M-47 Patton


 

Das Original

Die Produktion des M-47 begann im April 1951 und es wurden über 8500 Stück davon produziert. Er wurde recht schnell vom M-48 abgelöst, gehörte aber ab 1956 zur Erstausstattung der Bundeswehr nach Ihrer Aufstellung.
Der M-47 war mit der M36 90mm Kanone, sowie einem .30cal am Bug und .50cal MG auf dem Turmdach bewaffnet. Für die 90mm Kanone wurden 71 Schuss mitgeführt. Er war weder mit einer ABC Schutzbelüftungsanlage ausgerüstet, noch war er mit Nachtsichtmitteln ausgerüstet.
Die Länge beträgt 8,51m, die Breite 3,51m und die Höhe 3,02m ohne aufgepflanztes MG.
Der 12 Zylinder Motor hatte 820 PS, hatte allerdings gewaltigen "Durst", denn mit dem vollen Tank von fast 900 Litern lag die Reichweite bei knapp über 120km für dieses knapp 46t schwere Fahrzeug. Die Höchstgeschwindigkeit betrug etwa 48km/h.
Die Wattiefe betrug 1,20m und die Grabenüberschreitfähigkeit 2,60m.

Die Bundeswehr erhielt insgesamt knapp 1000 dieser Fahrzeuge, die leicht modifiziert und auf eine 4 köpfige Besatzung umgerüstet wurden. 1959 wurde der Fahrer auf die rechte Seite verlegt und damit entfiel der Funkerplatz und es wurde zusätzliche Munition mitgeführt. Der M-47 erhielt im Laufe der Jahre verschiedene Arten Handläufe am Turm, sowie Regenablaufrinnen. Ganz späte M-47 erhielten noch eine deutsche Beleuchtungsanlage und ein Tarnleitkreuz.
Nach Einführung des Leopard wurde der M-47 bis Ende der 60er Jahre aus der Nutzung bei der Bundeswehr genommen.

Der Bausatz

Ein Klassiker - so kann man ohne weiteres den M-47 von Italeri bezeichnen. Der Bausatz hat locker über 30 Jahre auf dem Buckel und macht noch immer eine hervorragende Figur. Die Machart und Details sind noch immer ansprechend. Dies mag einer der Gründe sein, warum Italeri noch eine zweite Auflage mit der Nummer 265 herausbrachte und jetzt, 2007, mit Nummer 447 zusammen mit Revell sogar auf die Form für eine weitere Auflage unter der Nummer 3062 zurückgriff.
Die Ausstattung ist absolut ausreichend und kann direkt aus dem Kasten zu einem schönen Modell gebaut werden - das einzige, was man ergänzen sollte, wäre die Kanonenblendenplane. Die Teile sind sauber und detailiert am Spritzling und es liegen zwei Gummiketten bei, die allerdings etwas störrisch sind. Desweiteren liegt ein Decalbogen für je eine amerikanische, italienische, französische und deutsche Version bei. Die deutsche Version mit Turmnummern und interessanterweise mit den Zugehörigkeitszeichen, die oft noch als alte taktische Zeichen bezeichnet werden, wobei dieses Abzeichen nicht wirklich existiert hat,
Die Bauanleitung ist gut und übersichtlich.

Ergänzend gibt es ein PE-Set von Eduard unter der Nummer 35718, das hier auch zum Einsatz kam - dies enthält aber viele filigrane Teile, die zwar nicht immer sinnvoll sind (weil nicht dreidimensional) oder der Aufwand in keinem Verhältnis zum Ergebnis steht, allerdings sind die winzigen Schnallen für die Kanonenblendenabdeckung sehr nützlich.

