Pionierpanzer 1 (Bergepanzer 2 A1)


 

Das Original

Als Ersatz für den nur unzulänglich einsetzbaren Räumpanzer M48 wurde im Jahre 1967 der Prototyp eines Pionierpanzers vorgestellt. Es handelte sich um eine Entwicklung der Firma Porsche, Generalunternehmer wurde die Firma Maschinenbau Kiel (MAK).
Die Fertigung lief 1968 an, es wurden insgesamt 123 Fahrzeuge ausgeliefert. Das Gerät basierte in den wichtigsten Teilen auf dem Bergepanzer 2 der "Leopard 1-Familie" mit dem gleichen Fahrgestell und den gleichen Antriebsaggregaten. Ebenfalls baugleich waren die Bergewinde und der Kran des Fahrzeuges.

Abweichende Pioniertechnische Ausrüstung

  • Hydraulischer Räumschild mit anbaubaren Verbreiterungen bis 3,75 m (Im Gegensatz zum Räumpanzer konnte ein geübter Fahrer hier bereits sehr gute Planierungen durchführen.), Räumleistung max. 200 m³/h
  • Verstärkte Räumschildzylinder (nicht baugleich mit den Zylindern des Bergepanzers, dessen Schild nicht zum Räumen, sondern nur als Stütze bei Kranarbeit und als Sporn beim Einsatz der Winde vorgesehen war.)
  • Reißzähne unter dem Räumschild (nur bei Rückwärtsfahrt einsetzbar)
    • 4 Stück mit einer Arbeitstiefe von 50 mm oder
    • 2 Stück mit einer Arbeitstiefe von 400 mm
  • Verstärkte Hydraulikanlage
  • Zusätzlicher Ölkühler der Hydraulikanlage mit gepanzertem Luftaustritt
  • Leiter auf dem Kranarm
  • Hydraulischer Erdbohrer (70 cm Durchmesser) zum Anfertigen von z. B. Schützenlöchern bis 2 m Tiefe (hat sich nicht bewährt.)
  • Elektrisches Schweißgerät
  • Sprengmittel
  • Kettenabwurfschutz an den Antriebszahnkränzen (wurde erst später eingeführt)
  • Das Fahrzeug verfügte nicht über Reserve-Laufrollen, auch fehlte der Lagerbock für ein Reservetriebwerk

Allgemeine Eigenschaften
Besatzung: 4 (Kraftfahrer, Kommandant, 2 Panzerpioniere)
Länge: 7,68 m
Breite: 3,25 m
Höhe: 2,69 m (bei eingefahrenen Kranausleger)
Masse: 39,8 Tonnen (Standard)
Panzerung und Bewaffnung
Panzerung: Panzerstahl
Hauptbewaffnung: 2 × 7,62 × 51 mm MG3
Sekundärbewaffnung: Nebelmittelwurfanlage
Beweglichkeit
Antrieb; MTU MB 838 CaM-500, 10-Zylinder-Mehrstoff-Dieselmotor
610 kW (830 PS), 2,86 kNm Drehmoment
Federung: Torsionsstab
Höchstgeschwindigkeit: 62 km/h
Leistung/Gewicht: ca. 20,5 PS/Tonne
Reichweite: 850 km

Quelle: wikipedia

Der Bausatz und Umbausatz

Der Karton des Bergepanzers von Takom, den man hier als Basisbausatz benötigt, ist gefüllt mit 9 grauen Spritzlingen, der Ober- und Unterwanne, einem klaren Spritzling, 6 Weichgummispritzlingen, einer PE Platine, ein verdrilltes Kupferkabel, Seilmaterial und ein Decalbogen.

Einige der Spritzlinge, wie etwa für die Kette und für das Laufwerk sind bereits von vorigen Leopard 1 Bausätzen von Takom bekannt. Die restlichen sind komplett neu für den Bergepanzer gemacht.
Die Qualität gefällt - sauberer Guss, keine störenden Auswerfermarken, keine Fischhäute oder Verzug. Hier und da fällt die Formtrennnaht etwas ins Auge, aber die sollte in der Regel schnell zu entfernen sein.

Die Unterwanne ist einteilig und auf den ersten Blick eine normale Leopard 1 Wanne, aber der vordere Bereich zeigt die erforderlichen Änderungen für den Bergepanzer mit der Aussparung für die Seilwinde sowie jene für die Arme des Stützschildes.
Ansonsten sind die Details an der Wanne wie von Takom zu erwarten gut. die Schwingarme liegen einzeln bei und werden sehr passend in den jeweiligen Aufnahmen verklebt. Ein bewegliches Laufwerk ist nicht ohne weiteres baubar.
Die Kette ist eine bewegliche Einzelgliedkette. Die Kettenglieder an sich sind in einem Stück gegossen und machen einen guten Eindruck, wobei mir das Gummiinlay auf der Innenseite ein wenig zu markant angegrenzt ist. Zwischen zwei Glieder wird noch der Mittenverbinder mit Führungszahn geklipst und auf beiden Seiten dann je ein Endverbinder aus Weichgummi aufgesteckt. Die Bolzen haben eine kleine Verdickung wodurch die Endverbinder arretiert werden.
Insgesamt zwar eine Menge Arbeit, denn jeder Kettenglied sitzt an 4 Angüssen, dazu die Mittelverbinder an zwei Angüssen und die Endverbinder an einem Anguss - diese alle müssen abgetrennt und versäubert werden. Das nimmt Zeit in Anspruch, aber am ende besser und einfacher als Kettenglieder, die sich noch aus Ober- und Unterseite zusammensetzen.
Die Gummiendverbinder sind für den Werkstoff recht schön detailliert aber teilweise ein bisschen mit Fusselkram-Ausfluss. Der ist etwas schwer zu versäubern, da das bei so weichem Gummi immer etwas schwierig ist.

Die Heckwand ist bereits mit in die Unterwanne integriert und erleichtert den Zusammenbau weiter.
Interessant ist die Darstellung der hinteren Schmutzfänger, denn diese sind einteilig im hochgeklappten Zustand - schön wäre hier die Option zwischen dieser und der normalen heruntergeklappten Version - aber es sieht schon nicht schlecht aus so.

Aus der Bauanleitung wird es nicht klar ersichtlich, aber das Stützschild vorn scheint beweglich baubar zu sein. Das Stützschild selber ist wirklich super gemacht - in der Hauptsache in einem Teil, das mit feinen Details und schöner Wölbung aufwartet und vor allem komplett ohne Auswerferstellen. Zwei weitere Teile werden noch angebaut zur Darstellung der Verstärkungen.

Die Oberwanne ist ebenfalls einteilig gespritzt. Sehr schöne Details und sauberer Guss. Keine Auswerferstellen, kein Verzug.
Die Oberflächendetails wie die Antirutsch-Pads sind sehr gut und fein dargestellt, das gefällt richtig gut.
Alle Luken sind offen und können mit den entsprechenden Deckeln bzw. Türen verschlossen werden. Da keine Inneneinrichtung vorhanden ist, machen offene Luken nur dann Sinn, wenn man eine Figur hineinstellt oder selber eine Inneneinrichtung beisteuert.
Das Motorlüftergitter auf dem Motordeck ist bereits in Plastik gespritzt mit beachtlich feiner Struktur über die das Oberflächengitter aus PE Platine geklebt wird und damit den perfekten optischen Eindruck erwecken dürfte.
Natürlich sind sämtliche Werkzeuge, die zusätzlichen Schäkel, Eisgreifer wie am Original auch hier vorhanden und werden auf die Wannenseiten geklebt. Die Halterungen sind bereits entsprechend mit angegossen.
Bei den Nebelwurfbechern fällt die Formtrennnaht etwas unangenehm auf, die man versäubern müsste - auch die feinen Kettchen, die die Deckel halten, sind nicht enthalten - zum Glück gibt es diese separat zum kleinen Kurs von Leopard Workshop (LW044)
Die vielen Winkelspiegel für Kommandant und Fahrer sind als Klarsichtteile enthalten und machen einen guten Eindruck.

