Hamer Memugan



 

Das Original

Der Hamer Memugan ist ein gepanzertes Fahrzeug auf Basis des HMMWV M-1113. Hergestellt wird er von Plasan Sasa. Er dient als Aufklärungs- und Patrouillenfahrzeug und hat wohl Einrichtungen um IEDs zu blockieren.
Eine frühere Variante ist auf den Typ M-1025 aufgebaut worden. Das Gewicht ist nun bei 5,2 to, die Schutzstufe ist geheim. Es gibt verschiedene Varianten, Dach ohne Luke, eine einfache Luke (alte Version), die Variante mit Störantenne und moderner Luke. Seit 2004 steht wohl eine von Innen gesteuerte Waffenstation für ein Negev 5.56 oder ein 7.62 MG zur Verfügung (dazu habe ich nur ein Bild gefunden).
Mehr an Informationen habe ich nicht gefunden...

Der Bausatz

Der Bausatz ist ein Resin Conversion Set von Legend LF1159.An der Entwicklung des Umbausatzes war wohl auch Michael Mass beteiligt, Autor der IDF Armor Series von Desert Eagle und Kurator des Museums in Latrun. Als Basis wird der Academy HMMWV empfohlen, da er aber nicht verfügbar war, habe ich den Tamiya Bausatz 35267 HUMVEE M-1046 verwendet. Der Tamiya Bausatz ist phänomenal und eine wahre Freude beim Zusammenbau ... Entsprechende Kit Besprechungen finden sich ja im Internet.
Der Legend Bausatz ist von feinster Qualität und ich habe nur wenige Giessfehler entdeckt, einziges Manko ist das Reserverad, das doch sehr unterdimensioniert ist. Es sind ca. 65 Einzelteile und bis auf die Frontscheibe und die Dachluke sind alle gerade gewesen. Dazu kommt noch Draht und eine Ätzteilplatine. Die Bauanleitung ist typisch Legend und zeigt am Modell die Baufortschritte.
Zusätzlich verwendete ich den Radsatz von Blast 35027K agressiv Pattern und da es leider nur 4 Räder waren (dazu noch 4 gleiche), noch den Satz von Master Produktion 35014. Die beiden Rädersets haben zwar unterschiedliche Reifenprofile - doch die Radgösse ist identisch und ich liebe eben den Mix. Teile von Verlinden 198 Nato radio Sets wurden im Innenraum zur Funkstation ergänzt.
Decals sind von Bison, eben das was ich so gefunden habe für die Nummernschilder...



Der Bau

Erste Phase, der Unterbau: Hier wird nach Anleitung der Tamiya Bausatz zusammengebaut - Schritt 1-7 Eine Sache von einem Abend. Anstelle der Seilwinde des Bausatzes kommt das entsprechende Resinteil 6 an die Front.

Phase zwei der Aufbau: Das Bauteil B2 wird angepasst. Die Türholme müssen weg und die Innere Motroraumabdeckung rechts neben dem Fahrersitz. Ich habe dann noch versucht den Boden am Mittelsteg vorne flach zu bekommen, also das Rillenmuster wegzufräsen. Nun sollten die neuen Seitenteile versäubert werden, um dann entsprechend am Bauteil B2 die erhabenen Strukturen abzufeilen.
Als erstes habe ich die neue Mittelkonsole eingefügt und mit Spachtel und Plastikplatten eingepasst (Mein Loch war zu gross geworden. Dann wurde der Heckaufbau montiert - wegen der schlechten Passgenauigkeit wurde er in drei Stücke zersägt (entlang des Kofferraumdeckels) und mit je 1mm Plastiksheet verlängert. auch zum Heck hin wurde mit 1mm Plastiksheets die Länge erweitert. Ich habe mich für die Verlängerung von Hinten entschieden, da hier nur wenige Strukturen waren, die noch leicht abzusägen waren.
Nach Verspachteln und Schleifen wurden die Resin Türteile angepasst und der Kofferraumdeckel eingeklebt. Den Kofferraumdeckel habe ich mittels Wachspachtel in die grösser gewordenen Kofferraumöffnung eingefügt.