Der Bau

Im Zuge einer kleinen Bastel-Jam-Session werden zwei M-47, einmal als sehr frühe Variante von Sven, einmal als mittlere Version um 1962/63 herum von Thomas gebaut.
Begonnen wird natürlich, wie immer, mit dem Bau der Wanne mit Laufwerk. Netterwise liegt dem Bausatz ein Motor bei (was heutzutage ja beileibe nicht mehr selbstverständlich ist). Diesen einzubauen lohnt aber wirklich nur, falls man vorhat auch Motorabdeckungen offen darzustellen. Ansonsten sollte man den besser weglassen, was das Anpassen von Ober- und Unterwanne erleichtert.
Das Laufwerk baute sich anstandslos, wenn auch etwas langwieriger, da alle Schwingarme einzeln eingesteckt werden und die Laufrollen noch mit extra Nabe versehen sind, wodurch diese aber beweglich bleiben - für die Bemalung später ein großer Vorteil. Thomas entschied sich dafür das Laufwerk bereits komplett fertig zu bauen und die Ketten nachher aufs Laufwerk zu bauen, Sven hat hier die Spannrolle locker aufgesteckt für die Bemalung um sie später abnehmen und mit der Kette zusammen aufstecken zu können - die wesentlich bessere Variante!
Als nächstes stand dann die Oberwanne an - diese wurde schonmal auf die Unterwanne geklebt, was allerdings ERST NACH dem Einbau der Heckwand in die Unterwanne machen sollte und auch das Bug MG sollte man erst von Innen einbauen, WENN man es denn braucht. Unsere M-47 sollten ohne dargestellt werden und erhielten dazu nur Tile 46 und 47 ohne das MG.
Passprobleme gibt es beim Zusammenfügen von Ober- und Unterwanne nicht, vor allem wenn man den Motorraum weglässt. Die Oberwanne wird dann mit Zurüst- und Anbauteilen versehen, wie den Motordeckeln, Fahrerluken, Auspufftöpfe und deren Abdeckungen und Stau/Werkzeugkisten. Hier kamen kaum Ätzteile vom Eduard Bogen zum Einsatz, da schlicht die Dreidimensionalität fehlt. Die Seiten"schürzen" (Teile 65 und 92) werden weggelassen, da sie bei der Bundewehr nicht zum Einsatz kamen.
Die Heckwand wird dann weiter mit Anbauteilen versehen, wie Rücklichter, Abschleppösen, die Klappe für die Fernsprechdose, usw.
Bevor am Wannenbug weitere Kleinteile angebracht werden, soll die rauhe Gussstruktur der Gusswanne nachempfunden werden. Dazu wird das Plastik mit Plastikkleber komplett eingestrichen um es anzuweichen und dann Struktur hineingedrückt. Thomas wollte dies mit zerknülltem Silberpapier einer kaugummiverpackung machen, wa sich im nachhinein als sehr unzweckmäßig herausstellte, denn die Struktur geriet viel zu grob und vor allem lösten sich immer wieder Teile ds papiers ab und blieben an der Oberfläche kleben. Sven hat hingegen die Wanne mit Revell Contacta aus dem Glas eingestrichen und mit einem Schleifvlies die Struktur eingedrückt - eine vielversprechende Idee mit gutem Ergebnis.
Dann ging es weiter mit Details an der Oberwanne - vorn die Lampen und deren Schutzbügeln, welche schon recht tricky waren zusammenzubauen und richtig anzukleben. Thomas hat hier mal die Ätzteile von Eduard für die Lampenhalterungen benutzt, was vond er Materialstärke her besser wirkt. Gleiches gilt für die Schutzgitter der Perikope auf den Fahrerluken. Ansonsten wird auf dem Motorheck die Rohrzurrung und an den Kettenblechen die Haltestangen von und hinten angebracht - auch hier muss man ein bisschen aufpassen wie und wo genau die angeklebt werden.
