T-34/76 Mod.1941


 

Das Original

1934 wurde der Grundstein für die Entwicklung des T-34 gelegt, der die T-28 ablösen sollte. Basierend auf Grundideen der BT Baureihe wurden verschiedene weitere Panzertypen entworfen und über die A-20 und A-32 Reihe zur T-34 Blaupause geplant. Im September 1940 wurde dann der erste T-34 im Werk #183 in Kharkov gebaut.
Der T-34 war mit einem Dieselmotor ausgestattet, hatte eine 76,2mm Kanone und benutze ein Christie Federungs Laufwerk, die Bezeichnung war T-34/76A Mod.1940. Bis zum Ausbruch des Krieges wurden 1225 T-34/76 gebaut.
1941 wurde die längere 76 mm Kanone L/41,5 eingebaut und dieser als T-34/76 Mod.1941 geführt.
Er war 6,68m lang, 3m breit und 2,45m hoch. Der Dieselmotor leistete 500 PS und brachte den 28,5t schweren Panzer auf maximal 53km/h.

Der Bausatz

Der neue T-34 Bausatz (6205) der das Modell 1941 zeigt ist seit August 2004 zu haben. Im Bausatz finden sich fast 20 Spritzlingsrahmen, darunter eine mit Klarsichtteilen für die großen Scheinwerfer, desweiteren ein Ätzteilsatz mit Lüftergitter und Verzurrungen die optional eingebaut werden können statt der entsprechenden Plastikteile, sowie 9cm gedrillter Draht zur Darstellung der Abschleppseile. Die Detailierung der Teile ist sehr gut und fein, wie man es z.B. an den Laufrollen erkennen kann. Der Turm hat eine rudimentäre Innenausstattung, die es zumindest erlaubt die Luke oben offen zu lassen. Schön wäre hier auch eine ebensolche Ausstattung für den Fahrerraum gewesen. Von den insgesamt 419 Teilen des Bausatzes sind etwa 180 für die Einzelgliedkette, die an sich gut aussieht aber wieder das Manko von Auswerferstellen auf der Innenseite hat.

Die Bauanleitung ist wieder in der Art der Modellfotos und weist in 21 Bauschritten zum fertigen Modell. Insgesamt gut geraten und so weit ohne Fehler, also auch ohne Probleme von einem Neuling zu bewältigen. Die Bemalungs/Markierungsanleitung umfasst zwei Versionen: einmal in Zweifarbtarn, 21.Panzerkorps, 130.Panzerbrigade Südfront 1942 und Wintertarn mit interessanter Netzstruktur als Abziehbilder der 1.Panzerbrigade bei Moskau 1942. Die Decals sehen gut aus und es gibt einen zusätzlichen Decalbogen mit 11 weiteren Markierungsdecals, auf die aber nicht weiter eingegangen wird welcher Einheit diese gehören.

