Die Entwicklung des Ommr Linz geschah 1937/38 aus strategischen Gründen, um der Wehrmacht offene (abbordbare) Transportwagen zur Verfügung zu stellen. Die Omm Wagen stellten eine eigene Art zwischen der geschweißten Austauschbauart und der entfeinerten Kriegsbauart (hierfür zu aufwendig) dar. Die Nachfolgebauart Ommru Villach entsprach bezüglich der Tragfähigkeit dem Ommr Linz, besaß aber ein Untergestell mit außen liegenden Längsträgern mit einem räumlichen Sprengwerk, das ab 1941 auch für den Ommr Linz verwendet wurde. Vorher besaß der Linz ein räumliches Sprengwerk in der Wagenmitte und innen liegende, fischbauchartige Längsträger (außenliegende kamen beim Versuchswagen Omm Linz 109 zum Einsatz). Während man beim Linz die 1,00m hohen Wände abnehmen konnte, waren die 1,50m hohen Bordwände beim Villach nicht abbordbar, sondern fest mit dem Untergestell verbunden. Übrigens wurden T-Profile als Kastensäulen bis 1941 verwendet, danach stellte man wegen der höheren Steifigkeit auf U-Profile um. Beide Bauarten hatten Hildebrandt-Knorr Güterzugbremsen und es gab bei beiden Bauarten Versionen mit Handbremsbühne (LüP 10800mm), bzw. ohne (LüP 10100mm). Ferner gab es noch einige Unterschiede bei den Handbremswagen, nämlich was die Länge der Handbremskurbel anging, sowie ob es sich um absenkbare oder (un-) geteilte, umlegbare Bühnengeländer handelte. Kurz noch zur Farbgebung: die Längsträger waren - wie auch der Wagenkasten - rotbraun, schwarz wurden sie erst bei der DB. Bei den ersten Villach Serien waren die Längsträger aber möglicherweise (bis etwa 1943) aus Rationalisierungsgründen schwarz, Werkaufnahmen belegen dies wohl. Die Untergestelle selbst waren allerdings immer schwarz. Dies habe ich dann so auch auf den Linz angewendet. Die mir zur Verfügung stehende Literatur behandelt Wagen und deren Anstriche im Vergleich zur Militärfahrzeugliteratur eher dürftig, Monografien zu bestimmten Güterwagentypen sucht man vergeblich. Ganz zu schweigen von solchen Monografien und bestimmten Epochen… Stefan Carstens und Wolfgang Diener haben mit ihren Büchern zweifellos Großartiges geleistet – aber leider ist es für mich nur ein grober Überblick mit letztendlich viel zu wenigen Details. Einerseits konnte ich hier sehr viele Grundlageninformationen finden, andererseits konnte ich die gewonnenen Erkenntnisse erstmal mangels detaillierterer Beschreibungen nicht wie gewünscht vertiefen und umsetzten.
In diesem Fall ein Value-Pack mit zwei Wagen. Grundsätzlich handelt es sich hier um Linz-Wagen der Produktion ab 1942 (genauere Daten konnte ich nicht finden) mit außenliegenden Längsträgern ohne Bremserbühne. Wohl aber mit Bühnengeländer. Aber ohne Bordwände. Ein „Villach“ käme aufgrund der fehlenden feststehenden Bordwände auch gar nicht infrage. Fehlerbehaftet ist der Bausatz leider auch – was völlig unnötig wäre, würde man nicht die Fehler anderer Hersteller wiederholen! Beispielsweise sind die Räder – und somit die Laufkreisdurchmesser – mit 25,5mm zu klein. Die Hülsenpuffer sind zu dünn und zu kurz, die Pufferteller mit dargestellten 450mm Originaldurchmesser zu groß, weil für Wagen mit „Länge über Puffer“ LüP über 14,0 Metern Länge. Zu den anderen Defiziten komme ich dann im Verlauf dieses Berichtes. Das heißt jetzt aber nicht, dass dieser Bausatz untauglich wäre. Es wurde einfach versäumt, es richtig zu anzupacken und ganze Arbeit zu leisten. Thunder Models ist da schon auf einem besseren Weg… Der graue Kunststoff ist relativ weich, lässt sich aber gut versäubern. Dabei ist aber auf diverse Formentrennlinien zu achten! Der Guss an sich ist sauber und klar ausgeprägt. Die Vorbildtreue der Detaillierung allerdings lässt stark zu wünschen übrig, was sich aber erst im Verlauf der Recherche beim Bau zeigt. Nimmt man es nicht zu genau, ist hier aber alles im grünen Bereich! Ärgerlich sind allerdings Komponenten, die schlichtweg nicht berücksichtigt wurden und daher fehlen.
