Leopard 2 A4 Baulos 8


 

Das Original

Die Fertigung des Leopard 2A4 erstreckte sich auf vier Baulose mit 695 Fahrzeugen. Das 5. Baulos der Fertigung begann im Dezember 1985 und endete im März 1987. Die 370 Leopard verfügten über einen digitalen ballistischen Rechner für zusätzliche Munitionsarten wie die der amerikanischen Streitkräfte, die Munitionsluke an der linken Turmseite entfiel und eine verbesserte Brandunterdrückungsanlage wurde eingebaut. Das Baulos 6 der Serie verfügte ab dem 97. Fahrzeug über einen verbesserten Panzerschutz der Turm- und Wannenfront, eine neue schwere Kettenschürze, neue Ketten der Firma Diehl, wartungsarme Batterien und instandsetzungsfreundliche Leitradabdeckungen. Zum Schutz der Soldaten wurde der Tarnanstrich auf zinkchromatfreie Lacke umgestellt. Die Fertigung der 150 Fahrzeuge erstreckte sich vom Januar 1988 bis zum Mai 1989. Das Baulos 7 mit 100 Fahrzeugen folgte nahtlos und endete ohne Änderungen im April 1990.
Ab dem Januar 1991 folgte das letzte Baulos 8 mit 75 Fahrzeugen. Die Änderungen umfassten eine verbesserte leichte und schwere Kettenschürze in D-Technologie mit gerader Unterkante und nur noch einer Aufstiegshilfe an den ersten Segmenten und einen Feldjustierspiegel an der Mündung der Bordkanone. Der Spiegel wurde an allen Fahrzeugen nachgerüstet. Das Baulos endete am 19. März 1992 mit der feierlichen Übergabe des letzten produzierten Leopard 2A4 der Bundeswehr an das Gebirgspanzerbataillon 8.
Zur Vereinheitlichung wurde der Konstruktionsstand der Leopard-2-Flotte ab 1995 auf den Stand der A4 gebracht. Ein Großteil der Fahrzeuge sind Mischlose, bestehend aus Wannen des ersten Bauloses und Türme aus dem sechsten bis achten Baulos. Zwei Fahrzeuge  Fahrgestell 11156/Turm 41164 (Truppenversuchsmuster maximum); Fahrgestell 11157/Turm 41265 (Truppenversuchsmuster minimum)  des achten Bauloses dienten schon zur Erprobung des Kampfwertsteigerungsprogramms von Krauss-Maffei.

Quelle: Wikipedia



Der Bausatz

Der großzügige Karton enthält 12 Spritzlinge in grünem und einen in klarem Kunststoff, sowie einen kleinen mit Weichvinylteilen. Oberwanne, Unterwanne und Turmdach liegen als Großteile bei.
Dazu gibt es Polycaps, eine PE Platine, zugeschnittene Spiegelfolie und Seilmaterial.

