StuG III Ausf.B


 

Das Original

Sturmgeschütze (StuG) entstanden aus dem Gedanken heraus, der Infanterie eine unmittelbar im Gefecht folgende Artillerie beizugeben, welche der Infanterie leichte Feldbefestigungen wie MG-Nester ausschalten sollte. Anders als Panzer, die als Schwerpunktwaffe eingesetzt wurden, sollten die Sturmgeschütze als Unterstützungswaffe fungieren. Basierend auf dem Fahrgestell des Panzer III wurde die Fertigung der 2. Serie auch als Ausführung B bezeichnet. Diese lief bei Alkett im Juni 1940 an. Bei der Ausführung B ergaben sich Änderungen beim Motor (HL 120 TRM - Motor mit Trockensumpfschmierung und Schnapper-Magnet) und  es wurde ein neues 6-Gang-Aphon-Getriebe eingebaut. Außerdem wurde die Dachklappe über dem Richtkanonier verändert, die vordere Stützrolle rückte näher an das Triebrad heran, um die Wucht der Kettenschläge zu mindern und Kettenabwürfe zu reduzieren. Die neue Gleiskette war um 20 mm breiter und somit 400 mm breit. Außerdem erhielten die Fahrzeuge ein gegossenes Triebrad, eine geschweißte Umlenkrolle und einen abnehmbaren Kupplungskasten an der Schottwand. Von dieser Aufführung wurden 250 Stück gebaut, die bis November 1940 ausgeliefert wurden.

Quelle: lexikon-der-wehrmacht.de



Der Bausatz

Der 2011 erschienene Bausatz von CyberHobby ist eigentlich der Dragon Originalbausatz von 1994. Im Karton befinden sich vier Spritzlinge, eine Wanne, zwei winzige PE Teilbögen und die Magic Tracks. Diese sind wie die PE Platinen zur Neuauflage hinzugekommen. Die Detaillierung der Teile ist auf dem Stand von 1994. Hier und da sind Auswurfmarken und Sinkstellen zu erkennen. Hier wird man um das Spachteln und Schleifen nicht herum kommen. Als Bonus liegt das Dragon Figurenset der Wehrmacht Infanterie - Operation Barbarossa - bei. Um in den doch schon älteren Bausatz mehr Details einzubringen, verwende ich für den Bau ein Aber PE Set und eine Friulkette.

Der Bau

Der Bausatz besteht aus, im Vergleich zu heutigen Dragon Bausätzen, sehr wenigen Teilen.
Diese müssen aber genau aneinander angepasst werden. Die Passgenauigkeit ist nicht mit den aktuellen Bausätzen zu vergleichen.

Begonnen habe ich den Bau mit der Wanne. Da ich das Fahrzeug aber auf ein Diorama anpassen möchte, habe ich vorläufig nur den ersten und letzten Schwingarm an die Wanne geklebt.
Am Heck habe ich die Auspuffanlage und die Heckwand eingeklebt. Bis auf die Trieb-, Lauf- und Stützräder ist die Unterwanne schon komplett.
In die Oberwanne habe ich zuerst die Rohrwiege zusammengebaut und diese dann zwischen Oberwanne und den Aufbau geklebt.
An der Oberwanne habe ich die Seilhalterungen durch die Aber Teile ersetzt.
An der Frontplatte habe ich eine Schweißnaht mit Putty hinzugefügt und die Einstiegsluken ebenfalls mit den Aber Teilen nachdetailliert.

An den Kettenblechen habe ich den vorderen und hinteren Schutz abgetrennt und diesen durch die Aber Teile ersetzt. Am linken Kettenblech habe ich dabei versucht, eine Beschädigung durch den Kampf darzustellen.
Sämtliche Werkzeuge habe ich auch überarbeitet.