Der Bau

Der Bau beginnt mit dem Einpassen der Federdome im Innenraum mit den schön gestalteten Schraubenfedern (von denen man später aber nichts mehr sieht) und dem Anbringen der Schwingarme und Laufräder. Diese sind besonders schön gelungen mit der gelochten Gummierung. Der Bugpanzer wird als nächstes eingebaut und passt nahtlos an die Unterwanne.
Da ich zufällig in meiner Grabbelkiste noch das Getriebeset für T-34 von CMK entdeckt habe, wollte ich die Gelegenheit nutzen dies auch mal einzubauen, obwohl dieses Set nur für Tamiya T-34 entworfen wurde. Die Qualität der Resinteile und PE Teile ist sehr gut und auch die Bauanleitung ist verständlich ... lediglich die Farbgebung erscheint seltsam, aber durch die Wartungsluke und das Lüftergitter ist später nicht viel zu sehen. Passtechnisch kann man dieses Set tatsächlich nutzen, wobei ich auf den Einbau der Seitenvorgelege verzichtet habe, was doch einige Schleifarbeiten nach sich gezogen hätte. So habe ich mich auf grundlegende Teile beschränkt, natürlich die Tanks zu beiden Seiten und die Motorraumtrennwand. An die Tanks waren bereits Federdome mit angegossen, die ich erstmal abgetrennt habe, und an die bestehenden angeklebt habe, was ohne Probleme ging. Die Motorraumtrennwand musste ich etwas an die Platzverhältnisse in dem Dragonmodell anpassen, was aber nicht weiter schlimm war. Die Getriebeteile habe ich dann metallfarben, die Luftfilterzuleitungen nach Anleitung blau und die Tanks gelb bemalt. Das ganze wurde KRÄFTIG mit schwarz gewaschen um einen gebrauchten Eindruck zu machen.
Da ich vorhatte den T-34 verlassen darzustellen, wollte ich natürlich die Fahrerluke offenlassen, was den EInblick in den großen leeren innenraum ermöglicht. Da musste Abhilfe geschaffen werden ohne viel Geld für Zurüstsets auszugeben, die zu detailiert für diesen Zweck wären. Also habe ich aus Plastikkarte und Spachtel zwei Sitze geschaffen, aus Holz ein paar kleine Quader geschnitzt, die an den Seiten Funksprechgeräte darstellen, sowie eine Trennwand zum Motorraum und auch aus Holz Munitionskisten, die unter dem Turm lagern, darauf Gittermaterial um die dort oft vorgefundene Gummimatte. Das ganze sieht nicht schön aus, erfüllt aber den Zweck zumindest teilweise in den Raum hineinsehen zu können und diesen nicht leer vorzufinden! ;-)
Weiter geht es mit dem Bau der Oberwanne. Hier werden Motorklappe und Lüfterteile eingebaut, das große Lüftergitter kann wahlweise als geschlossenes Plastikteil oder mit Ätzteil dargestellt werden. Letzteres bietet einen Blick in den Heckraum auf das Getriebe. Die Bugplatte wird mit Kleinteilen detailiert und auf die Frontseite der Oberwanne geklebt. Ich habe, um etwas einen gebrauchten Zustand zu erwecken, die vordere linke Kettenabdeckung abgetrennt, wie man es gelegentlich auf Fotos sehen kann.
Die ganze Oberwanne kann dann auf die Unterwanne geklebt werden, was auch ohne Probleme geht. Desweiteren wird die Oberwanne weiter detailiert mit Auspuffrohren, Kisten, die mit Plastik oder PE Halterungen gebaut werden können.
Dann kann man sich schon dem Turm zuwenden. Hier wird zunächst die Kanone mit innenliegenden Teilen gebaut - insgesamt gut detailiert, Aufpassen muss man lediglich beim einpassen der Kanonenlagerung in die Geschützblende. K4 wird von "innen" in die Lagerung eingeklebt, K3 von "aussen". Dann werden die beiden Turmhälften zusammengeklebt zusammen mit der Frontpanzerung. Dies passt aussergewöhnlich gut zusammen und auch die Schweissnähte und verzahnten Platten sind gut dargestellt.
Dann kann man den Innenraum bemalen ... dies habe ich mit Elfenbeinfarbe gemacht, die Kanone bekam einen grünlichen Anstrich, wobei der Verschluss in Metallfarbe gehalten wurde. Der ganze Turminnenraum und Kanone wurden dann kräftig gewaschen und trockengemalt.
Abgeschlossen wird das ganze durch einkleben der Deckenplatte mit Kleinteilen wie Periskopen und Luke.
Nach der Bemalung des Panzers wird dann auch die Kette aufgezogen. Es wird jeweils abwechselnd ein Glied mit und ohne Führungszahn zusammengeklebt und um das Laufwerk gebracht, bevor der Kleber aushärtet. Die Zahl der Kettenglieder ist erstaunlich knapp ausgefallen, denn es bleibt fast keines übrig. Ausserdem ist die Kette nicht einfach aufzuziehen, denn sie ist von der Länge sehr knapp bemessen ... jedenfalls blieb bei mir auf beiden Seiten eine Lücke von etwa 1mm ... man sollte also beim Zusammenbau der Kette gelegentlich einige Glieder mit etwas mehr Abstand zusammenkleben. Ansonsten ist die Kette exzellent und passt super.

