10,5cm Sturmhaubitze 42 mit Waffelzimmerit (Jan.1944 Produktion)


 

Das Original

Sturmgeschütze (StuG) waren zunächst als Unterstützungswaffe für die Infanterie konzipiert. Auf Basis eines Panzer III Fahrgestelles wurde ein relativ niedriger Aufbau angebracht, der eine, im Vergleich zu einem Kampfpanzer, niedrige Silhouette ermöglichte. Durch den Einbau eines 7,5 cm Geschützes ergab sich eine wirkungsvolle Waffe. Im Verlauf des Krieges wurden die StuGs allerdings immer öfter zur Bekämpfung von feindlichen Panzern eingesetzt.

Um der Infanterie wieder ein dringend benötigtes Unterstützungsfahrzeug zukommen zu lassen, wurden ab Anfang 1943 von der Ausf. G des StuG III Fahrzeuge mit der 10,5cm Haubitze anstelle der 7,5 cm L/48 Kanone versehen und in Dienst gestellt. In der letzten Version des StuGs/StuHs wurde das MG 34 zur Selbstverteidigung durch ein ferngesteuertes MG 34 ersetzt.
Es gab im Laufe der Produktion viele Änderungen, die am StuG, respektive an der StuH durchgeführt wurden. Darunter die Einführung der Saukopfblende und später zurück zur Kastenblende, der Zimmeritbelag, der ab September 1944 wieder weggelassen wurde, Änderungen am Aufbaudach, zwei Versionen an Schürzen/Aufhängungen, spätere Einführung von Stahlstützrollen, usw. Die Version von Alkett ist die einzige mit dem "berühmten" Waffelzimmerit.

Der Bausatz

Im Bausatz enthalten sind über 500 Teile von denen über 200 zu den Einzelgliedketten "Magic Tracks" zählen. An den Spritzlingen finden sich viele tolle Teile und darunter auch viele nicht benötigte Teile für die Grabbelkiste. Zusätzlich Klarsichtteile, Stahlseil, Decalbogen und Fotoätzteile.
Diese Sturmhaubitze basiert im Groben auf bereits bekannten Teilen, wie dem Fahrwerk des Panzer III mit den exzellenten Laufrollen und Stützrollen. Auf deren Gummierung ist auch der fein aufgeprägte Herstelleraufrduck zu finden - überflüssig zu erwähnen, dass dieser aus linzenzrechtlichen Gründen etwas verfremdet wurde.
Die Wanne ist mit einzelnen Schwingarmen versehen und man kann diese beweglich gestalten, wenn man möchte, was für die Einbindung in ein Diorama ideal ist.
Des Weiteren ist die Inneneinrichtung im Kampfraum soweit dargestellt, dass man gern die Luken offenlässt.
Der Hauptclou dieses Modells liegt aber in der Darstellung des Waffelzimmerits, das seinerzeit von Alkett an Sturmgeschütze und Sturmhaubitzen aufgebracht wurde.
Wer bislang ein Modell mit diesem speziellen Zimmerit bauen wollte, musste entweder Geld für Zurüstsets investieren oder dieses mühevoll mit einem Stempel und Spachtel auftragen. Das Hauptproblem lag dabei an den vielen Details und verwinkelten Stellen an denen Zimmerit aufgetragen werden musste.
Das alles erspart uns Dragon durch dieses Modell wo bereits an allen Stellen dieses markante Zimmerit aufgebracht ist. Die Darstellung des Zimmerits ist gut und stellenweise sogar unregelmäßig und mit Beschädigungen - die Wannenseiten sind sporadisch mit Zimmeritresten versehen. Andererseits wirkt es an mancher Stelle etwas "künstlich" - vielleicht täuscht das auch.
Die Kanone besteht aus einem Stück, der vorn noch der Abschluss der Mündungsbremse aufgeklebt werden muss. Die Blende ist die Standardkastenblende, welche zwar nicht grundsätzlich falsch ist, aber theoretisch nur bei wenigen der ersten StuH mit diesem Waffelzimmerit existiert haben dürfte - hier wäre die optionale Beigabe der Saukopfblende nett gewesen. Anderseits zeigen sich an der Kastenblende und auch überhaupt sonst auch am Aufbau extrem feine und geniale Schweißnähte.
Die Markierungen/Bemalung mit den Decals sieht 3 Versionen vor. Als Einheiten stehen von den Markierungen folgende zur Verfügung:
- Unbekannte Einheit, Ostfront, 1944 in sandgelb
- 202. StuG.Brig., Kurland 1945 in Wintertarnung
- 904. StuG.Brig., Ostpreussen 1945 in Wintertarnung