Bei zwei Kits könnte man ja gleich zwei Versionen bauen: einmal die mit den innen liegenden Fischbauchträgern. Und dann noch die mit einer Handbremsbühne und Langträgern außen. Wichtig sind auf den Maßstab 1:35 hochkopierte Zeichnungen mit möglichst vielen Ansichten. Weiterhin ist zu beachten, dass der Mittelpunkt der Pufferteller 29,7mm bis 30,2mm über der Schienenoberkante (SO) liegen muss, die Unterkante des Sprengwerks 9,34mm (327mm im Original) über der SO. Sinnvollerweise habe ich mir die Zeichnungen 522 und 525 (m. Bremserbühne) der Übersichtszeichensammlung „Die Güterwagen der Regelbauart“ von 1945 auf den Maßstab 1:35 hochkopiert. So konnte ich diverse Details der Bauweise abgreifen und übernehmen. Schon in den Baustufen 1 bis 4 unterscheiden sich die beiden Varianten, weswegen es auch zwei separate Bauberichte gibt. Später sind auch noch weitere Unterschiede zu beachten. Auf diese gehe ich natürlich besonders ein. Allerdings behandele ich einige Punkte im Fischbauchträger-Bericht ausführlicher, weshalb man ihn beim Bau unbedingt mit zurate ziehen sollte! Die Bodenplatten sollten bis zur Fertigstellung des Untergestells mit Magneten auf einer Stahlplatte fixiert werden, damit sie sich möglichst wenig verziehen!!! Außenlangträger mit Bremserbühne mit Druckluft-Lastabbremsung Hikg2
Die Bremserbühne entstand aus dem Unterboden des Dragon Ommr (No. 6086) Kit, weil er dieselbe Struktur wie der Sabre Boden aufweist. Unterfüttern musste ich hier mit 0,75mm Sheet. Die Bühne ist 2,0 cm, also vier Bohlen tief. An der Stoßkante zwischen Bremserbühne und Ladefläche sollten auf der Bühnenseite die Aufnahmen für die Winkeleisen der Kastensäulen der (nicht vorhandenen) Kopfklappe (Ladebordwand) ausgeklinkt werden. Und zwar rechteckig, 3,0x2,0 Millimeter, für U-Profil Kastensäulen ab 1941!
Die Pufferstreben (B10 u. B11) änderte ich gemäß einer Draufsichtzeichnung und ergänzte noch ein Profil unter dem Übergang zur Bremserbühne. Bei den Außenlangträgern (A1) wurde der Bereich unter der Bremserbühne um ca. 1,95mm verlängert, hier aber kein T-Profil erstellt. Die Aufhängungen für die Zurrösen (B23) könnte man auch weiter nach oben verlegen – wenn man das denn will… Die Pufferbohlen (A12) verlangen erhöhte Aufmerksamkeit: die Kulisse des Kupplungshakens (Y13) ist schlichtweg falsch. Hier habe ich von hinten aufgebohrt, die Öffnung rechteckig aufgefeilt und einen Streifen Profil (0,25x1,0mm) eingeklebt. Auf die Ecken kam jeweils eine 0,8mm Schraube mit Bolzen. Hierbei richtet man sich am besten nach Fotovorlagen. In Baustufe 9 sollen diverse Löcher gebohrt werden – doch Obacht! “A“ ist die vordere Pufferbohle, hier würde nur das Loch für Y18 (Druckluftschlauch) gebohrt werden - oder eben auch nicht! Die Anschlüsse der Druckluftschläuche liegen nämlich unter den Pufferbohlen. Sie sind an einem Winkelblech mit der Hauptleitung verbunden, welche unter dem Untergestellrahmen verläuft. Die in der Anleitung rot gekennzeichneten Angüsse für Zurrösen und Knebelwelle (A4) werden entfernt. Die hintere Bohle “B“ wird gemäß der Anleitung gebohrt, Löcher für Y18 (bei mir nicht) und die Trittstufenhalterung A3. Geländer und Handbremse (nicht mit der Feststellbremse verwechseln!) in Bstf. 14 sind übrigens Quatsch, die gehören nur an die Bremserbühne – falls vorhanden!
