M1126 "Stryker" ICV mit SLAT Armor

 

Das Original

Die Basis für die Fahrzeugfamilie der Stryker Interim Armored Vehicle ( IAV ) bildete das 8 x 8 Chassis des Piranha III von Mowag. Insgesamt sollen 10 verschiedene Ausführungen des Stryker eingeführt werden. Unter anderem handelt es sich hierbei um Schützenpanzer, Aufklärungsfahrzeuge, Sanitätsfahrzeuge, Mörserträger, Führungsfahrzeuge usw. Der voraussichtliche Gesamtbedarf der U.S. Army an den verschiedenen Varianten des Stryker liegt bei ca. 2100 Fahrzeugen.

Technische Daten:
Gefechtsgewicht: ca. 19 t
Motorleistung: 350 PS
Höchstgeschwindigkeit: ca. 100 km/h bei Straßenfahrt
Aktionsradius: ca. 500 Km
Bewaffnung: Granatwerfer MK 19, 40 mm oder MG M2, 12,7 mm, Nebelmittelwurfanlage M6
Besatzung M1126: Kommandant, Fahrer, neun Infanteristen

Ihre Feuertaufe erhielten die Stryker im Jahr 2004 im Irak. Dort eingesetzte Fahrzeuge erhielten als Zusatzpanzerung einen Gitterkäfig, RPG Protection Screen oder auch SLAT - Armor genannt. Dieser Gitterkäfig soll anfliegende Geschosse der RPG 7 Panzerfaust bereits vor dem Auftreffen auf die eigentliche Panzerung zur Explosion bringen.

Verwendete Materialien

Bevor es mit der eigentlichen Beschreibung des Baus losgeht, einige Worte vorweg. Mich hat es immer fasziniert, wie die Fahrzeuge nach Abschluss der Bauphase und vor Beginn der Lackierung/Alterung aussehen. Leider ist es für den Betrachter am Ende nicht immer ersichtlich, wie viele Stunden Arbeit in den Bau eines solchen Fahrzeuges geflossen sind.

Aus diesem Grunde wollte ich schon immer mal ein Fahrzeug 'nur' Bauen und nicht lackieren. Die Frage war nur, welches Fahrzeug ich nehmen sollte. Seit Erscheinen des Strykers im Frühsommer 2007 bin ich von diesem Fahrzeug begeistert. Da es für den Stryker mittlerweile auch reichlich Zubehör gibt, war die Entscheidung für mein Rohbauprojekt recht schnell getroffen. Es sollte ein M1126 ICV mit möglichst aktuellem Rüststand werden. Dies bedeutet neben der SLAT armor auch u.a. die Verwendung von Blast Shields am Fahrzeugaufbau, sowie dem Rhino Device und den DUKE Antennen.

Insgesamt wurden folgende Artikel verwendet:
- M1126 Stryker ICV (AFV-Club, 35126)
- Wheels for Stryker (Masters Productions, 35058)
- DUKE ANTENNAS OIF (Blast Models, BL35133K)
- Improvised Obstacle Blade (Blast Models, BL35134K)
- RHINO IED PRE-DETONATION DEVICE (Blast Models, BL35135K)
- Stryker Exhaust Deflector (Eduard, TP087)
- Stryker Blast panels (Eduard, 36017)
- Stryker M1126 ICV (VoyagerModel, 35162)
- Stryker Suspension Cover (VoyagerModel, PEA095)
- Stryker SLAT Armor (VoyagerModel, PEA100)
- Space Armor for M1126 Stryker (VoyagerModel, PEA116)
- Browning M2HB Machine Gun Set (Vehicle Mounted)(VoyagerModel, VBS0204)
- Browning M2HB MG Ammo Box (Vehicle Mounted)(VoyagerModel, VBS0301)
- American modern storage boxes (MiG Productions, MP 35258)
- Zubehör aus der Grabbelkiste

Der Bau

Wenn man sich die Liste der verwendeten Materialien ansieht, so wird schnell klar, dass vor dem Bau des Strykers ein sehr intensives Studium der Anleitungen anstand. Gerade das Zusammenspiel zwischen SLAT und Space armor, sowie den PE-Sätzen von Voyager und Eduard war schon recht spannend.