Das Geschütz besteht aus vier Teilen. Das Rohr wird dabei in Ober- und Unterschale geleimt. Diese habe ich gespachtelt und verschliffen, um das Teil wie aus einen Guss aussehen zu lassen.
Im Aber PE Bogen ist die frühe Version des Nebelbecherwerfers enthalten. Hier ist die Bauanleitung sehr ungenau, so dass ich einige Recherchen anstellen musste. Viele Teile des Werfers müssen selbst hergestellt werden. Das Ergebnis überzeugt aber gegenüber dem Bausatzteil.
Nach dem Anfügen diverser Kleinteile wie Haltegriffe, Motorluken und Scheinwerfern, habe ich das Laufwerk fixiert.

Dazu habe ich zuerst die Landschaft erschaffen auf der das Fahrzeug später steht. Dann wurden die Schwingarme eingeklebt und an den Untergrund angepasst. Aus 0,3 mm Plastikkarte habe ich einen Halteramen für die Beladung zusammengebaut. Diese habe ich aus der Grabbelkiste entnommen, da bleibt so allerhand liegen. Zum Abschluss des Baus habe ich noch die Friulketten angepasst und einige Ersatzkettenglieder zusammengebaut. Damit war der Bau des Fahrzeugs abgeschlossen.

Bemalung/Alterung

Zuerst habe ich das Modell gründlich mit Soda gereinigt und es danach mit Vallejo Primer Hellgrau gespritzt.
Nach einer Trocknungszeit von 48 Stunden kam die eigentliche Grundfarbe. Diese habe ich aus Panzerdunkelgrau, Weiß und Azurblau zusammengemischt und mit der Airbrush aufgetragen.
Anschließend erfolgte das Aufhellen und Abdunkeln einiger Flächen- in der Modellbausprache „Color Modulation“ genannt.
Nachdem die panzergraue Farbe getrocknet war, habe ich die Decals mit Microsol aufgebracht. Damit schmiegen sie sich schön an die Oberfläche und glänzen nicht. Eine Lage Seidenglanz schützt Farbe und Decals bevor ich mit der Alterung begonnen habe.
Für die Verwitterung habe ich zuerst zwei Filter in Blaugrün und Graublau mit dem Pinsel aufgetragen. Nach dem Trocknen der Filter habe ich das Modell mit verschiedenen Tönen aus Ölfarbe betupft und diese mit einem Pinsel verrieben (Fading).

Die Unterwanne und das Laufwerk habe ich mit Earth Effects von AK und Gips betupft und nach dem Trocknen mit Dark Mud etwas angeglichen. Nach dem Hervorheben der Details des Fahrzeug mit einem Pinwash (Dark Wash, MIG) und dem Chipping mit Acrylfarbe, habe ich die Technik des Oil Paint Renderings angewendet.
Diese Technik dient dazu, die Farbe des Models interessanter zu gestalten. Hierbei werden Gebrauchsspuren und Alterungseffekte mit Ölfarbe dargestellt. Diese hat den Vorteil, dass sie sich mit Verdünnung transparent gestalten lässt. So entstehen Effekte wie heruntergelaufenes Schmiermittel, leichte Rostansätze, Staubschlieren und Schmauchspuren.
Die Friulketten habe ich mit Brüniermittel von Uschi van der Rosten brüniert, danach folgte ein Wash mit Rust Effects von MIG.
Zum Abschluss habe ich die Ketten mit Pigmenten eingestaubt und aufgezogen. Ein paar Figuren und eine kleine Basis machen das Fahrzeug erst lebendig.



Fazit

Ein alter Bausatz muss nicht schlecht sein. Zwar kann man die Detaillierung nicht mit den aktuellen Bausätzen vergleichen, aber mit etwas Eigeninitiative und dem ein oder anderen PE Set ist auch daraus ein sehr schönes Modell zu bauen. Auch für Anfänger dürfte dieser Bausatz kein Problem darstellen.

Preis / Leistung: ***** Paßgenauigkeit: *****
Detailierung: ***** Schwierigkeitsstufe: *****



© 09/2014

8462 Leser dieses Bauberichts seit dem 13.09.2014

zurück zur Übersicht