Strv.122

 

Das Original

Über die Entstehungsgeschichte und die verschiedenen Ausführungen des Leopard 2 ist auf dieser Seite schon viel geschrieben worden. Ich möchte daher hier nur auf die besondere Variante, den schwedischen Stridsvagn 122 ( Leopard 2A5 ) eingehen. Die Gesamtstückzahl der eingeführten Stridsvagn 122 belief sich auf ca. 120 Fahrzeuge mit Optionen für weitere Kampf- und Bergepanzer. Die Umbauten und Modifikationen wurden zum Teil in Schweden gefertigt. Als Vertragspartner dienen Hägglunds, Bofors und BAE Systems. Generalunternehmer ist jedoch Krauss-Maffei Wegmann.

Nach Abschluss der Beschaffungsmaßnahmen wurde der Stridsvagn 122 im Jahr 2001 bei der schwedischen Armee eingeführt. Rein optisch weicht diese Fahrzeug stark vom bekannten Erscheinungsbild des Leopard 2A5 der Bundeswehr ab. Als besondere Merkmale fallen hier die zusätzliche Panzerung im Turm - und Wannenbereich, die Scheinwerfer und die geänderten Kettenblenden auf. Die Luken für Kommandant und Ladeschütze sind als Schiebeluken ausgelegt. Am Turmheck sind deutlich anders geformte große Staukästen zu erkennen. Auf dem Turmdach sieht man auf Originalfotos bis zu vier montierte Antennen.
Ebenso fällt die Nebelmittelwurfanlage ins Auge. Es handelt sich hierbei um das französische GALIX-System.
Auffällig ist auch der ungewöhnliche, scharfkantige 3-Farb-Fleckentarnanstrich in hellgrün, dunkelgrün und schwarz bei diesem Fahrzeug.

Darüber hinaus wurden auch im inneren des Fahrzeugs diverse Änderungen vorgenommen.
So wurde zum Beispiel ein "Tank Command and Control System" ( TCCS ) als Führungs- und Informationssystem eingebaut. Ebenso sind zwei zusätzliche digitale Funkgeräte für die Datenübertragung vom TCCS installiert. Die Kraftstofftanks erhielten ein geändertes Füllmaterial um den Explosionsschutz zu erhöhen. Durch die Modifikationen und den Einbau der gesamten Zusatzausstattung erhöhte sich das Gefechtsgewicht von ursprünglich 59 t und 62 t.

Der Bausatz

Nach dem Öffnen der Schachtel fällt einem die Vielzahl der vorhandenen Bauteile sofort ins Auge. Mit 11 Spritzlingen und über 400 Bauteilen, dazu noch Ätzteile, vorgestanzte Klarsichtteile für die Optiken, Seilmaterial für die Abschleppseile, dem Decalset, sowie den Polycaps für das Fahrwerk und den Vinylketten ist der Karton prall gefüllt. Da Hobby Boss weitere Leopard 2 Modelle im Angebot hat liegen einige Teile bei die für den Stridsvagn 122 nicht zur Anwendung kommen. Die Restekiste freut sich. Der Detaillierungsgrad der Bauteile wirkt auf den ersten Blick weit überdurchschnittlich, doch bei genauerem Hinsehen entdeckt man dann einige Mankos. Dazu später mehr in den einzelnen Bauabschnitten.
Die Bauanleitung ist übersichtlich, leicht verständlich und zieht sich über 15 Baustufen. Die Fehler stecken aber im Detail. Auch dazu später mehr im entsprechenden Bauabschnitt. Für die Bemalung liegt ein farbig gedruckter DIN A4 Bogen bei mit einer 5-Seiten - Ansicht für das Fleckenmuster und die Anbringung der Decals bei.
Sehr löblich für Hobby Boss diese Darstellung zu wählen. Andere namhafte Hersteller sind da nicht so großzügig.

Der Bau

So, nun wollen wir mal `nen Schweden bauen...
Ursprünglich schwebte mir vor den Strv. 122 direkt aus der Schachtel heraus, ohne Zusatzteile, Änderungen und Ergänzungen zu bauen. Aber nach kurzer Zeit habe ich das dann doch verworfen. Nur "out of the box" stellte mich das Ganze nicht so wirklich zufrieden. Allerdings habe ich auch auf einige Nachbesserungen verzichtet da es wohl sonst zu einer "Dauerbaustelle" geworden wäre...