Zunächst einmal stand der Bau des Fahrwerks an. Dieses ist an für sich recht unspektakulär und ging recht zügig von statten. Hierbei wurden die Suspension Cover von Voyager, sowie die Reifen von Masters Productions verwendet. Anschließend klebte ich die Winkelspiegel in die Oberwanne und diese auf die Unterwanne.
Nun ging es an das Anbringen der Space Armor von Voyager. Diese ist unbedingt erforderlich, wenn man seinen Stryker mit einer SLAT armor ausstatten will. Auch wurden hier die ersten Teile des PE-Satzes von Voyager an die Space Armor angebracht. Die verbauten Sätze von Voyager sind schon heftig. So muss die Befestigung für die seitliche MEXAS-Panzerung komplett neu aufgebaut werden. Alles in allem schätze ich, dass es gut und gerne 200(!!!) Befestigungen sein werden, die ersetzt oder komplett neu aufgebaut werden müssen.

Danach wurden die ersten Teile der SLAT Armor zusammengebaut. Ich habe mich dazu entschieden, die einzelnen Elemente nicht zu Verlöten, sondern mit Sekundenkleber zu kleben. Zunächst mussten immer die Vierkantprofile zurechtgebogen werden. Glücklicherweise hatte ich eine passende Messingstange in meinem Fundus, welche über den passenden Querschnitt verfügte. So konnte ich die PE-Teile vorbiegen, die Stange reinstecken und anschliessend das Teil mit einer Flachzange passend zurechtdrücken. Trotz dieser Arbeitserleichterung war es immer noch eine Heidenarbeit, die einzelnen Segmente zusammenzubauen. Ich habe abends lediglich ein Segment pro Abend zusammenkleben können, da danach die Konzentration nachgelassen hat.

Zur Ablenkung beschäftigte ich mich noch mit der Hecksektion des Strykers. Auch hier mussten Elemente der SLAT Panzerung gebaut werden, diesmal im Zusammenspiel mit den PE-Teilen des Updatesatzes. Es liegen zwar neue Halterungen für die Kanister am Heck bei; Voyager verzichtet aber, dem Set Verzurrriemen beizulegen. Hier muss die Grabbelkiste aushelfen

Ferner wurden die Scheinwerfer angebracht. Sinnigerweise legt Voyager zwar neue Halterungen bei. ABER: Die Originalbefestigungen sind nicht enthalten. In der Anleitung für die SLAT Armor steht dann geschrieben, dass man die Teile Axx und Bxx verbauen möge. Davon ist aber in dem ganzen Satz nichts zu finden. Die liegen nur dem PE-Update (PE35162) bei! Dies sollte man vor dem Bau beachten. Außerdem sollen laut der Anleitung von Voyager beide Scheinwerfer eine GPS-Antenne bekommen. Dies ist schlicht und ergreifend falsch. Desweiteren wurde die gepanzerte Abdeckung für die Kabel der Scheinwerfer vergessen. Eduard legt dem Set für die Blast Shields zwar welche bei; dies sind aber nur die Anfangsstücke. Also heißt es hier neu bauen.



Weiter ging es mit Frontpartie des Strykers. Hier wurden zunächst die Aufnahmen für die vorderen Elemente der SLAT Armor befestigt. Anschliessend wurde die Frontaufnahme der Winde zusammengebaut, was in einer kleineren PE-Orgie endete. Im Wechsel folgte immer die Erstellung eines Elementes der SLAT Armor mit der Vervollständigung des Frontbereiches des Stryker. Es tat gut, einmal wieder einige Teile aus dem Basisbausatz zu verwenden. Dies beinhaltete auch den Verbau des Exhaust Deflectors von Eduard. Nun wurden die vorderen Elemente der SLAT armor angebracht; gefolgt vom Rhino Device und Duke Antenne. Beides stammt von BLAST Models. Darüber hinaus bekam der Stryker eine Hupe verpasst, welche ich bisher noch nicht als Zurüstset gefunden habe. Hier hieß es also wieder selbst aktiv werden und die Hupe mit Hilfe eines gezogenen Gießastes selber bauen, welcher anschliessend noch aufgefräst wurde.