Für das Motordeck liegen natürlich die Halterungen und entsprechende Ersatzlaufrollen ohne Naben bei und neben dem ebenfalls beiliegenden Motorhebegeschirr hat Takom erfreulicherweise auch das Tragegestell für ein Ersatztriebwerk beigelegt, das man wahlweise auf dem Motordeck anbauen kann - ein einzelnes Triebwerk selber ist nicht enthalten - hier muss man entweder auf eines aus Resin (Perfect Scale) zurückgreifen oder entnimmt es den Leopard Mexas Bausätzen von Hobby Boss, die das Triebwerk beinhalten, aber keine Möglichkeit bieten einen offenen Motorraum darzustellen. ;-)

Doch zurück zu unserem Bergepanzer ... der Kranarm setzt sich aus mehreren Teilen zusammen, die einen guten Eindruck machen. Das obere Deckblech zeigt auch die korrekte Darstellung der Antirutsch-Pads ... eventuelle eine Spur zu erhaben, aber insgesamt optisch sehr ansprechend. An der Kranbasis werden zwei Hydraulikzylinder aus je zwei Halbteilen zusammengesetzt, die den Hydraulikstempel beinhalten. Das ganze wird ohne Verkleben in den Kranarm eingesetzt und lässt diesen somit frei in der Höhe beweglich sein. Wie fest/eng das Ganze sitzt um den Arm dann auch in erhobenem Zustand zu halten, muss sich dann noch zeigen.
Das beiliegende Textilseilmaterial wird dann als Kranseil verwendet und innen um die Rollen des Kranarms und des Kranhakens durch die Rollen geführt. Ein Metallseil wäre sicher schöner gewesen von der Optik, birgt aber auch immer die Gefahr, dass es zu störrisch ist und damit dem Seillauf ein komisch aussehen verleiht. Das beiliegende Seil erscheint mir allerdings ein wenig kurz um den Haken dann auch bei erhobenem Arm deutlich ausgefahren darzustellen. Vielleicht täuscht das aber auch.

Der Kran ist auch drehbar baubar, wennauch dies in der Bauanleitung etwas unklar dargestellt ist und sich tatsächlich auch als recht tricky erweist, denn der Kleberand zum Anbau der Basis auf die Oberwanne ist ziemlich dünn und ein falsch laufender Tropfen Kleber verklebt direkt die drehbaren Teile.

Die Takom typische DIN A4 Bauanleitung im Querformat führt in 29 verständlichen Baustufen zum Ziel. Die Zeichnungen sind groß und sauber und insgesamt gut verständlich. Was nicht genau gezeigt wird, ist der exakte Verlauf des Kranseils um die Rollen am Arm und Haken und wo es dann im Arm befestigt werden muss. Hier helfen dann nur Originalfotos.

Im Anschluss an die Baustufen finden wir sechs gedruckte Farbprofile zur Bemalung und Markierung des Bergepanzers.

Die Farbprofile machen Angaben lediglich für die Ammo of Mig Farben und stellen folgende 6 Möglichkeiten dar:

  • 3./PzGren.401, Hagenow 2004 in Standard Dreifarb Flecktarn
  • FlaLBtl.6, Lütjenburg 2007 in Standard Dreifarb Flecktarn
  • PzGrenBtl.21, Wesendorf 1980 in gelboliv
  • PzGrenbtl.51, Wasserübungsplatz Hann.Münden, 1984 in Versuchstarnanstrich
  • RakArtBtl.55, Homberg/Efze, 2004 in gelboliv mit Laufrollen in bronzegrün
  • Chilenische Armee


Der Umbausatz von Perfect Scale beinhaltet fast 70 Resinteile, plus eine PE Platine, 5 3D Druckteile und ein Decalbogen.
Die Teile machen alle einen hervorragenden Eindruck - Resinguss sauber und weitgehend fehlerfrei. Kleine Defekte im Guss sind selber schnell behoben.
Die 3D Druckteile machen ebenfalls einen hervorragenden Eindruck - sauber und detailliert. Die markante Leiter, die auf dem Kranarm angebracht werden muss liegt hier als dreiteiliges 3D Druckteil bei ... zum einen schön und sauber gemacht, zum anderen aber echt eine Herausforderung beim Heraustrennen, durch gefühlte hundert "Angüssen", die versäubert werden müssen. Der Kunststoff ist interessanterweise recht weich und flexibel, was einerseits wirklich gut ist, sonst gäbe es bei diesen filigranen Bauteilen nur Bruch, andererseits macht diese Weichheit das saubere Versäubern all der Angussteile recht schwierig. Hier lohnt es sich sowas wie einen Ultraschallschneider zu haben - damit gestaltet sich allein das Abtrennen etwas einfacher.

Die Resinteile machen wie gesagt einen guten Eindruck und die Teile umfassen wirklich alles, was der Pionierpanzer 1 benötigt - ein komplett neues Räumschilde, die Erweiterungen dazu, die Reißzähne, neue Staukisten, der markante Erdbohrer nebst Halterung und weitere Kleinteile. Die Angüsse sind bei den Kleinteilen angenehm, bei den größeren Teilen doch schon recht groß und herausfordernd. Auf keinen Fall darf man diese versuchen zu brechen - nur sägen oder mit Ultraschallschneider - ansonsten bricht man unweigerlich Teile vom benötigten Bauteil mit ab. Die Versäuberung der Angüsse ist auf jeden Fall nichts für Anfänger.

Die PE Teile sind sauber geätzt und fein und stellen die entsprechend kleinen und dünnen Bauteile dar, die in Resin nicht darstellbar wäre - hauptsächlich Halterungen.

Erfreulich dass hier nochmal ein weiterer Decalbogen beiliegt, der neben Abzeichen und Schildern die dem originalen Bergepanzer 2 beiliegen eben auch taktische zeichen, MLC Schilder und Nummernschilder speziell für den Pionierpanzer beiliegen. Sehr vorbildlich.

Die Anleitung besteht aus zwei doppelseitig farbig gedruckten DIN A4 Seiten mit Hinweisen, Teileübersicht und haufenweise kleinen Farbfotos der angebauten Resinteile am Modell mit eingetragenen Teilenummern - teilweise leider recht klein sodass exakte Positionierungen schwierig sind. Was mir persönlich an dieser Darstellung unverständlich erscheint, ist, dass keine Struktur in der Vorgehensweise der einzelnen Teile ist - sprich man muss für jedes Teil das angebaut werden soll, das entsprechende Bild finden und dann noch kreuzreferenzieren mit der Basisbauanleitung ob da zuvor andere Teile angebaut oder weggelassen werden müssen - da geht eine Menge Zeit bei drauf und immer das unterschwellige Gefühl etwas vergessen zu haben.
Ich hätte mir gewünscht dass die Bauanleitung sich strukturiert an der Basisanleitung orientiert und in der Reihenfolge des Basisbausatzes bleibt und sich auch darauf bezieht und textlich benennt, z.B. Baustufe 7: lasse Teile x, y, z weg, nutze Teile a, b, c und dazu das entsprechende Foto des Umbausatzes. Damit könnte der Modellbauer zeit sparen, nichts vergessen und man könnte den Bausatz auch weniger ambitionierten Modellbauern empfehlen.


