M51 Super Sherman

 

Das Original

Die israelische Armee (IDF = Israeli Defense Force) war einer der größten Nutzer von Sherman Panzern nach dem zweiten Weltkrieg. Die ersten in Dienst gestellten Typen waren M4A1 und A2, welche vorher in der britischen Armee dienten. Aufgerüstete Versionen wurden in den 60ern entwickelt. Der M50 besaß die französische 75mm CN75-50 Panzerkanone im geänderten Turm und weitere Verbesserungen. Die M50 Super Shermans wurden mehrere Jahre eingesetzt. Um jedoch gegen die neueren Typen aus sowjetischen Beständen bestehen zu können, brachte Israel den besten Sherman-Typ ins Feld, den M51 Super Sherman (I-Sherman).
Die Bewaffnung bestand aus einer 105mm CN105-F1 56 Kanone aus französischer Entwicklung. Für diesen Umbau nahm man die Gusswannen der M4A1, bestückte diese mit Cummins 460 PS Dieselmotoren und rüstete auf HVSS Fahrwerk um. Außerdem verbesserte man die Lenkung, das Getriebe, die Auspuffanlage sowie die Ketten. Am geänderten Serienturm wurden ein Weisslicht/Infrarot Scheinwerfer plus zwei Nebelkerzen je Seite montiert. Diese Modifikationen erhöhten das Gefechtsgewicht auf 39 Tonnen, trotzdem erreichte man eine Höchstgeschwindigkeit von 45 km/h und eine Reichweite von 270 km. Nach seiner Feuertaufe im Grenzkonflikt mit Syrien war der M51 auch im Sechs-Tage-Krieg 1967 und im Yom-Kippur-Krieg 1973 im Einsatz. In allen Gefechten erwies sich das Fahrzeug den gegnerischen T-55 und T-62 als ebenbürtig. Auch ist bekannt, das Chile eine größere Anzahl M51 von Israel erhielt.

Der Bausatz

Der Academybausatz 1373 beinhaltet sieben Spritzlinge plus Wanne in gelben Plastik, sowie einen Satz Vinylketten und eine wenig "Fliegengitter" für die Lüftungen. Die Abziehbilder sind recht spärlich vorhanden. Nur ein kleiner Bogen liegt bei.
Die Gußäste haben alle eine gute bis sehr gute Qualität. Erfreulich ist die Tatsache, daß dem Bausatz eine passende Crew und etliche Zurüstteile beiliegen.
Ich habe dem Bausatz allerdings noch ein cal .50 MG von Verlinden und israel. Benzinkanister von Royal Modell gegönnt. Diese Verfeinerungen sind aber nicht zwingend erforderlich, da der Bausatz auch aus der Box klasse ist.

Der Bau

Begonnen wird zunächst einmal mit einem Bad in Seifenlauge und anschließender Trocknung. Der eigentliche Zusammenbau startet mit dem Bau der Wanne und des Fahrwerks. Ich empfehle aber, die Laufrollen erst nach(!!) der Lackierung anzubringen. Leider habe diesen Umstand nicht berücksichtigt. Etwas, was mir später noch zu schaffen machen sollte.
Anschließend erfolgte das Oberteil der Wanne. Anzumerken ist hierbei, daß das Oberteil der Wanne sehr schön strukturiert ist. Das Gleiche gilt übrigens für den Turm. Bei der ersten Paßprobe mußte ich feststellen, daß die Kotflügel vorne und hinten zu dick sind. Also wurden sie dünner geschliffen. Zum Vergleich (siehe Bild links) vorher (rechts) und nachher (links).
Das gleiche gilt im Übrigen auch für die hinteren Kotflügel. Es ist ein wenig Arbeit, die sich aber lohnt. Ferner wurde im hinteren Bereich noch zwischen Wanne und Kotflügel eine kleine Leiste angebracht. Anschließend wurden die ganzen Details wie Werkzeuge an die Wanne angebracht. Dabei gab es keinerlei Probleme. Die Paßgenauigkeit ist sehr gut und die Teile sind nur so zusammengeflogen. Es war nur ein minimales Schleifen und Spachteln notwendig.
Als nächstes kamen der Turm und das Kanonenrohr an die Reihe. Auch hier gab es bis auf einen Punkt keine Probleme. Bei der Schutzhülle (D50+D51) zwischen Schild und Turm haben sich einigen Fehler eingeschlichen. Sie paßen schlicht nicht. Ich habe die beiden Teile zusammengeklebt, abgeschliffen und lediglich als Abstandshalter zwischen Schild und Turm eingesetzt. Als Ersatz kam ein in Weißleim getränktes Taschen zum Einsatz. Dies ist auch der Einzigste Schwachpunkt des Bausatzes. Ferner habe ich noch die Nebelwurfbecher mit kleinen Ketten verfeinert. Abschließend brachte ich noch jede Menge Kisten und und Taschen aus der Grabbelkiste an, da die Fahrzeuge der IDF immer recht beladen aussehen.