Nach einer mehrtägigen Trocknungsphase ging es nun an die Montage der seitlichen SLAT armor. Hier habe ich mich langsam von vorne nach hinten vorgearbeitet. Dort wartete ein böse Überraschung auf mich. Die Befestigung für das kleine Element der (in Fahrtrichtung gesehenen) linken Seite ist zu kurz! Hier musste ich mit den Vierkantprofilen passend verlängern, welche anschließend mit Magic Sculp auf die richtige Dicke gebracht wurden.

Im Rahmen eines Wochendbaumarathons wurden die seitlichen PE-Staukörbe erstellt. Eine Arbeit, die mich sehr viel Geduld gekostet hat. Ferner wurden die Befestigungen für die Rödelriemen angebracht, welche ebenfalls aus PE-Teilen bestanden. Allerdings kann man sich hier nicht auf die Voyageranleitung verlassen, sondern muss durch probieren die richtigen Teile anbringen. Zur Entspannung habe ich dann mal die Figuren in den Stryker eingesetzt. Sie stammen von Alpine, Hobby Fan und Helo.


In einer weiteren Wochenendsitzung wurden nun die Blast Shields von Eduard angebracht. Hier konnte ich einen direkten Vergleich zwischen Ätzteilen von Voyager und Eduard machen. Es fällt auf, dass die Teile von Eduard einen Tick dünner sind. Dies finde ich nicht so toll und ich komme mit Ätzteilen von Voyager besser zurecht.

Darüber hinaus wurde nun die Remote Weapon Station (RWS) zusammengebaut. Hier hat man die Wahl zwischen einem cal .050 Maschinengewehr und einem 40mm Granatwerfer. Ich entschied mich für das Maschinengewehr. Das Bausatzteil wurde durch ein Set von Voyager ersetzt. Besonders cool finde ich das zweiteilige gedrehte Messingrohr, welches die Kühlöffnungen schön darstellt. Neben einigen weiteren Kabeln wurde die RWS mit einigen Teilen wie Hülsenfangkorb und Abdeckungen für die Nebelwurfbecher aufgewertet, welche als Bonus dem Hobby Fan Figuren Set beiliegen.



Das nun folgende Wochenende stand ganz in der Montage der restlichen Elemente der SLAT armor. Gerade das Anbringen der jeweils letzten Elemente war eine Fummelarbeit, damit diese gut ausgerichtet sind. Am Sonntag abend war es dann doch (endlich) geschafft. Die SLAT armor war vollständig montiert.

Den Abschluss dieses Projektes bildete die reichliche Beladung von MiG, sowie einzelne cal.50 Munition von Voyager. Letzteres war nochmal eine echte Fummelei. Darüber hinaus wurde noch das Improvised Obstacle Blade von BLAST Modells angebracht und die Figuren in Ihre endgültige Position fixiert. Damit endet auch der Baubericht.

Fazit

Wie ich bereits bei meinem ersten Baubericht des Strykers geschrieben habe, ist die Qualität des AFV-Club Bausatzes klasse. Die verwendeten Ätzteile sind ebenfalls sauber gearbeitet und verbauen sich sehr gut. Die Paßgenauigkeit der SLAT armor ist, bis auf wenige Ausnahmen, ebenfalls gut. Ärgerlich ist lediglich die Tatsache, dass Voyager manche Teile, wie das PE-Update für die Scheinwerfer schlicht und ergreifend vergessen hat. So etwas dürfte in meinen Augen nicht vorkommen.

Alles in allem hat der diese komplexe Bau des Strykers sehr viel Spaß gemacht. Mit sehr sehr viel Geduld kann man aufgrund des Umfanges an Ätzteilen zu einem tollen Ergebnis kommen. Allerdings setzt der Bau auch einiges an Erfahrung in Umgang mit Ätzteilen voraus. Andernfalls besteht die Gefahr, dass der Frust beim Bau überwiegt. Anfängern würde ich von einem derartigem Projekt abraten. Desweiteren bin ich froh, dass ich mir keine Gedanken über die Lackierung dieses Strykers machen musste.



Preis / Leistung: ***** Passgenauigkeit: *****
Detaillierung: ***** Schwierigkeitsstufe: *****




Literatur




10152 Leser des Bauberichts seit dem 09.10.2008

© 10/2008 Sven Heimroth

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