Bereits 1939 wurde ein Munitionsträger für die 60cm Granaten des Mörser Karl beschlossen und auf Basis des Panzer IV Ausf.D entwickelt.
Hier hat Trumpeter eine absolute Neuentwicklung geschaffen, denn Panzer IV waren bisher nicht im Programm und diese Bausatz muss sich mit den bestehenden Panzer IV am Markt messen.
Der Bau beginnt mal wieder damit, dass man zunächst das Laufwerk zusammenbaut, bzw. die Wanne vervollständigt. Bei den Laufrollen muss ich schonmal vorweg schicken, dass diese für die Ausf.E eher unpassend sind, einer von einiges Merkmalspunkten, die mich auch dazu brachten, eine Ausf.D zu bauen. Gleiches gilt im übrigen auch für die Anschlagböcke A11/A12.
Die Laufrollnhaltrungen sind angenehm einfach anzubauen und bleiben bei etwas vorsichtiger Verwendung von Kleber auch beweglich. Einziges Manko hier: die Befestigungen an der Wanne haben erheblich zu kleine Nietenköpfe (siehe roter Pfeil im Bild links) - allerdings ist dies später am Modell kaum zu erkennen. Bei den Seitenvorgelegen muss man aufpassen, denn Trumpeter hat in der Anleitung die Anbringung von 10 Nietenköpfen an der Vorderseite angegeben, was aber nur für die Ausf.E richtig ist - die Ausf.D hat hier nur 6 Nietenköpfe. Die Nieten müssen übrigens vorscihtig mit einem Skalpell vom Spritzling, quasi gekratzt werden um dann gaaaanz vorsichtig (das Teppichmonster lauert schon) an die passende Stelle am Vorgelege angeklebt zu werden. Hierfür eignet sich ein Zahnstocher sehr gut. An der Bugwanne sollen die beiden Schleppösen angebracht werden und dafür Löcher in die Platte geschnitten werden - wo genau allerdings - darüber schweigt sich die Anleitung aus. Und überhaupt ist mir das ein Rätsel, warum diese Aufgabe dem Modellbauer zufällt. Ich habe die "Nasen" an den Ösen (A22) hinten abgetrennt und per Augenmaß auf die Bugplatte geklebt und mir das Loch schneiden erspart. Dann kann man auch die Heckwand bearbeiten und einkleben - hier sollte man darauf achten, dass Teil B16 parallel zum Boden ausgerichtet wird und dass die runde Klappe im unteren Bereich der Heckklappe leicht links entfernt werden muss - diese war bei diesen Fahrzeugen nicht vorhanden. Leider ist mir das auch erst zu spät aufgefallen. Der Auspuff am Heck wird dann zusammengebaut, und wer es ganz genau nimmt, müsste die beiden "Riemchen", die den Auspuff halten, abschleifen und an korrekter Position anbringen. Auch etwas, das mir erst im Nachhinein aufgefallen ist und letztlich ein Fehler, den man verknusen kann, denn der Auspuff liegt später relativ blickgeschützt. Nun kann man schon dazu übergehen sich mit dem Aufbau, bzw der Glacisplatte zu beschäftigen. wer ein Getriebe und/oder Lenkbremsen Zusatzset hat, kann die Wartungsöffnungen in der Glacisplatte offen lassen, was sicher ein Hinkucker ist - ansonsten klebt man die entsprechenden Luken einfach in die Öffnungen und kann die gesamte Glacisplatte in die Wanne einkleben. Das Panzerkastenoberteil wird zunächst mit der Fahrerfrontplatte und den Sichtluken vervollständigt. Ich habe die Klarsichtteile mit Klarlack eingeklebt (Im Nachhinein hätte ich mir das sparen können, doch dazu später mehr). Ich habe die Fahrerluke offengelassen mit der Idee dort eine Figur beim Herausklettern zu platzieren. Wer vorhat den Kran in aufgestellter Position und mit einer der Metallgranaten am Haken darzustellen, sollte das Kranunterteil, das in die Oberwanne kommt zur Hand nehmen und etwas modifizieren, denn es besteht später die Gefahr, dass der Kran einfach kippt, denn er wird nur einfach in ein simples Loch gesteckt. Ok, man kann den Kran später auch einfach festkleben, mir ging es aber darum, den Kran seitlich noch richten zu können und trotzdem sicher zu sein, das er nicht herausrutscht. Daher habe ich Teil H51 genommen, einen passenden Plastikstab durchgeführt und somit die Drehachse nach unten verlängert. Dieses habe ich dann in das Loch in der Oberwanne geführt, und ein Stück stabilen Metalldraht durchgebohrt, so dass der Kran nun nicht mehr herausrutschen kann. Nun kann man die Oberwanne komplett