plastiksheet als scheinwerferglas abgeschlossen. Das hört sich einfacher an, als es war. Ich habe relativ dickes Plastik aus einer Spülmittelflasche geschnitten, grob in Form gebracht und dann gefeilt, bis es von der Form her einigermaßen in die Öffnung der Scheinwerfer passte. Dazu wurde dann vor dem einkleben noch vertikale Rillen per Skalpell eingeritzt. Nicht perfekt - aber doch besser als aufgemalt.
Nun werden an der Frontscheibe die Scheibenwischer angeklebt sowie an der rechten Seite die Luftansaugung. Ganz zum Schluss werden dann noch die ganzen Spiegel angeklebt. Bei diesen letzten Teilen lohnt sich eine Bemalung der Teile vor dem Ankleben. Die Spiegelflächen habe ich dann noch mit Spiegelfolie beklebt.

Damit ist dann der Bau beendet

Bemalung/Alterung

Die Bemalung beginnt mit der Grundierung des gesamten Modells mit schwarzer Games Workshop Grundierung aus der Sprühdose. Natürlich wurden zuerst die noch offenen Fensteröffnungen mit Papiertüchern verschlossen.
Es folgt das preshading indem die horizontalen Flächen mit weisser Farbe aufgehellt wobei die angerägten und horizontalen Flächen entsprechende weniger hell, bzw von oben nach unten hin dunkler werdend gebrusht werden.
Dies ergibt für die folgenden Schritte eine Vorschattierung, die dem gesamteindruck der Lackierung zu etwas Abwechslung und Realismus verhilft.
Ich habe mir einen Tarnplan für den Dingo auf die Größe des Modells heraufvergrößert und habe als erstes grob an den Stellen an denen die braunen Flecken sitzen sollen großzügig mit der Airbrush XF-68 Nato braun mit einem Klecks Glanzlack aufgesprüht.
Dann habe ich aus dem Tarnplan die braunen Flecken ausgeschnitten und diese Papierschnipsel mittels Maskol auf den entsprechenden Stellen auf dem Modell angebracht.

Dann wurde entsprechend mit den schwarzen Flecken so verfahren - ich habe auf dem Modell an den entsprechenden stellen Tamiya XF-69 Nato schwarz mit etwas Glanzlack aufgesprüht und wieder die Teile aus dem Tarnplan ausgeschnitten und mit Maskol auf das Modell gebracht.
Abschließend alle freigebliebenen Flächen mit Tamiya XF67 Nato grün und ebenfalls etwas Glanzlack besprüht.
Nachdem dann alle Masken wieder entfernt wurden, habe ich die einzelnen Farbflächen mit der jeweiligen, mit weiß aufgehellten, Farbe mittig mit Highlights versehen. Durch den feinen Sprühnebel können die bislang harten Kanten etwas aufgelöst werden.


Dann geht es an die Details. Zunächst habe ich die Decals ausgebracht - da die in Deutschland stationierten Fahrzeuge lediglich über MLC, Nummernschilder und das eiserne Kreuz verfügen, geht diese schnell von der Hand. Das Nummernschild habe ich vorn mit dem beiliegenden geätzten Nummernschild mit dem darauf angebrachten Decal angebracht. Das Decal wurde mit ordentlich Weichmacher behandelt, um die leichten Erhebungen darstellen zu können - so 100% gelungen ist mir das leider nicht, zumal die exakte Platzierung auch nicht ganz so einfach ist.

Es folgt das farbliche modulieren.
Dazu habe ich schwarze, blaue, braune, grüne, ockerfarbene Ölfarben in kleinen Tupfern auf das Modell gebracht. Diese wurden dann mit einem weichen Flachpinsel und dem White Spirit von AK-Interactive in die Grundfarben verrieben, sodass nur eine kaum sichtbarer Hauch der Ölfarben übrigblieb.

Das Ganze wird mindestens einen Tag trocknen gelassen. Darauf folgen dann ein wenig Laufspuren am Modell.
D.h. mit AK Streaking Grime und Dust Effects habe ich mit einem 0er Pinsel helle und dunkle vertikale Striche auf die seitlichen Flächen gemalt und gleich anschließend (aufgepasst - die Dust Effects trocknen recht schnell an) diese wieder mit weichem Flachpinsel und White Spirit wieder in die Grundfarben eingeblendet, sodass ganz dezent diesen Spuren übrigbleiben.
Auch dieses wird dann wieder ordentlich durchtrocknen gelassen. Es folgt eine akzentuierte Anbringung von dunklen Laufspuren von Nieten, Kanten und anderen Details. Dazu habe ich schwarze und braune Ölfarbe gemischt und in kleinen Punkten mit einem Zahnstocher unter spezifischen Punkten, Nieten, usw. aufgetupft. Diese wurden wie zuvor mit weichem Flachpinsel und Verdünner nach unten weggezogen und so weit ausgestrichen, dass sie so eben noch erkennbar sind.
Wieder trocknen lassen und ab geht es zum washing. Zunächst habe ich allgemein ein "grobes" wahsing mit Mig P220 dark wash durchgeführt und damit schonmal Rillen und Vertiefungen betont. Danach spezifisch mit einem feinen Pinsel mit schwarzer, verdünnter Ölfarbe an einzelnen Details das washing nochmal verstärkt.
Noch ein letztes Mal druchtrocknen lassen, dann geht es an den letzten Schritt - das Trockenmalen. Dazu habe ich mir hellgrüne Ölfabe gemischt und diesen mit einem mittelharten Flachpinsel die Kanten und Erhebungen akzentuiert.

Den Abschluss bringt dann ein leichter Staubauftrag mit Tamiya Buff aus der Airbrush ... hier eigentlich schade, dass das die mühevoll bemalten Rücklichter völlig zugesetzt hat. ;-)
Die Windschutzscheibe habe ich im Bereich der Wischerblätter mit Tesa abgeklebt und mit etwas Europe Dust Pigementen vom Mig den rest der Scheibe verstaubt.

Fazit

Ein schöner Bausatz - nicht billig aber eine hervorragender Bausatz. Einige Sachen können und sollten verfeinert werden, da der Hersteller aus Sicherheitsaspekten einige Vereinfachungen vornehmen musste (und das ist so auch das einzige Argument das ich derzeit wirklich aus vollstem Herzen durchgehen lasse). Zwar ist das Ganze nicht billig aber nach meinem Empfinden jeden Cent wert.
Schön, dass sich ein Hersteller an dieses Modell gewagt hat und die so gut umgesetzt hat. Gern mehr davon!

Preis / Leistung: ***** Paßgenauigkeit: *****
Detailierung: ***** Schwierigkeitsstufe: *****


Empfohlene Literatur:

Tankograd Militär Fahrzeug 01/2010

- Dingo 2 A2 In Details


© 03/2011 Thomas Hartwig

14154 Leser des Bauberichts seit dem 31.03.2011

zurück zur Übersicht