In den Baustufen 5 und 6 wird das Laufwerk mit den Bremsklötzen aufgebaut. Die Achshalterstege an den Achshaltern B7 sind so in Ordnung, ich habe sie nicht durch die Ätzteile ersetzt. Tut man das aber, lassen sich die Radsätze später einfacher einbauen! Die Räder (Y5) sind im Durchmesser zu klein. Um die korrekten 940mm des Originals zu erreichen, klebte ich Radreifen aus Plastikstreifen 0,56x2,84mm von Evergreen (No. 8210) auf. Die planen (falsch!) Spurkränze beklebte ich mit 1,0mm Evergreen No. 240 Halbrundprofil. Spalten verfüllte ich mit Produkten von Gunze. Hier bohrte ich noch jeweils zwei Löcher in die Räder, welche die Spannung aus gegossenen Rädern nehmen. Die Gußstruktur auf den Radlagern erzielte ich mit Mr. Surfacer 1000, es fehlen hier leider die angegossenen Herstellerschriftzüge. Die Blattfedern ergänzte ich um eine weitere Lage, es müssen neun statt nur acht Blattfedern sein. Außerdem gravierte ich noch oben die fehlenden Führungssicken nach. Dann folgte der Einbau der Radsätze – und erfreulicherweise passte alles ohne zu kippeln! Danach waren die Bremsen dran: bei den Bremsklötzen (B6) fehlt leider eine Gravur, die die Beläge vom Bremsträger trennt. Habe ich aber nicht nachgearbeitet. Für die Hängeisen nutzte ich die Ätzteile B2 und B3, um die ganze Angelegenheit zum Einstellen beweglich zu halten. Wegen der späteren Bemalung sollten die Räder drehbar bleiben. Die Ätzteile habe ich mit dem etwa 170°C heißen Lötkolben auf B6 und B13 aufgeschmolzen, sowie die (verlöteten) Querriegel mit Rundmaterial verbunden, um etwas mehr Stabilität zu erzielen. Zu suchen haben diese Stege da nix – und sollten später wieder entfernt werden! Dann klebte ich die Bremsen ein und legte die Bremsbacken an die Räder. Diese Position sicherte ich mit verdünnter Ultra Glue von MIG, etwas Bewegung ist hier weiterhin möglich. Jetzt klebte ich die Bremsdreiecke B16 ein, die Nase steht in etwa einer Flucht mit der Achsunterseite. An den Bremsbacken habe ich noch die Ziehl‘schen Federn aus weichem, ca. 0,5mm Kupferdraht und weitere Details ergänzt. Weitere wichtige Anmerkungen zum Thema finden sich beim Baubericht der Fischbauchträgerversion. Und bis auf einige nicht besonders schöne Aggregate in Bstf. 7 und 8 war es dann auch schon die ganze Herrlichkeit, die Sabre zu bieten hat. Für mancherlei fehlende Komponenten nahm ich Teile von Thunder‘s Gr Kassel (35092) als Vorlage… Dieses Linz Modell hat eine HikG Bremse mit Steuerventil Hikg2 und Druckluft Lastabbremsung. Das bedeutet u.a. dass ein Eigengewicht Bremszylinder ergänzt werden muss. Aber mehr dazu später!
Grundsätzlich musste ich viel im Netz recherchieren, sehr hilfreich ist hierbei die Website www.bremsenbude.de, im ihrem Downloadbereich kann man u.a. viele Knorr - Betriebsanleitungen herunterladen!
Die (spätere) Oberseite der Zylinder- / Festpunkthebel verklebte ich nun (schräg) ausgerichtet in ihrer (unteren) Kulisse aus Plastikstreifen, die Zugstangen sollten möglichst waagerecht verlaufen. Alles weitgehend in Position geklebt, folgten jetzt einige Zugstangen aus Rundprofil (Evergreen No. 210). Die Enden stauchte mit einer Flachzange, um sie in die schmaleren Bremshebelzwischenräume einführen zu können. Bei den Zylinderhebeln übrigens müssten die Stangen eigentlich in ein gegabeltes Flachprofil zum Verstellen auslaufen – das habe ich mir aber erspart!
