M1132 "Stryker" ESV


 

Das Original

Die Pionier Trupps der Stryker Brigade Combat Teams ( SBCT ) nutzen für ihre Aufgaben im Einsatz den M1132 ESV ( Engineer Squad Vehicle ). Diese Variante des Stryker basiert auf dem M1126 Stryker ICV. Dazu wurde das Fahrzeug modifiziert und erhältlich zusätzliche Ausstattung. Das hier vorgestellte Fahrzeug, der M1132 ESV mit dem Minenräumpflug SMP ( Surface Mine Plow ), ist am Fahrzeugbug mit einem Jettison Fitting Kit ( JFK ) zur Aufnahme des Minenräumpflug ausgestattet. Mit dem JFK kann der SMP hydraulisch abgesenkt / angehoben werden.

Der SMP ist ein V-förmiger Räumpflug mit dem, auf der Oberfläche, verlegte Minen auf Fahrwegen oder Geländeabschnitten zur Seite geräumt werden können. Der SMP verfügt über 20 kleine Räumschilder ( Blades ) und ein Center Blade. Diese Blades sind einzeln auf einem speziellen Federungssystem gelagert und passen sich dadurch der zu räumenden Oberfläche an. Beim einem Kontakt mit kleineren Hindernissen schützt dieses Federungssystem die Blades ebenfalls vor schweren Beschädigungen. Der SMP hat ein Gewicht von 1300 kg und eine maximale Räumbreite von 4,50 Metern. Für die Fahrt kann der Räumpflug eingeklappt werden. Die jeweils äußeren linken und rechten drei Blades werden dazu über die inneren Blades geklappt. Dadurch verringert sich die Breite des SMP auf 2,80 Meter.

Am Fahrzeugheck befinden sich jeweils links und rechts zwei Behälter mit je 50 Markierungsstangen. Diese Lane Marking Equipment Dispenser Units ( LMEDU ) dienen dazu die geräumte Strecke mit Markierungsstangen zu begrenzen und den nachfolgenden Fahrzeugen den geräumten Fahrweg anzuzeigen. Die Markierungsstangen haben eine Länge von 1000mm und können durch den Squad Leader ( Truppführer ) entweder manuell oder automatisch in Zeitintervallen oder nach gefahrener Wegstrecke ausgelöst werden. Dazu werden die Stangen elektronisch über ein Druckluftsystem "abgefeuert" und senkrecht in die Erdoberfläche geschossen.
Weiterhin verfügt das Fahrzeug oberhalb der Hecktür über einen großen Staukorb, der zur Aufnahme und Verstauung der zusätzlichen Pionierausstattung dient.
Die Besatzung des M1132 besteht aus dem Fahrzeugkommandanten, dem Pionier - Truppführer, dem Kraftfahrer und bis zu 9 Pionieren.

Der Bausatz

Im Karton finden sich 11 Spritzlinge mit über 350 Teilen, die Unterwanne, die Oberwanne, ein Spritzling mit Klarsichtteilen für die Winkelspiegel, schön detaillierte Vinylreifen, eine Platine mit Ätzteilen, Kabelmaterial, ein Decalbogen und Polycaps.

Der allgemeine Eindruck des Fahrzeugs und der Teile ist exzellent. Ferner ist das Laufwerkssystem mit Federung hervorragend dargestellt und detailliert. Besonders gut gestaltet sind die Vinylräder mit feinem Profil und sehr schön und proportional ansprechendem "Michelin X" Aufdruck an den Reifenseiten - SO müssen Reifen aussehen! Dazu passend die schönen Felgen, die einfach in die Vinylräder eingesteckt werden können.


