Panzer II Ausf.b


Das Modell

Die Firma Eagle CZ bietet einen Umbausatz für den Alan Panzer II Ausf.c zu einer Ausf.b an ... dies scheint zu einem Bundle-Preis von etwa 80,-DM im Gegensatz zum Cromwell Resinbausatz für über 130,-DM eine brauchbare Alternative zu sein.

Der erste Eindruck von dem Bausatz ist nicht schlecht. Schlecht wird es einem erst nach und nach, bei den einzelnen Arbeitsschritten.
Aber beginnen wir ganz vorn. Nach dem Öffnen der Packung erleben wir bei Alan das gewohnte Bild. Alles da und von der Passgenauigkeit recht zufriedenstellend. Der Bauplan auf den ersten groben Blick übersichtlich mit der üblichen eher belustigenden als guten deutschen Übersetzung der Fahrzeuggeschichte. Trotzdem schätze ich die Fülle der Angaben sehr. Auch reichlich Abziehbilder sind dabei.
Dann mal sehen was Eagle zu bieten hat. Viel ist da nicht. Einige Resinteile. Im wesentlichen Wannenteile und das völlig andere Fahrwerk des II b. Auf den ersten Blick fallen einem schon Grate und Unebenheiten auf, die man aber durch Erwärmen des Resins unter heißem Wasser schnell beseitigen kann. Die Gussqualität an sich ist mäßig, da die detaillierung doch recht grob ist, besonders im Bereich des Fahrwerks!
Weiter zum Bauplan der nur aus einem Zettel besteht. Es wird sich aber später herausstellen das mehr nicht nötig ist. Die Vorderseite zeigt eine Zeichnung des fertigen Modells und ein Foto des Panzers. Beides recht ansehnlich und hilfreich beim Zusammenbau. Die Rückseite bietet den Plan mit den ersten Bauschritten

