Der Marder II Ausf. D gehört zu einer ganzen Palette des mittlerweile recht renommierten Leningrader Spritzgussherstellers Alan. Das Modell kommt mit 5 Spritzlingen, die in leicht unterschiedlichen Grautönen gehalten sind. Das Modell beinhaltet eine fotogeätzte Auspuffabdeckung und eine Einzelkette. Die Qualität
der Teile wirkt am Gießast recht gut, die recht dicken Angüsse
verraten aber, daß hier einige Arbeit auf den Bastler zu kommt.
Bei dem Plastik handelt es sich um eine ziemlich ölhaltige Sorte,
ähnlich dem von DML verwendeten Material.
Der Bau des Modells beginnt recht unproblematisch mit der Unterwanne des Panzer II Ausf. D. Die Detailierung ist hier grade im Bereich des Laufwerkes sehr spärlich gehalten. Eine Tücke erwartet uns beim Leitrad, da hier nicht der äußere Kranz des normalen Panzer II d verwendet wird, sondern ein neuer Kranz speziell für den Marder. Diesr passt aber nicht in die vorgegebenen Löcher. Also müssen diese Löcher verspachtelt und der Kranz mit Sekundenkleber befestigt werden. Ich wünschte Resin würde so lange zum aushärten brauchen, wie dieses Plastik... Nachdem die Finger also vom überschüssigen Sekundenkleber befreit und verpflastert waren ging es weiter - immernoch mit der Wanne. Unterwanne, Heckplatte und Oberwanne passen gut zusammen - allerdings haben die Aussparungen für die vorderen Abschlepphaken nicht wirklich viel mit den entsprechenden Teilen zu tun. Hier heisst es also schneiden und spachteln... Kommen wir
zum Aufbau. Die Kampfraumbasis passt sehr gut auf die Wanne und der Bau
versprach im Gegensatz zu Thomas' und Franks Erfahrungen mit den Alan
Panzer II D Bausätzen eine wahre Freude zu werden. Jetzt heisst
es Ärger runterschlucken und den Kampfraum ausstatten. Zunächst
einmal mit der Kanone. Die Kanone baut sich ohne Prbleme und ist ausreichend
detailiert. Das Rohr ist eine kleine Herausforderung für sich, da
hier zwei glatte vollgegossene Hälften verklebt werden. Nein, Passungen
oder Nasen oder sonstwelche Hilfen gibt es hier nicht. Mit ein bißchen
rollen und schleifen bekommt man aber dennoch ein schönes sauberes
Rohr - kein Problem also. Von
der gut zu bauenden (aber spartanischen) Kanone wieder frohen Mutes folgten
nun die Munitionskästen. Diese sind eine Freude für sich. Das
Dreierpäckchen links passte wunderbar, rechts hingegen überhaupt
nicht. Hier steht das Päckchen windschief und hängt an der Außenkante
in der Luft. Warum ? Ich weiß es nicht! Aber ist ja nicht so schlimm,
sieht man ja hinterher kaum noch. Den Abschluß des Baus bildeten einige Verzurrösen am Aufbau aus 0,3mm starkem Kupferdraht, sowie etwas Bordwerkzeug. Auf die Plastikkette
habe ich verzichtet, da ich hier die Friulkette vorzog. Puncto Details
ist die Alankette nicht schlecht, aber versäubern möchte ich
DIE nicht! Die Kette passt problemlos zum Alan Laufwerk, vom negativen
Sturz am Treibrad mal abgesehen, der aber auch bei Thomas' und Franks
Panzer II D vorhanden ist. Mit viel Sekundenkleber und Kraft kann man
diesen Effekt aber auf ein Minimum reduzieren.
Das Modell sollte einen schlichten Dunkelgrauen Anstrich erhalten. Grundiert wurde mit normaler Autogrundierung, darüber kam eine Mischung aus Tamiyas German Grey und Dark Grey. Zum Highlighten wurde dieser Farbe etwas weiß und noch etwas mehr Dark Grey (das übrigens heller als German grey ist) beigemischt. Eigentlich
sollte das Modell nur ein Detailwashing erhalten, hier trat aber ein Effekt
der Autogrundierung hervor - diese saugt Washing auf wie ein Schwamm!
Trägt man irgendwo einen kleinen Punkt Washinglösung auf, so
wird dieser gleich in einem großen Kreis eingesogen. Störende
Ränder gibt es hierbei nicht. Man kann diesen Effekt also auch gezielt
nutzen.
Der Baubericht kommt stellenweise vielleicht negativer rüber, als es gemeint ist. Wie bei Alan üblich, liegen hier Lust und Frust sehr nah beieinander, was andere aber nicht vom kauf des Modells abschrecken sollte. In meiner Vitrine wird das Modell sehr weit hinten stehen, aber ich werde es nocheinmal versuchen. Diesmal aber mit dem Alan Marder II D als Basis, Modelkasten Laufwerk und Tamiya Geschütz. Alan bietet nunmal den einzigen Spritzguss Marder II D, also führt um dieses Modell kein Weg drumherum.
© 8/2002
Carsten Gurk |