Folgende Bausätze und Zubehör habe ich für den Bau verwendet:
AFV 35126 Stryker ICV
Blast Models BL35139K M1132 Stryker ESV
Helo Miniatures HM-35001 Stryker Crew Vol. 1
MIG Productions MP35-286 U.S. Marine Officer
MIG Productions MP35-109 Striped Metal Drums
Pro Art Models PAU-35027 Realistic Sagged Tyres
Hobby Fan HF048 Modern U.S. Military Equipment & Weapon Set
Armorscale B35-072 0,5 Cal. Browning M2 HB Us Machine Gun Barrel
Plusmodel 269 Barbed Wire, Modern, Typ II

Der Bau

Da Sven Heimroth für unsere Website bereits einen hervorragen Baubericht über den M1126 verfasst hat gehe ich in diesem Bericht schwerpunktmäßig auf den Umrüstsatz ein.
Das Basisfahrzeug baute ich zunächst so weit, dass Fahrwerk, Unter- und Oberwanne montiert und mit einigen, für den weiteren Bau noch nicht störenden, Anbauteilen versehen wurden.
Die Bausatzräder tauschte ich gegen die hervorragenden Resinräder von Pro Art Models aus. Sie sind weitaus besser detailliert, zeigen eine Abflachung auf der Unterseite und lassen die Darstellung einer leichten Hecklastigkeit am Stryker zu.

Die Bauanleitung von Blast beinhaltet drei DIN A4 Seiten, bedruckt mit einer Teileübersicht und 32 Modellfotos in schwarz-weiß, die den Bau recht übersichtlich in den einzelnen Baustufen anzeigen. Dazu gibt es ergänzende Textpassagen in Englisch. Wenn manchmal auf den Bildern die exakte Position der Bauteile zueinander nicht so ganz 100%ig zu erkennen ist, so löst sich das Problem auf nachfolgenden Bildern ganz von allein. Einfach mal nachfolgende Bilder betrachten und schon sieht man die Positionierung eindeutig. Etwas ungewöhnlich? Na ja, auf jeden Fall problemlos machbar!

So begann ich mit der Montage des Blast Umbausatzes. Baustufen gibt es dort nicht. Man folgt einfach den Bildern in der gedruckten Reihenfolge und kommt so zum Ziel. Exakt nach Anleitung ging es voran, alles passte bestens zusammen und das Jettison Fitting Kit war schnell am Fahrzeugbug montiert. Da die Details durch das hellgelbe, leicht glänzende, Resin auf Fotos schlecht erkennbar sind habe ich das JFK nach dem Anbau zunächst in Natogrün vorlackiert. Dadurch lassen sich die einzelnen Teile besser erkennen.

Dann wich ich von der Blast Anleitung ab und fing an die weiteren Anbauteile am Fahrzeug zu montieren statt gemäß der Anleitung zunächst dem SMP zu bauen. Begonnen habe ich mit den Halterungen für die LMEDU links (Bauteil36 + 45) und rechts (33 + 46) am Fahrzeugheck. Die Anleitung zeigt die Montage hier eindeutig. Allerdings müssen die beiden Antennensockel am Heck des Aufbaus entfernt werden und weiter vorn auf dem Kampfraumdach angebracht werden. Dazu schweigt sich die Blast- Anleitung aus. Ich konnte leider auch keine Vorbildfotos finden auf denen die Position der Antennensockel exakt zu erkennen ist. Daher ist der Anbringungsort an meinem Modell eher eine Vermutung. Am Basisfahrzeug ergänzte ich noch die Zusatzpanzerung über den Verriegelung der Hecktür aus dünnem Plastiksheet.

Anschließend komplettierte ich die LMEDU gemäß Anleitung und verklebte sie auch sofort mit den Halterungen. Im Nachhinein würde ich empfehlen diese Behälter erst zu einem späteren Zeitpunkt am Modell anzubringen da sie beim hantieren in den weiteren Bauabschnitten doch ein wenig hinderlich sind. Weiter ging es dann mit dem großen Staukasten ( Bauteil 3 + 39 + 40 ) über der Hecktür. Auch hier war die Montage völlig problemlos. Ich verwendete bei diesem Modell auch das Zurüstkit BL35115K von Blast. Hier sind die seitlichen Staukästen mit Beladung und ein Reserverad enthalten.