Der Bau

Der Bau dieses Bausatzes beginnt dieses Mal für mich mit dem Vorbereiten der Laufrollen. Mein Plan für diesen Pionierpanzer ist die Darstellung eines frühen Pionierpanzers mit früher D139 Kette, der ordentlich in Benutzung ist und abgenutzte und beschädigte Laufrollen und Gummipolster aufweist.
Für die beschädigten Laufrollen habe ich das Set LW039 von Leopard Club genutzt, das sehr schön unterschiedlich beschädigte Gummierungen aufweist. Diese Laufrollen sind in Resin gegossen und kommen ohne Anguss daher. Letzte Minireste des Angusses an der Lauffläche sind flugs mit eine Schleifpad entfernt. Die Laufrollen setzen sich auch aus zwei Teilen zusammen, die ordentlich mit Sekundenkleber verklebt werden.
Die Schwingarme vom Bausatz werden abgetrennt und versäubert und können probeweise in die Resinlaufrollen gesteckt werden - ich musste bei mir die Laufrollen eine Winzigkeit weiter auf- und tiefer bohren, damit die Schwingarme wie benötigt eingesteckt werden können.

Dann kann man das Laufwerk soweit an der Unterwanne vervollständigen, indem man die anderen Teile wie Endanschläge und hydraulische Dämpfer sowie die Stützrollen anbaut.
Der Basisbausatz verfügt über zwei Sätze Treibräder - ich habe die frühe Version gewählt, die noch nicht den Mittelring zum führen der Kettenzähne besitzt. Die Treibräder stecke ich erstmal nur auf, was später das Hantieren mit der Kette vereinfacht.
Die Schwingarme werden eingeklebt, was ich in diesem Fall mit den bereits aufgesetzten Laufrollen gemacht habe (hier muss man auf die Baurichtung achten, denn die Laufrolle verdeckt in eine Richtung immer das Loch des nächsten Schwingarms). Dadurch kann man die Laufrollen direkt am Laufwerk ausrichten, wennauch die Schwingarme ziemlich gut und fest passig in die Wannenaufnahmen sitzen.

Als nächstes geht es dann an eine extrem lästige und herausfordernde Arbeit sie ich mir selber eingebrockt habe, da ich ja unbedingt eine ganz frühe Version des Pionierpanzers bauen will, denn diese hatten noch nicht die aufgebrachten Antirutschbeschichtungen auf der Wanne - der Basisbausatz aber leider schon direkt mit aufgespritzt. Und das zum einen an nicht wenigen Stellen, sondern zu allem Überfluss auch an einigen sehr unzugänglichen Stellen mit kleinen Details direkt nebenan - man kann sich also vorstellen, dass das Abtrennen und sauber und glatt verschleifen dieser Flächen zeitaufwändig und nervenaufreibend ist. Ich habe an einfachen stellen, die nah und gut erreichbar am Rand liegen, diese mit einem scharfen Bastelmesser von Mozart, das ich möglichst im 90° Winkel zu den Rutschflächen geführt und diese abgetragen habe. Die Gefahr liegt hier darin abzurutschen und dabei sich oder angrenzende Bauteile zu "beschädigen" und auch mit der Messerspitze einen Schnitt ins Plastik zu ritzen. An unzugänglichere Stellen empfiehlt sich ein Modellbaumeissel wobei auch hier die gleichen Gefahren lauern.
Die abgeschabten Flächen habe ich dann mit Schleifpapier von #600 bis hin zu #3200 vorsichtig angeglichen ... hier und da mussten zu tief geführte Abtragungen mit Spachtel wieder aufgefüttert werden.
An den verwinkelten Stellen habe ich mit aus einem Zahnbürsten Aufsatz meiner
Ultraschallzahnbürte einen Schleifaufsatz gebastelt, der mit kleiner Fläche ziemlich zielgenau eingesetzt werden kann - vielversprechend, aber das benötigt noch weitere Tests zumal sich das Schleifpapier sehr schnell zusetzt.
Bei der Gelegenheit habe ich auch gleich alle Passlöcher im Basisbausatz zugespachtelt, die für den Pionierpanzer nicht benötigt werden, bzw. sich durch die Darstellung der frühen Version ändern. Für ersteres gibt es Hinweise in der Anleitung des Umbausatzes bei letzterem hilft nur Eigenrecherche - in der Hauptsache muss hier ein wenig an der Werkzeugplatzierung und vor allem die Halterungen der Abschleppseile, denn die frühe Version hat noch die kurzen Seile, deren Halterungen ganz woanders saßen, doch zu alldem später mehr.

Als nächstes geht es daran die Unterwanne mit dem neuen Stütz- bzw. Räumschild der Pionierpanzers zu versorgen - hier geht es das erste Mal daran Umbausatz und Basisbausatz zueinanderzubringen - an dieser Stelle sei schonmal vermerkt, dass die Bauanleitung des Umbausatzes sich leider etwas konfus aufbaut und nicht an den Bauschritten des Basisbausatzes orientiert.
In diesem ersten Schritt wird als erstes das Schild vom Anguss getrennt, das schon eine Arbeit für sich ist, da der Anguss über die g
esamt Länge geht und man sehr vorsichtig abtrennen muss um nichts vom Bauteil anzubrechen oder zu beschädigen.
Recht eigenwillig gestaltet sich der Einbau der beiden Arme, die das Schild in der Wanne halten und beim Basisbausatz so gestaltet ist, dass sie in der Höhe beweglich bleiben.
Die neuen Bauteile für das Pionierschild sehen ganz anders aus und es fehlen aus mir unerfindlichen Gründen die Rundbolzen mit denen man die beiden Arme in die Aufnahmen in der Unterwanne einsetzen und höhenbeweglich halten kann. Auf dem Bild rechts seht ihr links das originalteil aus dem Basisbausatz, rechts das neue Resinteil aus dem Umbausatz und erkennt was da im am Ende fehlt. Schade. Auch schweigt sich die Umbauanleitung darüber aus, was angedacht ist, wie diese dann in den Bausatz einzubringen und zu befestigen ist - es scheint dass es eingesteckt und verklebt werden soll.
Aber das erscheint mir weder zweckdienlich noch modellbaufreundlich zu sein und so habe ich so gut es geht von den Originalteile versucht die Postion des Stabs auf die Resinbauteile zu übertragen, habe ein entsprechendes Loch gebohrt und entsprechendes Plastikrundprofil vom exakt gleichen Durchmesser eingeklebt und abgelängt. Das ganze schön und reichlich verklebt und ausreichend trocknen lassen.
Dann werden die beiden Aufnahmegehäuse aus G2, G9 und G10 zusammengebaut und die neuen Haltearme eingesteckt. Bei den Gehäusen sollte man wirklich akkurat darauf achten, dass die drei Teile perfekt ineinandergreifen und völlig spaltlos zusammengeklebt werden. Auch dies sollte man trocknen lassen bis der Kleber wirklich völlig durchgetrocknet ist.
Ist das der Fall, kann man diese beiden Gehäuse in die entsprechenden Aussparungen vorn in der Unteranne einkleben - und auch hier sollte man unbedingt akribisch die Gehäuseteile fest in die Unterwanne einpressen, sodass dies Teile 100% bündig und exakt ohne den kleinsten Spalt in der Unterwanne sitzen, denn ansonsten kann die Oberwanne später vorn nicht richtig aufsitzen. Und wieder gilt es diese beiden Teile dann in Ruhe festkleben zu lassen, bis der Kleber wirklich fest und trocken ist. Erst dann sollte man das Räumschild entsprechend mit Sekundenkleber an die beiden Arme ankleben. Das Ganze am besten auf ebenem Grund, sodass man noch eben schnell kontrollieren kann ob das Schild auch wirklich gerade und nicht verkantet aufsitzt.
Die Seilwinde habe ich hier weggelassen, da die Windentür hier geschlossen dargestellt werden soll.

