Der Bausatz

Dass Italeri den schon sehr lange im Programm befindlichen RSO als Selbstfahrlafette bringt, war logisch. Allerdings sind nur wenige Komponenten wie das Fahrgestell vom alten Bausatz übriggeblieben.
Qualitativ merkt man aber zwischen neu und alt keinen Unterschied. Italeri muß sich an einem falsch restaurierten Original orientiert haben, denn das Modell zeigt grobe Fehler. So ist der Fahrerraum rechtwinkelig anstatt spitz zulaufend und die Plattform weist eine seltsame Ringriffelung auf. Auch sonst ist der Detailreichtum durchschnittlich. Doch heutzutage gibt es alles! z.B. von ABER 3 Ätzteilsätze die es in sich haben. Der gesamte Oberbau des RSO läßt sich absolut originalgetreu mit Ätzteilen aufbauen.
Der Satz Vol. 1(Nr. 35 049) enthält die wichtigsten Teile - u.a. sämtliche PAK Teile wie Schutzschild, die Kampfraumabdeckungen und Seitenbleche vom Fahrerraum. Vol. 2 (Nr. 35 050) beinhaltet den kompletten Fahrerraum mit Inneneinrichtung und mit Vol.3 (Nr. 35 051) kann man die Gefechtsplattform komplett aufbauen. Nachteil ist der Arbeitsaufwand und da hilft von New Connection ein Resin Umbausatz, der Zeit spart. Fahrerraum und Kampfraum sind in tadellosem Guß ausgeführt und lassen sich hervorragend mit dem ABER Vol.1 Satz kombinieren. Außerdem ist noch ein gedrehtes Alurohr und Munition dabei.

Der Bau

Nur das Fahrgestell wird eigentlich nach dem Ursprungsbauplan aufgebaut. Der Rest der Vorgehensweise ist maßgeblich durch die Baupläne von ABER bestimmt. Die sind äußerst präzise so daß eigentlich nur wenig gesagt werden muß. Beachten sollte man das bei Verwendung des New Connection Satzes kleine Ausparungen in die Plattform gefeilt werden müssen um die Befestigungen der des Klappmechanismußes der Seitenwände sauber einzupassen. Die Seitenwände werden in der Höhe gekürzt, aber auch das steht im Bauplan von ABER od. New Connection. Wieviel Ätzteile man verwendet ist Zeit- und Nervensache. Auf jeden Fall gewinnt das Modell dadurch ungemein. Vor allem der Schutzschild der PAK ist mit Ätzteilen aufgebaut, optisch ein Blickfang.

Bemalung

Mein RSO sollte eine alte Wintertarnung bekommen. Dazu spritzte ich das Modell in Dunkelgelb (Humbrol Nr. 83 Ocker mit ca. 30% weiß). Dann kam ein Überzug mit Tamiya Acryl Weiß. Diesen bearbeitete ich mit einem in Methylalkohol (Tamiya Verdünnung müßt auch gehen) getränkten Pinsel.
Das hat den Effekt das die weiße Farbe vom Modell gebürstet wird - wie es real auch praktiziert wurde.
Es gibt ja auch die Methode die weiße Wintertarnung mit der Grundfarbe trockenzumalen, aber ich bevorzuge die gleiche Vorgehensweise wie bei den Originalen.
Anschließend schattierte ich das Modell mit einem Überzug aus stark verdünnter, schwarzer Künstlerölfarbe.
Mit Pastellkreiden und verschiedenen Ölfarben wurde das Modell gealtert und gesupert.

Figuren und Diorama

Die hervorragenden Figuren aus Dragons Set "Selfpropelled Gun crew" beleben die Szene. Die Soldaten tragen die wendbare Winteruniform. Allerdings verwendete ich nur zwei Figuren. Der Set enthält noch zwei Soldaten die Granaten aufladen.
Auf einer kleinen Styrogrundplatte wurde mit Moltofil Bauspachtel und Bewuchs aus der Natur eine kleine Szene realisiert. Die Mooszweige kochte ich in Glyzerin haltbar.
Dann folgte die Bemalung durch Acrylfarben. Die Szene ist im Frühjahr 1944 angesiedelt und der Schnee schon verschwunden. Während die Besatzung schon die Tarnseite ihrer Uniform trägt, ist der RSO nur unzureichend vom Wintertarnanstrich befreit. Oft bestrichen die Soldaten dann die Fahrzeuge mit Schlamm.
Der RSO ist ein sehr interessantes Fahrzeug und ein außerordentlicher Kontrast in der Sammlung zu Panzern wie etwa dem Jagdtiger. Er sollte in keiner Sammlung fehlen.

Fazit

Bei dem Italeri Bausatz des RSO fällt auf das die älteren Komponenten des Spritzlinges besser sind als die neueren Datums. Doch der günstige Preis relativiert das Ganze, obwohl man weiß, Italeri kann es besser.
Durch die Zubhörsätze von New Connection und ABER kann man allerdings ein stimmiges und tolles Modell bauen. Gerade durch die Teile von New Connection geht es schnell vorwärts und man erreicht ein tolles Endergebnis. Die Verarbeitung der Ätzteile setzen aber eine gewisse Erfahrung voraus und die Nervenstränge sollten mind. 5-6 cm dick sein.
Das Modell ist historisch interessant, da es die Mangelerscheinungen in der dt. Panzertruppe dokumentiert.

Bewertung: (Basisbausatz / mit Zubehörsätzen)

Preis / Leistung:	***** *****	Paßgenauigkeit:	***** *****
Detaillierung:	***** *****	Schwierigkeitsstufe:	***** *****

Literatur: (für nähere Infos zum Buch, geht zu unserer Bücherliste)

· Nuts & Bolts Vol. 09 - 7,5cm PAK 40/4 auf RSO - Kwok, Duske
· Waffen und Geheimwaffen des dt. Heeres - Fritz Hahn