Der Bau

Der Bau beginnt (wer hätte das gedacht) mit der Unterwanne und dem Laufwerk. Dabei werden Laufrollen, Stützrollen und Leiträder zusammengebaut - die Treibräder kommen später, da diese "besonders" sind.
Die Schwingarme können EIGENTLICH direkt eingeklebt werden - die Drehstabfedern in der Wanne machen eigentlich nur Sinn, wenn man die StuH soweit oben offen darstellen will, dass der gesamte Unterboden sichtbar ist ODER man das Laufwerk beweglich haben will. Zu letzterem habe ich mich entschieden und es ist wirklich sehr einfach. An der Wanne sind kleine "Nippel", die in die entsprechenden Löcher an der Rückseite der Schwingarme passen und diese im Normalfall schön ausgerichtet arretieren. Diese "Nippel" schneidet man einfach bei den mittleren 4 Aufnahmen weg
- die hinteren und vorderen Laufrollen werden eh festgeklebt, da die Stoßdämpfer die dort ansetzen eh unbeweglich sind.
Die mittleren Schwingarme werden also mit den Drehstäben verklebt und diese dann eingesteckt und nur am Ende in der Wanne verklebt. Hier sollte man etwas künstlerische Freiheit nutzen und diese in so einem Winkel einkleben, dass die Wanne zu diesem Zeitpunkt noch sehr hochbeinig steht - das spätere Gesamtgewicht drückt dann alles eben.
Als nächstes stand bei mir der Aufbau auf dem Programm. Dieser ist dankbarerweise nicht aus einzelnen Seitenteilen zusammenzusetzen, sondern in seiner Grundform bereits fertig. Es müssen lediglich kleine Anbauteile, die Frontplatte mit dem Zimmerit und später die Deckenplatten mit Luken und Kommandantenkuppel angebracht werden.

Bei der Kommandantenkuppel muss man sehen welche zeitliche Version der StuH man baut - bei späten Losen war diese nämlich komplett nach hinten klappbar und arretierte nicht in der links gezeigten Stellung. Ansonsten macht diese einen super Eindruck - gerade mit den Winkelspiegeln aus durchsichtigem Plastik.

Und natürlich darf das Innenleben nicht fehlen. Dabei werden die Funkgerätesets in ihre Halterungen geklebt, welche wiederum auf den Seitenplatten stehen und ein Nietenblech unten beinhalten. Hier empfiehlt es sich zum einen das ganze sauber und genau ausgerichtet zu machen und eventuell nur mit wenigen Klebepunkten zu versehen. Später wird der Aufbau anhand dieser Teile auf die Wanne gesetzt und eventuell verkantete Teile verhindern dann ein genaues Aufliegen - da muss man eventuell nachkorrigieren.