Weiter geht es beim Bau mit dem Bau des Turms. Hier wird zunächst die Kanone aus zwei Halbteilen (Schleifarbeit!) mit der passenden Mündungsbremse (Teile 105 und 106 für Bundeswehr Version) gebaut. Diese wird dann beweglich eingebaut und der Turm aus Ober und Unterteil zusammengeklebt. Hier bleibt leider ein recht auffälliger und unschöner Nahtbereich, der von uns beiden in einer ausgiebigen Schleiforgie versucht wurde zu egalisieren. Auch die Löcher für die Handläufe, die die amerikanische Version darstellen, wurden verspachtelt und verschliffen.
Was zum "vertuschen" dieser Naht noch hilft, ist dass auch hier die Gussstruktur aufgebracht werden soll - wie schon an dem Bugteil der Wanne geht hier jeder nach seiner Methode vor, wobei wie gesagt das Schleifvlies die besseren und feineren Ergebnisse liefert.
Dann wird der Turm mit einigen Anbauteilen vervollständigt, wie die Heckstaukiste, Ausblickköpfe, Luken, Handgriffe, usw. Thomas hat einige Kleindetails aus dem Eduard PE Bogen verbaut, die die Perisopabdeckungen, den Abschlussstopfen für den Haltestab des MG's, usw. Sven hat hieraus die leere Kanisterhalterung für die Turmseiten genutzt, da auf vielen Fotos diese ohne Kanister zu sehen sind.
Je nach Fotovorlage haben wir beide dann die Handläufe an den Turmseiten aus Draht gebogen und eingebohrt. Ein besonderer "Spaß" war für Thomas dann die Darstellung der Regenrinnen seines "mittleren" M47. Diese wurden aus dünnen Streifen Bleifolie geschnitten und im 90° Winkel geknickt. Diese Winkelstücke mussten dann halbwegs stimmig an die Rundungen des Turms angepasst und verklebt werden!
Ein weiteres "Highlight" beim Bau stellte dann das größte Manko des Bausatzes dar, denn die für die Bundeswehr normale Segetuchabdeckung der Kanonenblende - diese ist vom Bausatz her gar nicht dargestellt. Wir haben diese, wie im übrigen auch die Abdeckung des fehkenden Bug-MG's, aus einem passenden Stück Papiertaschentuch geschnitten, in Weißleim getunkt und vorsichtig angepasst, sodass das Erscheinungsbild einigemaßen stimmig ist.
Die Randverstärkung wurde von Sven mit Kupferdraht übder den Bleifolie geklebt wurde dargstellt, während Thomas es bei der einfachen Darstellung mit Streifen aus Bleifolie belassen hat.
Doch was nützt die schönste Abdeckung, wenn die auffälligen Haltebügel und Ösen rund um die Abdeckung nicht da wären? Hier ist der Eduard PE Satz die große Hilfe, denn hier sind genügend dieser Halteösen enthalten, die die Optik enorm aufwerten. Nun muss man sich nur noch an Originalfotos orientieren, wie genau diese rund um die Abdeckung angeordnet sind und wir haben diese dann mit einem Klecks Sekundenkleber entsprechend aufgeklebt.
Hiernach stehen nur noch kleine kosmetische Bauteile an - so hat Thomas noch zwei Antennen aus Glasfiber angebaut nachdem die Antennenfüße vorsichtig mit einem 0,4mm Bohrer aufgebohrt wurden. Sven hat seinem M47 noch ein Abschleppseil von MR spendiert, da diese bei der Bundeswehr zur Standardausrüstung gehörten.
Nach der bemalung werden dann noch die Ketten aufgezogen, was bei Thomas zu "Begeisterungsstürmen" führte, denn die Kette ist so straff, dass sich ein Aufziehen mit komplettem Laufwerk nahezu unmöglich ist - man würgt da mit gewaltigen Kräften. Dabei ist dann auch prompt ein Vorgelege mit Reibrad abgerissen und musste mit Stahlstift gesichert neu angeklebt werden.
Damit ist der Bau dann erledigt.