Ein Blick auf die Teile zeigt Details wie man sie sich nur wünscht. Scharfe präzise Formen, die sehr sauber gespritzt sind und ein sehr feiner Detailgrad. Da beim Leopard 1 von Meng gerade an den Laufrollen herumgemäkelt wurde, werfen wir hier mal zunerst einen Blick rauf. Diese weisen sowohl aussen als auch auf der Innenseite(!) feine Details auf! Die Räder werden dank Polycaps auch drehbar bleiben, was das spätere bemalen wesentlich erleichtert. Auch Leit- und Treibräder sehen gut aus und sind beidseitig detailliert.
Die Unterwanne ist in einem Stück und macht einen hervorragenden Eindruck. Erster großer Pluspunkt mit dem Meng sich wieder aus der masse hervortut ist, dass eine Schablone und die Versteifungsrippen für die Unterwanne beiliegen, die man nachträglich unter die Leopard 2 Wannen geschweisst hat um sie im bereich des Motorraums zu verstärken. Das ist bei den 2 A4 zwar nur noch sehr selten geschenen, aber es gab sie. Und damit die Wanne ohne diese nicht unschöne Passmarken hat, liegt, wie gesagt, eine Schablone bei um diese richtig aufzubringen! Die Schwingarme werden hier eingesteckt und an den Enden eingeklebt, sodass dass diese vollfunktionsfähig bleiben und man eine bewegliche Federung hat. Interessanterweise bekommen die Schwingarmkurbeln ihre Details durch ein separat aufzuklebendes Teil. Eine ungewöhnliche Methode, aber sieht gut aus.
Die Kette ist eine Einzelgliedkette aus Plastik, die man aus zwei Halbteilen und dem Drehstabpaar zusammensetzen soll. Der Clou hierbei ist zum einen, dass eine Bauhilfe an jedem Spritzling ist, mit der man immer 6 Glieder auf einmal zusammensetzen kann und zum anderen, dass die beiden Kettenhalbteile ohne Kleber zusammengesteckt werden können!
Die Heckwand besteht ebenfalls aus einem Großstück und weist auch äusserst schöne Details auf - gerade die Abluft- und Auspuffgrätings sehen absolut super aus. Die Rückleuchtehalter mit Schmutzabweise liegen in zwei versionen bei, bzw. man kann diese auch weglassen, wie man es am Original in Trainingscentern sieht. Die Rückleuchten selber sind (wie auch die Scheinwerfergläser und die übrigen Optikteile) aus klarem Kunststoff gemacht.
Die Oberwanne ist granatenmäßig! Sehr schöne und korrekte Details und wirklich exzellente Antirutschbeschichtungen. Die Auslegung der Wanne ist absolut stimmig und korrekt für ein 5.Baulos. Interessant (und vorbildlich) finde ich, dass zwei verschiedene Motordecks und Lüfter beiliegen. Die extra beiliegenden Lüfter stellen die sehr späte Konfiguration der schwingungsgedämpften Lüfter dar.
Die Lüfter werden dann noch mit zwei Teilen Lüftergitter aus PE Teilen verfeinert und sollten so den perfekten Look ergeben.
Das Motordeck ist im übrigen komplett freigelegt, sodass man (sofern mal verfügbar) einen kompletten Motorraum einbauen könnte.
Auch die Fahrerluke ist offen und geschlossen darstellbar.
Auch bei den Kettenschürzen zeigt Meng der Konkurrenz wo der Hammer hängt. Nicht nur dass diese sehr sauber und fein detailliert dargestellt sind - nein! Meng hat auch neben den gängigen Schürzen der Leopard 2 auch die neuen schweren Kettenschürzen beigelegt wie sie im 8.Baulos Verwendung fanden. Zudem lassen sich die vorderen Kettenblenden (auch in zwei Versionen enthalten) auch herabgeklappt für Bahnverladung bauen.
Einziger Nachteil den ich sehe, dass die hinteren Schürzen in einem Stück gemacht sind und es daher schwer ist, das letzte Schürzenelement hochgeklappt darzustellen.
Auch der Turm schlägt in die gleiche Kerbe der Qualität wie die Oberwanne. Hammermäßig! Tolle Darstellung der Antirutschbeschichtungen und die Schweißnähnte sind wahnsinnig fein und noch mit Struktur versehen.
Die Kanone sitzt in einer höhenbeweglichen Kanonenblende - dank der Abdeckplane aus Vinyl dürfte das auch halbwegs beweglich bleiben.
Leider ist das Rohr zweiteilig ausgeführt, was ich als einzigen wirklichen Kritikpunkt sehen würde - hier sollte man wirklich auf Aftermarketrohre aus Metall oder Resin zurückgreifen, obwohl sich die Detaillierung des Meng Rohres absolut sehen lassen kann. Erfreulicherweise gibt es für die späten Leoparden des 8.Bauloses auch den Kollimator an der Rohrmündung. Sogar an die Gummistopfen für die Öffnungen in der Kanonenblende hat Meng mitsamt der Kettchen aus PE Teilen gedacht.
Schön wäre es gewesen wenn Meng den Nebelbechern auch diese kleinen Kettchen spendiert hätte ... aber man kann nicht alles haben.
Dafür gibt es als Gimmick die passenden Teile für das DARKAS inklusive Stromkabel.


Die Bauanleitung führt in 29 Bauschritten zum Erfolg. Die Zeichnungen sind sauber und übersuchtlich. Mit kleinen Zusatzzeichnungen und vier Sprachen werden die Bauschritte weiter erläutert und auf Details eingegangen. Zudem gibt es sehr viel Textinfos zum Original.