Die Deckenplatte sollte übrigens dann auch erst ganz zum Schluss nach dem Einbau der Kanone aufgeklebt werden.
Weiter geht es mit dem Einbau des Innenlebens in die Unterwanne. Hier passt man zunächst Bodenplatte und die Rückwand des Kampfraumes zum Motorraum hin ein. Dank der Passfugen in der Unterwanne ist die Positionierung recht einfach. Dennoch empfiehlt es sich mit Oberteil und Motordeck die Passung zu überprüfen bevor der Kleber dann anzieht.
Zuerst war ich überrascht, dass eigentlich nur der Kampfraum dargestellt ist und nicht noch der Fahrer und Funkerplatz - nach Abschluss des Baus ist aber offensichtlich, dass selbst bei offenen Luken kaum etwas vom Innenraum zu sehen ist, geschweige denn so weit vorn liegende Teile wie der Fahrerplatz.
So beschränkt sich die Detailierung des Kampfraumes auch nur auf das Wesentliche - hier eben der Geschützsockel, der Kardanwellentunnel und die Sitze für die Mannschaft.
Auf den Geschützsockel wird dann das "Innen"-Teil der Sturmhaubitze montiert. Das Aufkleben auf den Sockel sollte man dann allerdings erst nach dem Aufkleben des Aufbaus erledigen, da der Sockel sonst etwas schwierig durch das Loch in der Front gekantet werden muss.
Der Zusammenbau der Teile ist nicht sehr schwierig und ohne viele Probleme auch beweglich zu halten. Die Detaillierung ist schön und absolut ausreichend.
Da ich für das Produktionsdatum meiner StuH eine
Saukopfblende benötigte, die leider nicht im Bausatz enthalten ist, habe ich das 10,5cm StuH Rohr mit Saukopfblende von Armorscale benutzt. Dieses ist exzellent in seiner Ausführung und mit der mehrteiligen Mündungsbremse sehr fein detailliert. Um die neue Blende mit der Aufnahme am Dragon Bausatz passend zu bekommen, musste der vordere Teil der Rohraufnahme des Geschützes bis zum Rohransatz abgekniffen werden (siehe Bild links). Zusätzlich habe ich vom Rohrzylinder oberhalb vorn schräg etwas abgeschliffen, damit die Saukopfblende von Armorscale auch weit genug aufgesteckt werden kann.
Das Aufstecken erfolgt dann auch erst nach dem Aufsetzen des Aufbaus und dem Verkleben des Innenlebens mit dem Sockel.
Zunächst sollte man die beiden Kettenbleche mit den entsprechenden Halterungen versehen. Die ganzen Werkzeuge und Co habe ich erst später nach Ankleben der Kettenbleche und des Aufbaus angebracht nachdem der Kleber gut angezogen hat.
In die Unterwanne sollten, bevor die Oberwanne aufgesetzt wird, die Treibräder eingesteckt werden. Das besondere hier ist, dass die Treibräder der Sturmhaubitzen in sehr vielen Aufnahmen die Treibräder ohne Nabenabdeckung zeigen - dies ist leider im Bausatz nicht berücksichtigt. ABER der Dragon-Bausatz 9058, der vor Jahren schon herausgekommen war, hat diese besagten Treibräder. Ich habe mir also die äusseren Teile aus jenem Bausatz geborgt und mit dem inneren Zahnkranz aus dem neuen Dragonbausatz kombiniert - dafür mussten beide Kontaktflächen abgeschliffen werden, da sie verschiedene Verbindungssysteme aufweisen. In die Achse der Treibräder habe ich einen Drahtstift eingebohrt und bis in die Unterwanne geführt, wo ich den Draht mit einem Spritzlingsrest gegen Herausrutschen gesichert habe.