Nun widmete ich mich dem Fahrzeugbug. Hier werden die neuen Scheinwerferhalterungen ( Bauteil 37R + 38L ) und vor dem Abgasaustritt ein Abweiserblech ( Bauteil 14 + 15 ) angebracht. Die Scheinwerferhalterungen verfügen bereits über anmodellierte Kabel. Ein tolles Detail! Da zu einem Pionierfahrzeug, nach meiner Meinung, auch eine Rolle Stacheldraht gehört befestigte ich auf der Bugplatte eine fotogeätzte S-Drahtrolle von Plusmodel.

J
etzt verfeinerte ich die Waffenstation ( RWS ). Das AFV Bausatzteil ist schon von einer sehr guten Detaillierung, kann aber trotzdem noch etwas Nacharbeit vertragen. So verwendete ich das Update Kit B35-072 von Armorscale. Hier findet sich ein gedrehtes Messingrohr und einige PE Teile mit denen das Cal. 50 MG deutlich aufgewertet werden kann. Da im Bausatz der Hülsenfangkorb nicht enthalten ist habe mir aus Alufolie, 0,5mm Draht und einer kleinen Plastikplatte diesen Korb in Eigenarbeit "zurechtgedengelt". Die Verkabelung der RWS folgte noch mit dünner Kupferlitze.

Der spannendste und aufregendste Part bei diesem Bausatz ist natürlich der Minenräumpflug SMP. Wir kennen das alle aus eigener Erfahrung. Der Sekundenkleber macht einem manchmal das Leben schwer. Wünscht man sich eine sofortige Verklebung von zwei Bauteilen will das Zeug einfach nicht kleben. Wäre eine leichte Verzögerung zum exakten Anpassen von Bauteilen wünschenswert... Dann klebt es sofort und zu allem Überfluss auch noch bombenfest!
Die Montage der Blades und ihrer Aufnahmen brachte mich daher ganz schön ins schwitzen...

Der SMP ist ein kleiner Bausatz für sich und besteht aus etlichen Teilen. Er kann, bei Bedarf, voll beweglich montiert werden. Selbst die Hebe- und Absenkfunktion des gesamten SMP und natürlich auch die eingeklappte Variante sind machbar. Bei meinem Modell sollte der Pflug abgesenkt in Räumstellung dargestellt werden. Ich ging bei der Montage exakt nach Anleitung vor. Auf dem Trägerrahmen ( Bauteil 1 ) maß ich die Abstände für die Aufnahme der Blades ( Bauteil 13 ) ab und markierte mir mit einem Folienstift die Position. Blast gibt hier einen Abstand von 4,5 bis 5 mm vor. Ich entschied für 5 mm. Nachdem die Aufnahmen der Blades angebracht waren verklebte ich zunächst die Blades in der Mitte des SMP, anschließend die beiden äußeren. Als Unterlage verwendete ich eine Glasplatte und achtete bei der Verklebung der Bauteile darauf dass der Trägerrahmen exakt waagerecht ausgerichtet blieb.

Da mein Stryker später auf einer Dioramabase stehen soll und der SMP in Räumposition dargestellt wird verklebte ich die folgenden Blades mit leichten Abweichungen in der Höhe und dem Neigungswinkel um die Anpassung an die Erdoberfläche durch das Federungssystem darzustellen. Im Anschluss daran folgte der Zusammenbau der Ober- und Unterteile des JFK. Bei meinem Bausatz waren leider die beiden, äußerst filigranen, Handkurbeln ( Bauteile 27 ) zerbrochen. Ich fertigte daher zwei neue aus 0,5mm Draht an. Den kleinen Kugelknauf stellte ich durch einen Tropfen Sekundenkleber dar.

Dann kam der spannende Moment. Das JFK wurde zusammen mit dem SMP am Stryker probeweise montiert. Alles passte wunderbar zusammen und das Modell wirkt mächtig beeindruckend. Denn der Stryker ist jetzt knapp 29 cm lang und 14 cm breit!
Für die Darstellung der Hydraulikleitungen am Hubzylinder ( Bauteil 43 + 44 ) des JFK liegt ein dünner Gummischlauch bei. Da ich befürchte dass dieser Schlauch im Laufe der Zeit porös werden könnte, und dann evtl. bricht, habe ich statt dessen zwei dünne Drähte verwendet.