Es beginnt auch bei Hobby Boss in der Baustufe 1 mit dem Bau der Laufrollen, den Leiträdern und den Seitenvorgelegen. Hier steckt schon der erste Fehler. Hobby Boss hat die Befestigungsschrauben für den Triebradringträger vergessen, ebenso den Verschlussstopfen am Seitenvorgelege. Hier könnte man schon nachdetaillieren und die Schrauben ergänzen.

Es geht dann weiter in Baustufe 2 mit der Wanne / dem Fahrgestell. Die Schwingarme liegen separat bei und könnten bei Bedarf somit durch geringe Änderungen auch beim Bau eines Diorama an das Gelände angepasst werden. Ich nahm bei der Montage eine Glasplatte zu Hilfe um eine exakte Ausrichtung der Schwingarme zu gewährleisten. Sähe ja ziemlich dumm aus wenn nachher eine Laufrolle in der "Luft schwebt" ... Es folgen dann die hydraulischen Endanschläge, Stützrollen und Seitenvorgelege. Da ich die beiliegende Vinylkette aufgrund der mangelhaften Darstellung nicht verwenden wollte nahm ich als Ersatz eine bewegliche Einzelgliederkette von HKCW. Hierbei muss man nur darauf achten dass die Zahnkränze nicht zu sehr gegeneinander gedrückt werden wenn das Seitenvorgelege zusammengesetzt wird. Sonst passt die Kette nicht mehr sauber zwischen die Kränze.

Die Laufrollen und die Leiträder habe ich erst nach der Bemalung montiert. Die Bemalung ist so einfacher vorzunehmen. Bei der Montage der Heckwand ( Bauteil K 14 ) gemäß Bauanleitung werden die T-Zughaken ( Bauteil B38 ) in falschem Winkel verklebt. Sie hängen dann direkt vor den Abgasgrätings. Ich habe sie um 180° verdreht und die Sicherungsbleche für die Haken aus Plastiksheet ergänzt. Der Umbau ist kein Problem und es ist auf Originalfotos auch immer wieder mal diese Art der Anbringung für die Haken zu sehen. Das Tarnleitkreuz ist als Ätzteil vorhanden und wird auch an schwedischen Fahrzeugen montiert. Hobby Boss hat es in der Anleitung unterschlagen. In dem Extrablatt für die Bemalung taucht zwar das Leitkreuz wieder auf, ist aber an falscher Position dargestellt.

Ebenso habe ich die Handgriffe an den ovalen Wartungsöffnungen aus 0,3 mm Draht ergänzt. Die nötigen Bohrungen hierfür sind am Bauteil bereits markiert. Zwei kleine rechteckige Rückstrahler wurden unterhalb der Rücklichter ergänzt. Den linken Schmutzfänger und das hintere linke Teil der Kettenabdeckung habe ich nicht montiert um dem Fahrzeug eine "persönliche Note" zu geben.
Die Handlochdeckel zur Bremsenkontrolle am Heckteil sind erhaben aufgeprägt. Sie sind aber im Original versenkt und schließen plan mit dem Heck ab. Hier müsste man die Deckel abschleifen und neu eingravieren um eine korrekte Darstellung zu erhalten. Auch darauf habe ich aber bei meinem Modell verzichtet.

Am Fahrzeugbug hat Hobby Boss die Anbringung der T- Zughaken schlichtweg vergessen...
Am Spritzling sind aber die Teile B 39 vorhanden. Diese habe etwas abgeändert und am Wannenbug verklebt.

Die Baustufen 6 - 9 zeigen die Montage vom Wannenoberteil. Hier häufen sich dann die Fehler. Es geht los mit den Antirutschbelägen...
Die sind schlicht und einfach zu dick dargestellt. Während man die Beläge im Bugbereich vernachlässigen kann, weil sie später von der Zusatzpanzerung verdeckt werden, müsste man sie im Heckbereich erheblich dünner schleifen um eine realistische Darstellung zu erreichen. Aber wie, ohne die anderen Details der Heckplatte beim schleifen in Mitleidenschaft zu ziehen? Das gestaltet sich schon sehr problematisch. Da der weit nach hinten ausladende Turm die meisten Beläge verdeckt habe ich zunächst nur die leicht zu erreichenden Beläge abgeschliffen. Nach der Lackierung musste ich aber feststellen: Ich hätte noch etwas mehr abschleifen können.
Vielleicht wäre hier der von Thomas Hofmann selbstgebaute "Schwingschleifer" aus der elektrischen Zahnbürste ( siehe Tipps und Tricks ) das richtige Werkzeug?