Bemalung/Alterung

Die Bemalung meines T-34 stellte für mich eine neuer Herausforderung da, da ich bis dato nur Wehrmacht und Bundeswehrfahrzeuge bemalt hatte ... von Farbgebungen bei russischen Fahrzeugen hatte ich nicht die geringste Ahnung. Ich habe mich an die Anleitung gehalten und mit Farbumrechnungstabellen und viel Augenzudrücken mir ein paar Farben zusammengemischt für eine grün/braunen Zweifarbtarnung.
Zunächst habe ich das gesamte Fahrzeug mit Tamiya XF-52 (Khaki Drab), dem ich XF-5 Flat Green beimischte komplett eingesprüht. Dann habe ich die braunen Tarnflecken mit Tamiya XF-52 Flat Earth aufgebracht und diese auch gleich mit aufgehellterm Braun gehighlighted. Die grünen Flecken habe ich dann nochmal mit stark aufgehelltem und mit mehr grün versehenem Khaki Drab übersprüht.
Danach habe ich die Decals am Turm aufgebracht und den ganzen Panzer mit einer kräftigen schwarz/braunen Ölfarbenbrühe mit Feuerzeugbenzin gewaschen. Hier kommen viele vertiefungen deutlicher zum Vorschein, das Fahrzeug wird noch weiter abgedunkelt und bekommt auch einen leicht siffigen Charakter. Nachdem das washing ordentlich durchgetrocknet ist, habe ich alle Ecken und Kanten mit sehr hellem mintgrün trockengemalt um auch diese weiter hervorzuheben. Dem folgte eine Detailbemalung wie der Gummiringe der Laufräder, der Auspuffrohre, usw.
Um etwas den Eindruck zu erwecken dass der Panzer schon etwas länger im Dienst ist, habe ich versucht mit kleinen Ölfarbepunkten, die ich dann mit einem Pinsel nach unten weggezogen habe, Regenlaufspuren darzustellen. Ausserdem habe ich mit Sand, Pastellkreiden und Leim im Fahrwerk ordentlich Schlamm und Staub aufgetragen.
Ganz zum Schluss habe ich noch ein paar Beschussschäden dargestellt um ihn später in einem Kleinstdiorama als zurückgelassenen T-34 darzustellen. Ein paar Kisten haben MG Einschüsse, die ich mit einem 0,3mm Bohrer darstellte, sowie zwei Abrutscher von PaK's an der Frontpanzerung und einen Durchschlag hinten links, der einen Schaden im Getriebe anrichtete.

Fazit

Mein erster T-34 ... und warum? Allein das Betrachten der Teile in der Box motivierte mich mal etwas über meine Grenzen der deutschen Wehrmacht hinaus zu bauen, und ich habe es nicht bereut. Ein toller Bausatz, der einfach zusammenzubauen ist, mit feiner Detailierung! Positiv hervorzuheben sind auch die Ätzteile und Klarsichtteile für die Scheinwerfer, die so wirklich gut aussehen können.
Die Mühen der Innenraumgestaltung und des Getriebesets habe ich mir selber auferlegt .. aus der Box gebaut ist dieses Modell sicher an einem Wochenende zu schaffen! Und bei einem Preis von deutlich unter 30 Euro ein empfehlenswerter Bausatz!



Preis / Leistung: ***** Paßgenauigkeit: *****
Detailierung: ***** Schwierigkeitsstufe: *****

© 09/2004 Thomas Hartwig

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