Sd.Kfz.184 Elefant

 

Das Original

Die Im Wettbewerb um einen neuen schweren Panzer, der später unter dem Suggestivnamen Tiger berühmt werden sollte gab es neben dem Entwurf von Henschel auch einen von der Firma Porsche. Bis zur Entscheidung, bei der man dem Entwurf von Henschel dem Vorzug gab, waren von der Firma Porsche bereits 91 Wannen des VK45.01(P) in St. Valentin gebaut wurden.
Um diesen Wannen noch verwenden zu können, baute man 90 Wannen dahingehend um, dass man den Motorraum in die Mitte des Fahrzeugs verlegte. So entstand im hinteren Bereich des Fahrzeugs genügend Platz, um die 8,8cm PAK 43/L71 einzubauen. So entstand der bis dato schwerste Panzerjäger der Wehrmacht, der Ferdinand. Die Monster wurden zuerst in der Offensive in Kursk von den schweren Panzerjägerabteilungen 653 und 654 eingesetzt, wo sie ein Debakel erlebten. Zwar hatte die KwK eine sehr gute Durchschlagskraft, der Ferdinand war allerdings ohne Nahverteidigungswaffen ausgerüstet, so dass er ohne Unterstützung der eigenen Infanterie sehr leicht zum Ziel der russischen Infanterie wurde.
Nach dem Debakel in Kursk wurden die verbleibenden 50 Ferdinand zur Umrüstung nach St. Valentin geschickt, wo sie u.a. mit einem Bord-MG für den Funker und einer Kommandantenkuppel ausgerüstet wurden. Nach dieser Umrüstung wurden sie unter dem Namen Elefant bekannt und kamen u.a. in Italien zum Einsatz. Ab diesem Zeitpunkt wurden die Elefanten ausschließlich von der schweren Panzerjägerabeilung 653 eingesetzt.

Bausatz und Zubehör

Der Basisbausatz 6126 von Dragon hat bereits ein paar Jährchen auf dem Buckel und besteht aus 15 Spritzlingen, Unterwanne und Kasemate aus hellgrauem Plastik mit einem kleinen Decalbogen. Die Qualität der Teile ist gut. Extras wie Klarsichtteile gibt es allerdings nicht. Als Zubehörteile wurden noch ein gedrehtes Alu-Rohr von Aber (35 L-14), der Ätzteilsatz von Voyager (35024) und das Zimmerit von ATAK (35004) verwendet. Gerade das Zimmerit von ATAK erleichtert einem den Bau erheblich, da beim Elefant das Zimmerit im Bereich der Bugplatte strahlenförmig im die Bolzen der Zusatzpanzerung angebracht war

Der Bau



Der Zusammenbau beginnt wie immer mit dem Anbringen des Fahrwerks an die Unterwanne. Löblich ist die Tatsache, dass das Fahrwerk beweglich zunächst bleibt. So kann man den Elefant auch an ein Diorama anpassen.

Da es sich beim Elefant um einen Panzerjäger ohne Turm, sondern mit einer ‚starren’ Kanone handelte ist der restlich Aufbau der Fahrzeuges recht zügig erledigt. Auf größere Passungenauigkeiten bin ich während dem Bau nicht gestoßen. Sobald die Wanne des Elefanten zusammengebaut ist, kommt das Zimmerit von ATAK zum Einsatz. Ich habe zunächst die dünnen Resinteile für die Seitenwände mit einem Skalpell aus der Platine herausgetrennt. Anschließend wurden diese Teile mit dünnflüssigem Sekundenkleber bestrichen und an die Wanne angeklebt. Den Umstand, dass ATAK keine Anleitung beilegt kann man recht gut verschmerzen, da die Teile gut zuzuordnen sind.

An manchen Stellen habe ich die Wanne nach dem Trocknen des Zimmerits noch mit einer Mirkofräse bearbeitet, um einige Geschoßabplatzer darzustellen. Einige dieser ‚Kampfspuren’ waren allerdings ein wenig zu heftig, so dass ich sie wieder mit Mr. Surfacer 500 von Gunze glätten musste. Des Weiteren wurden die Übergänge der einzelnen Zimmeritteile abschließend noch mit ein wenig Mr. Putty von Gunze bearbeitet.