Der sauber und detailreich gedruckte Decalbogen bietet zusammen mit den farbig gedruckten Farbprofilen die Möglichkeit vier verschiedene Leos zu markieren:
- Panzertruppenschule Munster, 1992 in Dreifarb Flecktarn (8.Baulos)
- 4./PzBtl.33, Luttmersen, 1988 in Dreifarb Flecktarn

- 2./PzBtl.393, Bad Salzungen, 2003 in Dreifarb Flecktarn.

- 3.Kp, GÜZ, Letzlingen, 2005 in Dreifarb Flecktarn
- Panzertruppenschule Munster, 1992 in Dreifarb Flecktarn




Der Bau

Der Bau dieses Bausatzes soll zu einem Leopard 2 als 8.Baulos führen. Dazu müssen bei diesem Bausatz ein paar Teile noch geändert werden. Ich gehe im Rahmen des Bauberichts dann explizit darauf ein
Es beginnt wie so häufig mit dem Bau des Laufwerks an die Wanne. Dazu werden zunächst die Laufrollen, Treibräder und Leiträder aus je zwei Halbteilen zusammengebaut, was recht schnell und einfach geht.

An die Wannenseiten werden die Stoßdämpfer, Endanschläge und Stützrollen angebaut.

Die Schwingarme werden an den Aussenseiten mit einem Zusatzteil versehen für zusätzliche Details. Diese werden dann in die Wanne eingesteckt und am anderen Ende in der Wanne verklebt. Man muss dabei darauf achten, dass die Schwingarme allesamt auf einer Höhe sind. Die vordersten und hintersten Schwingarme klebe ich ganz zum Schluss fest, wenn das Endgewicht mit Turm feststeht. So verhindert man, dass das Modell in ein paar Jahren mit dem Bodenblech aufliegt. Dann kann man auch schon die Räder aufstecken.
Als nächstes wird das Heckblech in die Wanne eingeklebt und mit verschiedenen Kleinteilen versehen. An den beiden rechteckigen Klappen müssen oben noch recht kleine PE Teile angeklebt, die feinste Details dort darstellen - aber fummelig zum Anbau sind. Dazu werden dei T-Zughaken, Auspuffgrätings und Tarnleitkreuz angebaut. Letzteres liegt in zwei Versionen bei.
Ebenfalls zwei Versionen gibt es von den hinteren Lichleisten mit den Schmutzfängern - da musste ich erst dreimal hinsehen und mir noch fachkundigen Rat holen wo denn nun der Unterschied liegt, denn in der bauanleitung ist es nicht vermerkt. Die Bauteile B18/19 sind die frühe geschweisste Version, die bis zum Los 4 verwendet wurden. Daher habe ich mich für mein Baulos 8 für die Teile B38/39 verwendet. Die klaren Rückleuchten baue ich erst nach der Lackierung an.

Die in der Bauanleitung als Option gezeigten Verstärkungsrippen unter dem Motordeck sind bei nur wenigen Leopard 2 A4 Anfang der 2000er nachgerüstet worden - fällt also für meine geplante Zuteilung zum Geb.Pz.Bzl.8, das 1996 aufgelöst wurde, aus.
Als nächstes geht es an die Oberwanne. Diese zeigte bei mir einen leichten Durchhang beim Motordeck. Das legt sich aber, wenn man die beiden Motordeckluken einklebt. Das sollte man auch machen, bevor die Oberwanne auf die Unterwanne geklebt wird.

Dazu gibt es wieder zwei verschiedene Optionen des hinteren Teils mit Ringlüftern - die Unterschiede werden leider in der Bauanleitung nicht angegeben und die Unterschiede sind wieder minimal. Soweit ich das sehe und verstehe, sind die Lüfter F17 die schwingungsgedämpfte Version, die erst später beim Leopard 2 eingeführt und nachgerüstet wurde.

