GAZ AAA mit 2cm Flak38


 

Das Original

Der GAZ-AAA  ist ein leichter Lkw, der von GAZ in den Jahren 1934-1943 gebaut wurde. Er wurde als zweitüriger Pick-up produziert und hatte einen R4 3,3l Motor. Das Fahrzeug war mit mechanischen Bremsen an beiden Achsen ausgestattet und beide Hinterachsen waren angetrieben. Er erwies sich als zuverlässiger Helfer und wurde daher auch als Beutefahrzeug gerne eingesetzt. Im Jahre 1943 wurde die Produktion nach 37.373 gefertigten Exemplaren eingestellt.

Die 2-cm-Flak 38 war eine verbesserte Version der 2-cm-Flak 30 und wurde ab 1939 von der Luftwaffe und dem Heer eingeführt. Die seltenere Version der Kriegsmarine hatte die Bezeichnung 2-cm-Flak C/38. Sie war eine Entwicklung der Mauserwerke in Oberndorf, die sich damit gegen den Konkurrenzentwurf 2-cm-Flak 35 von Rheinmetall durchsetzten. Der größte Unterschied zur 2-cm-Flak 30 bestand in der gesteigerten Feuergeschwindigkeit. Zudem wurde die Ursache der Ladehemmungen des bisherigen Modells beseitigt, der Rückstoß abgeleitet und das Magazin mit 40 Schuss pro Rohr ausgestattet. Später bekam die Kanone einen Schutzschild. Es konnte auch ein Fangnetz angebaut werden, um die leeren Hülsen aufzufangen. Quelle: wikipedia

Es ist mir nicht bekannt, dass ein GAZ AAA mit Flak 38 existiert hat, aber die Wehrmacht baute viele Fahrgestelle um, so dass es auch dieses Fahrzeug gegeben haben könnte.


Der Bausatz

Beim Öffnen des Kartons macht der MiniArt-Bausatz des GAZ AAA einen sehr guten Eindruck. Enthalten sind 35 Spritzlinge plus PE-Platine plus 1 Spritzling für fünf Figuren. Die Teile sind sehr detailliert und teilweise sehr klein.


Der Bau

Der Bau beginnt mit dem Motor und dem Fahrgestellrahmen. Der Fahrgestellrahmen ist nicht aus einem Guss, sondern aus zwei vormontierten Seitenteilen und mehreren Stegen zusammengesetzt. Dabei ist die Bauanleitung trotz sehr vieler Teile sehr übersichtlich gestaltet. Weiter geht es mit der Hinterradaufhängung, die aus 46 Teilen besteht. Hier enthält die Bauanleitung ein paar Fehler: Statt Teil Fb 6 muss Teil Fb 9 verwendet werden. Bei den Blattfedern sind die Teile Fb 1 und Fb 26 vertauscht. Auch muss Fb 22 nicht auf, sondern unter die Feder geklebt werden. Die Zusammensetzung der Hinterachsen stellt sich als relativ kompliziert heraus, da vier Federn und zwei Achsen so ausgerichtet werden müssen, dass sie in der Höhe und im rechten Winkel exakt stimmen. Die Stangen für die Stabilisation sind sehr dünn und brechen schon beim Heraustrennen aus dem Spritzling. Hier muss größte Vorsicht walten. Auch die Anbringung der Stabilisatoren ist in der Bauanleitung nur schwer nachzuvollziehen. Motor und Fahrgestellrahmen werden zusammengefügt und mit verschiedenen Kleinteilen verbunden. 

Danach habe ich den Fahrgestellrahmen und der Motor lackiert. Nach dem Einsetzen des Kühlergrills sind erste Arbeiten am Chassis erfolgt. Die Schutzbleche habe ich mit der Bodenplatte des Fahrerstandes verbunden und nicht, wie in der Zeichnung vorgegeben, mit dem Fahrgestellrahmen. Hierdurch können die Fahrwerkkonstruktion und das Chassis getrennt lackiert werden. Die Kabine ist grob zusammengebaut worden, um zu sehen, wie die Teile der Motorabdeckung passen. Als alles gepasst hat, habe ich die Kleinteile der Kabine eingebaut. An der Rückwand und der Decke sind ein paar Auswurfstellen zu spachteln. Bei der Motorhaube habe ich mich entschieden, eine Seite zu öffnen, damit der detaillierte Motor zum Vorschein kommt. An den Türen sind Griffe für innen und außen und Fensterheber anzubringen. Der Zusammenbau der Räder gestaltet sich etwas komplizierter, weil jedes Rad aus sieben Segmentringen besteht. Diese habe ich nummeriert, um nach dem Heraustrennen aus dem Spritzling keine Probleme zu haben. Sind die Räder zusammengebaut, werden sie bemalt und auf die Achsen geklebt, wobei darauf zu achten ist, dass sie alle gerade montiert sind. Es gibt viel Spiel zwischen Achse und Rad. Die Ladefläche ist sehr einfach zu bauen und dürfte keine Probleme machen. In der Anleitung sind beim Zusammenbau der Vorder- und Hinterwand falsche Nummern gedruckt worden (56 und 57 statt 50 und 51). Die Ladefläche soll einen 2 cm Flak erhalten. Deswegen habe ich zuerst den vorderen Teil des Fahrzeuges mit Vallejo black brown grundiert, Haarspray aufgebracht und mit Russian green lackiert. Danach habe ich die obere Farbe mit einem nassen Pinsel an manchen Stellen wieder weggenommen. Nachdem ich die Scheiben eingeklebt und die Decalls aufgebracht habe, habe ich mich der Ladefläche gewidmet. Diese ist mit Ketten von Trumpeter an den Bordwänden versehen worden, um den Gefechtsstand zu verbreitern. Außerdem ist eine Kiste für die Munition entstanden, die später an die Ladefläche angehängt wird. Danach ist die Ladefläche grau grundiert und mit verschiedenen Brauntönen lackiert worden, um eine realistische Holzdarstellung zu haben. Die Alterung des Fahrzeugs soll erst nach Einbau der Flak erfolgen.

