Panzer III Ausf.N (Sd.Kfz.141/2)


 

Das Original

Der Panzer III fand mit der Ausführung N seinen Abschluss. Augenfälligstes Merkmal ist die Umstellung von der 5cm KwK auf die kurze 7,5cm KwK L/24 Stummel Kanone. Diese Ausführungen wurden auf Wannen der Panzer III Ausf.J, L und M Wannen aufgebaut, bzw. umgerüstet. Ab Juni 1942 wurde die Ausführung N mit insgesamt 700 Einheiten produziert, hauptsächlich (knapp 450 Stück) auf Wannen der Ausf.L.
Das Gewicht betrug 23 Tonnen, die Länge beträgt 5,52m, Breite 2,95m und Höhe 2,51m.
Für die 75mm KwK37 L/24 waren 64 Granaten an Bord.

Der Bausatz

In bester Tamiya-Manier finden sich im Karton 6 Spritzlinge, die Unterwanne, Vinylketten, PE Teile, ein Alu-Rohr und natürlich ein Decal Bogen.
Tamiya geht den eingeschlagenen, guten Weg, weiter und spendiert den Bausätzen jetzt gleich einen Basis PE Satz, der hier die Lüftergitter umfasst und in diesem Fall sogar ein schickes Alu-Rohr. Die Spritzguss-Teile sind sehr schön und extrem sauber, wie man es von Tamiya gewohnt ist. Alle Teile sind neu entworfen und kein Wiederaufguss alter Bausatzteile!Die Detailierung kann mal als gut bezeichnen, wennauch im direkten Vergleich z.B. der Cyber Hobby Bausatz der Panzer III N stellenweise noch detailierter ist, wie z.B. die Senkkopfschrauben im Turmdach oder die Aufdrucke auf den Laufrollengummis. Die Vinylketten sehen sehr gut aus, lassen allerdings leider keinen Kettendurchhang zu, wie es mit Einzelgliedketten möglich wäre.
Positiv fällt wieder auf, dass Tamiya verschiedene Versionen des Panzer III N möglich macht (wennauch nur in Details) und vor allem Kommandantenfiguren (2 Stück) beilegt - etwas das vielen anderen Herstellern noch fehlt!
Die Schwingarme werden einzeln in die Wanne eingesetzt und bieten somit auch die Möglichkeit Unebenheiten eines Dioramas einzuarbeiten. Zudem kann die Wanne mit oder ohne seitliche Notausstiegsluken gebaut werden. Der Panzer basiert übrigens auf der Wanne ohne den Tiefwat-Auspuff - schade dass man dies nicht als Optionsteile beigelegt hat.
Alle Luken - auch die des Motorraums - sind offen darstellbar, auch wenn es keinen Innenraum dahinter gibt - nur der Turm weist rudimentäre Inneneinrichtung auf mit dem Innenleben der Kanone. Die Kanone an sich ist als Alurohr ausgeführt mit Feldern und Zügen - exzellent.

Die Bauanleitung ist sehr gut und verständlich ausgeführt, wie man es von Tamiya gewohnt ist - hier sollte es absolut keine Probleme geben, ganz besonders weil auf verschiedene Versionen und deren Optionsteile explizit hingewiesen ... bei anderen Herstellern leider nicht unbedingt gang und gäbe ist. Ausserdem wird mit viel Zusatzinformationen (mehrsprachig) zum Panzer und den Einheiten aufgewartet.

Der Bau

Wie gewohnt beginnt der Bau mit der Wanne und dem Laufwerk. Die Schwingarme lassen sich einzeln einstecken, was zwar mehr Arbeit erfordert und man trotz recht guter Passgenauigkeit und Passmarken aufpassen muss, dass später alle Räder dern Boden berühren. Andererseits gibt einem dies immer die Gelegenheit die schwingarme so anzupassen, dass man den panzer später in ein Gelänge stellen kann.

Dank Polycaps bleiben die Treibräder beweglich, während man bei den Laufrollen auf so wetwas verzichtet hat - ist auch nicht wichtig, nur fr das bemalen der Gummierung ist eine beweglich Laufrolle einfach schöner.
Am Wannenheck werden dann Auspufftöpfe, der Deflektor und der Motorluftauslass mit PE Gitter angebracht.

Dann kann man schon dazu übergehen die Oberwanne aufzukleben, nachdem man eben noch 2 Löcher von Innen in die Bugplatte und 2 Löcher in die rechte Kettenabdeckung nach Anleitung gebohrt hat, welche später für die Scheinwerfer und die Rohrwischer benötigt werden. Das Aufsetzen der Ober- auf die Unterwanne geht ganz problemlos vonstatten. Natürlich muss man aufpassen, dass diese überall exakt ausitzt und nicht durch Verkantung Spalten bildet.