Bemalung/Alterung

Die M47 haben recht wenig farbliche Möglichkeiten, da sie bereits in den 60er Jahren schon ausgemustert wurden. Da Sven einen sehr frühen M47 darstellen wollte, entschied er sich für Oliv Drab, Thomas mit seinem mittleren M47 für einen bundeswehrtypischen Olivton.
Zunächst wurden beide Fahrzeuge mit Tamiya XF-1 per Airbrush grundiert.
Svens Bemalung:
Die eigentlich Lackierung erfolgte in Tamiya Olive Drab XF-62.
Die Laufrollenbandagen und die Gummiteile der Ketten wurden mit Tamiya Nato Black XF-69 lackiert.
Die Metallteile der Kettenglieder und der Auspuff wurden mit Gunze "Rost" bemalt, die Führungszähne mit Revell Aquacolor Silber.
Die Segeltuchschutzhülle bekam einen Überzug aus diversen Acryl Brauntönen.
Das MG wurde mit einer Mischung aus Schwarz und Oily Steel von Valejo bemalt.
Die Winkelspiegel wurden mit einem Edding Fineliner nachgezogen.
Es folgten die Decals. Die Kennzeichen sind aus der Grabbelkiste (Revell Leopard), ebenso das taktische Zeichen und die Stencils (mittlerweile gibt es von Archer einen Satz für den M26, welcher auch für den M47 verwendet werden kann) - hier habe ich ein wenig "künstlerische" Freiheit spielen lassen, da es mir leider nicht möglich war, anhand der Fotos die Original Stencils zu entziffern.
Die Tumnummern stammen aus einem Wehrmachtssatz von Tamiya.
Anschließend bekam das Modell einen Überzug mit Erdal Glänzer. Es folgte ein Detail Washing mit einem Ölfarbe/ Feuerzeugbenzingemisch.
Anschließend wurde der Panzer mit Mattlack von Gunze eingesprüht......und beinahe versaut - der Lack trocknete bereits in der Luft, so das das Modell aussah, als wenn es eingfroren wäre....... mit ein paar weiteren Schichten Mattlack und einem anschließenden einstauben mit Pigmenten von Artitec konnte der Effekt dann doch größtenteil wieder Rückgängig gemacht werden.
Thomas' Bemalung:
Das gesamte Fahrzeug wurde mit Revell Aqua Color 46 "Nato Oliv" per Airbrush gesprüht - dies ist zwar nicht das original gelboliv (das es zu der Zeit noch nicht als Aqua Color gab), stellt aber hervorragend einen ausgeblichenen Farbton dar, den man bei gelboliven Fahrzeugen beobachten konnte. Die großen Flächen wurden dann mit aufgehellter Grundfarbe mit Highlights versehen um die Eintönigkeit etwas zu brechen.
Es folgte die detailbemalung der Laufrollengummis mit Tamiya XF-1 schwarz, Metallteile mit Model Master Metlizer steelblue, die Scheinwerfer vorn mit einer Mischung aus glänzend weiss und Aluminium, sowie die IR Scheinwerfer mit schwarz glänzend. Die Winkelspiegel wurden mit Modelmaster steelblue bemalt und erhielten einen Überzug aus Klarlack glänzend. Die Segeltuchplane wurde mit einem gemischten Khakiton aus Tamiyafarben bemalt.
Der Auspuff wurde vorsichtig mit eienr Mischung aus Metallfarbe und eingestreuter, brauner Pastellkreide per Pinsel bemalt.
Die Ketten wurden an der Innenlauffläche mit einem Silberpigment per Wattestäbchen aufgerieben, der Rest mit einem ähnliche Pastellkreidengemisch wie der Auspuff, wobei hier noch ein wenig ockertöne dazukamen. Die Kettenpolster wurden mit Revell 09 Anthrazit bemalt.
Nun ging es an die Markierung - hier habe ich mich an einem originalfoto orientiert, das mich inspiriert hat. Das entsprechende kennzeichen habe ich am PC entworfen und auf Decalfolie gedruckt - diese sauber ausgeschnitten, versiegelt und aufgebracht. Das taktische Zeichen war da schon komplizierter - leider gab es ncoh nicht die Decalbögen mit den Erkennungszeichen, die vor den jetzigen taktsicehn Zeichen benutzt wurden. Mein M-47 sollte nach Vorlagenfoto der 2.Kp PzBtl.123 angehören, welche sich in dem Zeichen durch einen gelben kreis mit gelbem Innenleben auszeichnet. Da man als Normalsterblicher nicht so einfach auf transparnter decalfolie drucken kann, hat mir Peter Hartmann dies für mich gemacht - vielen Dank an dieser Stelle nochmal!
Das große eiserne Kreuz habe ich aus dem Trockenreibesatz 35229 von Archer genommen - die Anwendung ist echt praktisch: ausschneiden, auflegen und aufrubbeln. Gerade bei der unregelmäßigen Struktur des Turms echt schön.
An einigen Stellen am Turm und der wanne (z.B. Durchbrüche und Handgriffe) wurden kleine Punkte dunkelbrauner Ölfarbe aufgetupft und mit einem recht harten Pinsel nach unten weggezogen um Laufspuren darzustellen.
Hiernach wurde ein washing durchgeführt um die Vertiefungen hervorzuheben. Dazu habe ich schwarze und grüne Ölfarbe gemischt und mit Feuerzeugbenzin aufgelöst und mit dem Pinsel aufgetupft.
Danach folgte ein Trockenmalen mit einem sehr hellen Grünton, bzw. einem sehr hellen Grauton an den Kettenpolstern.
Den Abschluss brachte dann das Einstauben, hauptsächlich der Kette und des Laufwerksbereichs, sowie der Heckwanne mit hellen Mig Pigmenten, die mit einem wechen Pinsel aufgetupft wurden.

Fazit

Was kann man sagen? Der Bau hat auf ejden Fall Spaß gemacht und da Endergebnis kann sich sehen lassen. Interessant ist, dass der M47 von italeri auch nach 30 Jahren immer ncoh das einzige Modell ist, aber die machart auch heute noch zu einem ansehnlichen Ergebnis führt ohne dass man Detailierungs und Ätzteilorgien feiern muss. lediglich die Ergänzung der Segeltuchplane der Kanonenblende ist ein Muss und ohne den PE Satz von Eduard schwer schön darzustellen. Der REst des Fahrzeugs weiss aber durchaus zu gefallen.

Preis / Leistung: ***** Paßgenauigkeit: *****
Detailierung: ***** Schwierigkeitsstufe: *****


Empfohlene Literatur:

Die Panzer M 41 und M 47 in der Bundeswehr - (Stefan Marx) - Tankograd PublishingFahrzeug Profile Vol.5 'Die Panzertruppe der Bundeswehr' - (Peter Blume) - Unitec MedienvertriebDeutsche Militärfahrzeuge Bundeswehr und NVA - (Gau, Plate, Siegert) - ISBN:3-613-02152-8

© 02/2008 Thomas Hartwig / Sven Schröder

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