Das Motordeck und die Frontplatte werden mit den einzelnen Luken ausgestattet, die man wahlweise auch offen darstellen könnte - wenn man einen Motorraum oder Fahrer/Funkraum hätte.
Die Luken schließen so perfekt ab, dass man sie mit der Zimmeritbeschichtung fast gar nicht sehen kann. Hier sollte man die Fugen etwas deutlicher ausgestalten, bzw. mit einem Gravurwerkzeug bearbeiten.
Die Luftein- und auslässe am Motordeck werden mit den beiliegenden, sehr feinen und schönen PE Gittern versehen.
Bevor es an das Aufkleben der Oberwannenteile geht, empfiehlt es sich den Innenraum zu bemalen, da man später nicht überall rankommt.
Dann geht es ans Eingemachte, denn nun gilt es Frontplatte, Aufbau und Motordeck auf die Unterwanne zu bringen. Dabei lohnt es sich, das Innenleben der Kanone durch das Aufnahmeloch vorn durchzustecken und dann die Teile auf die Unterwanne zu kleben.
Dabei sollte man als erstes die Bugplatte einkleben, dann die beiden Kettenbleche mit dem Aufbau und dann schnell das Motordeck. Durch das offene Dach des Aufbaus sollte man nun den korrekten Sitz des Aufbaus überprüfen, dass dieser mit den Seitenwänden und der Motorraumtrennwand bündig abschließt und auch nicht verkantet ist. Außerdem darauf achten, dass zwischen den drei Teilen der Oberwanne keine Spalten entstehen und auch die Kettenbleche exakt in den Aufnahmen hängen und zum Aufbau auch keine Spalten bilden.
Das Ganze hat bei mir hervorragend geklappt und ist dank Passmarken an sich relativ leicht zu bewerkstelligen.
Wenn alle Teile ordentlich mit Kleber festgezogen sind, kann man weiter voranschreiten. Die Kanonenlafette sollte auf den Sockel geklebt werden und von aussen kann die Blende aufgesteckt werden.
Außerdem kann nun ruhigen Gewissens die Deckenplatte des Aufbaus eingeklebt werden.
Ein wenig Arbeit macht dann noch der Übergang der Blende zum Aufbaudach - laut Dragon bleibt dieser Bereich offen. Dank hervorragender Infos von Peter Müller weiss ich, dass hier eine kleine Plane den Bereich abgedeckt hat - ich habe daher aus Alufolie diese Plane nachgebildet.
Desweiteren haben sehr viele Fotos gezeigt, dass die StuG und StuH auf dem Motordeck ein Geländer hatten um die Ausrüstung besser vor dem Herabfallen zu sichern. Da ich eh vorhatte die StuH mit etwas Beladung zur Auflockerung auf dem Motordeck zu versehen, kam mir das sehr gelegen.
Die Beladung stammt aus dem hervorragenden Satz "StuG stowage Set" von Legend mit der Nummer LF1149. Der Schlitten ist aus dem "Winter Set" PL255 von Plus Models. Schlitten und das übrige Set, von dem ich übrigens nur Teile und nicht das komplette Set benutzt habe sind exzellent von der Qualität her und wirklich sehr empfehlenswert. Glücklicherweise war auch das "Geländer" aus PE Teilen in dem Legend Bausatz enthalten. Der Zusammenbau war denkbar einfach, man muss nur schauen, wo welche Teile anzubringen sind - die Querstreben sollten ordentlich ausgerichten dann an den Stützen mit Sekundenkleber angebracht werden.
Ein Manko des Dragon Bausatzes ist, dass keine Schürzen bzw. Schürzenhalterungen enthalten sind, denn nahezu alle StuH hatten zumindest die Halterungen, während die Schürzen an sich eher selten zu sehen waren. Da meine StuH aus der Januar Produktion 1944 sein sollte, habe ich mich für den frühen Typ der Schürzenhalterungen entschieden und dafür das Set 35A22 von ABER verwendet. Dieses Set ist zwar sehr gut und eine Bereicherung, aber der Zusammenbau ist recht aufwändig und die Anleitung eher schlecht als recht. Z.B. ist die genaue Ausformung der Halterungen und vor allem die genaue Positionierung einzelner Teile absolut unklar. Hier muss man selber etwas improvisieren. Auch die Tatsache, dass viele sehr kleine Teile zusammengeklebt werden müssen, macht das Set für Anfänger nicht gerade empfehlenswert.
Das Anbringen des Werkzeugs auf den Kettenblechen ist kein Problem - lediglich das exakte Anbringen der Abschleppseile in den verwinkelten Führungen ist ein wenig Fummelarbeit.

