StuG III Ausf.G early

 

Das Original

Über die Entstehungs- und Einsatzgeschichte des StuG III G ist an anderer Stelle bereits hinreichend geschrieben worden, ich möchte mich hier deshalb sehr kurz fassen.
Sturmgeschütze (StuG) waren zunächst als Unterstützungswaffe für die Infantrie konzipiert. Auf Basis eines Panzer III Fahrgestelles wurde ein relativ niedriger Aufbau angebracht, der eine, im Vergleich zu einem Kampfpanzer, niedrige Silouette ermöglichte. Durch den Einbau eines 7,5 cm Geschützes ergab sich eine wirkungsvolle Waffe. Im Verlauf des Krieges wurden die StuGs allerdings immer öfter zur Bekämpfung von feindlichen Panzern eingesetzt.

Der Bausatz

Im Karton finden sich über 500 Teile an 11 Spritzlingen, dazu Klarsichtteile, PE Teile, Decals, sowie Metallkabel, Decalbogen und Einzelgliedketten als "Magic Tracks". Der Bausatz ist als sog. "Smart Kit" ausgelegt und reiht sich passend in die letzten Bausätze dieser Reihe ein - einfacher Zusammenbau gepaart mit hervorragender Detailgenauigkeit - alle für den maximalen Modellbauspaß. Als erfreuliche Zugabe geht Dragon nun noch einen Schritt weiter und bietet für dieses Modell einen recht ansprechenden Innenraum, bei dem man die großen Luken nicht schamhaft schließen oder durch eine Figur schließen muss.
Die Teile an den Spritzlingen erfreuen das Modellbauerherz aufs Höchste. Die Details sind hervorragend herausgearbeitet - als Beispiele sind hier nur z.B. die fantastischen Schweissnähte oder die Noppenstruktur der Kettenbleche genannt - hier hat Dragon wirklich sehr gute Arbeit geleistet. Auch die Laufrollen und Stützrollen sind neu und von erstaunlich genialer Detailqualität, wie man sie bei Panzer III Laufwerken bislang nicht hatte - auch der Schriftzug auf dem Gummi vom Hersteller fehlt nicht, auch wenn es wieder die bekannte Pseudofirma "Continentau" ist, bei der man den letzten Buchstaben modifizieren sollte.
Das Werkzeug ist sehr gut mit angegossenen Halterungen versehen, die es unnötig machen hier noch mit PE Teilen seine kostbare Zeit zu verschwenden. Die Kommandantenkuppel wird mit Winkelspiegeln aus durchsichtigem Plastik verfeinert. Der Innenraum ist erstaunlich fein detailiert mit exzellentem Muster der Bodenplatte, den ganzen Funkgeräten, Halterungen, Motorraumtrennwand, Kanonenlagerung, Kanone mit Verschluss, Optiken und Richtmittel, Sitze, usw..

Von cyber-hobby.com gab es eine zeitlang noch zwei Zubehörsätze für diesen Bausatz. Das Set 1 (3832) beinhaltet einige sinnvolle Zubehörteile wie die Kettenbleche oder die Nebelwurfbecher aus gedrehtem Metall. Das Set 2 (3834) erweitert u.a. den Innenraum mit Munitionshalterungen, sowie ein gedrehtes Alurohr und weitere Decals.
Da ich die Schwingarme beweglich gestalten wollte, habe ich anstelle der beiligenden Magic Tracks einen Satz beweglicher Ketten von Modellkasten (SK-17) verwendet. Für die Beladung des Hecks kamen einige Teile aus dem Stowage Set für das StuG (BL35111K)von Blast zum Einsatz.


Der Bau

Der Zusammenbau des StuGs beginnt wie immer mit der Wanne. Im Bausatz hat Dragon Schwingarme beigelegt. Leider geht die Funktion verloren, wenn man sich an die Anleitung hält, da die Schwingarme mit der Wanne verklebt werden sollen. Dies läßt sich allerdings recht einfach ändern. Zunächst sollte man die Schwingarme (A1/A2) ganz vorsichtig nur mit den Teilen A4, resp. B18 verkleben. Anschließend entfernt man die Haltestifte an der Wanne für die inneren vier Schwingarme und klebt die Teile B5/B6 an die Teile A1/A2; Fertig.
Nun habe ich mich dem Innenraum zugewandt. Der Zusammenbau des Geschützes geht erfreulich einfach und dementsprechend zügig von statten. Auffallend ist die sehr gute Paßgenaugikeit der Teile. Dragon hat einige sehr sinnvolle Details eingebaut. So ist z.B. das Periskop des Richtschützen als Klarsichtteil beigelegt. Leider hat Dragon dem schönen Innenraum keinen Hülsenfangkorb beigelegt. Dieses Manko gleicht das Zubehör Set 2 von cyber-hobby aus. Nun kommen auch die geätzten Munittionshalterungen aus diesem Set zum Einsatz. Dankenswerterweise legt cyber-hobby auch noch zwei gedrehte Munitionshülsen bei.

