Panzer III Ausf.J - Sd.Kfz.141/2


 

Das Original

Der Panzerkampfwagen III (auch PzKpfw III oder Panzer III) war ein mittlerer deutscher Panzer des Zweiten Weltkrieges. Als Standardmodell für die künftigen Panzerdivisionen vorgesehen, war er mit einer panzerbrechenden Kanone für die Bekämpfung feindlicher Panzer zuständig, während der bauähnliche Panzerkampfwagen IV als Unterstützungsfahrzeug dienen sollte. Der Panzer III, der in den Jahren 1941 und 1942 der wichtigste deutsche Panzerkampfwagen war, bewährte sich in der ersten Kriegshälfte gut, danach nahm jedoch mit dem Erscheinen leistungsfähigerer gegnerischer Panzer seine Kampfkraft aufgrund der eingeschränkten Ausbaufähigkeit schnell ab. Von 1936 bis 1943 wurden 5700 Exemplare hergestellt, wobei das Fahrgestell als Grundlage für das wesentlich erfolgreichere Sturmgeschütz III bis zum Kriegsende in Produktion war

Quelle: Lexikon-der-Wehrmacht.de



Der Bausatz

Der Karton ist - wie für Dragon Bausätze üblich - sehr üppig gefüllt: 16 Spritzlinge, davon zwei Klarsichtspritzlinge, eine Metallplatine und zwei Tüten mit der Magic Track. Dragon gibt an, dass die frühe und die späte Version gebaut werden können. In korrekter Ausführung ist mit diesem Bausatz jedoch nur die späte Version mit der langen Kanone darstellbar. Alle Teile sind bestens detailliert. Auswurfmarken oder unsauber gespritzte Teile sucht man vergebens.


Der Bau

Eigentlich wollte ich dieses Fahrzeug ohne jegliches Zubehör aus der Schachtel bauen. Als ich jedoch auf die Voyager PE´s gestoßen bin, dachte ich, dass ich sie ausprobieren könnte. Eines sei vorweg gesagt: An manchen Stellen übertreibt es Voyager mit der Detaillierung. Beim Ansehen des Bausatzes bin ich dann darauf gestoßen, dass die vorderen Schmutzfänger an die Kettenbleche angegossen sind, was in meinen Augen nicht mehr der Detaillierung heutiger Bausätze entspricht. Daraufhin habe ich mich entschlossen, mir einen Satz Kettenbleche von ABER sowie ein gedrehtes Rohr aus Aluminium zu kaufen.

Begonnen habe ich den Bau mit den Kettenblechen. Vor der Lötarbeit hatte ich den meisten Respekt. Zuerst habe ich die beiden Rahmen der Bleche mit einer Biegehilfe gebogen. Als zweiten Schritt habe ich das Riffelblech mit Klebeband fixiert und die Teile mit dem Lötkolben und Lötzinn verbunden. Danach habe ich den beiliegenden Draht zugeschnitten und ihn zur Stabilisation auf die Bleche gelötet, sowie die dazugehörigen Halterungen angebracht.
Zur Anpassung der Kettenbleche habe ich die Fahrzeugwanne nach Anleitung zusammengebaut und die Kettenbleche nach einer Trockenpassung ausgerichtet und angeklebt. Was sich hier so einfach anhört erfordert viel Zeit und Geduld.
Wenn man beim Ankleben einen Fehler macht, ist das ganze Fahrzeug unbrauchbar. Auch ich musste hier und da ein bisschen mit Spachtelmasse nachhelfen.

Nachdem ich sicher war, dass alles sitzt, habe ich die Drehstabfederung eingeklebt. Hier können die Fixierbolzen entfernt und das Laufwerk beweglich gemacht
werden. Am Heck und der Front habe ich erste größere Voyager PE- Teile verbaut. Dragon hat bei der Ersatzkettenhalterung falsche Teile in der Bauanleitung angegeben. Es müssen hier nicht die Teile A27, sondern die Teile C17 verwendet werden.
Für die spätere Befestigung der Zusatzpanzerung habe ich zwei Löcher in die Frontpartie gebohrt. Die restlichen Baugruppen der Wanne habe ich nach Anleitung zusammengefügt. Beim Anbringen der Werkzeuge habe ich voll auf die PE- Teile gesetzt. Diese sind äußerst detailliert, aber auch nicht einfach zu verarbeiten. Das Metall ist sehr weich und dünn, so dass es leicht brechen kann.
Die Halterungen der Dragon Werkzeuge habe ich vollständig entfernt und sie durch die PE´s ersetzt. Das Ergebnis ist absolut überzeugend. An der Wanne habe ich dann noch die Zusatzpanzerung eingeklebt.