Phase drei der Innenausbau. Da die Türen ja schon eine feine Innendetaillierung haben - war für mich klar die Türen bleiben z.T. offen, also muss der Innenraum überholt werden. Das Regal an der Hinterwand wird aus Plastikplatten neu aufgebaut (da die Böden nicht mit den neuen Funkgeräten harmonieren und der Angussklotz zu gross war) - Die Funkeinrichtung stammt von Verlinden und wird nach good will zusammengesetzt.
Auf das Regal kommen noch Munitionskisten und eine Box aus der Restekiste. An den Seitenwänden werden Lücken aufgefüllt, so dass der Eindruck einer massiven Wand entsteht. Die Sitze werden nun auch schon montiert. Zwischen den Türen wird eine Verstrebung eingebaut, die mit einer Abstützung an den Sitzhalterungen der Vordersitze versteift wird. Nun kommt die Fahrerseite dran. Das Instrumentenbrett, wird mit einer Lüftung/Heizung aus der Restekiste versehen und eingepasst. Einen neuen Abschluss nach Vorne wird durch das entfernen der Radkästenteile von D20 gebildet und mit Plastikplatten. Hier fängt schon das nächste grösere Problem an - das Einpassen der Frontscheibe, wichtig dabei ist gleich das Dach mit einzupassen. Bei mir schliessen diese bündig ab, auf Bildern kann man auch einen leichten Überhang des Daches sehen. Trotz zweier Versuche das Frontteil gerade zu bekommen - zeigt es immer noch eine leichte Wellenstruktur. Hier muss die Länge wieder angpasst werden mit dünnen 1mm Platten und dann mit viel Geduld das Vorderteil an die Seitenteile angepasst werden - Spachteln und Schleifen...
Es folgt die Lackierung des Innenraums in Israel sandgrau. Anschliessend kommen noch Kleinigkeiten, wie Sitzgurte und Haltegriffe dazu - leider sieht man davon mal wieder nicht mehr viel nach dem Zusammenbau. Die Sitzgurte wurden aus Plastikresten für die Rollenhalterung und die Klips gemacht, die Aufhängung ist aus Plastiksheet und einem Drahtbügel durch den dann ein dünner Streifen angemaltes Papier geschoben wird - Der Gurt...
Bei den beiden offenen Türen wird eine Trittleiste eingebaut und darauf kommt ein Stück Tränenblech. Die Türen erhalten alle ein neues Schloss auf der Innenseite, da dieses zu flach. Bei den beiden offenen Türen werden noch Dreieckige Versteifungen an den Fensterecken, der Gummiwulst am Türrahmen und ein Haltegriff aus Plastik und Draht nach gebaut. Nun kommt der Moment das Dach aufzukleben, es passt nicht ganz und muss auf drei Seiten noch verspachtelt werden. Vor allem an den Seiten klaffen wieder ca 1mm grosse Spalten. Wie aber schon gesagt - Der Conversion Kit ist nicht für den Tamiya Bausatz ausgelegt.
Die Motorhaube erhält die breiteren Lamellen und vorsichtig wird der Kühlergrill ausgesägt. Dieser erhält dann eine Ummandelung und einen neuen unteren Abschluss aus Plastiksheets und wird dann in das nun vorhandene Loch geklebt. Das oben ein winziger Spalt bleibt ist auch beim Original meist so - also nicht störend für mich.

Die Verglasung wurde aus einer Klarsichthülle gemacht und an den Seiten mit dünner hellblauer Folie hinterklebt. Da mir das Endergebnis nicht ganz gefallen hat, wurden noch Fenstergitter gebaut und angebracht. Diese bestehen aus Evergreen Stripes, die mit verschiedenen Gittern hinterklebt wurden. Für die Scheinwerfer, war es ein 1/87 Gitter für die Fenster hab ich lange gesucht und dann eine 1/87 Stahlmatte in meiner Restekiste gefunden - passt perfekt.
Die Dachbeladung ist komplett nach Bauanleitung von Legend entstanden und selbst die Störantenne war nicht so schwierig - einzig die beiden Draht"ohren" haben etwas gedauert, da man diese Freihand -
ohne Biegevorlage hinbekommen muss, und das dann auch noch doppelt. Etwas kniffelig war noch die Abstützung nach vorne so anzukleben, das sie auch einen sichtbaren Abstützeffekt hat. Ich hatte die obere Halterung schon an der Antenne angeklebt gehabt und musste daher die untere Halterung mit einem kleinen Plastikviereck erhöhen.