Nach und nach baute ich nun lt. Zeichnungen die Bremszugstangen auf, wickelte mir eine Rückziehfeder, erstellte Festpunktblöcke/ -hebel, u.a. für eine Endbremsstange (die andere mündet an der Handbremskulisse) und versah die Hauptbremszugstange mit einem Bremsgestängesteller aus Plastikrohr – mehr dazu später, weil dann noch was dazu kommt. Die Handbremskulisse baute ich nach Zeichnungen und Originalen im DGEG Museum BO-Dahlhausen scratch auf und bereitete den Notbremshahn auf der Hauptluftleitung vor. Auch dazu später abschließend unter „Bstf.10“ mehr. Zur Fertigstellung der Bremsmechanik brachte ich die Unterseiten der Zylinder- / und Festpunkthebel an, klebte die Plastikscheibchen der Drehpunkte auf, und vervollständigte die Kulissen mit Winkeln aus Evergreenstreifen No. 101 und 102. Fehlten noch die Handräder der Feststellbremse: auch hierbei konnte ich nur raten… Die Handräder selbst stammen aus der Grabbelkiste, die Achsen an ihnen laufen von den äußeren Halteprofilen asymmetrisch an der Handbremszugstange in einer Art Getriebekasten für Stirnzahnräder zusammen. Herleitung eben…
Nun habe ich die Ventileinheit in Position geklebt und nach der Durchtrocknung angefangen, die Leitungen mit 0,7mm Bleidraht nach und nach aufzubauen. Hier fehlt ein Absperrhahn an der Leitung zwischen Ventilträger und Absperrhahn. Weiter ging es mit der Lösevorrichtung aus 0,3—Messingdraht. In diversen Zeichnungen ist das Steuerventil übrigens um 90° gedreht – aber nicht beim Linz! Daher musste ich bei der Verbindung Stellhebel / Umstellhahn etwas tricksen: die 90° Kurve leistet hier ein angedeuteter Bowdenzug. Danach verbaute ich die Teile für den Lastwechsel (hier 2x PE-6), an A13 entfernte ich die Aufnahmen für den Stellhebel (PE-10). Die Stellhebel werden mit verdünntem Spachtel aufgedickt und separat rot lackiert, später mit den bemalten Aufnahmen verklebt, und diese Einheit dann auf die mit den Decals versehenen Umsteller geklebt. Zwischen die beiden Teile A13 kam nun eine Welle aus 0,64mm Rundmaterial, und auf diese vorher eine Plastikhülse für den Stellhebel und seine Verbindung aus 0,5mm Plastikrundprofil zum Umstellhahn des Lastwechsels am Hauptsteuerventil. Die Lastwechselumsteller (A13) sind zueinander versetzt, weil an einem zwei 90° Zahnräder als Getriebe verbaut sind. Und zwar, damit die Stellhebel beide in dieselbe Stellung drehen. Zu kompliziert? Da hilft nur Bilder gucken und improvisieren! Den zuvor schon erwähnten Bremsgestängesteller versah ich nun mit Gelenk, einem Bedienhebel und einer Kulisse. Außerdem verlängerte ich das Plastikrundrohr neben dem Gelenk noch um etwa 3,0mm. Das ganze Teil ist hier eher angedeutet, für einen korrekten Nachbau fehlten mir einfach die Nerven. Zuletzt erstellte ich noch Fanglaschen für die Bremsdreiecke (B16) aus ca. 1,0mm x 4,5mm Alustreifen in Stärke 0,15mm. Das alles ist sehr komplex, schlecht dokumentiert und in verschiedenen Versionen immer wieder anders konfiguriert. Auch die diversen Anbieter aus dem Eisenbahnmodellbereich scheinen keine klare Linie zu verfolgen – zudem gibt es wohl auch noch Unterschiede bei den verschiedenen Epochen! Zu alldem richtet man sich also am besten nach dem Hikbr1941 PDF auf bremsenbude.de und die zahlreichen Zeichnungen aus dem Netz, um einigermaßen schlüssig zu arbeiten! Oberdeck (A2): Ich hatte ja die Oberdecksteile A2 mit Magneten auf einer Stahlplatte fixiert und dann die Untergestellrahmenteile verklebt. Trotzdem