Nach dem Anbringen des Zimmerits habe ich den Ätzteilsatz von Voyager verbaut. Dieser bietet einem die Möglichkeit, die Kettenbleche aus Metal darzustellen und so einige Gebrauchsspuren zu simulieren, indem man die Bleche nach dem Anbau mit einer Komibzange ein wenig verbiegt. Darüber hinaus liegen dem Voyager-Satz noch einige MP-Stopfen aus Resin bei. Diese habe ich ebenfalls angebracht, indem ich die entsprechenden Stellen an der Oberwanne abgeschliffen und aufgebohrt habe. Anschließend wurden die Resin Teile verbaut und noch mit einem Stück Kette aus dem Schiffsmodellbau verfeinert. Nach dem Zusammenbau der Wanne kamen die Ketten an die Reihe. Bei diesem Bausatz liegen sie noch ‚klassisch’ als Spritzling bei und man kommt um ein mühsames Abtrennen und ein wenig Nachbearbeiten nicht rum, da die Kettenglieder in der Mitte noch zwei Sinkstellen aufweisen. Ich habe mich an der Stelle entschlossen, die Kette vor der Bemalung des Elefanten anzukleben. So haftet sie einfach besser. Ich habe mir immer einzelne Segmente der Kette von jeweils ca. 20 Gliedern gebaut und die anschließend ans Laufwerk geklebt, wobei ich beim vorderen Laufrad angefangen habe und mich dann im Uhrzeigersinn auf der rechten Seite, resp gegen den Uhrzeigersinn auf der linken Seite vorgearbeitet habe.

Nachdem die Ketten durchgetrocknet waren, wurde der untere Bereich der Wanne mit einer Mischung aus Liquid Putty von Gunze und richtigem Dreck verschmutzt. Da mein Elefant eine Kommandantenversion darstellen soll, bekam er als Abschluß noch zwei Antennen aus dem German Antenna Set von Dragon spendiert.


Bemalung/Alterung

Nachdem der Rohbau des Elefanten gut durchgetrocknet war, ging es ans Lackieren. Ich habe zunächst das Modell mit Spiritus aus dem Baumarkt besprüht, um es von dem produktionsbedingten Fettfilm zu reinigen. Anschließend wurden die Metallteile mit MR. Metal Primer von Gunze grundiert. Die erste Farbschicht bildete Matt Weiß. Diese dient zum Einem dazu, dem Modell eine einheitliche Oberfläche zu geben und um es u.a. auf Schleifspuren zu prüfen. Nachdem an dieser Stelle alles soweit in Ordnung war, habe ich die Kanten des Elefanten mit schwarzer Tinte eingesprüht, um einen ersten Tiefeneffekt zu erzeugen. Nun folgten mehrere Schichten Dark Yellow. Diese wurden mit Alkohol recht hochverdünnt, um beim Auftragen die schwarze Tinte der Vertiefungen noch Durchscheinen zu lassen. Um die Seitenflächen ein wenig aufzuhellen, habe ich dieser Mischung noch ein paar Tropfen Buff beigefügt. Nun kamen die Flecken der Tarnung an die Reihe. Hier gibt es in der Literatur widersprüchliche Aussagen bzgl. der Farben. Einmal wird dieser Elefant mit einer Dreifarbtarnung dargestellt, ein anderes Mal hat er lediglich eine Zweifarbtarnung. Letzten Endes habe ich mich für eine Dreifarbtarnung entschieden. Hierbei wurden Nato Green und Nato Brown von Gunze fleckig aufgetragen. Anschließend trug ich die Decals für das Fahrzeug auf. Dankenswerterweise liegt dem Bausatz die passende Nummer eines Kommandantenfahrzeuges der schw. PzJg. Abt. 653 bei. Die Decals wurden beim Anbringen mit Mr. Softer und Mr. Setter von Gunze behandelt, um sie weicher zu machen und der Oberfläche anzupassen. Nach dem Trocknen wurde das Ganze mit einer Schicht Matt Lack von Gunze versiegelt und zum Trocknen einige Tage ruhen gelassen.

Bevor es mit den Filterings weiterging, habe ich mich den Zimmeritabplatzern gewidmet. Hierzu findet sich im FAQ-Buch von Mig Jiminez eine sehr gute Anleitung. Da es sich beim Zimmerit um eine Beton ähnliche Masse handelte, kommt bei Abplatzern nicht die Grundierung des Fahrzeugs, sondern eine graue Oberfläche zum Vorschein. Dies habe ich mit Neutral Grey von Tamiya dargestellt. Um diesen Abplatzern ein wenig Tiefe zu verleihen, habe ich die Kanten welche Schatten werfen mit German Grey von Tamiya bemalt. Anschließend wurden die hellen Stellen mit IJA von Gunze hervorgehoben. Die Filterings bestanden aus Ölfarben in verschiedenen Gelbtönen von Schmincke und Rembrandt, welche mit Hilfe des Verdünners von MIG-Productions sehr hoch verdünnt wurden. Zum Auftragen der Filter verwende ich einen breiten Flachpinsel. Ferner trage ich die Filter an den Seitenwänden von oben nach unten auf. Dadurch kommt es zu einer ersten leichten Schlierenbildung. Zwischen den einzelnen Filtern sollte mindestens ein Tag Trockenpause liegen. Nachdem die Filter durchgetrocknet waren, wurden sie mit einer weiteren Schicht Matt Lack von Gunze versiegelt. Bei dieser Farbschicht habe, ich allerdings den Matt Lack mit Mr. Thinner von Gunze verdünnt, da diese Kombination ein leicht seidenmattes Finish ergibt und de Effekte der Filter kaum zunichte macht.