Die 2 cm Flak 38 von Dragon macht einen detaillierten Eindruck. Es sind viele PE-Teile dabei, die aber auch als Plastikteile vorhanden sind. Trotz der unübersichtlichen Zeichnungen der Bauanleitung ist der 2 cm Flak 38 in nur 10 Bauabschnitten zusammensetzbar. Als erstes wird die Grundplatte mit dem Sitz montiert. Dann kommt das eigentliche Geschütz. Der Zusammenbau dessen macht keine größeren Schwierigkeiten. Viele Teile sind zwar klein, passen aber zu 100 %. Für den Schild des Schützen habe ich das Plastikteil verwendet, da es trotz seiner Dicke detaillierter als das PE-Teil ist. Der Höhepunkt der Bauanleitung ist die Vereinigung von Grundplatte und Geschütz. Hier ist genau hinzusehen, um nichts zu vergessen. Diese Zeichnung ist ebenfalls überladen. Dabei ist der Flak in einer festen Stellung von 0 °, 20 °, 40 ° und 60 ° feststellbar. Beim Schild sind wenige Teile anzubringen. Für diese habe ich die Plastikvariante gewählt. Die PE-Teile sind teilweise so klein, dass  sie nach dem Abschneiden aus der Platine verloren gehen können. Am Fangkorb für den Flak bin ich kläglich gescheitert, sodass ich gezwungen worden bin, ihn wegzulassen. Dort müssen einige PE-Teile gebogen und eingeklebt werden, hier habe ich Lehrgeld zahlen müssen. Zuletzt ist noch das Plastikohr durch ein Metallrohr von Adlers Nest ersetzt worden.

Die Ausrüstung auf der Ladefläche, die von Dragon und Tamiya stammt, besteht aus Gewehren, Munition, Brotbeuteln, Trinkflaschen und einer Kiste, in der sich zwei Ersatzrohre für den Flak verbergen. Die Munitionskisten sind von Dragon und die Benzinkanister von Bronco. Diese waren noch von anderen Bausätzen übrig.

Bemalung/Alterung

Die Flak habe ich mit dem Panzerdunkelgrau-Set von AK lackiert und auf die Ladefläche montiert. 

Die Alterung ist mit Ölfarben und AK Fertigprodukten durchgeführt worden. Als erstes habe ich am LKW einen schwarz-braunen Filter aus Ölfarbe aufgebracht und die  Details mit dem Streaking Grime Produkt von  AK behandelt, um die Tiefen hervorzuheben. Der Flak ist mit dem blauen Filter für Panzergrau von AK gefiltert worden, danach folgte auch ein Hervorheben der Details mit AK brown blue wash. Nach dem Trocknen dieser Schichten habe ich für den herunterlaufenden Schmutz das Streaking Grime von AK verwendet. Dieses lässt sich sehr einfach verarbeiten. Ich male mit einem dünnen Pinsel Streifen auf das zu behandelnde Teil und nach kurzer Trocknungszeit verstreiche ich diese mit einem in Verdünner getränkten Flachpinsel von oben nach unten. Der Effekt ist beliebig dosierbar, indem ich mehr oder weniger Verdünnung im Pinsel habe oder die Trocknungszeit verlängere. Für die Roststreifen verwendete ich gebrannte Sienna (Ölfarbe), die ich nach dem gleichen Prinzip verarbeitete. Die Räder sind mit mehreren Schichten aus AK Earth Effect und Dark Mud gewaschen worden, um abgelagerten Dreck zu simulieren. Die Dreckspritzer sind mit den AK Erdeffekten und Gips erzeugt. Dazu habe ich einfach Gips und die AK Produkte vermischt, bis sie eine Joghurtartige Konsistenz hatten, mit einem Pinsel aufgenommen und mit der Luft der Airbrush (man hält den Pinsel vor die Airbrush) auf das Fahrzeug gespritzt. Abschließend sind noch einige Roststellen, vor allem in den Ecken, in denen sich das Wasser sammelt, mit MiG Standard Rust hinzugefügt worden.



Fazit

Der GAZ AAA ist für Einsteiger weniger zu empfehlen, wird aber jeden fortgeschrittenen Modellbauer eine wahre Freude sein. Die Flak von Dragon ist auch für Einsteiger geeignet, allerdings mit Einschränkungen wie z. B. der Fangkorb und die vielen PE Teile.

GAZ AAA:
Preis / Leistung: ***** Paßgenauigkeit: *****
Detailierung: ***** Schwierigkeitsstufe: *****

2cm Flak:
Preis / Leistung: ***** Paßgenauigkeit: *****
Detailierung: ***** Schwierigkeitsstufe: *****



© 02/2013

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