Danach kann man die Oberwanne auf die Unterwanne kleben. Dies gestaltet sich recht einfach, denn die Passgenauigkeit ist hier sehr sehr gut. Man sollte nur an neuralgischen Punkten, wie an der Bugplatte wie auch am Übergang zur heckplatte ein besodneren Auge drauf werfen, dass man die Teile hier exakt ansetzt, verklebt und ggf. nachdrückt, um z.B. die vprige Biegung der Oberwanne im Heckbereich vollends zu eliminieren.
Auf dem Motordeck kommen die ersten PE Teile zum Einsatz, am auffälligsten natürlich die feinmaschigen Gitter der Ringlüfter. Diese bestehen aus zwei Teilen, wie übereinandergeklebt werden müssen - hier ist (auch dank Einsatz von Sekundenkleber) schnellers und exaktes Arbeiten notwendig, damit diese exakt übereinander sitzen. Auf Originalfotos vom 2 A4 war mit aufgefallen, dass die Segmentstreben beim linken Lüfter nicht wie beim Rechten exakt wie bei einer Uhr ausgerichtet sind, sondern etwas gegen den Uhrzeigersinn verdreht - dies habe ich versucht nachzustellen.
Dann wird die Oberwanne mit weiteren Kleinigkeiten versehen, wie der Fahrerluke, Werkzeug, Ersatzkettengliedern, Scheinwerfern, etc. Bei den scheinwerfern setze ich die Glasteile erst ganz zum Schluss nach der Bemalung ein.
Beim Geschosskragen zum Schutz des Turmrings muss man bei Teil C12 achtgeben, bzw. sich mal ein Originalbild ansehen, denn sonst ist die winkelige Anbringung mit Neigung nach aussen schwer erkennbar und nicht so einfach nachvollziehbar.
Ebenfalls etwas tricky wird die Anbringung der feinmaschigen Lüftereinlässe auf dem Motordeck an den Teilen B55 und B20. Diese sollte man vorsichtig an kleiner werdenden Durchmessern bereits vorrollen, damit sie am Teil dann ohne Spannung verklebt werden können.

Die Abschleppseile bringe ich auch erst ganz zum Schluss an und das vorliegende Seil werde ich auf jeden Fall gegen Kupferkabel.

Als nächstes geht es dann an die Seitenschürzen. Zu diesem Zeitpunkt muss man sich fragen wie und welche Ketten man aufziehen möchtem, nimmt man die aus dem Bausatz im Kompletten oder eine Vinylkette oder was auch immer, die komplett einmal ums Laufwerk läuft, sollte man entwerder die Schürzen erstmal weglassen oder die Kette jetzt aufziehen. Ich hatte mich dazu entschpssen nur den sichtbaren Teil der Kette zu bauen und diesen später von unten einfach einzuschieben. Von daher habe ich die Schürzen jetzt richtig verbaut.

Meng hat sowohl die "normalen" Schürzen für die Baulose 1-7 als auch die neuen schweren Schürzen für das Baulos 8 dabei - diese sind in der Bauanleitung als "Typ B" gekennzeichnet. Zunächst werden die vorderen Kettenschürzenaus mehreren Teilen zusammengebaut entsprechend des Typs, den man bauen will. In den folgenden Bauschritten sollte man dann drauf achten was an Kleingedrucktem steht zu welchem Schürzentyp der bauschritt gehört - für das 8.Baulos fällt der Schritt 16 nämlich weg. Für die vorderen Kettenschürzen des 8.Bauloses muss an den vordren Wannenseiten ein angegossener Steg abgetrennt und verschliffen werden, damit die Schürzen ordnungsgemäß angebracht werden können - dies ist im Bauschritt 17 auch entsprechend gekennzeichnet.
Zunächst sollte man aber die hinteren Kettenschürzen ankleben und darauf achten, dass diese gerade angebracht werden und auch wenn man von hinten schaut, senkrechtg nach unten gehen und nicht nach innen oder aussen "kippen". Erst wenn die hinteren Schürzen richtig fest sind, sollte man die vorderen Kettenschürzen anbringen. Das geht aus der Bauanleitung leider erst auf den zweiten Blick hervor.

In der Zwischenzeit habe ich schonmal die Ketten aus dem Bausatz zusammengebaut - wie schon gesagt nur soviel, dass es für den sichtbaren Teil reicht.
Der Bau der Ketten ist ein wenig fummelig, denn die Ober- und Unterteile der Kettenglieder müssen erst aus dem Spritzling herausgetrennt und versäubert werden. Da die Führungszähne wie beim Original von vorn nach hinten hohl sind, brechen diese beim heraustrennen ziemlich leicht (siehe Bild rechts). Man muss also vorsichtig sein.
Hat man alle Teile herausgetrennt, geht der Zusammenbau relativ einfach.