Ich habe das StuG in einzelnen Komponenten zusammengebaut, welche erst am Ende der Bauphase miteinaber verklebt wurden. Als nächstes kamen die geätzten Kettenbleche aus dem cyber-hobby Set 1 zum Einsatz. Ein wenig knifflig ist das Biegen der einzelnen ätzteile, ansonsten gibt es aber keine Probleme.
Auch der Zusammenbau des Heckbereichs gestaltet sich recht problemlos. Durch die Verwendung des Zubehörsatzes von Blast-models hat man relativ schnell eine passende Beladung zu Hand. Man sollte allerdings vor dem Zusammenbau eine Probepassung machen und prüfen, welche Teile des StuGs man wirklich benötigt. Die Resinteile von Blast sind von erstklassiger Qualität. Kleine Lücken habe ich mit Magic Sculp geschlossen.
Beim Zusammenbau der Oberwanne C23 sollte man allerdings eine Sache beachten. Das Teil C12 würde ich erst am Ende verbauen, wenn das StuG bereits komplett zusammengebaut ist. Andernfalls ist es nicht möglich, aufgrund des Geschützes, die Oberwanne zu verkleben. Bei meinem Modell habe ich ferner die Dachplatte(C4) nicht mit der Oberwanne(C23) verklebt. Ansonsten gibt es bei dem Zusammenbau des StuGs keine Probleme.

An dieser Stelle habe ich die Ketten von Modellkasten zusammengebaut. Dies geht relativ einfach. Die einzelnen Kettengleider werden vom Giesast abgetrennt und kleinen Plastikstiften zusammengehalten, die mit den Kettengliedern verklebt werden. Dies ist recht einfach, daß die einzelnen Kettenglieder durch eine Plastikschablone in Form gehalten werden und sich die Verbindungsstifte an recht handlichen Gießästen befinden. Nach dem Trocknen werden die Stifte einfach von den Gießästen abgetrennt.


Bemalung/Alterung

Innenraum

Zunächst wurde die Innenseite der Wanne mit Hull-Red von Tamiya grundiert. Anschließend wurden die Innenseite der Wanne mit Weiß von Gunze lackiert. Mit der gleichen Farbe habe ich das Geschütz, den Kampraum, sowie die Innnenseiten der Obwanne bemalt.
Nach dem Trocknen wurden die Sitze mit Panzerbraun von Lifecolor bemalt. Die Granaten in den Halterungen habe ich mit Gold von Mr.Hobby lackiert. Diese Farbe hat den Vorteil, daß sie nach dem Trocknen noch ploiert werden kann und danach metallisch glänzt. Die Funkgeräte und die beiden Maschinenpistolen habe ich zunächstmit Matt Scharz von Tamiya lackiert und anschließend mit Silber von Mr. Hobby trockengemalt.
Nach dem Trocknen wurde der Innenraum nun gealtert. Zunächst gab es ein Washing brauner ölfarbe. Anschließend wurde der Innenraum ein wenig mit Pigmenten eingestaubt. Den Abschluß bildete Trockenmalen mit Steel von Mr. Hobby am Kampfraumboden, sowie an den Stellen, die der meisten Abnutzung ausgesetzt sind.

Ketten

Die Ketten von Modellkasten wurden zunächst mit Stainless Steel von Aalglatt lackiert. Nach dem Trocknen wurde in mehreren Schichten Middle Stone von Gunze aufgetragen. Hier war die Farbe mit Isoprophylalkohol aus der Apotheke sehr stark verdünnt. Anschließend wurden die Ketten von beiden Seiten mit Silber von Mr. Color trockengemalt und die Innenseiten noch poliert. Den Abschluß bildete eine Schicht hoch verdünntes Tire Black von Gunze an den Innenseiten der Ketten.

