Flammpanzer 38


 

Das Original

Am 27.November 1944 verlangte Hitler, daß in einer speziellen Aktion eine große Zahl an Flammpanzern herzustellen sei. In folgender Umbauaktion wurden 20 Jagdpanzer Hetzer dazu bestimmt in Flammpanzer 38(t) umgebaut zu werden. Am 8.Dezember 1944 wurden diese 20 Fahrzeuge aus der Produktion zum Umbau genommen.
Der Flammpanzer 38 besaß ein 14mm Flammstrahlrohr und 700 Liter an Flammöl, das durch eine Koebe-Pumpe gefördert wurde. Zur Zündung wurden Zündpatronen benutzt. Die Reichweite des Flammwerfers betrug etwa 50m. Außerdem war ein MG34 mit 1200 Schuß auf dem Dach angebracht, das von innen bedient werden konnte.
Die Länge des Fahrzeugs betrug 4,87m, die Breite 2,63m und eine Höhe von 2,1m. Das Gewicht betrug 13,5 Tonnen, die Panzerung vorn war 60mm stark, an den Seiten und hinten jeweils 20mm. Der 6-Zylinder Motor Praga AC mit 7754cm3 erbrachte bei 2600U/min eine Leistung von 140PS. Damit war eine Höchstgeschwindigkeit von 42km/h möglich. Die Grabenüberschreitfähigkeit betrug 1,3m. Es konnten 65cm hohe Kletterhindernisse überwunden, sowie 90cm tief gewatet werden.
Am 26.Dezember waren die 20 Flammpanzer bereit (für die Operation "Nordwind"), und wurden in den Panzer-Flamm-Kompanien 352 und 353 zu jeweils 10 Panzern eingesetzt. Am 15.März 1945 meldete die Panzer-Flamm-Kompanie 352 11 Flammpanzer 38, von denen noch 8 einsatzbereit waren.

Der Bausatz

Ein schon etwas älterer Kandidat aus dem Dragon Programm mit der Nummer 6037 aber immer noch ein "Goodie", denn Qualität und Ausstattung sind noch immer gut. Leider ist dieser Bausatz von Zeit zu Zeit aus dem Programm, also man nsollte schon zuschlagen, wenn man ihn irgendwo sieht.
Man bekommt dafür einen Karton voll mit schönen Plastikteilen und einer kleinen Platine PE Teile, um einen Flammpanzer 38 oder aber einen Jagdpanzer 38 der mittleren Produktion zu bauen.
Man bekommt 6 Spritzlinge, von denen 4 Für Laufwerk und Ketten mit Teilen versorgt sind. Der Rest ist die Wanne, Schürzen, Bewaffnung (Flammrohr oder 7,5cm PaK) und Anbauteile. Alles mit schönen Details und guter Passgenauigkeit. Die Fotoätzteile sind für das Lüftergitter, das MG Schild und Periskopabdeckungen - ein kleiner aber sinnvoller Zusatz, den Dragon hier beilegt.

Die Bauanleitung ist absolut gut geraten und noch von dem Typ Anleitung wo vorn etwas über die Geschichte des Fahrzeugs geschrieben wird.
In 13 Bauschritten wird man zum Erfolg geführt und es gibt keine großen Fehler oder Verwirrungen.
Für die bemalung wird jeweils für eine der beiden varianten ein Mehrfarbanstrich vorgeschlagen mit entsprechenden Markierungen. Der Decalbogen hält hierfür 3 Balkenkreuze, "S14" und zwei Varianten an "Turm"nummern. Es hätte vielleicht etwas mehr sein können, gerade für die Flammpanzer wäre etwas mehr schön gewesen.