Nun kamen die Ketten an die Reihe. Diese wurden mit Dark Earth von Gunze gespritzt. Anschließend habe ich die Laufflächen der Laufrollen mit Mr. Metall Silber bemalt. Die Flächen der Kette, welchen Bodenkontakt haben, habe ich nach dem Trocknen der ersten Farbschicht mit Mr. Metall Silber trockengemalt.

Anschließend wurden alle Details bemalt. Die Abschleppseile sowie die Ketten wurden zunächst mit Matt Schwarz bemalt. Durch Trockenmalen mit Mr. Metal von Gunze bekamen sie die passende metallische Oberfläche. Ferner habe ich an dieser Stelle auch die Winkelspiegel bemalt. Hierzu habe ich zunächst die Fensterfläche mit einem silbernen Edding Stift ausgemalt. Danach wurde diese Fläche mit Transparentem Grün von Gunze bemalt. An einigen Stellen verpasste ich dem Elefanten noch einige Kratzer mit Matt Schwarz.

Beim Elefant kamen zum ersten Male auch Pigmente zum Altern zum Einsatz. Bisher habe ich Pigmente ausschließlich zum Einstauben der Fahrzeuge verwendet. Hierbei habe ich mir zunächst aus diversen Grundfarbtönen an Pigmenten einen passenden zusammengemischt. Da die Elefanten im Sommer 1944 in Italien zum Einsatz kamen, sollte ein heller, staubiger Ton rauskommen. Zunächst wurden die trockenen Pigmente mit einem großen, runden Pinsel auf die Fläche aufgetragen. Zur Fixierung der Pigmente kam erneut der Verdünner von MIG-Productions zum Einsatz. Dieser hat den Vorteil, dass er nach dem Trocknen keine glänzende Oberfläche hinterlässt.

Zum Abschluss wurde allen Kanten, die am Fahrzeug regelmäßig geöffnet werden (z.B. Wartungsklappen) ein Washing mit Van Dyck-Braun verpasst, um die Pigmente wieder zu entfernen. Ferner habe ich die Kanten, die regelmäßig benutzt werden, wie z.B. Haltebügel, mit einem weichem Bleistift trockengemalt, sowie einige Tropfen verdünnte Ölfarbe (Sienna Gebrannt) um die Tankstutzen angebracht, um verschütteten Triebstoff darzustellen. Um dem Elefanten noch ein wenig Leben einzuhauchen, habe ich ihm noch eine Kommandanten Figur von Warriors, sowie eine Apfelkiste von Verlinden spendiert.

Farbtabelle
- Matt Weiß (Tamiya, XF-2)
- Dark Yellow (Tamiya, XF-60)
- Buff (Tamiya, XF-57)
- Nato Green (Tamiya, XF-67)
- Nato Brown (Tamiya, XF-68)
- Neutral Grey (Tamyia, XF-53)
- German Grey (Tamyia, XF-63)
- IJA Grau (Gunze, H62)
- Matt Schwarz (Tamiya, XF-1)
- Silber (Gunze, Mr. Metal, 211)
- Iron (Gunze, Mr. Metal, 212)
- Transparentem Grün (Gunze, H94)
- Dark Earth (Gunze, H72)




Fazit

Der Bausatz weiß trotz seines Alters zu gefallen und es hat sehr viel Spaß gemacht, den Elefanten zu bauen. Mit den verwendeten Zurüstteilen kann man ihn letzten Endes um einiges aufwerten. Der Zimmeritsatz von ATAK ist aufgrund der Bugblende meiner Meinung nach ein Muss, da es sehr schwer ist, die strahlenförmige Anbringung im Bereich der Bugplatte selbst anzufertigen.
Auf alle Fälle erhält man einen ‚dicken Brocken’ für seine Vitrine, neben welchem sich ein Großteil der Panzer aus dem zweiten Weltkrieg schon fast zierlich ausnimmt.


Preis / Leistung: ***** Passgenauigkeit: *****
Detaillierung: ***** Schwierigkeitsstufe: *****(Basisbausatz)
*****(inkl. Zurüstsätze)




Literatur

  • Spielberger – Die schweren Panzerjäger der Wehrmacht
  • Concord 7051 – USTank Battles in Norht Africa and Italy 1943-45
  • The Combat History of the schwere Panzerjäger Abteilung 653


© 08/2007 Sven Heimroth

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