Panzer I Ausf.A (Sd.Kfz.101)


 

Das Original

Der Panzer I war eigentlich schon bei seiner Entwicklung veraltet. Er wurde als Ausbildungsfahrzeug und Lückenfüller entwickelt. Er kam aber aufgrund der Produktionsverzögerung der schwereren Panzer III und IV auch in den Fronteinsatz. Seine Bewaffnung konnte anderen Panzern nicht gefährlich werden, außer sie hatten eine genauso dünne Panzerung wie er. Denn seine Panzerung konnte höchstens Handfeuerwaffen abhalten. Ein MG konnte die Panzerung unter guten Umständen schon durchschlagen. Seine Panzerung hatte auch viele Schussfallen, was seinen Panzerschutz noch mehr heruntersetzte. Es fiel auch unangenehm auf, dass er trotz seines geringen Gewichts schnell im Schlamm stecken blieb.
Doch konnte die Wehrmacht mit ihm wertvolle Erfahrungen im Spanischen Bürgerkrieg sammeln. Dort wurde er bei der deutschen Legion Condor eingesetzt. Aber auch dort fiel schon auf, dass seine Bewaffnung nicht ausreichte. In einigen spanischen Werkstätten wurden 20 mm Kanonen anstelle der MGs eingebaut. Nun ließ aber seine Geländegängigkeit sowie die Geschwindigkeit zu wünschen übrig. Der Panzer I stellte mit den größten Teil der deutschen Panzerkräfte während den ersten Blitzkriegen dar. Dort benötigte er aber immer die Hilfe größerer Panzer, um z.B. mit den kleinen polnischen Panzern fertig zu werden.
Trotz seiner Schwächen war der Panzer I ein wichtiger Panzer. Er war billig und konnte so in immensen Stückzahlen gebaut werden. Mit ihm konnte man die Panzerdivisionen gut aufstocken. Außerdem war er eine wichtige Hilfe bei der Ausbildung der deutschen Panzerbesatzungen und half den deutschen Firmen Erfahrungen im Panzerbau zu sammeln.

Quelle: Panzer-Archiv.de



Der Bausatz

Der Karton ist prall gefüllt. Es befinden sich 15 Spritzlinge mit sehr vielen Teilen, ein Klarsichtspritzling, zwei Decalbögen und eine PE Platine darin. Die Qualität ist durchweg sehr gut und besticht mit vielen Details. Um noch mehr aus dem Bausatz herraus zu holen, verwende ich einen zusätzlichen Ätzteilbogen von Eduard und zwei MG 13 von Schatton für den Bau. Die Bauanleitung ist sehr übersichtlich gestaltet. Es wird in den einzelnen Bauabschnitten darauf hingewiesen, welche Teile für die jeweilige Version zu verwenden sind.


Der Bau

Die Tristar Panzer besitzen keine in einem Stück gefertigte Wanne. Ich musste sie aus mehreren Teilen zusammen setzen. So habe ich mit dem Bau der Bodenplatte und der Inneneinrichtung begonnen.
Das Getriebe habe ich als Baugruppe belassen und die Wannenteile Stück für Stück an den Boden angepasst. Im Fahrerraum kamen schon die ersten Eduard Teile zum Einsatz, viel wird man davon aber nicht mehr sehen.

Den Motor im Heck habe ich auch als
Baugruppe belassen, da ich die Luken später geöffnet darstellen will und diesen separat bemalen muss. Am Motorblock sollte man erst die Teile I-16 und I-17 befestigen bevor man die Teile I-33 und I-34 einklebt. Diese werden durch die Teile I-16 und I-17 in Position gehalten.

Das Laufwerk besteht nur aus wenigen Laufrollen. Ich musste aber sehr aufpassen, dass ich sie wegen ihrer Ähnlichkeit nicht verwechselt habe. Montiert werden diese allerdings erst später.
Nachdem ich die Unterwanne soweit fertig gestellt habe, habe ich die Oberwanne und das Motordeck montiert. Spätestens jetzt musste ich mich für eine der beiden Versionen entscheiden. Am Heck habe ich die Kettenbleche durch die besser detaillierten
Eduard Teile ersetzt, was allerdings zu Komplikationen in der Passgenauigkeit führte. Durch meine falsche Interpretation der Anleitung hatte ich ein paar Probleme, die Bleche am Panzer zu montieren. Ich habe mir dann geholfen, indem ich Plastikstreifen gebogen habe und zur Stabilisation unter die Kettenbleche geklebt habe. Diese Streifen sind später nicht mehr sichtbar. Danach wurden noch einige Kleinteile am Heck angebracht.
Als nächstes habe ich den Nebelkerzenwerfer und das Kühlsystem montiert. Allerdings war ich
mir hier nicht ganz sicher, ob es diese beiden schon bei der frühen Version gab. Hier fehlt der Hinweis in der Anleitung.