Ist das erledigt, kann man in der Oberwanne schnell die ganzen klaren Plastikteile für die Optiken einsetzen und mit einem Tropfen Kleber sichern und vorn das Bug MG einbauen - dann kann man die Oberwanne schon auf die Unterwanne aufkleben. Das gestaltet sich angenehm einfach, denn die Passgenauigkeit ist wirklich ganz ausgezeichnet und lässt sich ohne klemmen und pressen ganz einfach und spaltenfrei zusammenkleben.


An der Heckwand der Unterwanne geht es dann weiter - hier gibt es einige Teile aus Basis- und Umbausatz anzubauen. Dies ist auch einer der Schritte, die ich gern besser in der Umbauanleitung dokumentiert hätte, denn hier muss man selber genau schauen und vergleichen welche teile aus dem Basisbausatz aufgebracht werden dürfen und wenn ja, wo genau, denn einige Punkte haben sich verändert - gerade die Positionierung der Ersatz-Endverbinder kann man eher nur erraten, bzw. auch die anderen neuen Bauteile des Umbausatzes wie die Aussenbordsprechstelle, Staukiste und Schäkelhalterungen kann man nur nach Augenmaß ankleben, denn es fehlen direkte Draufsichten in der Umbauanleitung, die ohne perspektivische Verzerrungen die Positionen zu anderen Bauteilen klarmachen würde.
Die große Staukiste, Rückleuchten und Leitkreuz aus dem Basisbausatz werden ganz normal angeklebt. Die beiden Schmutzfänger habe ich weggelassen und habe stattdessen zwei kleine runde Nupsis, die ich mit aus Plastikrundmaterial abgeschnitten habe, aufgeklebt um die Halterung ohne die Schmutzfänger darzustellen.

Auf dem Motordeck sind nun alle Passlöcher, die nicht benötigt werden verspachtelt und verschliffen und es wird schonmal das PE Gitter für das Motorlüftergitter aufgeklebt. Dieses passt auf den Bruchteil eines Millimeters genau in eine hauchdünne Kante des Motordecks. Man sollte aufpassen, dass man hier mit dem Sekundenkleber sparsam umgeht damit her nicht herausquillt und beim Einsetzen natürlich so schnell sein, dass es exakt in der Umrandung liegt, bevor der Kleber fest ist.

Danach gehe ich Seite für Seite des Modells nach Anleitung durch und baue die Werkzeuge und Anbauteile entsprechend an. Hier gibt es dank guter und passender Passtifte und Aussparungen in der Oberwanne keinerlei Probleme. Natürlich muss man immer wieder die einzelnen Baufotos des Umbausatzes durchgehen um nicht zu verpassen, wo es neue bzw. geänderte Bauteile aus dem Umbausatz zu verbauen gibt, wie etwa an der rechten Seite der wulstiger Ölkühler, der dort statt einer normalen Zugangsluke eingebaut wird.
Der Rest des Bordwerkzeugs kann an rechten Seitenwand so angebaut werden, WENN man nicht so wie ich die frühe Version bauen will ... Dann nämlich muss man den Drahtschneider (Teil E32) chirurgisch von der mit angespritzten Grundplatte für die Halterung der Spitzhacke trennen. Der Drahtschneider wird dann an der vorgesehenen Stelle nur etwas tiefer angeklebt. Die soeben abgetrennte Grundplatte benötigt man dann gleich auf der anderen Seite!

Hier gibt es einiges zu tun. Zunächst kann man die beiden Seitenluken einkleben - in meinem Fall natürlich geschlossen, da ich nun keine Muße hatte eine Inneneinrichtung in das Modell zu bauen - also bleiben die hier schön zu und bekommen ihre Scharniere, Schutzwülste und Handgriffe.
Auch hier kann das meiste Werkzeug so wie im Hauptbauplan angegeben verbaut werden - für die frühe Version gibt es aber Änderungen: Zum einen darf man die beiden Halteplatten für die Abschleppseile nicht an den vorgesehenen Stellen anbringen, denn die frühen Seile waren noch deutlich kürzer. Auf einem Foto in dem Band der Leopard Trilogie kann man das gut erkennen wo und wie diese eigentlich angebracht sind. Ich musste diese etwas winklig anschleifen, damit die Grundseite die Platte entspechend gerade bzw. schräg stehen lässt und habe diese dann nach Augenmaß angeklebt. Direkt hinter der hinteren Tür wird dann die auf der anderen Seite gewonnenen Grundplatte für die Spitzhacke angeklebt und diese auch statt auf der rechten Wannenseite hier aufgeklebt.
Ein Teil aus dem Umbausatz kommt hier nun auch zum Tragen, nämlich der deutlich vergrößerte Schäkel, der einen der drei normalen U-Schäkel zwischen den beiden Türen ersetzt. Man tut ganz gut daran, wenn man den mittleren Schäkel etwas von seinen vorgegebenen Passlöchern nach rechts, näher an den rechten Schäkel versetzt, damit der große dann auch wirklich links daneben passt ohne in den Schwenkbereich der vorderen Tür überzustehen.

Die Nebelwurfbecher bauen sich recht schnell und einfach zusammen, wobei mir hier für die Detailoptik die kleinen Haltekettchen fehlen - ich habe diese aus dem PE Blech des Umbausatzes entnommen, die eigentlich als Haltekettchen für Schäkel gedacht sind, aber sie machten mir hier einen besseren Eindruck zur Verwendung. Beim Aufkleben sollte man auf die richtige Fächerung der Becher achten - der hinterste Becher ist eher nach links eingedreht und ändert sich mit jedem weiteren Becher immer weiter rum, bis der vorderste eher weiter nach rechts weist.

Etwas tricky wird es an der Frontseite der Wanne mit den winzigen Teilen H12 - hier muss man extrem vorsichtig beim abtrennen vom Spritzling sein, ohne dass sie wegspringen. Hat man sie sauber abgetrennt, sollte man mittels Zahnstocher einen Klebepunkt an die Stelle der Frontwand setzen wo eines der Teile ran soll und nimmt dann mit der anderen Seite des Zahnstochers, die man leicht befeuchtet, eins der Teile vorsichtig auf und führt es auf den Klebepunkt. Man muss allerdings ehrlich sein - diese Winzlinge sieht man so gut wie gar nicht sobald erst die Scheinwerfer davor aufgeklebt sind.
Auch der kleine Arm (Halterung der aufgeklappten vorderen Tür), der an der vorderen linken Kante aus Teil H1 und H2 zusammengebaut angeklebt werden muss, ist nicht ganz einfach anzubringen, denn es ist schräg ausgerichtet wie beim Original, das ergibt sich aus dem Teil leider nur bedingt.

Auf dem Dach werden die Lukendeckel nur eingesteckt und nicht verklebt - sie sitzen recht eng, sodass sie nicht einfach so herausrutschen. Auch weitere Kleinteile und Abdeckungen werden angebaut und passen perfekt. Für den Pionierpanzer wird die Ersatzkette vor dem Bergearm weggelassen und die Positionslöcher verschlossen
Der Rahmen G6 und die Abdeckung des vorderen Seilwindenschachts wird entsprechend aufgeklebt und geschlossen dargestellt..
Die Scheinwerfer werfen auf ihre jeweiligen Grundplatten geklebt und dann diese horizontal abstehend an die Markierungen auf der Bugplatte, während die korrespondierende Frontplatte jeweils schräg abstehend davor ... ein bisschen fummelig, aber es passt gut.
Die vorderen Heißösen werden angeklebt und mit den T-Zughaken an den äusseren beiden eingeklebt - ich empfehle diese umgekehrt einzuhängen, damit das Räumschild daran vorbeibewegt werden kann.
Die Halteplatte und die beiden Verriegelungen für die zwei Ersatzkettenglieder neben dem Bug MG habe ich aufgeklebt und lasse diese leer.