Die Oberwanne kann dann weiter mit Anbauteilen ergänzt werden, wie den Motorluken, den seitlichen Lufteinlässen zu denen Tamiya nun tatsächlich auch die passenden Gitter im Bausatz beigelegt hat und nicht als Zurüstteil verkauft.
Weiter gehts mit der "Ausschmückung des Modells - auf den Kettenblechen werden die Werkzeuge aufgebracht und an der Fahrerfrontplatte die Zusatzpanzerung angebracht. Diese stellt kein problem dar, dennoch muss man aufpassen wo genau diese anzukleben ist.
Desweiteren kann der Geschossabweiser (D27) angebracht werden - dies ist jedoch abhängig von der Version die man bauen möchte - Tamiya zeigt in der Bauanleitung für welche dieser anzubauen ist. Die Abschleppseile auf dem Motordeck sind angenehm als ein teil vorhanden - dies sieht so natürlich sehr perfekt aus und erleichtert die Arbeit - realistischer udn detailierter wäre aber vermutlich die Darstellung mit den einzelnen Halterungen und von Hand gewickelte Abschleppseile. Mir war das erstmal zu aufwändig, zumal später eh Gerödel drüber liegen sollte. Für dieses habe ich eine improvisierte Halterung aus PE Resten und
Plastiksheet gemacht, die an die regulären "Haltezäune" der StuGs angelehnt ist, allerdings ohne die seitlichen Weiterführungen. Ich meine sowas auf einem Foto entdeckt zu haben.

Weiter geht es zum Turm. Dieser ist recht fix gebaut, denn hier wird zunächst der Turm an sich mit der Kommandantenkuppel gebaut, welche aus drei Teilen besteht. Dann wird die Kanone in ihrer Blende gebaut, die aus wenigen Teilen (und das Rohr angenehmerweise aus gedrehtem Metall) besteht.
Diese kommt dann auf eine bewegliche Lagerung, an die von innen der Verschlussblock und Hülsenfangsack angebaut werden. Die ganze Bugplatte mit Kanonenlagerung wird dann zusammen mit dem Turmunterteil verklebt, was 1A zusammenpasst. Dann geht es mit einigen Anbauteilen des Turms weiter - die Kuppel bekommt ihre Lukendeckel, die seitlichen Luken werden angeklebt, wobei man diese nach Wunsch auch offen darstellen kann. Die Nebelbecher werden angebaut (auch wieder wahlweise je nach Version, die man darstellen will), wobei ich mich dazu entschlossen habe auch bereits verschossene Nebelbecher leer darzustellen.

Und am Turmheck kommt natürlich noch die Turmstaukiste an ihren Platz.

Als Besatzung für die Turmluke habe ich mich für die Figur mit der Signalpistole entschieden, da diese doch eine gewisse Dynamik aufweist und habe dieser noch einen Kopf von Hornet mit einer Wintermütze verpasst.
Nachdem der Turm eingesetzt ist, kann es zur Bemalung gehen, nach der dann auch noch die Ketten aufgezogen werden.

Tamiya bietet in seinem Bausatz eine recht schöne Vinylkette an, diese hat aber zum einen das problem, dass man den obligatorischen Kettendurchhang nur schwer darstellen kann und zum anderen wollte ich für meinen Panzer III in Wintertarnung eben eine besondere Kette und habe daher die
ATL-19 Ostketten bzw. Winterketten von Friulmodel aufgezogen - diese bieten eben die Möglichkeit den Kettendurchhang darzustellen (aber bitte nicht übertreiben damit!) und geben dem Panzer noch ein auffälligeres Aussehen.
Auf das Motordeck habe ich dann noch einen Schwung Staumaterial aus einem Stowage Set von Legend Productions aufgebracht. Dies lockert den Look des Panzers noch etwa auf.

Damit ist der Bau dann erledigt.

Bemalung/Alterung

Dieser Panzer III sollte als Grundfarbe in grau gehalten sein und mit etwas abgenutzer Winterfarbe getarnt sein ... soweit so gut.
Als Basis habe ich Revell Emaille Farbe 078 grau per Airbrush aufgespritzt und ordentlich durchtrockenen gelassen.
Darüber habe ich dann unregelmäßige Flächen an Tamiya XF-2 weiß per Airbrush aufgespritzt. Die Idee war nun mit Verdünner das weiß wieder stellenweise abzurubbeln, während das grau erhalten bliebe, da Emaillefarbe. Leider hat sich dies als ungenügend erwiesen.
Das sehr fleckige weiß habe ich dann nochmal weiß übergespritzt.