Beim Bordwerkzeug tauchen weitere Mängel auf. Es sind die falschen Spaten enthalten. Sie passen zur Bw - Version. Die schwedischen Spaten haben eine ganz andere Form. Die Bausatzspaten passen auch nicht in die dafür vorgesehenen Halterungen. Sie sind schlichtweg zu lang. Die Brechstange wurde von Hobby Boss komplett vergessen. Die Spitzhacke ist zwar vorhanden, wird aber gar nicht erwähnt. Die ovale Verlängerung für den Kettenspannschlüssel fehlt auch. Hier ist viel nachzuarbeiten. Vielleicht wird sich ein Zubehörhersteller der Sache annehmen und uns das richtige, komplette Werkzeug nachliefern. Ich warte also mal ab was da eventuell noch kommt und werde dann nachrüsten. Oder führen die Schweden einen Teil dieser Werkzeuge nicht außen am Fahrzeug mit? Leider konnte ich keine entsprechenden Fotos entdecken. Vielleicht weiß auch einer der Leser mehr? Für Tipps wäre ich sehr dankbar.

In der Baustufe 6 wird der Einbau der APU ( Bauteil G 21 und G 24 ) im rechten hinteren Wannenbereich beschrieben. Ich konnte auf keinem Originalfoto ein schwedisches Fahrzeug mit dieser APU entdecken. Also scheint es dieses Bauteil am Strv. 122 nicht zu geben. Die optionalen Bauteile ( H2 und H3 ) mit den Staukästen und den Werkzeughalterungen liegen aber dem Bausatz bei. Hier kann problemlos umgerüstet werden. Allerdings hat man hier beim rechten Batteriekasten ein Scharnier und die Schraubverschlüsse vergessen.

Baustufe 7: Die Klarsichtteile für die Optiken sind nicht so wirklich prall. Das Material ist sehr weich und lässt sich nicht besonders gut bearbeiten. Ich habe daher die "Gläser" für die Winkelspiegel der Fahrerluke aus klarem Plastiksheet ausgeschnitten und verbaut. Beim Turm werde ich dann ebenso verfahren.

Baustufe 9: Das beiliegende Seilmaterial für die Abschleppseile habe ich nicht verwendet. Es fasert bei der Bemalung aus und sieht dann auch entsprechend aus. Stattdessen habe ich ein Nylonseil von einer Drachenschnur genommen. Man könnte natürlich auch ein Drahtseil aus dem Zubehörhandel verbauen. Das ist alles nur eine Frage des Geldbeutels.

Da ich noch einen angefangenen Ätzteilsatz von Lion Roar für den Leopard 2 liegen hatte habe ich die Halterungen für die Abschleppseile, die Auspuffgrätings und den rechten Schmutzfänger damit verfeinert.

Im weiteren verläuft der Bau der Wanne problemlos und lässt sich zügig abschließen. Passprobleme tauchen nur noch bei den Kettenblenden auf.

Baustufe 10 - 11: Das Kanonenrohr besteht leider aus zwei Hälften. Hier ist intensives Spachteln und Schleifen angesagt. Auch bei den weiteren Anbauteilen muss immer wieder trocken angepasst und nachgearbeitet werden. Das Periskop leidet unter extremem Detailverlust. Da nützt auch das vorgesehene Ätzteil nicht mehr viel. Der Zubehörhandel wird hoffentlich Ersatz produzieren...!? Das Bauteil G1 habe ich hinter der Kommandantenluke nicht angebracht. Auf Fotos habe ich es nur hinter der Ladeschützenluke gesehen. Was ist denn mit den Winkelspiegeln an der Kdt-Luke los? Einige sind einfach nur als glatte Fläche dargestellt und das war`s dann. Schwer zu beheben weil schwer zugänglich. Ich habe da mit etwas Plastiksheet nachgeholfen um wenigstens den Eindruck, als wären da Spiegel vorhanden, zu erwecken.

Baustufe 12: Das Fla-MG lassen wir gleich mal da wo es ist. Am Spritzling! Und anschließend in den gelben Sack damit. Sorry, aber das Ding ist wirklich nicht zu gebrauchen. Hier scheint beim Formenbau ein Grobmotoriker am Werk gewesen zu sein. Der Gurtkasten darf ebenfalls in die Tonne wandern... Ich habe das MG durch ein MG von MR Modellbau ersetzt, die Rohrmündung noch etwas aufgebohrt und den Gurtkasten aus dem Ätzteilsatz von Lion Roar verbaut. Das Fla-Visier aus diesem Set verschwand beim Montageversuch leider auf Nimmerwiedersehen in den unendlichen Weiten meines Bastelzimmers...
Die Nebelmittelwurfanlage ist auch nicht gerade von feinster Detaillierung, wird aber zum Großteil durch die Abdeckung unsichtbar.