Bemalung/Alterung

Da an diesem Modell nun sowohl Plastik-, Resin- und PE Teile verbaut wurden grundierte ich das gesamte Modell in Vallejo 057, Mattschwarz. Nach einem Tag Trocknungszeit brachte ich den Tarnanstrich in Natogrün so auf dass die schwarze Grundierung in den Vertiefungen noch leicht sichtbar war. Dadurch entsteht schon ein erster optischer Eindruck von Tiefe.

Leider vergaß ich in meinem Arbeitseifer ein Foto des schwarz grundierten Modells zu machen. Da sich aber wohl jeder vorstellen kann wie ein schwarzer Stryker aussieht bitte ich darum mir meinen Übereifer und die bei der Lackierung zu verzeihen.

Für den Tarnanstrich in Natogrün verwendete ich Vallejo 022 Camouflage Green. Diesen etwas zu dunklen Grünton hellte ich teilweise mit Vallejo 028 Sand Yellow und 001 Matt Weiß auf. Partiell brachte ich stärker aufgehellte Farbe noch auf große ebene Flächen am Modell auf um noch weitere Höhen-, Tiefen- sowie Licht- und Schatteneffekte zu setzen.

Für den SMP verwendet ich die Farben in leicht verändertem Mischungsverhältnis um eine abweichende Farbgebung von Fahrzeug und Pflug zu erhalten. Einige der Blades wurden ebenfalls leicht abweichend lackiert um einen Farbunterschied, und damit den bereits erfolgten Austausch einer Bauteile, zu simulieren. Die Blades behandelte ich etwas stärker mit Abnutzungserscheinungen um Farbabrieb, leichten Rost und blankes Metall darzustellen. Denn schließlich haben sie ja direkten Bodenkontakt und unterliegen somit etwas stärkeren Verschleißerscheinungen. Für die weitere Alterung und die Anbringung der Decals versiegelte ich das gesamte Modell mit einer Schicht Vallejo 058 Klarlack glänzend.

In dieser Phase, wo der eigentliche Bau ja schon abgeschlossen war, kam mir die Idee das, an den Strykern sehr häufig zu sehende, Klettband nachzuahmen. Dieses Klettband dient zur Aufnahme der MILES Sensoren. Das MILES - System wird verwendet um in der Gefechtsausbildung realistische Treffersituationen und dadurch bedingte Ausfälle zu simulieren. Hierzu schnitte ich aus dünnen Kreppklebeband schmale Streifen aus und brachte sie nach Vorbildfotos am Modell an. Anschließend versiegelte ich das leicht rauhe Klebeband mit Sekundenkleber und bemalte es nach der Durchtrocknung mit Vallejo 043 Olive Drab.
Während ich mir so die vielen Vorbildfotos ansah entdeckte ich auf einem Foto die Behälter mit den Markierungsstangen, die sogenannten LMEDU. Dort waren deutlich zwei Kabel / Leitungen zu erkennen.
Ist ja eigentlich auch logisch. Wenn der Abwurf der Stangen elektronisch ausgelöst und mit Druckluft ausgeführt wird müssen da auch irgendwo Zuleitungen vorhanden sein. In der Bauanleitung von Blast werden diese Kabel nicht erwähnt. Daher musste ich wohl oder übel in dieser Phase noch die Kabel aus dünner Kupferlitze ergänzen. Der ausgasende Sekundenkleber "versaute" mir nun auch noch die Lackierung in dem Bereich, hier war dann ein wenig Nacharbeit erforderlich.