Der Bau

Als erstes habe ich eine Überraschung erlebt als ich feststellte dass man die Wanne von Alan kürzen soll. Etwa 2cm fallen weg. Im Plan ist eine Stelle eingezeichnet, die ich persönlich nicht benutzt habe, da mir eine andere günstiger erschien. Am Ende der Wanne ist eine Schräge nach oben also eine Sollbruchkante. Hier habe ich den ersten Schnitt gemacht.
Dann habe ich anhand eines Rahmenteils festgestellt wieviel ich wegnehmen muß und habe es abgetrennt. Nun kann man problemlos alle Teile zusammenführen wie beschrieben. Erst beim letzten Punkt der Eagle Anleitung kommen Zweifel auf und man muß improvisieren um überhaupt weiterzukommen.
Man soll nun die Stützrollen anbringen, aber laut Zeichnung sollen diese eine Achse dran haben und in die Bohrungen gesteckt werden. Ist aber nicht so, denn die Räder haben auch Bohrungen und außerdem sind die Sockel viel zu kurz so das die Rollen zu weit innen wären. Ich habe dann von dem nicht gebrauchten Alan Wannenteil die Gegenstücke abgetrennt und in die Rollen geklebt. Dann das ganze Ansetzen und der Abstand stimmt und es hält. Dann das Wippenfahrwerk. Hier erlebt man ein Katastrophe Biblischen Ausmaßes. Ich wollte zuerst die Wippen fertigen. Ich mußte aber feststellen das die beiden Wippenteile keinerlei Nippel oder sonstiges haben die sie zusammenhalten wie bei anderen Herstellern. Das wäre noch nicht so schlimm aber die Bohrungen der Räder sind zu groß so das sie krumm rumhängen. Und sechs dieser Wippen sind herzustellen, was zu einer Geduldstortur oder einem Fluchkonzert führt.
Zu den Rädern gibt es auch noch was zu sagen. Außen sind die rund und die
Innenkante auch, aber dazwischen der Ring zwischen dem was in echt Gummi und Rad war ist total aus der Mitte. Ich habe das so behoben indem ich bei der Bemalung bis an den innenring gemalt habe. Hat man die Wippen endlich fertig, verfällt man schon wieder in cholerisch Anfälle. Ein Anbringen der Wippen an der Wanne ist praktisch unmöglich weil auch hier jeglicher Halt fehlt und Resin auf Resin ewig braucht um fest zu werden. Also den Gaul von der anderen Seite aufzäumen. Zuerst die drei Wippen einer Seite in Reihe hinlegen und die Aussenschiene dran, die eigentlich zum Schluß kommen sollte. Aber auch hier erlebt man eine Überraschung. Eine der Wippen (die hintere) soll nach Plan andersherum wie die anderen angebracht werden, nur stimmen dann die Markierungen der Positionen an der Wanne und Schiene nicht mehr bzw. die Wippe müßte außerhalb der Schiene sein, da der Drehpunkt der Wippe nicht mittig ist, und so die Räder der beiden letzten Wippen sich überschneiden, was total Schxxxx aussieht. Also die Wippe nicht original anbringen, sondern wie die anderen in der gleichen Richtung!. Nun haben wir beide Seiten fertig zum Anbringen an die Wanne. Das Problem kann nun leichter gelöst werden. Ich habe die Wanne etwas aufgebockt und das fertige Teil dann drangelehnt und Sekundenkleber draufgegeben. Bei geradem Untergrund erreicht man dann eine günstige Position so das alles grade wird.
Nun meint man das schlimmste ist vorbei, aber weit gefehlt. Ich bin jetzt an einer Stelle wo ich prinzipiell vom Plan abweiche. Das Fahrwerk ist fertig und die Kettenbleche sind noch nicht dran. Die günstigste Gelegenheit die Einzelgliedketten anzubringen. Vorher sollte aber das Fahrwerk Farbe dran haben weil die Bemalung sonst unmöglich wird. Ich bemale dann immer die Wanne in der Grundfarbe. Beim Pz II b kann es ja eigentlich nur das übliche Panzergrau sein. Außerdem male ich schon mal die Unterseite der Kettenbleche Grau an weil man da ja nachher kaum noch rankommt. Trocknen lassen und den Rädern ihren schwarzen Gummirand wie beschrieben verpassen.
So, fertig für die Ketten. Hier habe ich eine Technik entwickelt mit der man gute Ergebnisse erzielen kann. Ich klebe zuerst die unbemalten Glieder zusammen so das ich in etwa die Länge erreiche die ich brauche. Merke lieber ein paar zu viel als zu wenig. Eins wegreißen ist leichter als was dranstüpfeln. Wenn das ganze etwa fünf bis zehn Minuten getrocknet ist mache ich die Kettenfarbe dran. Mal am Rande: die Einzelgliedkette von Alan ist zufriedenstellend. Die Farbe etwa 30 bis 45 Minuten trocknen lassen so das man das ganze anfassen kann. Nun haben wir eine Kette die wie eine Gummikette biegsam ist, das ganz umlegen und in die gewünschte Position
bringen und festkleben. Normalerweise, aber nicht bei diesem Modell. Man muß
kreischend feststellen das das Spannrad zu breit ist und die Kette nicht drüber geht. Das kann man zum Glück aber mit einer Zange vorsichtig etwas quetschen so das es geht. Dann Kette drauf und anpassen. Am nächsten Tag ist sie fest und ist so wie man es haben will. Dann geht man weiter nach Plan vor und kürzt die Kettenbleche wie es sehr gut im Plan beschrieben wird und bringt sie an. Soweit der Eagle Plan.
Nun geht es weiter beim Alan Plan Punkt drei. Hierbei ist zu beachten das die Nummern bisweilen falsch angegeben sind. Also besser an die guten Bilder halten. Das eine oder andere Teil muß man auch selbst anbringen weil es gar nicht aufgeführt ist. Im Punkt vier darf man nur die Teile anbringen, die auf die verkürzte Form passen. Punkt fünf fällt weg. Der sechste ist der Turm den man exakt übernehmen kann. Punkt sieben ist schon erledigt und es bleiben acht und neun. Hierbei handelt es sich um die Ausrüstung mit Werkzeug und die Antennenanlage. Durch die Verkürzung ist ein Einhalten des Plans nicht möglich und auch nicht zweckmäßig. Hier hat mir aber das Foto der Vorderseite gute Dienste geleistet. Es zeigt die Position der Antennenanlage und das auf dieser Seite die Schaufel und der Wagenheber ist. Das restlich Werkzeug habe ich dann auf die andere Seite gepackt und habe auf die Kisten verzichtet da dieses Stück dem Abgetrennten entspricht.

Bemalung/Alterung

Das wäre das Bauen und man denkt was kann jetzt noch schiefgehen. Ich habe dann den Rest Panzergrau (Revell Seidenmatt) gemacht und die Werkzeuge usw entsprechend bemalt. Fehlen nur noch die Abziehbilder. Und hier erlebt man die letzte böse Überraschung. Die Folie ist derart dünn und die Dinger kleben wie die Seuche am Papier so das zumindest die großen Panzernummern zu Staub zerfallen. Balkenkreuze und Divisionsabzeichen gehen grade so. Wenn ihr Ersatz habt, verwendet von vorn herein den! Nun haben wir ein Modell das in etwa einem Panzer II b gleicht.

Fazit

Mein abschliessender Kommentar lautet: Wem das Ding fehlt und wer ein guter Modellbauer ist, der Herausforderungen mag, der wird hier auf seine Kosten kommen ansonsten: Finger weg!
Apropos Kosten. Mit 80.- Mark ist das Ding um mindestens 30.- Mark zu teuer!
Die Bewertung bezieht sich auf den Umbausatz von Eagle CZ, die untere auf den Basisbausatz von Alan.

Preis / Leistung: *****
*****
Paßgenauigkeit: *****
*****
Detaillierung: *****
*****
Schwierigkeitsstufe: *****
*****

Empfohlene Literatur:

© 8/2001 Jörg Weiß

zurück zur Übersicht