auf die Unterwanne kleben, aber dabei achtgeben, dass sie überall exakt und ohne Spalten oder Überstände abschließt. Damit geht es dann an die Kettenbleche - schön sind sie gemacht, weisen aber hier und da eine Tücke auf. Zunächst werden die vorderen und hinteren Klappen an die Kettenbleche gebracht, wobei man die Wahl zwischen Plastikteilen und beiliegenden PE Teilen hat. Die PE Teile sind zwar etwas schöner, erfordern aber auch mehr Arbeit und Geduld. Bei den hinteren Blechen ist es so, dass Trumpeter offenbar an den seitlichen Blechen den Ausschnitt für die hinteren Schlepphaken vergessen hat, wodurch die Bleche etwa schief werden. Die PE Bleche weisen diesen Ausschnitt allerdings auf. Vorne kann man dann sogar die Halterungen des Blechs noch mit PE Teilen und Metallbolzen verfeinert werden - ich habe es mal bei der Plastikversion belassen. Interessant wird es dann mit den Federn, die die Klappen halten. Während man hinten schöne Plastikteile anklebt, sollen vorne die beiligenden Metallfedern benutzt werden. Nicht nur, dass ich diese maßstäblich etwas zu groß finde, man muss die Metallbolzen auch noch selber um 2mm kürzen ... wieso kann das nicht schon korrekt vom Hersteller ausgeliefert werden? Wer hier kein passendes Werkzeug hat, dem werden die Bolzen krumm und wohl sicher auch zu lang. Dann können die Kettenbleche an die Wanne geklebt werden, wobei man darauf achten sollte, dass diese nicht schief herunterhängen oder irgendwo Spalten bilden. Dazu kann man dann auch sämtliches Werkzeug auf die Bleche an die entsprechenden Positionen kleben. Als nächstes stehen die beiden Lüfterauslässe an den Heckseiten an. Diese könenn wahlweise als Plastikteil, oder aus mehreren PE Teilen zusamengesteckt werden. Da mir das Plastikteil von der Materialstärke zu dick erschien, habe ich mich für die PE Variante entschieden. Diese sieht um einiges besser aus, wobei man hier unbedingt eine Biegehilfe benötigt, da das Metall doch recht störrisch ist. Ansonsten ist der Zusammenbau nicht schwer. Beim Einbau an die Oberwanne musste ich den Ausschnitt um den Bruchteil eines Millimeters erweitern, damit es auch richtig passt. Die Oberwanne wird nun weiter mit Teilen versehen, wie der Greiferlagerung, den Sitzflächen am Heck, Staukisten, Werkzeug, usw. Interessant ist das Teil PE-A7 mit B19 aus Bauchritt 15 - hier weist das PE Teil keine Löcher auf, wie in der Bauanleitung angegeben und vor allem schweigt sich die Bauanleitung über die genaue Position des Teils am Panzer aus. Als nächstes steht dann der Bau des Munitionskastens an. Dieser besteht aus der Bodenplatte mit Halterungen für 4 Granaten, den Seitenteilen und den Abdeckungen. Während der Zusammenbau recht problemlos vonstatten geht, sollte man unbedingt an den Innenseiten der Seitenteile die Auswerferlöcher verspachteln - es sei denn man baut den Kasten geschlossen. Ich habe mich für die offene Variante entschieden und hier muss man in der Anleitung schon genau hinsehen, um zu verstehen, welche Klappteile wo befestigt und wohin umgeklappt sind. Die Seiten und Klappteile werden dann noch mit Verriegelungen und Griffen versehen und der ganze Kasten bekommt die sechs Verbindungsteile zum Aufbau auf den Panzer. Hier lohnt es sich das ganze bereits auf den Panzer zu kleben, bevor der Kleber trocken ist, um noch Korrekturen vorzunehmen, da das ganze recht knapp im Platz bemessen ist. Nun ist es an der Zeit sich dem Kran zu widmen. Das Kranunterteil besteht doch aus überraschend vielen Teilen, die man zunächst stumpf nach Anleitung verbauen kann - ausser Teil H33, das um 90° nach links gedreht aufgeklebt werden muss. Die Umlenkrollenhalterung des Kranunterteils ist klappbar gestaltet mit Bolzen, was aber angesichts des statichen Baus mit dem Seil später sinnlos ist. ich habe diesen in aufrechter Position aufgeklebt, wobei ich die Positionsnase wegschneiden musste, denn sonst wäre die Halterung verkehrtherum angebaut. Der Kranausleger macht einen guten Eindruck und wird oben ebenfalls mit einem Satz Umlenkrollen versehen. Das Teil H46 am ersten Rollenpaar der Krans sollte man erst dann ankleben, wenn man sich der Position des Auslegers und des Seilverlaufs bewusst ist. Ganz wichtig ist der Anbau der PE Teil-Abdeckungen der Umlenkrollen PE-B3 und PE-C7. Doch vorsicht: PE-B3 muss an beiden Seiten noch weitere Einschnitte haben, da sonst die äusseren Rollen keinen Durchlass nach unten für das Seil haben, und das muss ja schließlich auch wieder zurücklaufen! Für den Anbau habe ich beide