Für die Markierung des Fahrzeugs verwendete ich die, dem Basismodell beiliegenden, Decals. Allerdings gibt es dabei ein kleines Problem. Da es sich um ein Pionierfahrzeug handelt muss auf den Bumpercodes auch diese Bezeichnung als Fahrzeug der Engineers auftauchen. Das könnte zum Beispiel so aussehen:
Links: 25ID73EN Rechts: EN13
So wäre zum Beispiel ein Fahrzeug der 25. Infantry Division, 73rd Engineer Company, korrekt markiert. Diese Decals finden sich logischerweise nicht beim Basisbausatz.
Ich habe mich für eine sehr einfache Problemlösung entschieden. Auf einigen Fotos sind Fahrzeuge abgebildet bei denen die Bumpercodes mit grünem Klebeband zur Tarnung abgeklebt wurden. Mit zwei Klebestreifen, die anschließend olivgrün bemalt wurden, war das kleine Manko der korrekten Fahrzeugmarkierung schnell und effektiv gelöst.

Ich bemalte dann die Details, brachte verschiedene Ausrüstungsgegenstände aus verschiedenen Zubehörsätzen an und befüllte den großen Staukorb am Heck mit einem Tarnnetz, Seesack und ein paar Planen. Da ich mein Fahrzeug während der Ausbildung darstellen wollte bepackte ich das Modell etwas zurückhaltender als es vielleicht im Übungs- oder im Kampfeinsatz üblich wäre. Die Figuren für Kommandant und Fahrer stammen aus dem hervorragenden Set Stryker Crew Vol. 1 von Helo Miniatures. Den Kopf des Kommandanten habe ich gegen einen noch besser detaillierten Kopf von Alpine Miniatures ausgetauscht. Zusätzlich erhielten beide Figuren noch Mikrofone und Anschlusskabel aus dünnem Draht an den Helmen.

Nun folgte ein washing mit verdünnter schwarzer und rotbrauner Ölfarbe von Lukas um weitere Tiefen und verwitterungsbedingte Farbabweichungen zu simulieren. Allerdings hielt ich mich dabei etwas zurück, das Fahrzeug sollte nicht zu desolat wirken. Dann verstaubte ich das Modell mittels stark verdünntem Lifecolor UA 304, Light Sand per Airbrush. Hierfür zog ich wieder Vorbildfotos zu Rate und versuchte die Staubschicht, dem Original entsprechend, aufzubringen. Nach der Verschmutzung behandelte ich die Abgasaustrittsöffnung mit Mattschwarz per Airbrush um den Ruß der Abgase darzustellen. Das kann nur nach der Verschmutzung erfolgen da der Strom der austretenden Abgase die Ablagerung von Staub in dem Bereich verhindert. Krönenden Abschluss der Bemalung bildete ein dezentes Drybrushing mit grau-grüner Ölfarbe um die Fahrzeugkanten etwas stärker zu betonen und ein leichter Überzug des gesamten Modells mit Vallejo 059 Klarlack Matt.

Die verwendeten Farben:

Grundierung: Vallejo 057 Black
Tarnfarbe: Vallejo 022 Camouflage Green, aufgehellt mit Vallejo 001 + 028
Verschmutzung: Lifecolor UA304 Light Sand
Washing: Lukas Ölfarbe, schwarz und Sienna gebrannt

Die Dioramen-Base

Um dieses aufwendige Modell würdig zu präsentieren sollte es seinen Platz auf einem Diorama finden. Dazu verwendete ich als Basis einen Holzsockel mit einer Stellfläche von 26 x 26 cm. Den Untergrund stellte ich mittels Moltofill Holzspachtel dar. Diese Spachtelmasse ergibt eine feinkörnige, leicht raue Oberfläche und simuliert so sehr schön den sandigen Boden. Allerdings kann die Oberfläche auch sehr schön glatt verstrichen werden wenn man die Masse leicht anfeuchtet. Zwei kleine Erhebungen aus Styroporplatten mit anschließendem Spachtelüberzug brachte ich gegenüber von einander an um so einen tief ausgefahrenen Geländeabschnitt darzustellen wie man ihn häufig auf Truppenübungsplätzen sieht. Die Ränder der kleinen Erhebungen wurden mit Plastikplatten verkleidet um einen sauberen und glatten Abschluss zu erreichen. In die noch feuchte Masse drückte ich verschiedene Reifenspuren, kleine Steinchen, Fußabdrücke und auch ein Fass aus Resin ein. Anschließend drückte ich den Stryker in die Masse, achtete auch darauf dass der SMP leicht in den "Boden" einsinkt um so die optimale Anpassung an den Untergrund zu erreichen. Dann entfernte ich das Modell und ließ dem Holzspachtel einen Tag Zeit für die völlige Aushärtung und Durchtrocknung.