machte das Oberdeck in der Mitte einen Buckel, was ich auf den weichen Kunststoff zurückführe – immerhin sind die Längsträger (A1) gerade geblieben. Egal. An den Stellen, an denen die Last (in diesem Fall Holzbohlen) positioniert werden soll, habe ich mit einem mir der Blechschere zugeschnittenen Streifen Edelstahlblech überschüssiges Material abgetragen und so entsprechende Vertiefungen ins Oberdeck graviert. So ein Metallstreifen hat einen scharfen Grat, der im weichen Kunststoff wie ein Abziehklinge wirkt. Als Führung diente mir ein Blechstreifen. Die Halter der Kastensäulen (B15 u. B23) habe ich ausgedünnt; sie sind für das Baujahr ab 1941 korrekt. Baustufe 10 und folgende:
Die Pufferbohle: für Details hierzu siehe meinen anderen Linz Baubericht. Die Seilösen habe ich auf der vorderen Pufferbohle entfernt. Außerdem kam bis Ende ‘41 die Sicherheitskupplung zum Einsatz, also noch ein weiterer Kupplungshaken mit einem Bügel als Notkupplung. Dieser Haken mit gegabelten Kupplungslaschen fehlt leider im L.Z. Conversion, ich musste ihn also scratch bauen. Als Vorlage diente mir wiederum der K5 Bausatz von Trumpeter, darin ist das Teil enthalten. Beim Karl Kit übrigens auch. Die Haken von L.Z. müssen auch etwas nachgearbeitet werden. Sie sind zu dick und zu wuchtig. Sie habe ich dann mit den gegabelten Laschen verklebt und mit Sekundenkleber den Übergang gestaltet. Die Knebelwelle gibt es nur an der hinteren Pufferbohle, die Halterungen sind stark überarbeitet. Die Druckluftanschlüsse von L. Z. Models sind an Winkelblechen befestigt, für die Schlauchkupplungen gibt es scratch gebaute Halterungen nach Fotovorlagen. Der Rangiertritt hinten könnte hier mit Riffel- oder Rautenblech belegt werden, ebenso die selbstgebauten Tritte seitlich der Bremserbühne.
Als Primer verwendete ich Primer & Filler von AK (No.768), vorher reinigte ich das Modell mit Isopropylalkohol. Das gesamte Modell lackierte ich mit einer Mischung aus Tamiya XF-1 und XF-69 im Verhältnis 4:1. Für die nun folgenden Aktionen lohnt ein Blick in die ausführlichere Bemalungsanleitung im Fischbauchträgerbericht!
Die Puffer bemalte ich übrigens separat, incl. Details und Alterung, um sie ggf. noch nachbearbeiten zu können. Das Washing der Puffer geschah mit einer Mischung aus Vallejo 149 und 306, tockengemalt habe ich mit Ölfarben.
Nebenher bemalte ich diverse Details, besonders die Räder und Bremsen brauchten eine Sonderbehandlung. Die Radkörper bepinselte ich mit verschiedenen Rotbrauntönen aus Pastellkreiden, angemischt mit White Spirit von AK. Nach guter Durchtrocknung verblendete ich mit einem Borstenpinsel. Die Bremsklötze (B6) weisen ja nun leider keine Gravur der Bremsbeläge auf: hier gestaltete ich mit Trockenmaltechniken und Washings mit Ölfarben, um einen gewissen Kontrast zu erzielen. Danach erfolgte ein erstes Washing mit verschiedenen Brauntönen. Ich arbeite hierbei gerne mit stark verdünnten Ölfarben. Allerdings gibt es auch heikle Bereiche, an denen Verdünnung eventuell Schaden anrichten könnte. Hier nahm ich also lieber verdünnte Vallejo Farben. Eine solche Stelle sind z.B. die gebogenen Aufnahmen des versenkbaren Geländers: beim Versuch, hier mit Plastikkleber zu kleben, rissen sie an der Biegestelle. Also hier lieber keine Verdünnung aufpinseln – sicher ist sicher! Jetzt konnten auch die Puffer verklebt werden. Merke: der runde Puffer sitzt rechts. Also wenn man draufsteht und in Fahrtrichtung schaut!