Der Bau

Begonnen wird mit dem Laufwerk und der Unterwanne - hier werden vorn die Seitenvorgelege und hinten die Aufnahmen für die Leiträder eingebaut. Gerade hinten muss man etwas aufpassen, da an der Wanne keine expliziten Markierungen angebracht sind. Das Laufwerk ist recht angenehm. da es insgesamt nur 8 einzelne Laufräder sind.
Bei den Treibrädern gibt es wohl die Auswahl zwischen zwei Versionen, die aber die gleiche Nummer am Spritzling haben, also Augen auf.
Bei der Anbringung der Schwingarme an den entsprechenden Aufnahmen sollte man vorher schon de Teile C4 an die Unterwanne geklebt haben und dann alle Schwingarme dort einkleben und dann schnell die Wanne auf eine ebene Fläche stellen, um alle Arme gleich auszurichten. Wenn der Kleber durchgetrocknet ist, kann man die Federpakete anbringen. Hierbei nicht von den Zeichnungen verwirren lassen, da hier die Wanne "überkopf" dargestellt ist.
Nach dem Anbringen der Treib- und Leiträder wird die Heckplatte in die Unterwanne eingebracht, sowie die hinteren Kettenabdeckbleche angeklebt, die erstaunlich gut passen. Gleichzeitig kann man auch schonmal Werkzeug und Kisten mit ankleben, da man später nur eher schlecht diese anbringen kann.
Nun wenden wir uns der Oberwanne zu - innen werden zuerst die angezeigten Teile eingeklebt, man sollte aber auch in die Heckplatte B1 auch noch ein Periskop hinter der Luke von innen einkleben - das wurde wohl in der Anleitung vergessen. Die Heckplatte an sich sollte man erst nach dem Verkleben von Ober- und Unterwanne einkleben um Verzug an der Oberwanne zu vermeiden.
Die Oberwanne wird zunächst weiter mit Kleinteilen wie Handgriffe, Noteklicht, Unterlegklotz, Visiereinrichtung, usw. verfeinert. Beim Noteklicht sollte man das Kabel selber darstellen durch Verwendung von 0,4mm Draht. Die Periskopabdeckungen aus PE Teilen sind sehr schwer zu biegen, da das Material sehr fest und federnd ist. Am besten glüht man die Teile über einer Kerze aus, was sie etwas leichter biegbar macht.
Nun geht es zur Waffenanlage - hier wählt man zwischen Flammrohr und 7,5cm PaK. Ich habe mich für das Flammrohr entschieden. Für dieses wird eine andere Aufnahme (B17) verwendet, suf die eine Periskopabdeckung geklebt wird, ein Periskop nach Bauanleitung aber nicht ... Wenn man die Kanonenlagerung sauber zusammenbaut und beim EInbau ordentlich arbeitet, bleibt das Rohr in allen Richtungen beweglich.
Weiter geht es an der Oberwanne mit dem Einbau der Luken, die man offen oder geschlossen darstellen kann. Das MG in Lafette bekommt Schilde aus PE teilen, die eine kleine Biegung im vordersten Teil haben müssen - wieder schwierig, da auch diese Teile ziemlich hart sind, aber auch hier hilft ausglühen. An der heckplatte der Oberwanne wird nun das Motorgitter mit Schieber angebracht, welches die Optik um einiges aufwertet. Sämtliche Halterungen für Ersatzkettenglieder habe ich erstmal nur jeweils an einem Ende verklebt, um nach der Bemalung dort Kettenglieder einzulegen.
Dann werden nur noch der Auspuff und die Seitenschürzen angebracht, was wirklich leicht vonstatten geht und sogar mit angebrachten Schürzen kann man die Kette später ohne Probleme aufziehen.
Damit ist der Bau abgeschlossen.

Bemalung/Alterung

Die Jagdpanzer und Flammpanzer 38 hatten zu der Zeit der mittlerern Produktion ein scharfkantiges Tarnschema. Ich habe mich auf ein Farbprofil aus einem Osprey Heft verlassen und ein Dreifarbschema gewählt, das ich mit der Airbruh aufgetragen habe.
Zunächst habe ich das ganze Fahrzeug in Tamiya XF-1 schwarz grundiert und darauf XF-58 grün mit weiss gemischt aufgetragen. Darüber wurde dann mit der 0,3mm Düse der Airbrush die Tarnflecken aus XF-60 gelb mit weiss und XF-64 braun mit weiss aufgetragen, wobei das gelb in kleineren Streifen aufgetragen wurde.
Als nächstes habe ich die entsprechenden Decals aufgebracht, die aber leider einen sehr großen, glänzenden Trägerfilm haben, den man fast nicht verbergen kann.
Dann wurde das ganze Fahrzeug mit einem kräftigen washing mit schwarzer Ölfarbe unterzogen und nach ordentlicher Durchtrocknung mit sehr hellgelb-grüner Ölfarbe Ecken, Kanten und Nieten trockengemalt.
Weiter geht es mit der Detailbemalung wie Werkzeug, Gummierung der Laufrollen, Kolonnenfahrgerät, usw.
Die Kette habe ich ab Spritzling mit Model Master Metalizer steelblue bemalt und dann zu zwei Strängen zusammengeklebt, die man dann in der richtigen Ausrichtung hinter den Schürzen von hinten nach vorn durchführt und die Kette am Treibrad verbindet.
Dann habe ich im unteren Bereich mit Pastellkreiden in Spiritus ein paar Sprenkel mit einem harten Pinsel aufgetragen und darüber etwas hellen Pastellkreidenstaub im Laufwerk und unteren Wannenbereich aufgetragen.

Fazit

Ein sehr schöner Bausatz, der angenehm schnell und einfach zu bauen ist. Er enthält alles was man brauchts - ein kleines PE Set, Einzelkettenglieder, usw., und alles passt gut zusammen.
Gerade der Flammpanzer 38 ist ein eher seltenes Fahrzeug und wird hier gut dargestellt. Durch und durch ein lohnenswerter Bausatz, den man sich guten Gewissens zulegen kann, wenn man den einen in die Finger bekommt.

Preis / Leistung: ***** Paßgenauigkeit: *****
Detailierung: ***** Schwierigkeitsstufe: *****

Empfohlene Literatur:

Flammpanzer: German Flamethrowers 1941-1945 - (Jentz, Doyle) - ISBN: 1-85532-547-0Flammpanzer - (Janusz Ledwoch) - ISBN: 83-86209-60-4Flammenwerfer des deutschen Heeres bis 1945 - (Fred Koch) - ISBN: 3-7909-0539-9Die Panzer-Kampfwagen 35(t) und 38(t) und ihre Abarten - (Spielberger, Doyle) - ISBN: 3-87943-708-4

© 08/2005 Thomas Hartwig

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