Bemalung/Alterung

Das ganze Fahrzeug wurde mit Hull Red (XF-9) von Tamyia grundiert. Nach dem Trocknen wurde eine Mischung aus Buff (XF-57), Flat Earth (XF-52) und Medium Grey (XF-20) auf den Super Sherman aufgetragen. Leider weiß ich das Verhältnis nicht mehr. Nach einer kurzen Trocknungszeit wurden auf die Kanten eine mit Flat Back (XF-1) abgedunkelte Mischung aufgetragen.
Nach 24h Trocknung wurden die ganzen Details in diversen Farben bemalt. Hier rächte sich auch der frühzeitige Zusammenbau des Fahrwerkes. Alle Laufrollen wurden mit Nato Black (XF-69) bemalt. Dies hat ganz schön Nerven gekostet. Nach dem Trocknen brachte ich die Aufkleber an. Das ganze Fahrzeug wurde dann mit einer Schicht Matt Klarlack von Vallejo versiegelt.
Nun folgten Washing mit verdünnter brauner und schwarzer Ölfarbe. Dann kam noch das Einstauben mit gelber und brauner Pastellkreide an die Reihe. Abschließend erfolgte ein leichtes Trockenbürsten mit einer Mischung aus Weiß und lichtem Ocker.
Die Rauchspuren im Bereich derMündungsbreme wurden mit Flat Black von Tamiya dargestellt. Um die Tankstutzen verschüttetes Benzin stellte ich ebenfalls durch verdünnte schwarze Ölfarbe dar. Diese wurden aufgetupft. Um Gebrauchspuren zu simulieren wurde der Sherman mit einem Graphitstift behandelt. Abschluß dieser Arbeit bildete wieder eine Schicht matter Klarlack von Vallejo.
Die Laufflächen der Ketteninnenseiten bekamen eine Schicht matter schwarzer Lack. Ferner erfolgte ein Washing mit verdünnter brauner Ölfarbe. Als Abschluß wurden die Ketten mit einem Graphitstift trockengemalt.
Die Figuren wurden zunächst mit Matt Schwarz von Tamiya grundiert. Als nächstes wurden die Gesichter mit weißer Ölfarbe trockengemalt. Das Ganze ließ ich gut durchtrocknen (1 Woche) Die Bemalung der Gesichter erfolgte in einem Schritt. Hierzu wurde ein erbsengroßer Klecks diverser Ölfarben (Weiß, Hautfarben, Lichter Ocker und Sienna gebrannt) auf einer Unterlage aufgebracht und je nach Bedarf gemischt. Die Bemalung der Uniformen erfolgte mit Oliv Drab (XF-62). Es erfolgte ein Washing mit schwarzer und ein Trockenmalen mit weißer Ölfarbe.

Fazit

Ein klasse Bausatz, zu einem gutem Preis, zumal noch Zubehör und eine Crew dabei sind. Der einzigste Knackpunkt ist die fehlerhafte Hülle zwischen Schild und Turm. Ansonsten ist dieser Bausatz klasse und sowohl für Anfänger als auch Profis geeignet.

Die Bewertung bezieht sich auf den Basisbausatz.

Preis / Leistung: ***** Paßgenauigkeit: *****
Detailierung: ***** Schwierigkeitsstufe: *****

© 12/2003 Sven Heimroth

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