Baustufe 13: Die Module der Zusatzpanzerung passen leider nur sehr bescheiden. Hier muss immer wieder angepasst, geschliffen und improvisiert werden bis man ein einigermaßen ansehnliches Ergebnis erzielt. So wirklich zufrieden bin ich aber letztendlich nicht damit.

Baustufe 14: Die großen Staukästen am Turm werden hier mit den Schneegreifern ( Bauteile B27 und B 28 ) versehen. Diese haben unschöne, nur schwer zu entfernende Senkstellen.
Bei Hobby Boss führen die Schweden auch nur 10 Schneegreifer mit. Und, wo sind die noch fehlenden acht? Die befinden sich eigentlich zwischen den beiden hinteren Turmstaukästen in ihren Halterungen. Aber, darüber wird in der Anleitung auch wieder nichts erwähnt. Es sind noch 8 Greifer am Spritzling vorhanden. Daher kann auch dieses Problem schnell behoben werden. Am linken Staukasten wird an der linken Seite eigentlich das Ersatzkettenglied mitgeführt. Die Halterungen dafür sind zwar am Staukasten angedeutet, aber die Montage wird aber auch wieder ganz dezent von Hobby Boss verschwiegen.
Ist auch besser so, denn das Kettenglied ( B2 ) aus dem Bausatz leidet auch unter Detailmangel. Daher habe ich zwei Glieder aus dem Kettensatz von HKCW verwendet.
Die Griffe an den Deckeln der Staukästen habe ich abgetrennt und neue Griffe aus Draht angebracht. Ebenso habe ich die Verschlüsse etwas nachdetailliert.
Abschließend erhält der Turm noch vier Antennen aus Federstahldraht in 0,3 mm Stärke. Die Turmluken habe ich geöffnet dargestellt. Hier soll noch etwas Leben in das Fahrzeug kommen. Mal schauen ob ich irgendwo eine "schwedische Tankcrew" im Zubehör finde.

Und nun wird der Turm auf die Wanne aufgesetzt. Wie schon bei den Leo2A5 Modellen von Tamiya und Revell / Italerie schleift hier der Turm ebenfalls über die Heckplatte. Durch die weit ausladenden zusätzlichen Staukästen sogar so stramm dass man Angst um die Ätzteile auf den Ringkühlern bekommt...

Also, vorne am Turmauflagebereich der Wanne etwas abgeschliffen, hinten etwas Plastiksheet aufgesetzt, immer wieder probiert und irgendwann hob sich der Turm hinten leicht an. Ein zumindest geringer Abstand der Staukästen zu den Kühlern konnte so erreicht werden...

Melde gehorsamst: Baumaßnahmen abgeschlossen, fertig zur Lackierung.

Bemalung/Alterung

Es erfolgte zunächst das sogenannte pre-shading ( Vorschattierung ) mittels Airbrush. Durch das unterlegen der Vertiefungen mit mattschwarz werden erste Alterungs- und Tiefeneffekte erzielt. Hobby Boss gibt Gunze Sangyo Farben vor:

Meine Auswahl liegt bei Tamiya Acryl Farben. Die richtige Farbegebung ist Auslegungssache und fällt für mich unter die modellbauerische Freiheit.
Farbabweichungen in den verschiedensten Tönen gibt es auch am Original immer wieder durch Witterungseinflüsse und Alterung.

Das Fahrgestell spritzte ich dann in stark verdünntem Natogrün XF-67 von Tamiya. Die Gummibandagen der Laufrollen und Leiträder wurden in aufgehelltem Natoschwarz XF-69 bemalt. Einige der Laufrollen sind bereits ausgetauscht worden. Daher wurde der Befestigungsring um die Schrauben mit dem Pinsel in Aluminiumfarbe lackiert. Die Schmierstellen der Laufrollen und Leiträder sind wie bei Bw-Fahrzeugen mit einem roten Farbpunkt versehen. Dieses kleine Detail durfte hier natürlich auch nicht fehlen.
Ebenso habe ich dem Verschlussstopfen am Seitenvorgelege einen gelben Farbpunkt verpasst. Dann erfolgte die erste Alterung und Verschmutzung durch Detailwashing mit schwarzer Ölfarbe und diversen Filtern mit stark verdünnter Enamelfarbe von Humbrol in diversen Sand- und Schmutzfarbtönen.