Es werden jeweils 6 Unterteile in die Bauhilfe eingelegt und darüber ein Sechserpack der Bolzen mit Endverbindern. Diese legen sich fast von allein in die vorhandenen Vertiefungen der Kettenglieder.
Dann werden die Oberteile des jeweiligen Kettenglieds aufgelegt. Meng gibt zwar an dass diese ohne Kleber halten, aber das ist bei mir nicht der Fall. Ich empfehle in die zwei Löcher der Unterteile jeweils einen kleinen Klecks Kleber zu geben. Dann halten die Teile 1a und die Kette bleibt beweglich. Nach dem Zusammenbau von 5 Gliedern sollte das Pack abgenommen und das nächste Pack begonnen werden und mit dem freien Bolzen/Endverbinderende das erste Kettenglied des neuen Packs begonnen werden. Ausserdem sollte man darauf achten, dass man die Endverbinder immer von der gleichen Seite aus ansetzt, denn diese weisen auf beiden Seiten unterschiedliche Details auf. Die Bauanleitung weist aber auch nochmal drauf hin.
Hat man den Kettenstrang komplett zusammengesetzt und der Kleber der Kettenglieder ist durchgetrocknet, kann man die Angüsse der Endverbinder abtrennen - voila, fertig ist die Kette!


Dann geht es an den Bau des Turms. Das Turmgehäuse ist im Groben bereits fertig, allerdings müssen an Heck und Front noch die Platten eingeklebt werden. Dies ist relativ unproblematisch - dennoch muss man aufpassen, dass man diese wirklich überall bündig verklebt und nicht verkantet, denn dann hat man schnell mal eben eine Spalte.
Die Schweißnähte der ehemaligen Munitionsluke habe ich vorsichtig entfernt, da diese bei den neugebauten Türmen des 8.Bauloses bereits entfielen.
Die klaren Teile für die Winkelspiegel sollte man auch schonmal einkleben, solange man noch gut an die Deckplatte herankommt. Man muss nur sehen, dass man die Winkelspiegel auch richtigherum einsetzt, denn oben und unten sind bei denen nicht so leicht auseinanderzuhalten - und falsch herum prökelt man sich mühsam was zurecht, was dann doch nicht richtig passt. ;-)
Bevor man das Turmunterteil anklebt, widmet man sich erstmal der Kanone, denn die muss dann zwischen Ober und Unterteil eingebaut werden.

Die Kanonenblende setzt sich aus mehreren Teilen zusammen und wird in eine höhenbewegliche Vorrichtung eingebaut. Wichtig ist, die Vinylabdeckung oben. Diese wird mit einem Sicherungsteil aus Spritzguss fest verklebt und die Seiten dann über die beiden Ecken gehoben, sodass das Teil komplett eben aufliegt.
Das Kanonenrohr aus dem Bausatz habe ich nicht verbaut, da mir die Bauweise aus zwei Halbteilen nicht gefällt. Dafür habe ich das exzellente Rohr aus Resin von Leopardclub (LW017M) genommen. Dieses setzt sich aus 4 Teilen zusammen, die ineinander gesteckt und verklebt werden. Das ist ganz einfach, man muss nur den Rauchabsauger von innen aufbohren und beim Zusammenstecken ein wenig darauf achten, dass das Rohr am Ende richtig gerade ist. Bei den Rauchabsaugern hat man die Wahl zwischen drei verschiedenen Ausführungen und ich habe mich für den mit der groben Struktur entschieden. Für die Rohrmündung liegt das korrekte Teil mit Kollimator bei, wie es beim 8.Baulos eingeführt wurde.

Als nächstes wird das Turmdach weiter mit Anbauteilen versehen, wie den Tragösen, den Lukenringen und Lukendeckeln und natürlich den Optiken. Diese erfordern einige Sorgfalt, da wieder klare Plastikteile zu verarbeiten sind und man sich diese schnell mit Kleber oder einem abrutschenden Skalpell versauen kann.
Das Kommandantenperiskop wird von innen mit Glasteil versehen, dann auf die Basis geklebt und vorn zwei winzige Stäbchen ... bei denen muss man höllisch aufpassen, dass sie nicht bereits beim Abtrennen vom Spritzling abhanden kommen.

