Panzerjäger Marder III Ausf. H (Italeri)

Der Bausatz

Beim vorliegenden Modell handelt es sich um einen der bereits etwas älteren Bausätze der Firma Italeri. Der Bausatz wurde letztes Jahr mit neuer Verpackung als Wiederauflage herausgebracht und liegt im Preis bei ca. 30,- DM.

Trotz seines Alters stimmen Qualität und Paßgenauigkeit, was ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis ergibt. Zwei größere Schwächen hat das Modell meiner Ansicht nach dennoch: Zum einen sind die Ketten zu wenig detailliert, und aus einem Material, welches ein realistisches Aussehen verhindert. Der zweite Schwachpunkt sind die beiden beiliegenden Figuren, die sowohl von den Körperpropotionen, als auch von ihrer Körperhaltung eher an die Darstellung lebensgroßer Puppen erinnern, als daß man sie als Besatzungsmitglieder verwenden könne. Es ist nachtürlich eine Frage des persönlichen Geschmackes, ob man diese von mir erwähnten Mängel selbst auch als Mängel ansieht. Ich selbst empfand dies jedenfalls und habe daher konsequenterweise die Ketten gegen Einzelgliederketten von Maquette ausgewechselt und Figuren von Tamiya benutzt.

Zurück zum Modell: Nach Öffnen der Schachtel stößt man auf drei große Grätlings mit den Teilen des Panzerjägers, sowie den beiden Ketten und einigen Ersatzkettengliedern. Der beiliegende Decal-Bogen ist als durchschnittlich zu bewerten und ermöglicht die Darstellung zweier verschiedener Fahrzeuge. (2. PzDiv & 23. PzDiv)

Der Bau

Im Bauabschnitt 1 wird die gesamte Unterwanne, einschl. Federung und Rädern zu- sammengebaut. Hier sind einige "Schweißarbeiten" mit dem heißen Schraubenzieher zu erledigen, da vorgesehen ist, sämtliche Teile der Federung und alle Räder beweglich zu halten. Hier gilt es etwas Geduld an den Tag zu legen. Gerade dann, wenn man sich entschließt, die beiliegende Vinyl-Ketten aufzuziehen, ist es aber von großen Vorteil, wenn man all diese Teile beweglich gebaut hat. Das Aufziehen der Ketten wird dadurch später wesentlich erleichtert. (Ich hatte das Modell auch schon einmal mit der Vinyl-Kette gebaut und weiß, wovon ich rede)

Die ebenfalls im Bauabschnitt 1 anzubringende Inneneinrichtung der Wanne besteht lediglich aus zwei Sitzen für Fahrer und Funker. Da nach Fertigstellung des Modells ein Blick in den Fahrerraum aber sowieso nicht mehr möglich ist, fällt dies nicht so sehr ins Gewicht. Laut Bauplan folgen schließlich in den Bauschritten 2 - 6 der Zusammenbau der Oberwanne, Anbau der Kettenabdeckung und Zusammenbau und Einbau der Kannone. Vor dem Aufsetzen der Kannone auf die Wanne, empfielt es sich, den Wanneninnenraum zu bemalen, da man hier nach erfolgter Montage der Kannone nur noch schwer ankommt.


In den Schritten 7 und 8 ist schließlich der Zusammenbau und das Aufsetzen des Kampfraumschutzes vorgesehen. Das beste Vorgehen ist hier, den Schutz aus den drei Teilen (99, 102, 105) zusammenzusetzen. Anschließend sollte man ihn sowohl innen als auch außen in der erforderlichen Farbe streichen. Vor der Montage auf die Wanne sollte man dann auch auf jeden Fall noch die Kannone bemalen, da man jetzt noch gut an alle Stellen kommt. Nach der Montage der Ketten und dem Zusammenbau der Figuren hat man es schließlich geschafft.

Bemalung

Meinem Marder III habe ich eine sandfarbene (Humbrol nr. 63) Grundfarbe verpaßt. Die dunkelgrünen und rotbraunen Tarnflecken wurden anschließend mit Pastellkreide aufgebracht. (Siehe hierzu Tipps & Tricks)

Nach dem Aufbringen der Decals folgte eine Lage matter Klarlack. Anschließend kam noch das obligatorische Washing und das Trockenmalen. Schließlich wurden einige Teile - wie z. B. der Auspuff - zwecks Alterung mit Pastellkreide behandelt.

Die Figuren

Da ich einen Panzerjäger während des Gefechtes darstellen wollte, setzte ich Figuren sowohl in den Kampfraum, als auch auf die Heckfläche.

Links und rechts der Kannone montierte ich die beiden Figuren der Bedienungsmannschaft der 7,5 cm Pak von Tamiya. Die liegende Figur auf der Heckfläche gehört zu der Bedienungsmannschaft des 8 cm Granatwerfers von Tamiya, und auch die kniende Figur stammt von Tamiya, ist aber aus Teilen ver- schiedener Figuren zusammengesetzt.

Fazit

Wenn man den Preis bedenkt, welcher mit ca. 30,- DM doch eher an der unteren Grenze für Modelle in diesem Maßstab liegt, muß man sagen, daß man hierfür einen doch sehr ordenlichen Bausatz erhält. Sollte man sich dann noch entschließen, einige Schwachpunkte selbst auszumerzen, läßt sich ein sehr schöner Panzerjäger bauen, der es getrost auch mit Modellen aufnehmen kann, die doppelt so teuer sind.

Für Anfänger ist das Modell jedoch nur bedingt empfehlenswert. Grund hierfür ist einzig und alleine die oben schon erwähnte Baustufe 1, bei der etwas Erfahrung (gerade auch im Umgang mit einem heißen Schraubenzieher) wünschenswert ist.

Preis / Leistung: ***** Paßgenauigkeit: *****
Detaillierung: ***** Schwierigkeitsstufe: *****

(C) 4/2001 Helmut Betz

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