SU-152 (KV-14) late production


 

Das Original

Nach den immensen materiellen Verlusten nach den ersten Monaten des "Großen Vaterländischen Krieges" hatte die Rote Armee das Jahr 1942 für den Wiederaufbau zur Vorbereitung der Gegenoffensive für Sommer 1943 verbracht. Vor dem Krieg erkannten die Sowjets bereits die Notwendigkeit einer selbstfahrenden Artillerie zur Unterstützung der Infanterie. Um dieses Bedürfnis zu erfüllen montierten die Designer die 152mm Haubitze auf das KV-Chassis was zu 300 Stück des KV-2 führte. Dieses Modell erwies sich als wenig erfolgreich, denn der Turm erwies sich als taktisch gefährlich hoch und nur auf ebenem Boden drehen.
Da noch immer Bedarf für direkte Feuerunterstützung bestand, wurde im November 1942 vom Verteidigungsausschuss die Entwicklung einer neuen schweren Selbstfahrlafette befohlen. Dieser neue Prototyp ( "Objekt 236 ") für das KV -14 -Projekt bekam die 152,4 mm Haubitze ML -20 in einer gepanzerten Kasematte auf einem modifizierten KV -1S -Chassis. Später wurde die Bezeichnung auf SU-152 geändert.
Gedacht als eine selbstfahrende Artillerie, anstatt als Panzerjäger, wurde die SU-152 in der Regel mit Standard-HE Munition statt panzerbrechender Geschosse bestückt. Die 152mm HE Munition produzierte eine massive Explosion, deren Wirkung nicht auf der Geschossgeschwindigkeit beruhte, so dass sie effektiv gegen die meisten deutschen Panzer (wenn auch mit einer etwas geringeren Effektivität gegenüber panzerbrechenden Geschossen). Es war für seine Fähigkeit, den Turm komplett aus einem Tiger-Panzer zu katapultieren durch die bloße Explosionswirkung. Als einer der wenigen sowjetischen Panzer die die Möglichkeit hattem. deutsche Tiger und elefant Panzer auszuschalten, gaben die Soldaten ihren SU-152s den Spitznamen Zveroboy : Tierkiller .
Im Jahr 1944 wurde der SU-152 von der JSU -152 abgelöst, die in der Form sehr ähnlich war und die gleiche Aufgabe hatte, während einige der Details verbessert, Luken neu platziert und die Chassis der Josef Stalin Panzer verwendet wurden.

Der Bausatz

Dieser Bausatz war für mich fast ein Fall von Liebe auf den ersten Blick, aber wie bei den meisten Dingen dauerte es etwas um einige der Mängel zu realisieren.
Durch 24 Seiten Vollfarbdruck ist die Bedienungsanleitung ziemlich klar. Diese zeigt die Tarnmuster (5 verschiedene) und zeigt die verschiedenen Teile und alternative Platzierung von vielen der beweglichen Teile. Die 34 Bauschritte führen durch eine relativ einfache Konstruktion.
Decals für die 5 Alternativen einschließlich einer deutschen Version sind natürlich ebenfalls enthalten.
Eine kleine Platine PE Teile ist für Details enthalten ebenso wie ein Spritzlin klares Plastik für die Winkelspiegel und Linsen enthalten.

Der Bau

Schritte 1-3 beschäftigen sich mit der unteren Wanne und dem Antriebsad. Schritt 4 sind die inneren Abschnitte der funktionierenden Drehstabfederung. Die Schritte 5-8 vervollständigen die Lauf- und Stützrollen. Die Laufwerkfederung passt sehr gut zusammen und ermöglicht die komplette Funktionalität. Dabei können die Aufhängungsarme einfedern und alle Räder und die Antriebsräder bleiben drehbar. Da ich mir Sorgen um die Bemalung der Wanne und der Anbringung der Ketten später machte, habe ich die Laufrollen und Treibrad zunächst nur aufgesteckt.

In den Schritten 9-11 vervollständigt man die Innen- und Außenausstattung der Unterwanne einschließlich Kontrollen des Fahrers und Wählhebel des Getriebes. Während das Innere an diesem Punkt ziemlich unfertig wirkt, ergaben meine Nachforschungen dass bei der KV-Serie die Drehstäbe tatsächlich frei lagen. Munition wurde in der Regel in Transportkisten auf dem Boden gelagert und die Crew lief auf diesen herum.
Schritte 12-14 sind dann die Montage des Motors. Dies ist eine sehr schöne Unterbaugruppe für sich selbst und in Schritt 15 lässt sich auch die Motorluke offen darstellen lässt. Ich würde diese Option wählen, wenn man weiterführende Infos zur nachdetaillierung des Motor mit Verkabelung hat.

In Schritt 15 montiert man die Motorabdeckung, bei der, wie oben erwähnt, die Hauptluke offen oder geschlossen gebaut werden kann, aber nicht beweglich. Die beiden Luken über dem Getriebe können ebenfalls geöffnet werden, aber da es kein Getriebe im bausatz gibt, habe ich beschlossen die Luken geschlossen zu bauen. Dies wäre eine gute Idee für Aftermarket Sets.

Hier habe ich auch eine der wenigen Beschwerden, die ich über das Kit habe. Die Lufteinlassgitter über dem Motor sind solide gegossen. Diesese sind zwar nett detailliert, aber das ist eine Stelle, wo PE Teile wirklich sinnvoll wären, vor allem da im nächsten Schritt unter der Oberwanne im Luftauslass PE Teile benutzt werden, die man kaum sieht.