Nach der Bemalung der Sturmhaubitze werden die Ketten aufgezogen. Um etwas Variation in das Aussehen zu bringen habe ich mich für verbreiterte Ketten entschieden, um genau zu sein, habe ich die Friulmodel Ketten ATL-83 "Ostketten" verwendet. Diese ließen sich angenehm schnell und einfach zusammenstecken und dank des drehbar gemachten Treibrades auch sehr einfach aufziehen.
Mit dem Aufziehen der Ketten ist die Bauphase an sich abgeschlossen.

Bemalung/Alterung

Da hier verschiedene Werkstoffe zum Einsatz kamen, habe ich das gesamte Modell zunächst grundiert um eine einheitliche Grundfarbe zu haben. Ich habe das Modell mit Vallejo Black aus der Sprühdose grundiert. Es empfiehlt sich übrigens im Arbeitseifer nicht zu vergessen vor dem Grundieren die durchsichtigen Plastikteile der Winkelspiegel abzukleben (GRUMMEL).
Dann wurde per Airbrush Tamiya XF-60 als Grundfarbe aufgetragen. Um den einheitlichen Look etwas aufzubrechen, habe ich danach etwas XF-64 an verschiedenen Stellen in Streifen aufgetragen.

Als nächstes habe ich dann die Balkenkreuze an den Aufbauseiten und am Wannenheck aufgebracht und mit Microscale "Micro Sol" behandelt, was gerade auf dem Zimmerit einen hervorragenden Effekt hatte und das Decal wie aufgemalt erscheinen lässt.

Dann werden die Details bemalt, wie die Gummierungen, die Abdeckplane an der Kanonenblende, Werkzeuge, usw.
Es folgt der schwierigste Teil - das Washing. Durch das Waffelzimmerit gibt es extrem viele Vertiefungen durch die man das Muster des Zimmerits herausarbeiten kann. Zunächst ging es für mich aber daran die Wannenseiten zu bearbeiten. Da hier viel vom Zimmerit fehlt, habe ich die Stellen ohne Zimmerit mit viel roter, verdünnter Ölfarbe behandelt um einen etwas anderen Ton herauszuarbeiten.
Danach folgte ein komplettes Washing mit einer Mischung aus Mig P220 und P221, wobei ich einige Details insbesondere am Fahrwerk mit reinem P220 bearbeitet habe.
Leider hat das Komplettwashing die Grundfarbe extrem abgedunkelt und die Farbigkeit genommen. Man hätte eventuell das Washing von den Erhebungen des Zimmerits besser abtupfen sollen.
Nach ordentlicher Durchtrocknung des Washings habe ich dann das komplette Modell mit sehr hellgelber Ölfarbe trockengemalt, um die Kanten und Erhebungen hervorzuheben. Dies gilt insbesondere für das Laufwerk und die Gummierung der Laufrollen, um den Herstelleraufdruck sichtbar zu machen.
Die Friulmodelkette wurde ebenfalls mit schwarzer Farbe aus der Sprühdose grundiert und mit Panzer Aces Track primer übermalt. Danach wurde Innenseite mit Aluminiumpulver glänzend gerieben und aussen und den aussenliegenden Teilen der breiten Kette mit einer Mischung aus Rostpigmenten und Europe Dust von Mig aufgetupft. Danach werden die Aussenteile mit P220 gewaschen und die erhabenen Kontaktstellen mit Revell Eisenfarbe 91 trockengemalt.
Da die StuH auf einer kleinen Vignette in Winterlandschaft stehen soll, kam mir in den Sinn auf der StuH die Reste eines nächtlichen ersten Schneefalls darzustellen. Dabei sollte der größte Teil bereits durch Bewegung und Wärme aus dem Kampfraum und Motordeck geschmolzen sein und einige Reste an exponierten Stellen zurückgeblieben sein.
Der Schnee ist von Signifer und wurde mit Wasser, Weissleim und einem Zahnstocher aufgebracht. Dabei fiel es mir sehr schwer zu bestimmen, wo wie viel Schneereste darzustellen wären. Mit P222 von Mig habe ich die Ränder etwas abgedunkelt. Mit am schwierigsten war die Darstellung im Laufwerksbereich. Hier habe ich mit einer Mischung aus Mig Pigmenten und Fliesenkleber Dreck und Schlamm im Fahrwerk dargestellt und diesen stellenweise mit Glanzklarlack von Revell einen feuchten Eindruck verpasst.