Der Bau des Turms beginnt mit der Kommandokuppel. Hier habe ich die Lukendeckel vollständig durch die Voyager Teile ersetzt. Das gedrehte Rohr von ABER passt perfekt in die Aussparungen der Kanonenaufnahme im Turm. Die Kanone habe ich beweglich gehalten. Leider ist kein Hinweis auf das Nicht-Kleben der beweglichen Teile in der Anleitung vorhanden.
Im Inneren des Turmes habe ich den Hülsenfangkorb sowie Fenster und Kommandantensitz montiert. Mehr Ausstattung bietet der Bausatz nicht, was aber ausreichend ist. Die seitlichen Luken habe ich geöffnet dargestellt, auch hier bietet das Voyager Set wieder genug Möglichkeiten zum Detaillieren. Die Griffe habe ich aus 0,5 mm Profilen ersetzt und eine Schweißnaht an der vorderen Turmpanzerung ergänzt.
An der Rommelkiste habe ich die Bänder und die Schlösser durch die PE´s ersetzt. Nachdem ich den Turm innen lackiert habe, habe ich die Einzelteile zusammengeklebt. Leider passten sie nicht richtig und ich musste etwas Spachteln.

Dann ging es in die Endphase des Baus. Ich habe alle Restteile, wie die Schmutzabweiser Laufrollen und Ketten, zusammengefügt. Bei den Laufrollen habe ich zwei Resinrollen von Voyager ohne Gummi verwendet. Diese sind nicht ganz billig, aber sehr detailliert. Außerdem habe ich eine Kiste für das Heck aus Plastikkarte gebaut. Diese wurden oft am dreier Panzer montiert, um Werkzeug und andere Dinge darin mitzuführen. Auch an der Front habe ich aus Restteilen eine Halterung für die Kettenglieder selbst gebaut. Zwei gedrehte MG-Läufe von RB Model vervollständigen das Fahrzeug. Somit habe ich den Bau vorerst abgeschlossen.

Bemalung/Alterung

Als erstes habe ich das ganze Fahrzeug mit hellgrauen Primer von Vallejo gespritzt. Diese helle Farbe hat den Vorteil, dass man Unsauberkeiten vom Bau sofort erkennt und nach dem Trocknen des Primers beseitigen kann.

Das Modell habe ich nach der Grundierung zwei Tage stehen lassen, damit der Primer richtig aushärtet. Bei der Lackierung habe ich mich für die panzergraue Farbe entschieden. Die bekannte Mischung aus Panzergrau, Azurblau und Weiß von Vallejo habe ich mit der Airbrush aufgebracht. Dabei habe ich einige Stellen auf der Oberseite des Modells etwas heller gespritzt, die Farbe unterhalb der Kettenbleche etwas abgedunkelt sowie einige Anbauteile in einer anderen Panzergrauen Variation bemalt.

Die Decals aus dem Bausatz sagten mir nicht ganz zu, deshalb habe ich einige aus einem alten Panzer IV Bausatz entwendet. Danach habe ich diese mit Decal Softer von Vallejo aufgebracht und diese mit Klarlack versiegelt. Als erste Alterungsstufe habe ich zwei Filter für Panzergrau von MIG Productions aufgebracht. Durch ein Fading mit Ölfarben habe ich mehr Abwechslung in die panzergraue Farbe gebracht.
Es folgte ein Washing der Details mit Dark Wash sowie ein Chipping mit hellgrauer Farbe. Nach der Bemalung der Werkzeuge habe ich die Unterwanne mit einer Gips- und Pigmentmischung verdreckt. Die Ketten habe ich Schwarzbraun lackiert und mit der gleichen Pigmentmischung wie die Unterwanne behandelt und aufgezogen.
Als letzte Arbeitsschritte am Fahrzeug habe ich Laub und Pigmente auf das Fahrzeug aufgebracht.

Zur Präsentation habe ich einen kleinen Sockel erstellt. Die Figuren von Dragon habe ich mit Köpfen von Hornet versehen und sie im Panzerturm platziert.



Fazit

Der Bausatz des Panzerkampfwagens III Ausf. J weiß zu überzeugen, auch wenn sich nur die späte Version korrekt darstellen lässt. Die Detaillierung ist hier den Tamiya Bausätzen weit überlegen. Mit den Voyager Set und den ABER Kettenblechen lassen sich noch mehr Details einbringen. Anfänger sollten allerdings die Finger von diesen Sets lassen, um Frust vorzubeugen.

Bausatz ohne Zurüstteile:
Preis / Leistung: ***** Paßgenauigkeit: *****
Detailierung: ***** Schwierigkeitsstufe: *****

Bausatz mit verwendeten Zurüstteilen:
Preis / Leistung: ***** Paßgenauigkeit: *****
Detailierung: ***** Schwierigkeitsstufe: *****




© 02/2014

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