Für das EMES wird die Glasplatte vorn aufgeklebt und die Deckplatte mit zwei PE Teilen vorn versehen, die erst zweifach geknickt werden müssen. Beim Aufbau der Deckplatte auf das EMES Gehäuse war ich zunächst ratlos, denn nach meinem Empfinden müsste es das ganze Gehäuse überall abecken, aber nein ... die hintere rechte Ecke bleibt irgendwie frei. Spätestens wenn das EMES in die Aussparung im Turm sitzt, wird klar wir die Deckplatte aufgesetzt werden muss. Allerdings sollte man erst das Teil D13 und dann erst den Deckel aufkleben. Die beiden Klappen vorn werden so eingesetzt, dass sie beweglich bleiben.

Dann werden die Haltestangen an den Turmseiten und der Front angeklebt und schlussendlich die Nebelmittelwurfanlage. Diese ist für das 8.Baulos auch nochmal anders mit verstärkter unterer Halterung und Becherhalter - das hat Meng leider nicht mit berücksichtigt. Um dann aber wirklich ein richtiges Baulos 8 zu bekommen, habe ich auf das Resin Zurüstset von Leopardclub (LW027C) zurückgegriffen, welches diese Besonderheiten berücksichtigt und zusätzlich mit den Metallkettchen noch ein weiteres wichtiges Detail an das
Modell bringt. Der Bau ist nicht besonders schwierig, man muss nur die richtigen Nebelbecher auf den richtigen Halter kleben und entsprechend eine Fächerung wie im Original darstellen, die Markierungen auf den Haltern erleichtert das Ganze. Interessanterweise war in meinem Set ein falscher Nebelbecher enthalten, daher musste ich erstmal einen aus einem anderen Set entleihen und den Hersteller mal kontaktieren - hier habe ich schnelle und freundliche Hilfe bekommen. Die feinen PE Kettchen des Sets sind etwas fummelig und es geht am einfachsten, wenn man die Kettchen anklebt bevor man die Becher auf die Halter klebt. Aber der optische Effekt ist grandios.
Die Kettchen mit den Gummistopfen für MG und TZF auf Wanne und Turm werden von mir erst nach der Bemalung angebracht. Ebenfalls werden dann erst die Antennen von Leopardclub (LW024) eingebaut.

Eine letzte Besonderheit, die man für ein 8.Baulos noch selber fertigen muss, ist die Rückfahrhilfe. Hierbei handelt es sich um einen dünnen Stab mit weisser Kugel, die dem Kommandanten bei der Rückwärtsfahrt unter Luke das Wannenheck markiert. Dazu habe ich eine kurze Basis aus Plastiksheet hinten rechts auf die Motorabdeckplatte geklebt und dann 0,2mm Draht ein paar Mal um 0,4mm Rundprofil gewickelt um den Basisfedermechanismus darzustellen. Ganz oben auf habe ich dann eine kleine Metallkugel aus meinem Bastelfundus geklebt und weiß bemalt.

Mit dem Aufziehen der Ketten nach der Bemalung ist der Bau dann beendet. Da ich nur eine halbe Kette pro Seite gebaut habe, musste ich die Enden auf Treibrad und Leitrad mit Sekundenkleber verkleben und die Räder dann mit Plastikkleber fixieren.
An dieser Stelle möchte ich mich nochmal bei Frank Lobitz bedanken für das geduldige Beantworten meiner detailversessenen Fragen. Und auch Thomas Stefanus gebührt mein Dank für das Klären von kleineren Unklarheiten und für die schönen Anekdoten. :-D

Bemalung/Alterung

Die Bemalung erfolgte zunächst nach meiner Standardprozedur mit einer Grundierung des Bausatzes mit Chaos black von Games Workshop aus der Sprühdose und dem folgenden vorschattieren mit Tamiya XF-2 weiß per Airbrush. Dabei habe ich die horizontalen Flächen stark aufgehellt, dies insbesondere mittig auf größeren Flächen während die seitlichen Teile nur leicht aufgehellt wurden und das Laufwerk komplett schwarz blieb. Übrigens sollte man nicht vergessen die Klarsichtteile vor der Prozedur mit einem Maskiermittel zu sichern. ;-)