Die Figuren sind einmal von Alpine (35037) und von Wolf (WAW30) ... auch wenn die Uniformen nicht 100%ig für eine StuG Besatzung passen, machen diese dennoch einen guten Eindruck. Bemalt wurden die Anzügen mit Panzer Aces PA044 und mit P221 vorsichtig einem Washing unterzogen. Die Gesichter habe ich mit den Hauttönen von Vallejo bemalt.
Das Legend Zubehör für das Motordeck wird entsprechend mit Tamiya Farben bemalt und die Holzteile, insbesondere der Schlitten, mit Ölfarben, bzw. speziellen Holzfarben von Vallejo bemalt, wobei helle Gelbtöne als Grundfarbe genommen werden und dann in bräunlichen Tönen nicht deckend nachgearbeitet.

Platziert wurde die StuH auf einer kleinen Vignette, die ich auf einem der guten Sockel vom Sockelshop aufgebaut habe. Die Landschaft wurde mit Moltofill gemacht, Kettenspuren eingedrückt und die spärliche Vegetation aus Karstbüscheln von Silhouette nach Martin Roths Methode "Natur pur" - simpel und effektiv. Darüber habe ich leichten Schnee von Signifer aufgebracht, wobei ich die Karstbüschel etwas ausgespart habe, wie man es im Winter stellenweise sieht, wenn die Sonne die Bereiche von höherer Vegetation auch als erstes wieder vom Schnee befreit.

Verwendete Farben:
- Grundierung: Vallejo primer Black 28012
- Grundfarbe: Tamiya XF-60
- Laufrollen: Panzer Aces Dark Rubber PA006
- Washing: Mischung Mig P220 + P221


Fazit

Ich bin schwer begeistert und auch ein bisschen enttäuscht. Was Dragon hier abliefert ist allererste Sahne. Passgenauigkeit, Details und Bastelspaß stehen hier wirklich an allererster Stelle. Die Darstellung des Zimmerits ist sehr gelungen und wer nicht gerade vorhat Beschädigungen am Zimmerit darstellen zu müssen, ist hier bestens beraten. Was das hier an Zeit und Nerven spart ist phänomenal! Auch Anfänger können so ein Sahnestück zaubern.
Der Wermutstropfen aus meiner Sicht ist, dass nicht ausreichend Optionsteile enthalten sind um eben jede gewünschte Version zu bauen. So fehlen meines Erachtens die Schürzenhalterungen, das Treibrad ohne Nabenabdeckung, Stahlstützrollen und die Saukopfblende. Diese Auswahl an Teilen war seinerzeit im Dragon StuH Satz 9058 enthalten. Natürlich kann man mit den enthaltenen Teilen auch eine korrekte Version bauen, aber man ist doch eingeschränkt.
Dennoch ein wirklich schönes Modell, aus dem man eine Menge machen kann! Daumen hoch!

Preis / Leistung: ***** Paßgenauigkeit: *****
Detailierung: ***** Schwierigkeitsstufe: *****

Empfohlene Literatur:

Sturmgeschütz III - Rückgrat der Infanterie. Band 2 - (Peter Müller, Wolfgang Zimmermann)Sturmgeschütze - (Walter J.Spielberger) - ISBN 3-613-01356-8Achtung Panzer Band 5 - Dai Nippon Kaiga - ISBN: 4-499-22654-6Sturmgeschütz III - Rückgrat der Infanterie. Band 1 - (Peter Müller, Wolfgang Zimmermann) - ISBN: 978-3-9522968-2-0Panzertracts 8 - (Jentz/Doyle)Die deutschen Sturmgeschütze 1935-1945 - (Wolfgang Fleischer) - ISBN: 3-7909-0588-7

© 09/2008 Thomas Hartwig

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