Zum Schluss kamen die Seitenspiegel und die Antennen an die Reihe. Die Spiegelflächen wurden aus dem Tamiya Bausatz genommen, das untere Drittel nach innen gebogen und dann mit Spachtelmasse wieder eine gerade Rückwand hergestellt. Auf der linken Seite ist die Halterung Original wie von D20 abgeschnitten angebracht. Rechts wurde mit einem PE Rundstab die Halterung verlängert. Die Antenne sind aus 0.5mm PE Rundstäben, die Halteschnur an der linken Antenne ist aus Kupferdraht. Um eine realistische Verbiegung darstellen zu können wurde die Antennenbasis neu aufgebaut, ein 0,5mm Stab mit Spachtel zu einer Ellipse geformt und dann mit Draht umwickelt.
Am Kotflügel sind noch zwei Indikatorstäbe angebracht - aus 0,3mm Draht mit einer Kugel aus Cristal Klear oben drauf.

Bemalung/Alterung

Zur Bemalung. Das meiste wurde mit airbrush gesprüht, nur Details und Nachbesserungen erfolgten mit dem Pinsel. Zum Einsatz kamen Enemail Farben von MM und Acrylfarben von Revell. Als Versuch hab ich die Blinker und Rückleuchten mit klarer Farbe von Gunze bemalt, es braucht dabei viele Farbaufträge und ich hatte immer wieder mit kleinen Luftbläschen zu kämpfen - nun der Endeffekt ist recht schön...
Da ich nur Zahlendecals hatte - musten die Schwarzen Flächen vorher abgeklebt und lackiert werden - ebenso der blaue Kreis neben dem Kühlergrill - die Nummernschilder wurden dann mit einzelnen Buchstaben zusammengesetzt. Über den Radkästen sind wohl Angaben zum Reifendruck - da fehlen mir noch zwei hebräische Schriftzeichen... ev sind sie in einem Decalbogen von Verlinden, den ich zwar bestellt aber noch nicht erhalten habe.
Die Reifen wurden mit Anthrazit per Hand bemalt und dann mit Zinkweiss ein washing aufgetragen, und etwas mit Pigmenten eingestaubt.
Eine recht dezente Alterung erfolgte mit Ölfarben (Zinkweiss, Paynegrau, Umbra gebrannt) und Pigmenten von MIG Light dust.
Wie bei Israelischen Fahrzeugen üblich wurden einige Teile mit Rot hervor gehoben.

Farbtafel
- Israel sandgrau Modellmaster 2138
- Feuerrot Revell Aqua Color 36131
- Anthrazit matt Revell Aqua Color 36109
- Klarrot Gunze H90
- Klarorange Gunze H92
- verschiedene andere Farben (oliv, rot, grün. silber, cadmiumgelb, cobaldblau
- Ölfarben von pebeo Sienna gebrannt, Zinkweiss, Paynegrau, Umbra Natur, Umbra gebrannt
- Pigmente von Artitec: Russschwarz, rostorange
- Pigmente von MIG: Gulf war sand, light dust, european earth

Fazit

Ich bin begeistert von dem Tamiya Bausatz und werde mir wieder einen zulegen... Der Legend Bausatz ist sehr schön in seinen Details und fein gegossen. Zwei Teile waren bei mir stark verzogen und konnten teils nicht ganz gerade gemacht werden. Ansonsten gibt es wie immer einige kleiner Lufteinschlüsse - aber nichts tragisches. Ein Fan der Legend Bauanleitungen werde ich wohl auch nicht werden, auch wenn sie für diesen Bausatz ausreichend war (zwei Ätzteile bleiben über und lassen sich nicht zuordnen - fehlen aber auch nicht offensichtlich). Zur Passgenauigkeit kann ich nur wenig sagen, da ich ja nicht den Academy Bausatz verwendet habe, für den der Umbausatz vorgesehen ist.

Die Blast Räder sind zwar sehr schön gegossen, aber es gibt nur 4 identische und das bei so einen ausgefallenen Muster... Nun weis ich das es von einem anderen Hersteller auch noch das agressiv Pattern gibt... nuja zu spät.

Mit der Innendetaillierung hab ich mich etwas vertandelt und daher hat es doch 5 Wochen gedauert, bis das Modell fertig war.

Preis / Leistung: ***** Paßgenauigkeit (Tamiya): *****
Detailierung: ***** Schwierigkeitsstufe: *****

Empfohlene Literatur:

- IDF Armoured Vehicles Buch von Tankograd


© 09/2009 Günther Neumahr

8067Leser des Bauberichts seit dem 21.09.2009

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