Es folgt ein kompletter Überzug des Modells mit dem Nato grün von Amig (#0084) und den erneuten aufhellen der grünen Grundfarbe auf den horizontalen Flächen.
Da das Modell realtiv kantig ist, wollte ich mit selbstgemachten Schablonen das Tarnschema aufbringen. Dazu habe ich mir am Computer den Tarnplan auf die exakte Größe des Modells vergrößert und ausgedruckt.
Dann habe ich grob in dem Bereich der braunen Tarnflecken mit Amig #0085 Nato Braun per Airbrush großzügig aufgetragen. Nach dem Trocknen der farbe habe ich die entsprechenden Flecken aus dem Tarnplan ausgeschnitten und mit Micro Liquitape aufgebracht. ACHTUNG! Das Liquitape muss am Papier vollkommen getrocknet sein - bringt man es feucht auf, gehen Papier Liquitape und Modell eine feste Bindung ein. Dazu später mehr.

Aus einer Ahnung heraus habe ich im zweiten Durchgang nach dem großflächigen Auftragen von Amig #0046 schwarz die ausgeschnittenen Masken aus Papier mit Abt.502 Liquid Mask feucht aufgebracht. Auch hier: VORSICHT! Das Liquid Mask NICHT über PE Teile, insbesondere die Lüftergitter aufbringen, da das flüssige Masking durchläuft und nach dem Trocknen zusammen mit dem PE Teil eine Einheit bildet.

Als letzter Schritt werden die nun nur noch freiliegenden Bereiche mit den Amig 0084 Nato grün gebrusht sofern sich dort schwarze oder braune Farbe befindet.

Die Schablonen werden nun entfernt, was im Falle der ersten Schablonen mit dem Micro Liquitape zu einer mittleren Katastrophe führte, denn beim Abziehen verblieben diverse feste Papier/Kleberreste auf der Lackierung. Das Schlimmste konnte ich aber mit Mig P239 und einem Wattestäbchen wieder unter vorsichtigem Reiben entfernen.

Als nächstes werden die drei Grundfarben jeweils mit etwas weiß aufgehellt und mittig in die Flecken per Airbrush aufgespritzt. Dadurch werden ein paar Highlights gesetzt und zudem die bisher harten Farbkanten ein wenig aufgenebelt.

Zur Auflockerung habe ich drei Elemente der Schürzen (eins links und zwei rechts) per Pinsel komplett in Nato grün bemalt um ein gerade ausgetauschtes Element darzustellen.
Dann geht es an die Bemalung der Details. Die Laufrollengummis werden mit Gummifarbe von Lifecolor bemalt, wobei die Laufflächen mit etwas hellerer Gummifarbe bemalt werden. Das Werkzeug habe ich zunächst mit Metall-
und Holzfarbe bemalt und dann teilweise mit natogrün übermalt. Die Rückstrahler am Heck wurden mit glänzend rot bemalt und die klaren Rücklichtteile werden mit klarem rot und orange entsprechend bemalt.
Die Laufrollennaben haben ihren obligatorischen roten Punkt bekommen und die Treibradnabe einen gelben Punkt.
Die Kette wird mit Chaos Black grundiert und die inneren Kontaktflächen mit AK-457 true metallic steel bemalt, die übrige Metallstruktur des Kettenkörpers habe ich mit AK4041 bemalt. Danach folgte ein Washing mit Track Wash von AK-Interactive.

Das Modell wurde (ohne Kette) mit Seidenmattlack komplett überzogen und danach die Decals aufgebracht. Die Nummernschilder habe ich am Computer erstellt und auf weiße Decalfolie gedruckt. Die Eisernen Kreuze habe ich aus dem Bausatzdecalbogen entnommen. Das MLC Schild und die taktischen Zeichen stammen widerum aus einem Decalbogen von Truckline Decals.
Die Leopard 2 A4 des 8.Bauloses waren in der Hauptsache zunächst beim Gebirgspanzerbataillon 8 und hatten den Namen des Kommandanten vorn rechts an der Turmfront. Als Fotobeleg habe ich leider nur einen einzigen und so habe ich mich auch daran gehalten. Es gibt einen Abreibebogen von Archer mit weißen Buchstaben, die dem vom Foto recht nahe kommen - es ist das Set 35108W. Nun mussten diese nur noch gerade und in korrektem Abstand aufgebracht werden. Eine ziemlich Fummelarbeit, aber am Ende sieht es doch ganz akzeptabel aus.
Dieser Bereich wurde danach nochmal mit Seidenmattlack von Ammo of Mig versiegelt.