Fahrzeug

Nachdem der Innenraum durchgetrocknet war, ging es zunächst an den Zusammenbau der einzelnen Komponenten des StuGs. Dies verlief ohne Probleme. Als nächsten Schritt wurde das StuG zunächst mit Spiritus eingesprüht, um das Modell zunächst für die weiteren Schritte zu reinigen. Nach einer Trockenphase von einem Tag bekam das StuG eine Grundierung mit Sky von Tamiya und ein Preshading mit Dark Earth von Gunze.
Ich wollte bei diesem StuG eine einfarbige Lackierung in Dunkel Gelb ausprobieren. Bei dem Update Set 2 von cyber-hobby finden sich u.a. zwei Makierungen für derartige Fahrzeuge. Ich entschied mich für das Fahrzeug mit der Nummer '1024'. Bei meiner Recherche fand ich im Concord Heft 'Panzers in Italy' (7023) ein Bild zu diesem Fahrzeug. Es handelt sich lt. Concord-Heft um ein StuG der 16. Panzer Division, welche im November 1943 in Italien eingesetzt war.
Zunächst wurde das Stug mit Dark Yellow von Tamiya lackiert. Anschließend wurden die Decals angebracht. Um sie weicher zu machen habe ich sie mit Mr. Softer und Mr. Setter von Gunze behandelt. Die Qualität der Decals ist fantastisch. Es folgte eine Schicht Matt Lack von Gunze, um die Decals zu versiegeln. Nun wurden noch die Laufrollen mit Tire Black von Gunze bemalt.
Nach dem Trocknen startete ich mit dem Alterungsprozess. Zunächst verwendete ich diverse Filter um die einzelnen Flächen aufzuhellen. Ich startete mit weißer ölfarbe. Hierbei habe ich kleine Punkte zunächst auf die Oberseite angebracht. Die Menge der Flecken wurde immer weiter von oben nach unten reduziert. Anschließend wurden diese Flecken mit Verdünnen von MIG verteilt. An den Kanten der Panzerplatten wiederholte ich diesen Prozess mit gelber ölfarbe. Es empfiehlt sich, einzelne Bereiche des StuGs zu behandeln und nicht das ganze Fahrzeug auf einmal. So ergibt sich auch ein Unterschied in der Farbgebung der einzelnen Bereiche. Im unteren Bereich der Wanne wurden zum Abschluß noch einige Filter mit diversen Gelbtönen gesetzt. Als nächsten Schritt bemalte ich die Beladung des StuGs mit Farben von Gunze. Hierbei wurden mit einem dunklerem Farbton einige Schatten gesetzt. Es folgte das Lackieren der Werkzeuge. Hier wurden zunächst die metallischen Teile mit Matt Schwarz von Tamiya bemalt und anschließend mit Silber von Mr.Hobby trockengemalt. Die Holzteile habe ich zunächt mit Panzerbraun von Lifecolor bemalt. Mit Sandgelb von Lifecolor wurde anschließend eine Holzmaserung aufgetragen. Danach folgte ich ein Washing mit Brauner ölfarbe.
Nach dem Trocknen ging es ans Einstauben. Hier wurde zunächst mit hochverdünnten Erdbraun von Gunze ein sog. 'Pre-Dusting' bei dem die Kanten des Laufwerkes und den unteren Bereich der Wanne zunächst 'eingestaubt' wurden. Es folgte eine Behandlung mit Pigmenten. Diese habe ich einfach mit einem Pinsel aufgebracht. Mein Fokus lag dabei auf den Kanten wie beim Aufbau, die ich vorher mit dem Washing behandelt hatte, um den harten Kontrast des Washings zu brechen. Es folgte das Anbringen der Kratzer am Fahrzeug. Ich habe nur relativ wenige Kratzer am Fahrzeug angebracht. Hierzu wurde zunächst an den Stellen mit der hellen Farbe Tan von Gunze ein erster kleiner Fleck aufgetragen. Innerhalb des 'Flecks' wurde nun mit Matt Schwarz von Tamiya der Abplatzer aufgetragen.

Abschlussarbeiten

Abschließend wurde noch die Mündungsbremse, sowie die Nebelwurfbecher mit Smoke Grey von Gunze mit der Airbrush lackiert. Ferner habe ich noch die Kanten, welche einer stärkeren Benutzung ausgesetzt sind, mit einem weichen Bleistift behandelt, indem ich über die entsrepchenden Stellen mit dem Bleistift drübergerieben habe. Bei den Kettenblechen habe ich dies ebenso getan. Als letzter Punkt wurde das MG34 angebracht. Dies wurde zunächst mit Matt Schwarz von Tamiya lackiert und mti Silber von Mr.Hobby trockengemalt. Der Munitionsgurt für das MG wurde ebenfalls zunächst mit Matt Schwarz von Tamiya lackiert, dann allerdings mit Gold von Mr.Hobby trockengemalt.

Farbtabelle:

  • Matt Scharz (Tamiya; XF-1)
  • Hull Red (Tamiya; XF-9)
  • Sky (Tamiya; XF-21)
  • Dark Yellow (Tamiya; XF-59)
  • Weiß (Gunze; H-1)
  • Matt (Gunze; H-20)
  • Tan (Gunze; H-27)
  • Middle Stone (Gunze; H-71)
  • Tire Black (Gunze; H-77)
  • Smoke Grey (Gunze; H-95)
  • Erdbraun (Gunze; H457)
  • Sandgelb (Lifecolor; UA801)
  • Panzerbraun (Lifecolor; UA082)
  • Silber (Mr. Hobby; 211)
  • Steel (Mr. Hobby; 213)
  • Gold (Mr.Hobby; 217)
  • Stainless Steel (Aalglatt; ALC-115)
  • Van-Dyck Braun (Rembrandt)

Fazit

Das neue Sturmgeschütz von Dragon ist ein klasse Bausatz und Dragon hat hier ganze Arbeit abgeliefert. Passgenauigkeit und Detailqualität sind sehr gut. Erfreulich ist auch die Tatsache, daß Dragon dem StuG noch einen Innenraum beigelegt hat. Der Zusammenbau ging trotz der Fülle an Details sehr schnell von statten. Nacharbeiten am Basisbausatz des StuGs waren praktisch nicht nötig.

So macht Modellbau richtig Spaß!


Preis / Leistung: ***** Passgenauigkeit: *****
Detaillierung: ***** Schwierigkeitsstufe: *****




Literatur

  • Spielberger: Sturmgeschütze IIII
  • 'Panzers in Italy'; Concord No. 7023

© 11/2007 Sven Heimroth

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