Weiter geht es dann nach der Bemalung des Panzers mit dem spannenden Teil - nämlich dem Aufziehen der Drahtseile, bzw. des Bindfadens, den Trumpeter beigelegt hat. Ich kann nur empfehlen sich etws dünnere Kupferlitze als diesen Faden zu besorgen, denn zum einen fasert dieser Faden, was für die Darstellung eines Stahlseil recht unrealistisch ist, zum anderen ist er schlicht und ergreifend zu dick - passt kaum durch die Durchlässe und die Umlenkrollen! Ein weiteres "Problem" ist, dass aus der Bauanleitung kaum ersichtlich wird, wie denn überhaupt die Seilführung ist. Nach Recherchen hat sich folgendes ergeben. Das Seil für die Höhenrichtung des Arms beginnt auf der rechten Seillauftrommel, läuft oben über das rechte Rad, nach vorn zum rechten Rad. Dort oben rüber nach unten, zurück zur ersten Rollenreihe, dort die mittlere von oben nach unten und wieder nach vorn zur ganz linken Rolle von oben nach unten laufend und zurück zu Teil H46, wo das Seil verklebt wird. Allerdings läuft das Seil an den Seiten bei hohem Ausleger Arm direkt in Kollision mit den Streben des Arms - kann so nicht original sein ... ob der Arm hier zu breit gestaltet ist? Zum Glück fällt es nicht zu stark auf. Wer dem ganzen jetzt nicht so folgen kann ... hier gibt es ein gutes Diagramm dazu: http://geraet040.web.infoseek.co.jp/pzIV-crane2.jpg Das andere Seil für den Haken läuft von der linken Trommel über das linke Rad oben nach vorn zur mittleren Rolle, dort nach unten durch den Haken und zurück nach oben in das Befestigungsloch kurz hinter den Seilrollen. Der Greifer für die Granaten kann entweder aus PE Teilen oder aus Plastik gebaut werden - aus Arbeitsersparnisgründen habe ich mich für die Version aus Plastik entschieden, wobei hier die Greifer an sich noch durch zwei PE Teile verfeinert werden. Allerdings muss man an beiden Greifern (H19 & H20) den Spalt oben, in den H7 eingeführt wird, weiter nach unten durch die Verriegelung vertiefen, sodass H7 tiefer drin sitzen kann. Bevor die Ketten aufgezogen werden, würde ich empfehlen das Modell zu bemalen. Bei den Ketten habe ich mich für die Einzelgliedketten entschieden, die einfach zusammenzubauen sind. Der Kran kann dann nach dem Aufziehen der Ketten angebracht und verklebt werden. Ausserdem kann dann das PE Teil des seitlichen Trittrostes am Kettenblech rechts vorn angebracht werden. Nach der Bemalung werden dann die Granaten auch in Position gelegt, wobei ich es so dargestellt habe, dass bereits zwei Granaten entnommen sind. Damit ist der Bau beendet.
Die Bemalung ist für diesen frühen Munitionsträger in grau gehalten, wobei ich das ganze Fahrzeug erstmal mit Haftgrund aus der Dose grundiert habe. Dann wurde das ganze Fahrzeug mit Vallejo Model Air 71052 "German Grey" per Airbrush bemalt. Die Farbe wurde dann etwas mit weiß aufgehellt und ein paar Highlights an größeren Flächen gesetzt.
Tja was bleibt als Fazit - ein Bausatz den man relativ leicht direkt aus der Box bauen kann ... wer allerdings etwas Wert auf Korrektheit legt, kommt an der ein oder anderen Korrektur von Teilen nicht vorbei und in der Summe sind es nicht gerade wenig - wer zudem eine korrekte Ausf.E bauen will, muss einige Teile komplett ersetzen, wenn man deise irgendwo hat. Wer die PE Teile verbaut hat zwar noch mehr Arbeit aber doch hier und da besser detailierte Teile. So ist der Bausatz um einiges besser als der alte Resinbausatz von CMK, weist aber eben leider auch ein paar kleinere Macken auf - gerade die fehlenden Ausschnitte im PE Teil der oberen Seilführungsrollen sind ärgerlich.
Empfohlene Literatur: © 10/2007 Thomas Hartwig |