Danach folgt das Filtern, d.h. einzelne Bereiche wurden mit verschiedenen Ölfarbentupfern wie gelb, grün, blau, braun, usw. versehen und dann mit einem sauberen Flachpinsel und viel Verdünner diese ineinander und die Grundbemalung verblendet und soweit abgerieben, dass nur ein minimaler Farbschleier auf dem Modell bleibt, der subjekltiv das Modell farblich belebt und gerade angrenzende, abgetrennte Bereichem wie etwa die Schürzenelemente sich leicht farblich voneinander differenzieren. Auch die Ersatzelemente in reinem grün wurde in hauptsächlich grüner Ölfarbe nachbehandelt.

Danach folgt das Aufbringen von Laufspuren an den vertikalen Flächen mit braunem und schwarzbraunem Streaking Grime von AK-Interactive sowie hellen Rainmarks von Ammo of Mig.
Diese werden mit einem 2/0er Pinsel aufgestrichen und danach mit einem Flachpinsel und viel Verdünner in Bewegungen von oben nach unten soweit wieder entfernt, dass nur unscheinbare Striche übrigbleiben, die nur ganz subtil ein streifiges Aussehen in der Grundbemalung ergibt.

Hiernach wird ein Pinwashing mit "Wash for Nato tanks" von Ammo of Mig durchgeführt. Ein satter, sehr dunkler Farbton der ausgezeichnet auf der Tarnbemalung wirkt und sehr gut in Vertiefungen und um Details herumläuft.
Damit verschafft man dem Modell mehr Tiefe und betont Details besser.

Dann wird das Modell ordentlich durchtrocknen gelassen - am besten über Nacht
Danach wird das Modell trockengemalt. Ich habe mir aus grüner, gelber und weisser Ölfarbe einen hellen Grünton gemischt und diesen dann mit einem recht festen, Flachpinsel die Farbe auf einem Stück Pappe soweit ausgestrichen, dass keine Farbe mehr abgetragen wird. Die Kanten, Erhebungen und Details wie Nieten, Griffe und Antirutschpads werden dann vorsichtig mit dem Pinsel überstrichen - die wenigen Restfarbpigmente im Pinsel bleiben an den Kanten hängen und betonen diese mit dem hellen Grünton. Damit bekommt das Modell Tiefe und Konturen und kleine Details werden hervorgehoben.

Den Abschluss bildet das Auftragen von etwas Schlamm im Laufwerksbereich sowie leichte Schlammspirtzer an der Heckwand und den Schürzen. Danach werden im unteren Laufwerksbereich trockene, helle Pigmente aufgetupft um Staubauftrag darzustellen.


Fazit

Ein grandioser Bausatz, der richtig zu gefallen weiss. Nicht ganz billig, aber das was enthalten ist, ist den Preis absolut wert. Tolle Details, gute Passgenauigkeit und eine Auslegung, die sowohl Anfänger als auch Profis zu gefallen weiß! Für ein 5.Baulos direkt ohne Probleme verwendbar, für ein 8.Baulos wie oben gezeigt mit etwas Nacharbeit behaftet.

Preis / Leistung: ***** Paßgenauigkeit: *****
Detailierung: ***** Schwierigkeitsstufe: *****



Empfohlene Literatur:

Waffensysteme Leopard 1 und Leopard 2- (Walter Spielberger) - ISBN 3-613-01655-9Leopard 2 / 2A5 - Walter Böhm - concord Publications - ISBN: 978-9623616379Kampfpanzer Leopard 2 - Entwicklung und Einsatz in der Bundeswehr - Frank Lobitz - Tabkograd Publishing - ISBN: 978-3-936519-08-0Leopard 2 A4 - In Detail - Ralph Zwilling - Tabkograd Publishing - ISBN: 978-3-936519-41-9

© 08/2016 Thomas Hartwig

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