Nun wurden die entsprechenden Decals aufgebracht - ich habe mich zur Markierung des Panzers 116 der PzAbt.502 bei Leningrad entschlossen.
Danach habe ich vorsichtig mit den Mig Washing Lösungen (P220 im grauen, P221 im weißen Bereich) die Vertiefungen herausgearbeitet - das weiß "litt" dabei wieder etwas und wurde schmutziggrau, was durchaus einer realen Verschmutzung im Feld nahekommt.

Dann habe ich in den grauen Bereichen mit sehr hellgrauer Ölfarbe die Ecken und Kanten trockengemalt, um diese etwas zu betonen. Gleiches tat ich in den weißen Bereichen dann mit dunkelgrauer Älfarbe - dies betont die Kanten und vermittelt win wenig den Eindruck von abgenutztem Winteranstrich - obwohl ich den Panzer so darstellen wollte, dass er noch nicht allzu lange damit unterwegs ist und folglich auch noch nicht so "verhurt" aussieht.

Dann ging es an die Detailbemalung. Die Laufrollen wurden mit Gummierung bemalt, die Werkzeuge bekamen ihren Metall bzw. Holzanstrich. Das Holz habe ich mit XF60 von Tamiya angefangen und darüber die Holzfaserlasur von Vallejo DÜNN aufgtragen.

Die Auspufftöpfe wurden mit Metallfarbe und mit MIG Rostpigmenten behandelt.
Es folgte der Auftrag von ein wenig Matsch und Dreck im Laufwerksbereich, wie er so in der Übergangszeit zu den ersten Frostperioden am Fahrzeug entsteht - er sollte nicht zu extrem ausfallen, was immer ein problem ist - einmal in "Verschmutzungslaune" übertreibt man es schnell. Ich habe dazu Fliesenkleber mit Erde, MIG Pigmenten und MIG Resin gemischt und mit einem alten Pinsel im unteren Laufwerkbereich aufgetragen. Spritzer habe ich einem harten Pinsel aufgetragen. An einigen Stellen habe ich versucht mit Schneepulver von Grey Funnel Line ein paar Schnee und Frostreste in den Matsch, bzw. das Laufwerk einzubringen. Danach folgte noch eine abschließende Behandlung mit reinen MIG Pigmenten zur farblichen Variation.
Dann wurde die Kette behandelt - diese habe ich erst mit schwarzem Lack aus der Sprühdose grundiert, dann mit Vallejo Panzeraces Track Primer bemalt, auf der Aussenseite und den Randbereichen der Innenseite mit einer Mischung aus Rostpigmenten und Pigmentfixierer bemalt, sowie die Lauffläche innen mit Vallejo Oily Steel bemalt. Danach folgte ein washing mit scharzer Ölfarbe in Feuerzeugbenzin. Die erhabenen Flächen Aussen wurden dann mit Oily Steel trockengemalt.
Nach dem Aufziehen der Kette wird noch etwas Staub und Matsch in die Kette eingebracht und rundet damit das Gesamtbild ab!

Fazit

Ein wirklich schöner Bausatz - die super Passgenauigkeit und einfacher Zusammenbau sind ideal auch für Neueinsteiger. Für Profis bietet der Bausatz eine sehr gute Basis und lässt Platz für individuelle Gestaltungs- und Verbesserungsmöglichkeiten. Die Beigabe von Alurohr und der Grundausstattung PE Teile finde ich für Tamiya sehr lobenswert und hoffe dass dies beibehalten wird. Schön wäre für diesen Bausatz gewesen, wenn man Optionsteile für die varianten Ausf.N auf den anderen Fahrgestellen, z.B. mit dem Tiefwatauspuff noch beigefügt hätte.
Insgesamt eine gelungene Vorstellung.

Preis / Leistung: ***** Paßgenauigkeit: *****
Detailierung: ***** Schwierigkeitsstufe: *****


Empfohlene Literatur:

"Sd.Kfz.141 Pz.Kpfw.III" (Trojca) - ISBN 83-60041-06-7 Achtung Panzer Vol.2 - Panzer III - ISBN: 4-499-20578-6 Der Panzerkampfwagen III und seine Abarten - (Spielberger) - ISBN:3-87943-336-4 Ground Power No.085 - (Delta/Galileo Publishing) PzKpfw III Ausf A to N  - (Terry Gander) - Ian Allen Ltd. - ISBN:978-0711030152

© 05/2009 Thomas Hartwig

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