A
ls nächstes geht es an den Bau des Krans - dieser kann so wie aus der Anleitung gebaut werden.
Hier werden zunächst die beiden Hydraulikzylinder aus den beiden Halbteilen zusammengeklebt und dabei der Hydraulikstempel dazwischen eingelegt. D

Nach Heraustrennen der drei Teile F16, F17 und F18 und dem trocken Zusammenlegen klärt sich dass nur F18 und F17 miteinander verklebt werden und schließen dabei F16 ein ohne dieses mit zu verkleben. Damit bleibt F17 in F16 drehbar, welches widerum dann auf der Oberwanne verklebt werden kann.
Die Hydraulikstempel werden dann mit dem Basisstück F24 auf der Kranarmbasis verklebt. Auch hier unbedingt ordentlich andrücken und trocknen lassen


Dann geht es an den Bau des Kranarms an sich. Die Boden- und beide Seitenplatten werden akribisch versäubert und auf jeden Fall einmal vorher trockengepasst um sich über die Ausrichtung klar zu sein (am besten vorn am Winkel der Unterseite diese an den geknickten Ansatzpunkten der Seitenteile beginnen) und zu schauen ob die Teile spaltenfrei zusammengehen. Beim Zusammensetzen kann man die Rollen vorn ohne Kleben einstecken und diese bleiben dann drehbar. Die Teile kann man dann in Ruhe trocknen lassen, denn der Einsatz der Hydraulikstempel kann in die Löcher der Seitenteile einfach eingesteckt werden wenn die Seitenteile ein wenig auseinandergedrückt werden. Damit bleiben diese beweglich.
Bevor das Seil eingefädelt und die Deckplatte aufgeklebt wird, bemale ich den Innenbereich in gelboliv, damit man später diesen Innenraum auch einfarbig hat und nicht das graue Plastik sieht.
Dann wird der Kranhaken aus relativ vielen Teilen zusammengesetzt - hier gibt es keine Probleme, man muss nur beim einbauen von F28 und F29 aufpassen, dass sie mit der Basisplatte des Hakens abschließen. Den Haken selber habe ich weggelassen, wie es mir auf einigen Vorbildfotos aufgefallen war sondern habe einen U-Schäkel an der Hakenbasis eingehängt. ;-)

Jetzt wird es tricky ... leider muss man sich entscheiden, ob man den Hakenzug hängend oder angeklappt im Ruhezustand darstellen will - ich dachte ich könnte es variabel gestalten - aber das geht kaum.
Also zunächst wurde das Textilseil mit gun metal bemalt und in die Endschlaufe F12 oder F13 eingeklebt und dann von hinten nach vorn durch die Rollen des Kranhakens gefummelt (und ja, es wird gefummelt, denn es ist sehr schwer diese durchzuschieben - ein spitze Pinzette hilft auf jeden Fall), dann nach oben durch die korrespondierende Rolle geführt und weiter nach unten, usw. Am Ende oben dann nach hinten durch den Kranarm nach hinten zur Basis führen. Ich habe das Seil mit Plastikkleber fixiert.
Dann wird die Deckplatte des Arms aufgelegt, ausgerichtet und verklebt. Dabei schön fest überall andrücken. Mit den Anschlussteilen F31 wird das obere Ende auf der Kranbasis beweglich fixiert - und ein letztes Mal fest andrücken und trocknen lassen. Damit bleibt der Arm dann in der Höhe beweglich und durch den sehr festen Sitz, bleibt der Arm auf Höhe.

Dann wird der gesamte Kran auf der Oberwanne verklebt, aber vorsicht! Der Rand von F16 ist sehr dünn - jedes bisschen Kleber, das beim Kleben auf die Oberwanne nach innen quillt, läuft direkt in den Drehspalt zu F18 und verklebt dieses, sodass dann keine Drehung mehr möglich ist. Ich habe das Teil daher ganz dünn mit Plastikkleber per Zahnstocher bestrichen und dann schnell aufgeklebt. Die beiden Aufnahmelöcher wurden von mir zuvor etwas erweitert.
Dann wird der Kran mit einigen Anbauteile wie Umlenkrollen und den Zeigern der Kranlast verfeinert und dann geht es an den Anbau der spezifischen Teile für den Pionierpanzer. Dazu gehört zuerst eine umfassende Halterung am oberen Ende aus ein paar Resin und PE Teilen, die allein nach Augenmaß angeklebt werden muss. An dieser wird im Einsatzfall der Erdbohrer eingehängt.

Bevor dieses Teil angeklebt wird, sollte man mit den drei Bauteilen der aufzuklebenden Leiter prüfen dass sich die Halterung und Leiter nicht ins Gehege kommen - so wie ich es sehe ist die Halterung insgesamt etwas zu stark ausgeführt oder das Endstück der Leiter ist nicht steil genug ausgeführt denn hier sollte ein deutlicher Abstand sein.

Apropos Leiter ... diese besteht wie gesagt aus drei Teilen und ist aus relativ weichem/flexiblen 3D Druck Kunststoff gemacht und muss aufwendig von den vielen, vielen Haltestegen befreit werden, was gerade im Inneren der Leite nicht ganz einfach ist. Die Versäuberung ist dank des weichen Kunststoffs nicht ganz einfach. Danach sollte man die Kontaktstellen der drei Segmente verschleifen sodass sie nahtlos zusammenpassen.

Der Trick beim Aufbringen auf den Kranarm liegt nun darin, die drei Segmente so aufzukleben, dass sie sowohl seitlich als auch in der Länge genau da entlanglaufen bzw. beginnen und enden wie es im Original auch ist, bzw. hier am Modell passt. Dazu die teile einfach trocken auflegen und Beginn und Anfang auf dem Kranarm markieren.
Das oberste Segment ist gerade so breit wie der Kranarm und bestimmt so die seitliche Ausrichtung. Der Kranarm ist im unteren teil asymmetrisch, sodass die Leite da nicht mittig verläuft. Man sollte daher mit einem langen Stahllineal von oben kommend den Lauf der Leiter anzeichnen, sodass man die Teile dann einzeln exakt und gerade ausgerichtet aufkleben kann.

Danach kann man den Kranarm mit den letzten Kleinteilen vervollständigen, denn es müssen an den Seiten noch die Tragehaken für die Hydraulikschläuche, die im Einsatz den Motor der eingehängten Erdbohrers antreiben, angeklebt werden- Auch hier bringt die Anleitung des Umbausatzes den Modellbauer durch Unklarheit zur Verzweiflung, denn es werden PE Teile als Schattenriss dargestellt, aber Teile dieser Form gibt es einige und die Angaben klein, mittel und groß zu jeweils zwei PE Teilen mit und ohne Knickkanten und ohne diese in Großaufnahme zu zeigen lässt viel Platz für Spekulation. Ich habe daher nach eigenem Gusto die PE Teile mit Knickkanten zu U-Profilen gefaltet und nach Vorbild diese über die Aussparungen des Karanarms geklebt, wobei es bei der letzten großen Aussparung schon sehr knapp wurde.

W
eiter geht es mit den Anbauteilen auf dem Motordeck, bzw. dem Aufbau - hier sind es zunächst die großen Teile der Staukisten, darunter auch die neue Staukiste, die an der linken Seite der hinteren angeschrägten Aufbauseite angeklebt werden muss - leider geht auch aus der Umbauanleitung die exakte Position nicht hervor. Hier hilft wieder etwas Vorlagenstudium und ein exaktes Auge dien dann auch gerade aufzukleben.

Am hinteren Ende des Motordeck müssen die beiden Halterungen der (für meine frühe Version) verkürzten Abschleppseile an den neuen Positionen, relativ mittig zueinander versetzt angeklebt werden. Hier empfiehlt es sich zwei Seilkauschen zur Hand zu haben und trocken aufzulegen um zu prüfen, dass diese sich nicht mit der anderen Halterung ins Gehege kommen.