Die gesamte Oberwanne wurde dann in Hellgrün XF-5 sehr dünn und nicht volldeckend lackiert. Einige Bereiche habe ich dann wolkig mit der aufgehellten Grundfarbe übersprüht. Die zuvor mit Schwarz schattierten Bereiche bleiben erkennbar und ergeben schon einen gewissen Tiefeneffekt.

Die dunkelgrünen Tarnflecken stellte ich nach dem Abkleben mit Tamiya Natogrün dar. Die schwarzen Flecken erhielten das Tamiya Natoschwarz. Da hier insgesamt drei Farbschichten aufgetragen werden müssen ist es wichtig mit stark verdünnter Farbe in mehreren dünnen Schichten nur hauchfein zu arbeiten um starke Kanten im Lack zu vermeiden. Auch muss unbedingt darauf geachtet werden dass die Farben nicht unter das Klebeband laufen können. Anschließend dann der spannende Moment: Das Klebeband wird endgültig entfernt, hat die Lackierung wie gewünscht geklappt? Ja, ich bin schon zufrieden mit dem Ergebnis. Letzte kleine unsaubere Stellen wurden dann nach dem Entfernen des Klebebandes per Pinsel retuschiert.

Die wenigen Decals sind in der Bemalungsanleitung total falsch nummeriert, aber das bereitet keine Probleme. Ich brachte sie auf einer Schicht glänzendem Klarlack unter Verwendung von Mr. Marksofter auf. Anschließend nochmals glänzender Klarlack drauf und fertig. Der Trägerfilm ist schon fast unsichtbar geworden. Er verschwindet dann beim abschließenden Mattlacküberzug vollständig.

Nun erfolgte wieder die Alterung und Verschmutzung per Filter und Detailwashing. Diverse kleine Kratzer im Lack wurden durch das chipping ( Mikrobemalung ) per Pinsel dargestellt. Bauteile mit Metallabrieb behandelte ich per Graphitstift und durch Trockenmalen mit Gunmetal von Humbrol. Die Tarnfarben wurde dann mit mintgrüner und hellgrauer Ölfarbe trockengemalt um die Kanten etwas stärker hervorzuheben. Zum krönenden Abschluss erfolgte eine Verstaubung mittels Airbrush und Tamiya Flat Earth XF-52. Dann kam noch ein finaler Überzug mit mattem Klarlack.

So, isch habe fertich...

Fazit

Nachdem es lange Zeit nur den Umrüstsatz von HKCW aus Resin mit dem Leopard 2A5 von Tamiya als Basis gab hat man uns nun endlich den Strv. 122 als Spritzgussmodell geboten.
Der Bausatz wird bei Hobby Link in Japan für ca. 25,- EUR angeboten. Wie das Modell hier vom Preis her liegen wird weiß ich heute leider noch nicht. Ich vermute mal es könnte sich in Deutschland dann so bei ca. 35,- EUR einpendeln.
Sollte es so kommen stimmen Preis und Leistung nicht so ganz überein. Gerade wenn man mal so die aktuellen Modelle von Dragon betrachtet. Die liegen auch in dieser Preisklasse, sind aber weitaus besser gestaltet. Doch trotzdem erhalten wir für unser Geld ein schönes, außergewöhnliches Modell welches mit Sicherheit die Blicke der Betrachter auf sich ziehen wird.
Alles in allem ist es ein Bausatz mit recht stimmigem Gesamteindruck, welcher auch dem Anfänger zu empfehlen wäre. Denn selbst aus dem Kasten heraus erhält man ein leicht zu bauendes und schon sehr ansehnliches Modell.
Die Detailfanatiker unter uns finden hier garantiert auch Ihre Erfüllung und können jede Menge Details nacharbeiten. Das Betätigungsfeld ist bei diesem Modell sehr groß.

Die nachfolgende Bewertung bezieht sich auf das Grundmodell aus dem Kasten heraus, ohne Nacharbeit.
Preis / Leistung: ***** Paßgenauigkeit: *****
Detaillierung: ***** Schwierigkeitsstufe: *****


Empfohlene Literatur:

Hier verlief meine Suche nach Büchern oder Zeitschriften leider ergebnislos. Man kann aber etliche Vorbildfotos im Internet finden die beim Bau des Modells sehr hilfreich sind. Zum Beispiel auf folgenden Seiten:
www.army-technology.com
www.soldf.com
www.oxelsund.net
www.primeportal.net

© 02/2007 Thomas Stefanus

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