Lackiert wurde der Sandboden mittels Airbrush in Lifecolor UA304, Light Sand. Die Reifenspuren setzte ich farblich etwas ab mit einem leichten Braunton. Anschließend erfolgte ein washing mit rotbrauner uns schwarzer Ölfarbe. Die Vegetation entstand aus den schönen Karstbüscheln von Mininatur. Nach dem Aufkleben behandelte ich sie mit Vallejo 022 Camouflage Light Green um ihnen zunächst eine schöne saftige grasgrüne Farbe zu geben. Anschließend verstaubte ich sie wieder mit Light Sand von Lifecolor. Das rostige Metallfass stammt von MIG Productions. Es soll dort schon lange rumliegen, ist daher schon leicht im Sand eingesunken und wurde in verschiedenen Brauntönen lackiert. Abschließend erhielt es ein washing mit rotbrauner Ölfarbe. Das gespannte Trassierband schnitt ich aus einfachem Kopierpapier. Es erhielt Trassierstangen aus Messingrundprofilen und wurde zunächst mit Holzleim an den Stangen befestigt. Dann bestrich ich das Papier mit Plastikleber und bemalte es nach der Durchtrocknung mit leicht gelblich abgetöntem Weiß Matt von Vallejo.
Abschließend erhielt die Dioramabase ein leichtes Drybrushing mit verschiedenen Farbtönen. Dann wurde der Stryker eingepasst, der Minenräumpflug an den Boden angeglichen und die Übergänge zwischen Modell und Untergrund farblich nachbehandelt.
Am Räumpflug brachte ich aus der Spachtelmasse noch kleinere "Sandhügel" auf die den aufgeschobenen Sand, welcher durch das Absenken des SMP entstanden ist, simulieren sollen. Diese kleinen Erdaufwürfe behandelt ich farblich leicht abweichend damit sie wie ganz frisch aufgeworfen wirken.

Die Szene

Ein Stryker M1132 fährt im Rahmen der Gefechtsausbildung an die Ausbildungsstation. Hier soll das Räumen eines Fahrweges von offen verlegten Minen geübt werden. Da der Räumauftrag unmittelbar bevorsteht sind die hinteren Kampfraumluken sowie die Luke des Squad Leaders bereits geschlossen. Lediglich der Fahrer und der Fahrzeugkommandant schauen noch aus den geöffneten Luken. Der Offizier, der diese Ausbildungsstation leitet, gibt dem Kommandanten letzte Anweisungen für den Räumauftrag.

Fazit

Ein wirklich erstklassiger Umbausatz in sehr guter Qualität und Passgenauigkeit. Man erhält ein wahrlich außergewöhnliches Modell mit beeindruckenden Abmessungen. Ich kann dieses Set den Fans der modernen U.S. Fahrzeuge uneingeschränkt empfehlen. Wenn auch die beiden Anschlusskabel für die LMEDU sowie die abzuändernde Position der hinteren Antennen nicht in der Bauanleitung erwähnt werden so hat mir der Bau doch "Modellbauspaß Pur" bereitet.


Preis / Leistung: ***** Paßgenauigkeit: *****
Detaillierung: ***** Schwierigkeitsstufe: *****


Empfohlene Literatur:

Im Internet findet man auf folgenden Seiten viele tolle Vorbildfotos. Darüber hinaus ist in dem unten aufgeführten Concord Heft ebenfalls Informationen und Fotos zu finden.:
www.tanxheaven.com
www.primeportal.net



© 10/2008 Thomas Stefanus

14452 Leser dieses Bauberichts seit dem 29.10.2008

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