Dann kommen die beiden Räumschilderweiterungen die rechts und links vom Lüftergitter aufgeklebt werden, bzw. die Halterungen dafür. Als Tipp - die Halterungen sollte man nur allein nach Anleitung und Augenmaß aufkleben, wenn man die Erweiterungsteile vorn am Räumschild anbaut. Wenn man sie stattdessen gelagert auf dem Motordeck anbringen will, ist es einfacher diese Halterungsteile erst passend an die Erweiterungen anzukleben und dieses dann in Gänze auf dem Motordeck aufzukleben. So kann man sichergehen, dass alles wirklich exakt passt und ausgerichtet ist.

Die Reißzähne für das Räumschild werden auf auch dem Motordeck unter dem Kranarm verstaut - dafür liegen natürlich die Reißzähne selber in Resin bei und auch die Halterungen. Auch hier tut man gut daran die Halterungen in die Reißzähne einzukleben und diese dann nach Angabe der Positionierung aus der Umbauanleitung aufzukleben, WENN man diese verstaut darstellen will. Ich z.B. habe mich entschlossen die vier kleinen Reißzähne in das Räumschild einzukleben und habe die Halterungen entsprechend einzeln auf dem Deck verklebt.

Zum Abschluss an dieser Stelle werden am Heck noch die Halterungen und die entsprechenden Abschleppstangen angebaut - dies geht ohne weitere Probleme, wobei man hier an den oberen Verschlüssen noch etwas ändern müsste, denn so wie es für mich aussieht, hat (zumindest der frühe) Pionierpanzer zur zwei statt der vier Abschleppstangen.

Auf das Tragegeschirr für ein Triebwerk auf dem Motordeck muss verzichtet werden, denn hier sitzt stattdessen das neue Grundgestänge für die Halterung des Erdbohrers, der eines der markantesten Anbauteile der Pionierversion ist.

Dieses Teil mit all seinen Anbauteilen ist das, was mich gefühlt am meisten Zeit, Fragezeichen über dem Kopf und graue Haare gekostet hat, denn in der Anleitung sieht man gefühlt nie das, was man gerade sehen will um die exakte Position und Anbringung einzelnen Bauteile zu erkennen.
Alleine das Aufbringen des Grundgestells basiert in der Hauptsache auf Augenmaß des Modellbauers. Dabei hängt an dieser Position doch so einiges, insbesondere die Position des Erdbohrers dann darauf und die Ausrichtung zum Kranarm.
Die beiden gebogenen Querträger mit den halbrunden Vertiefungen kommen auf die beiden angedeuteten Passpunkte auf dem Grundgestell - das ist dann aber auch schon alles, was sicher ist.

Was sich als besonders herausfordernd darstellt, ist,
dass die zu verbauenden PE Teile gebogen und gefaltet werden müssen, ohne genau darzustellen wie diese Teile genau zu verarbeiten sind - die wenigen kleinen Fotos der fertig verbauten Teile sind nur grobe Hinweise. So habe ich ein ums andere Teil eher erraten wie es wohl hingehört (Insbesondere das Nietenblech, das irgendwie mit den beiden Winkelblechen auf der Rückseite versehen werden soll und dann irgendwie an der Längsseite der Lagerung angebracht werden soll).
Ich kann an dieser Stelle empfehlen den Erdbohrer erstmal fertigzubauen bevor man alle Halterungselemente anbaut um die exakte Lagerung und Halterung trockenzupassen und auszurichten.


Also kleiner Exkurs zum
Erdbohrer ... dieser ist eine formtechnische Herausforderung, denn das dünne "Blech" der Schnecke ist ziemlich fragil und allein die Aufteilung des Bohrers in zwei Halbteile ist schon krass - hier muss man sehr vorsichtig versäubern und die beiden Teile dann so zusammenkleben dass die Welle in der Mitte und die vielen Kontaktstellen des Schneckenblechs möglichst nahtlos zusammengeklebt und versäubert wird. Hier lohnt sich der Besitz verschiedener kleiner und flexibler Schleifmittel. Graue Haare garantiert!
Oben am Bohrer werden der Antriebsmotor und Anbauteile daran angebaut, ABER bevor ihr diesen anklebt, legt die Bohrschnecke auf ihre Halterungen des Gestells, dreht sie soweit, dass Sie auf der einen Halterungsvertiefung richtig aufliegt UND dabei zugleich mit der Spitze nicht mit dem aufgelegten Kranarm ins Gehege kommt. In dieser Position liegend sollte man dann den Motor anbauen, sodass dieser auf der zweiten
Halterungsvertiefung zum Liegen kommt. Sollte der Motor nicht darauf zu liegen kommen, muss man die Schnecke nochmal ein wenig drehen, bis es von der Länge her passt. Der Motor muss dann so angeklebt werden, dass die Halteösen oben parallel zum Motordeck liegen und daran angepasst sollte die letzte Halterung am Ende so angeklebt werden, dass diese Halteöse des Motors exakt darin zum liegen kommt.
Ich hatte den Fehler gemacht Schnecke und Motor einfach zusammenzubauen und dann erst festzustellen, dass durch die Windung des Schneckenbleches diese ja nicht in jeder Position auf der ersten Halterung zum liegen kommt. So hängt meiner nun etwas in der Luft und sollte eigentlich mit dem halbrund gebogenen PE Blech darüber auf der Lagerung darunter fixiert werden - also passt da bitte auf!

An der Rückseite des Halterahmens werden dann noch drei gebogene Resinstäbe angeklebt, was mangels Passmarken ein ziemliches Zusamenstück ist - diese sollten alle senkrecht und parallel zueinander sein - was die Bauanleitung unterschlägt, ist, dass im unteren Bereich dieser Stangen noch die Resinteile "14" angeklebt werden müssen. Dieser gebogenen Teile diesen dazu die Hydraulikschläuche für den Erdbohrer aufgewickelt zu lagern. Dazu werden auch noch zwei PE Halterungen oben angeklebt und erstmal offen gelassen, damit nach der Bemalung die Hydraulikschläuche dort eingelegt werden können.
Apropos Hydraulikschläuche diese fehlen unverständlicherweise im Umbausatz. Entsprechendes Material hat nicht jeder Modellbauer unbedingt zur Hand, von daher wäre die Beigabe eines passenden Centartikels wünschenswert gewesen. Ich empfehle hier 0,8mm Bleidraht, der an den Enden mit den Hydraulikupplungen versehen wird, die im Umbausatz zum Glück enthalten sind, aber als "nicht benötigt" ausgegraut.


Dann geht es an den Bau der Kette. Normalerweise hat der Basisbausatz eine sehr schöne, bewegliche Einzelgliedkette der Diehl D640A Kette, ABER ich will ja einen frühen Pionierpanzer bauen und bis Anfang der 70er Jahre wurde noch die zuerst verwendete Diehl D139E2 Kette verwendet, die fest aufgalvanisierte Gummipads mit Winkelform hatte.
Diese Kette gibt es mittlerweile von diversen Anbietern wie Friulmodel in Metall, Leopard Club in Resin oder ganz neu von Perfect Scale als 3D Druck.
Ich habe mich für letztere in 3D Druck entschieden, allein um mal was Neues zu probieren, Im Karton liegen hier Segmente und Einzelglieder bei.
Die Versäuberung ist hier wieder fast die größte Arbeit und Herausforderung, denn das Material ist sehr hart und spröde - meine ersten Versuche der Versäuberung mittels Skalpell führte zu abgebrochenen Kettenteilen und habe daher lieber mit dem Ultraschallschneider alles abgetrennt und alle Verstrebungen entfernt.