Schritte 17-20 bauen die ML-20 Haubitze und der Waffenwiege. Wenn sie fertig ist, ein wirklich schönes Stück. Sowohl der Lauf als auch die Mündungsbremse sind in Einzelstücken gegossen wodurch die typische Nahtbildung vermieden wird. Ich hatte zwei Probleme mit der Kanone.
Erstens bei der Montage der Wiege (Stück B59 und 60). Zwar gibt es Stifte und Überlappungen zu den anderen Teilen um sie zu verbinden, lassen sich die beiden Endstücke nur verkleben. Um die verbindung zu verstärken, klebte ich ein paar kleine Stücke Styrol überlappend auf die Verbindung. Das waren nahezu unsichtbar nach der Montage der Waffe und natürlich nach dem Aufsetzen der Kasematte erst recht.
Zweitens sind die Angaben in Schritt 25 so, dass die Waffe vor der Panzerung ( Teil D30 ) in Schritt 26, angebaut werden soll. Ohne ein Ersatz Hand um alle nötigen Teile zu halten, sollte man den Vorgang umkehren, also zuerst Teil D30 auf die Kasematte kleben, dann die Kanone durchführen und in die Wiege mit dem Drehzapfen (Teil B22) sichern.

Zurück zu den Schritten 21 bis 24, die zunächst die endgültige Montage der Innenraumteile in der Kasematte zeigt (In Schritt 21 nicht verwirren lassen, weil die hintere Wand dort weggelassen ist) Alle Luken bleiben beweglich, wenn exakt gearbeitet wird. Teil B23 sollte man besser erst in Stufe 29 , in der die oberen und unteren Rumpfhälften vereinigt werden, an seinen Platz auf dem Motordeck kleben, da sich dann erst die exakte Position ergibt.
Aus diesem Grund habe ich auch aufgehört die meisten fotogeätzten Haken ( P5) anzukleben, da es keine Markierungen auf der Wanne gibt.

Der Bau der Ketten war mein Lieblings-Teil des Baus. Die Schritte 30 und 31 sind im Wesentlichen die gleichen aber geben dem Modellbauer die Möglichkeit, die kettenglieder entweder kontinuierlich oder alternierend mit Führungszähnen zu bauen. Es auf jeden Fall genug Kettenglieder enthalten. Die kleine Bauhilfe ermöglicht es 6-8 Kettenglieder zur Zeit zusammenzusetzen.
Ich schnitt den Spritzlingsrahmen der die Stifte hält, so dass ich in acht Pins auf einmal in die aufliegenden Kettenglieder schieben konnte. Dann am äussersten rand einen kleinen Tropfen Klebe zum fixieren und dann die Stifte vom Spritzling trennen.
Die Versäuberung der vier Angusspunkte auf jedem Kettenglied dauerte etwa zwei bis drei Stunden, die Montage der Kette ging sehr schnell in weniger als einer Stunde. Nach der Montage bleibt die Kette beweglich sodass der Modellbauer ganz leicht Kettendurchhang darstellen kann oder die Möglichkeit hat die Kette abgelaufen als Teil eines Dioramas darzustellen.

Die Schritte 28 -29 und 32-34 zeigen Bau und Detaillierung der Kettenbleche, Hochzeit der oberen und unteren Wannenteile, Montage und Befestigung der Kraftstofftanks und die verschiedenen anderen kleinen Einzelteile. Ich entschied mich, die vorderen Kettnblechteile wegzulassen.

Bemalung/Alterung

Mit Abschluss des Baus begann ich die Bemalung mit einer Schicht Testors mattem grauen Primer (1237) über das gesamte Modell in den einzelnen baugruppen.
Ich habe dann mit Modelmaster Emaille #2129 (russisch grün) für den Großteil der Bemalung verwendet. (Kriegs Berichte beschreiben die Farben der sowjetischen Panzer in variierenden Grüntönen von hell bis dunkel und so fühlte ich dass ich an diesem Punkt kaum etwas falsch machen konnte.)
Die Ketten wurden mit Tamiya XF-69 (NATO-schwarz) lackiert und die Kontaktpunkte mit den Laufrollent mit Modelmaster Emaille #1788 (Euro I grau) lackiert.
Über das ganze Modell wurde eine Schicht Bodenwachs gesprüht, um eine glatte Schicht für die Abziehbilder, die sehr leicht aufzubringen waren und dann mit einer weiteren Schicht Wachs versiegelt wurden.
Ich habe dann eine sehr verdünnte (1/10) Mischung XF-69 aufgepinselt um das Modell ein wenig zu verschmutzen. Zum Schluss kam eine Schicht Testors Dullcote (#1260) aus der Spraydose um jeden Glanz der vorigen Lackierungen zu mattieren.

Fazit


Was mir gut gefallen hat:
- bewegliche Drehstabfederung .
- nahtloses Kanonenrohr in einem Stück.
- Bauhilfe für die beweglichen Ketten.
- intelligent platzierte Angüsse an den meisten Teilen.

Dinge die Verbesserung bedürfen:
- Es gibt einen Motor, aber das getriebe fehlt.
- der Halterrahmen der Waffe benötigt mehr Aufwand im Bau.
- Die Bauanweisung zum bau der Kanone sollte überarbeitet werden.
- Für die kleinen PE Griffe fehlen Platzmarkierungen.
- Warum gibt es eine PE-Grill im hinteren Motorraum, aber nicht auf dem Motordeck?

Wenn Bronco weiterhin Kits dieser Qualität produziert, ohne die mikroskopischen Einzelteile, von denen einige Hersteller besessen sind, wegzulassen, denke ich, dass die Modellbauer gut daran tun, sich für Bronco Modell zu entscheiden und mit den Ergebnissen zufrieden zu sein.

Preis / Leistung: ***** Paßgenauigkeit: *****
Detailierung: ***** Schwierigkeitsstufe: *****



© 02/2014



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