Zum Abschluss des Wannenbaus habe ich die Werkzeuge montiert und ein paar Halter durch Eduard-Teile ersetzt. Alle anderen Teile, wie die Bleche für die Auspuffanlage und die Scheinwerfer, werde ich nach dem Lackieren anbringen.


Der Turm war schnell zusammengebaut und passt einwandfrei. Die  Läufe der zwei MG 13 werde ich durch Teile von Schatton ersetzen. Bei einer Passprobe habe ich gemerkt, dass der Turmkranz zu straff in die Wanne geht und nach gearbeitet werden muss.


Die Kettenglieder habe ich vorsichtig aus den Spritzlingen getrennt, hier geht man Gefahr, dass diese durch ihre Feinheit sehr leicht zerbrechen. Sie müssen an zwei Stellen versäubert werden, weisen aber keinerlei Auswurfmarken auf, was sehr löblich ist. Ein Tropfen Kleber reicht um die Glieder zusammen zu halten. Damit waren die Baugruppen soweit fertig und es ging ans Lackieren.

Bemalung/Alterung

Lange Zeit habe ich überlegt, wie ich die panzergraue Lackierung am besten umsetze. Das AK Farbset hat mir nur Probleme bereitet und ich wollte bei diesem Modell kein Risiko eingehen. Ich wusste das Vallejo Farben beständiger sind, das panzergrau war mir allerdings viel zu dunkel. Nachdem ich ein wenig herumexperimentiert habe, war mir eine Mischung aus panzergrau, azurblau und weiß ganz Recht.

Damit habe ich das Fahrzeug gespritzt und eine Color Modulation durchgeführt. Das heißt, dass die Flächen aufgehellt und die Anbauteile immer in einer etwas anderen Farbvariante des Panzergraus lackiert wurden. Nachdem der Lack getrocknet war, habe ich die Decals mit Vallejo´s Decal Softer aufgebracht. Zum Schutz der Farbe habe ich eine Schicht Klarlack (seidenglanz) aufgesprüht. Danach habe ich einen blauen Filter von MIG mit dem Pinsel aufgebracht. Die Werkzeuge und anderen Details habe ich mit Acryl- und Ölfarbe bemalt.
Für die Auspuffanlage habe ich eine neue, für mich sehr überzeugende Technik ausprobiert. Zuerst habe ich Emailfarbe von Revell (Nr. 85) mit einem Schwamm aufgetupft, in
diese noch nasse Farbe habe ich Humbrol 160 getupft und dann nochmal Revell 85 drüber. Auch bei den Blechen für die Auspuffanlage bin ich so verfahren. Vielleicht ist das nicht ganz realistisch, aber es gibt einen schönen Effekt im Einheitsgrau.
Wie alles soweit trocken war, habe ich die restlichen Teile wie Scheinwerfer, Laufwerk und Ketten montiert. Darauf folgte ein Fading (Farbpunkte verschiedener Farben aufbringen und mit Verdünnung verreiben) mit Ölfarbe, um mehr Abwechslung in die grauen Flächen zu bringen.

Zum Hervorheben der Details habe ich ein Pin Wash mit MIG Dark Wash gemacht, was den Schmutz in den Fugen sehr gut darstellt. Danach habe ich alle Kanten mit hellgrau trockengemalt und kleine Lackschäden mit hellgrau und dem bekannten schwarzbraun von Vallejo aufgemalt. Um Ablaufspuren von Dreck zu erzeugen, habe ich Streaking Grime und Winter Streaking Grime von AK benutzt. Das Laufwerk habe ich erstmal mit Earth Effects gewaschen. Dann habe ich eine Pigmentmischung aus Erdfraben zusammengsestllt, die ich dann mit Pigment Fixer aufgebracht habe.
Die MG´s habe ich brüniert und mit Dark Steel Pigmenten trockengemalt, was einen sehr realistischen Effekt gibt. 

Um dem Fahrzeug einen schönen Rahmen zu geben, habe ich eine kleine Vignette erstellt und zwei Figuren von Alpine sowie Kanister aus der Grabbelkiste darauf platziert.



Fazit

Ein wundervoller Bausatz, mit vielen Details und Möglichkeiten. Vor allem die Inneneinrichtung ist hier sehr gelungen. Das Eduard Set ist fast überflüssig, da fast alle Teile auch im Originalbausatz als PE Teile enthalten sind. Für Anfänger würde ich diesen Bausatz allerdings nicht empfehlen. Die sehr kleinen Teile machen es jedem Einsteiger schwierig. Fortgeschrittene und Profis können sich an diesem Kit jedoch austoben. Schade, dass er schlecht zu bekommen ist.

Preis / Leistung: ***** Paßgenauigkeit: *****
Detailierung: ***** Schwierigkeitsstufe: *****



© 09/2013

7848 Leser dieses Bauberichts seit dem 17.09.2013

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