Achtet übrigens unbedingt darauf, dass alle Glieder und Segmente bei den Endverbindern zwei unterschiedliche Detaillierungen haben und damit die teile in rechte und linke Kette aufteilt - vermischt diese nicht, so wie es mir im Eifer des Gefechts passiert ist. Ist zwar nicht dramatisch aber bei Nahbetrachtung, fällt es doch auf.
Als erstes werden jeweils die beiden langen und beiden kurzen Segmente zu je einem Strang (also insgesamt 2 lange und 2 kurze) zusammengeklebt - das am besten auf glattem Untergrund, damit die Segmente auch absolut gerade sind.
Die langen Segmente bilden dann das obere Kettentrum, die kurzen Stränge das untere Kettentrum, das jeweils von der ersten bis zur letzten Laufrolle reicht. Dazu gibt es noch 4 ganz kurze Segmente, die jeweils die Strecke von erster bzw. letzter Laufrolle bis zum Treib- bzw. Leitrad bilden. Achtet hier auf die um ein Kettenglied unterschiedliche Länge und die entsprechend unterschiedlichen Längen vorn und hinten rechts und links.
Bevor die Kette nun zusammengebaut werden kann, müssen alle Kontaktstellen so versäubert werden, dass jedes Glied in jedes und jedes Segment ohne Druck hineingleiten kann. Die Problematik - und das ist es was mich eigentlich davon abhält Ketten mit Sekundenkleber zu bauen -
ist, dass jedes Glied wenn es mal verklebt ist, fixiert ist und nicht mehr korrigiert werden kann - die ist gerade wenn es um den Kettenschluss geht problematisch, falls es dann zu einer zu großen oder zu kleinen Lücke kommt, kann die Kette nicht mehr gestaucht oder gestreckt werden.

Aber zurück zur Kette ... mein Fahrzeug hat ja nur schon die abgerockten Gummibandagen auf den Laufrollen, da gehören dann natürlich auch ordentlich genutzte Kettenpolster dazu. Diese habe ich (zumindest bei Einzelgliedern und Segmenten, die später sichtbar sind) mit dem Ultraschallschneider bearbeitet und damit Gummiausbrüche und Risse eingearbeitet und mit groben Schleifpapier aufgeraut.
alle Kettenteile werden bemalt bevor sie dann wirklich auf das Laufwerk gebaut werden.
Ich beginne mit dem unteren langen Kettensegment, das ich exakt von Mitte erster bis Mitte letzter Laufrolle an die Laufrollen festgeklebt habe. Daran habe ich nach vorne und hinten weg erstmal ein Einzelglied mit gewinkeltem Endverbinder angeklebt und daran dann eines der kurzen Segmente um Kontakt zum Treibrad bzw. Leitrad zu bekommen.
Am Treibrad wurden dann angefangen einzelne Glieder herumgelegt und verklebt. Hier muss man dann mit dem langen Segment, das oben von vorn eingeschoben wird und bis hinten auf den ersten Ansatz des
Treibrads und so dass es vorn auf Mitte Leitrad endet UND mit den Einzelgliedern hinten passt. Beim verkleben der Einzelglieder muss man darauf achten, dass die Endverbinder eben auch exakt an den entsprechenden Stellen des nächsten Kettenglieds ansetzt. Und dank Sekundenkleber hat man hier nur ganz wenig Zeit das auszurichten.
Das Gleiche gilt dann vorne, wenn die Einzelglieder vom oberen Segment zum kleinen unteren Segment um das Leitrad geführt und verklebt werden. Erstaunlicher und erfreulicherweise passte das auf der linken Seite einwandfrei. Auf der rechten Seite hat sich im bau hinten etwas verschoben, sodass die das obere Segment zu weit nach vorne baute um etwa ein halbes Kettenglied. hier musste etwas Gewalt angewendet werden um das einigermaßen zu kaschieren.
Von der Gesamtlänge her passt die Kette bei korrektem Bau der Einzelabstände der Glieder ganz ausgezeichnet.

Mit dem Aufziehen der Kette nach der Bemalung von Fahrzeug und Kette ist dann der Bau beendet.

Bemalung/Alterung

Die Bemalung erfolgte dieses Mal wie gewohnt, indem zunächst die Sprühgrundierung von Games Workshop in schwarz aufgesprüht wurde. Diese ergibt eine sehr schöne und sehr gut haftenden Oberfläche und färbt auch die Resin und PE Teile zuverlässig. Man sollte allerdings unbedingt daran denken VORHER alle klaren Optiken mit einer Maskierung vor der Bemalung zu schützen.
Darüber wurde dann mit weißer Farbe (Tamiya XF-2) per Airbrush ein pre-Shading aufgebracht Dabei wurden horizontale Fläche deutlich heller gemacht, als schräge und vertikale. Bei den vertikalen habe ich einen Verlauf gesprüht, also oben heller als unten
Die Unterwanne am Laufwerk habe ich schwarz belassen.

Auch bei der Farbe wollte ich mal neue Wege gehen und habe dieses Mal AK Interactive Real Colors für die Bemalung gewählt. Ich habe mir RC086 gelboliv (initial) dafür ausgesucht.
Diese Farbe ließ sich recht gut spritzen und hat einen schönen feinen Farbauftrag, allerdings dringt das pre-shading so extrem durch, dass die Farbe auf dem weiß so sehr anders wirkt als auf dem schwarz. Dadurch war ich gemüßigt das Ganze dann doch insgesamt relativ deckend aufzusprühen. Interessanterweise wirkt dieser erste Farbauftrag des gelbolivs für meinen Geschmack etwas zu braun.
Darüber habe ich den Seidenmattlack von AK Real Color zum einen zum ersten Schutz und als Untergrund für die Decals aufgebrusht. Auch hier war ich etwas überrascht wie sehr glänzend der Auftrag war - für die Optik erstmal gruselig, für den Auftrag der Decals natürlich gut.
Und wo ich gerade Decals erwähne, stehen diese auch auf dem Programm sobald der Klarlack wirklich durchgetrocknet ist.
Es werden in der Hauptsache die Decals vom Decalbogen des Umbausatzes verwendet - hier in der Hauptsache die alten, großen eisernen Kreuze, die Nummernschilder, die taktischen Zeichen und (besonders lobenswert) die Hinweistexte auf dem Motordeck. Allerdings muss man sich das mühsam ergoogeln wo welche der Texte wirklich hingehören, denn in der Bauanleitung ist es nicht erwähnt. Die Decals der Lastskalen am Kranarm habe ich vom Takom Decalbogen genommen.
Sobald diese richtig angetrocknet sind, habe ich das ganze Fahrzeug nochmal per Airbrush mit Amig 0090 Seidenmattlack überzogen um die Decals zu schützen und den zuvor extrem glänzenden Look abzumildern.


Dann geht es an das Bemalen der Details. Die Gummierung der Laufrollen habe ich mit Amig 0033 mit einem Klecks schwarz seidenmatt per Pinsel aufgetragen. Die Laufflächen wurden danach nochmal mit der reinen Gummifarbe bemalt und diese etwas zu betonen. Die Laufollen bekommen an den Naben rote Punkte, die Rückleuchten werden mit Metallfarbe grundiert und darüber mit klar rot und orange die Rücklichter und Blinker bemalt.
Die Werkzeuge variiere ich stark - einige Holzstiele werden in roher Holzfarbe bemalt, einige in grün, manche Metallteile in dunkler Metallfarbe, andere in gelboliv, teilweise etwas abgeschubbert..

Die große Kunst beginnt am Räumschild - hier hat man jegliche Möglichkeiten. Vom brandneuen Schild in Fahrzeugfarbe bis zum völlig
blankgescheuerten. Dazwischen unendlich viele Variantionen, vor allem mit Rost. Hier hilft es sich Originalfotos anzusehen um zu evaluieren wo, wie und in welchen Tönen sich der Rost hier ansammelt.
Was fast immer gleich bleibt, ist die blanke unterste Lippe des Schilds. Ich habe damit begonnen, das Schild in "polished metal" Farbe zu brushen - aber nur im unteren Bereich. Mit einem Stück Schaumstoff habe ich in gelboliv im oberen Teil wieder die normale Farbe aufgetupft und damit scharfkantige Kanten zum Metallbereich geschaffen.