Die Außenlangträger wurden jetzt noch an den relevanten Positionen per Pinsel mit einer Lage X-21 von Tamiya für das Aufbringen der Decals vorbereitet. Nachdem das erledigt war, folgte die Restbemalung. Zuerst wurden die rot bemalten und gealterten Lastwechselhebel mit Ultra Glue von MIG verklebt. Danach habe ich partiell trocken gemalt, also beispielsweise die Details der Halterungen der Knebelwelle hervorgehoben. Auch die Federschaken und die Federnpakete habe ich nachbearbeitet, weil hier alles noch etwas „flach“ wirkte. Desweiteren chippte ich hier und da noch ein wenig mittels der Schwammtechnik, weitere Lackabplatzer und Kratzer erstellte ich mit AK Weathering Pencils. Häufig beanspruchte Stellen behandelte ich mit Gun Metal Pigmenten, bzw. einem weichen Bleistift. Beschriftung:
Ich habe für diese Linz-Version vereinfachte Anschriften gewählt. Sie wurden ab etwa 1942 eingesetzt. Der Kreis mit der 32 auf den Pufferhülsen bezeichnet Ringfederpuffer mit 32t Endkraft der Pufferfeder, die beiden Balken links und rechts weisen auf 110mm Hub hin. Ich habe auch die Decals Nr.16 von Sabre genutzt; das sind Zeichen für die Anhebestellen. Auf manchen s/w Fotos scheinen sie mir gelb zu sein – möglicherweise täusche ich mich da aber, sie haben nämlich weiß zu sein! Ein Herstellerschild an beiden Seiten der Bremserbühne musste auch sein. In diesem Fall Westwaggon. Leider war der Druck nicht 100%ig deckend, sodass ein weißer Rand an der Unterseite zu sehen war. Ich habe mich bemüht, ihn mittels Trockenmalen verschwinden zu lassen. Bei verzogenen Decals kann man z.B. mit der Schwammtechnik die unschönen Stellen etwas kaschieren. Nach der Beschriftung versiegelte ich nochmals ggf. an Trägerfilmrändern mit X-21 und mattierte mit AK 183 Ultra Matte Varnish, unverdünnt und per Airbruh. Pinsel geht aber auch! Um die Decals auf den Außenlangträgern etwas zu homogenisieren, brushte ich noch eine Lage verdünntes Tamiya XF-57 Buff auf. Restarbeiten:
Als Schlussakt ist nach das Holzdeck gemäß der Beladung zu gestalten: Ölflecken, Verschmutzungen, Kettenabdrücke usw. bringen noch mehr Leben auf die Fläche. Für die Kettenabdrücke machte ich mir Schablonen aus Maskingtape. Die Abdrücke tupfte ich nun mit dünnen Vallejo Farben fast trocken auf, sodass nur ein leichter, fast durchscheinender Farbauftrag appliziert wurde. In meinem Fall ist nun ein Mun.Pz. IV verladen, gesichert nur mit Kanthölzern unter den Ketten gemäß zeitgenössischer Fotovorlagen. Geklebt habe ich die Holzbohlen mit KPVAC Holzkleber aus der Schreinerei. Er enthält Aceton mit einem Kunststoffanteil. Das Zeug zieht nach etwa zehn Minuten an und hält nach 24h Trocknung bombenfest!
Auf den ersten Blick ist die Qualität der Detaillierung sehr gut – alles ist sauber und scharf ausgeprägt. Erst auf den zweiten Blick offenbaren sich die Mängel: falsch wiedergegeben, überdimensioniert oder schlicht nicht vorhanden. Warum nur werden solche Fehler gemacht, obwohl die (ein, also Trumpeter) Mitbewerber schon vor gut fünfzehn Jahren zeigten, wie es (zumindest teilweise) richtig gemacht wird? Immerhin gibt es ja noch Aftermarket Produkte. Hier sticht L.Z. Models aus Irland heraus: für‘s ganz kleine Geld gibt es den o.g. Zurüstsatz, nahezu korrekt - und mit Ätzteilplatine! Andere Mängel allerdings lassen sich nicht so ohne weiteres beheben: zu kleine Räder oder komplett falsche Puffer! Und die diversen Kleinserienhersteller geben hierfür bei ihren Conversions leider keine Maße an… Gebaut habe ich parallel zu dieser Version mit Bremserbühne die Ausführung mit dem Fischbauch. Gedauert hat das Ganze etwa vierzehn Monate, so etwa 350 bis 400 Stunden pro Modell dürften es mindestens gewesen sein.
Literatur:
Referenzen:
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