Nun geht es an die Rostbereiche ... diese liegen in den Bereichen, wo Sand und Geröll schonmal die Farbe abgetragen hat, danach aber längere Zeit nicht mehr - das blanke Metall rostet dann.
Ich habe begonnen mit drei Rosttönen der Amig Pigmente unterschiedliche Bereiche damit zu betupfen. Den unteren Bereich habe ich dann nochmal mit polierbaren Metallpigmenten nachgearbeitet und mit Wattestäbchen blankgerieben.

Auch der Erdbohrer hat an der Förderschnecke Metallfarbe und Rostpigmente erhalten um Einsatz mit abgeschubberter Farbe darzustellen.


Als nächstes geht es dann an das Filtern des Modells. Heißt in diesem Fall das Auftupfen kleiner Farbpunkte von Ölfarbe. Ich habe hier gelbe, weiße, braune, grüne, schwarze, etc. Punkte gesetzt.
Dabei in den oberen Bereichen eher hellere in den unteren eher dunklere Farben. An Luken und aneinanderliegenden Flächen habe ich andere Farbkombinationen genutzt um die Flächen voneinander abzugrenzen.

Der Clou des Filterns liegt jetzt daran, dass mit einem Flachpinsel und Verdünner diese Farbpunkte in die Grundfarbe eingeblendet werden und zwar so, dass nur der Hauch eines Farbschleiers zurückbleibt, der nicht deutlich sichtbar, sondern nur andeutungsweise bleibt und damit dem Fahrzeug mehr Farbvarianz und damit etwas fürs Auge bietet, insgesondere wenn sich die Flächen leicht voneinander abheben. Insgesamt habe ich mit grünlicher Ölfarbe insgesamt der "kackbraunen" Grundfarbe einen etwas passenderen Ton verpasst..

Nach diesem Schritt sollte man das ganze rund 24 Stunden trocknen lassen. Dann geht es darum die einfarbige Bemalung w
eiter mit Laufspuren aufzulockern. Dazu habe ich schwarze und weiße Ölfarben mit einem 0er Pinsel an den vertikalen Flächen von oben nach unten gezogen und relativ zeitnah dann mit einem sauberen Pinsel mit Verdünner diese in ebensolchen Bewegungen auch in die Grundfarbe eingeblendet. Gerade an Details und Erhebungen kann man darunter dunkle Laufspuren, wie von Rost, gut darstellen.
Das ganze muss gut abgestimmt sein - die Streifen dürfen nicht übermächtig ins Auge stechen, aber dennoch genug sichtbar bleiben, dass sie unterschwellig einen interessanten Look für das Auge kreieren. Dies habe ich auch vorn am Schild gemacht und sich damit die Verschmutzung noch deutlich besser gestaltet und das Rostszenario noch weiter auflockert.

Danach wieder ordentlich trocknen lassen.

Es folgt das washing - also das Betonen von Vertiefungen, Rillen und Details durch eine dunkle Farbe - ich habe dies durch mit Amig 1005 dark wash durchgeführt. In der Hauptsache als Pinwash, d.h. die Flächen wurden nach und nach mit Verdünner befeuchtet und dann mit einem dünnen Pinsel die Details spezifisch mit dem wash betupft um die dunkle Farbe an diesen Details gezielt aufzubringen. Farbmittelränder wurden dann mit einem sauberen Pinsel von der Fläche zu den Details hingewischt.
Durch das washing bekommt das Modell mehr Tiefe durch eine weitere Ebene, die Schatten verstärkt und Details mehr hervorhebt. Auch die Kanten am Stützschild werden mit der dunklen Brühe behandelt. Ggf. muss man am Ende nochmal mit Rostpigmenten nachtupfen um wieder einen matten Look zu bekommen.
Auch hier wieder ordentlich trocknen lassen, bevor man weiter macht.

Als nächstes steht dann das Trockenmalen auf dem Programm.
Hier habe ich mir aus verschiedenen Ölfarben einen hellen ocker-Ton angemischt und auf einem Stück Pappe erstmal etwas ruhen lassen damit das Öl dadurch herausgezogen wird und die trockenen Pigmente vermehrt zurückbleiben.
Mit einem mittelharten Flachpinsel wird nun etwas von der Ölfarbenmischung aufgenommen und auf einem Stück Pappe ausgestrichen, bis keine Farbe mehr abgerieben wird und nur noch wenige Pigmente im Pinsel verblieben sind.
Damit wird dann das Modell über Ecken, Kanten und Erhebungen gestrichen. Dadurch bleiben die hellen Farbpigmente spezifisch nur an den Vorgenannten hängen und betonen diese mit einer Aufhellung. Das Modell erhält dadurch eine weitere Ebene und betont dadurch Details, die ansonsten untergehen.

Zum Abschluss wird das Laufwerk und die unteren Wannenteile mit verschiedenen Schlammprodukten aus dem Hause Ammo of Mig betupft und mit einem Pinsel, der an einem Spatel abgerieben wurde, Spritzer auf das Modell gebracht. Danach wurden die Randbereiche mit hellen Staubpigmenten betupft, wobei ich am Heck den Staubauftrag etwas höher gezogen habe und auch Ablagerungen auf Werkzeugen und Anbauteilen dadurch dargestellt habe.

Die Ketten wurden wie gesagt direkt vor dem Anbau ans Modell bemalt. Grundiert wurden die Ketten auch mit Chaos Black aus der Sprühdose und wurden dann auf der Aussen- und Innenseite(!) mit Amig 0033 und einem Klecks schwarz seidenmatt bemalt. Ja, die Innenseite der Kettenglieder sind kein blankes Metall, sondern aus Gummi. Hier habe ich die Winkel auf der Aussenseite der Gummipolster nochmal einzeln mit der reinen Gummifarbe bemalt. Die Endverbinder wurden dann per Pinsel mit
AK4041 English Uniform nicht deckend bemalt wodurch ein leichter Flugrosteffekt entsteht. Die Kettenführungszähne erhalten seitlich einen Auftrag von "polished Metal" Farbe per Pinsel.



Fazit

Uff! Das war ein Ritt! So schön wie beide Bausätze sind und so gut und einfach sich der Basisbausatz von Takom bauen lässt, so herausfordernd ist der Umbausatz von Perfect Scale - zum einen wegen der Bauteile die umfangreich zu versäubern sind, zum anderen wegen der Bauanleitung die einen leider an so mancher Stelle ratlos zurücklässt und insgesamt strukturierter durch den Bau führen könnte. Hier hilft nur Vorlagenstudium von Bildern aus dem Internet und entsprechender Literatur.
Am Ende allen Fluchens und Bastelns hat man aber unbestreitbar einen tollen Bausatz dieses doch eher seltenen Geräts der Bundeswehr.

Empfohlene Literatur:

  • Leopard 1 Trilogy Volume 2 Special Purpose Variants, Barbarossa Books, ISBN: 978-0953877768
  • Pionierpanzer der Bundeswehr 1956 bis Heute, Tankograd Publishing, Nr.5008

Takom Bergepanzer Basisbausatz:
Preis / Leistung: ***** Paßgenauigkeit: *****
Detailierung: ***** Schwierigkeitsstufe: *****

Umbausatz Perfect Scale:
Preis / Leistung: ***** Paßgenauigkeit: *****
Detailierung: ***** Schwierigkeitsstufe: *****



© 11/2020 Thomas Hartwig

3761 Leser dieses Bauberichts seit dem 29.11.2020

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