T-90A


 

Das Original

Der Kampfpanzer T-90 ist aktuell der modernste russische Kampfpanzer. Der erste Prototyp entstand 1989 und trug die Bezeichnung Objekt 188. Es handelte sich hierbei um einen umgebauten T-72B mit der Feuerleitanlage des T-80U und neuer Reaktivpanzerung (ERA) vom Typ Kontakt-5.

Die Serienproduktion begann 1992. Der T-90 wurde erstmals 1993 der Öffentlichkeit vorgestellt. Wie bereits viele der bisherigen russischen Kampfpanzer wurde auch der T-90 in einer Exportversion vermarktet und an andere Länder ausgeliefert. Der T-90 dient beispielsweise auch in Algerien, Indien, Turkmenistan und Uganda. Aktuell existieren wohl mindestens 11 Varianten des T-90 sowie ein Minenräumpanzer BMR-3M und ein Brückenlegepanzer MTU-90  auf Basis des T-90.

Seine Feuertaufe erhielt der T-90 im Dagestan-Krieg im Jahre 1999. Hier sollen acht bis zwölf T-90 im Einsatz gewesen sein. Angeblich erhielt ein Kampfpanzer dort sieben Treffer einer Panzerfaust und blieb trotzdem einsatzfähig.

Besonders interessant am T-90 sind die aktiven Schutzmaßnahmen. Russische T-90 sind serienmäßig mit dem elektro-optischen Abwehrkomplex TShU-1 Schtora-1 („Vorhang“) ausgestattet. Das vollautomatische System ist vierteilig; es umfasst neben dem Computersystem zwei Infrarotscheinwerfer an der Turmvorderseite, Nebelkerzen, sowie einen Laserwarnsensor. Am Turm angebrachte Infrarotscheinwerfer können manuell eingeschaltet werden und senden eine überlagernde falsche Infrarotsignatur aus, was IR-gelenkte Raketen zu täuschen vermag. Bei einer Laseranpeilung schwenkt der Turm automatisch in die Bedrohungsachse und löst die Nebelwerfer aus. Innerhalb von wenigen Sekunden wird so eine Aerosolwolke erzeugt, die eine Zielverfolgung im optischen sowie im IR-Bereich unmöglich machen soll.

Technische Daten 

Besatzung: 3
Länge: 6,86m, mit Kanone 9,53m
Breite: 3,78m
Höhe:  2,23m
Bewaffnung:  1 × 125-mm-Glattrohrkanone 2A46M2 mit ATGM-Fähigkeit für lasergelenkte Raketen 9K119 Refleks (Nato-Bezeichnung: AT-11 Sniper-B)
Sekundärbewaffnung: 1 x MG 7,62mm, 1x MG 12,7mm
Motor:  V-12 Dieselmotor , 735 KW (1000 PS)
Höchstgeschwindigkeit:  65 km/h 

Quelle: Wikipedia





Der Bausatz

Der Meng T-90 ist ja schon eine Weile auf den Markt und nach Zvezda und Trumpeter ist Meng der dritte Hersteller der den T 90 MBT als Bausatz anbietet. Nun wollte ich mir selbst ein Bild machen. Beim Öffnen des Kartons wird einem schnell klar, dass es sich hier um einen sehr durchdachten und qualitativ hochwertigen Bausatz handelt, was man vom Anschaffungspreis auch erwarten sollte. 

Beim Auspacken entdecken wir 576 Teile in dunkel grünem Kunststoff und 320 in schwarzem flexiblen Kunststoff für die extrem sauberen Kettenteile. Ebenso 13 Teile in klarem Kunststoff und 10 PE Teilen. Ein Tip Top Decalbogen erwartet uns verschiedene Versionen des T 90 zu lackieren. 

Der Bauplan im Heftformat ist ausgezeichnet strukturiert und man kommt eigentlich von Anfang an gut klar. Nicht zu viele Teile nicht zu viele Pfeile auf einmal heißt hier das Motto. Beim durch leuchten der Spritzbäume ist wenig Schnitzarbeit zu erwarten. Meng legt auch eine Lackierhilfe für die Laufrollen bei. Auch Umfangreich, die Markierung – Varianten ob einfarbig im Parade Look das gängige Dreifarbe Dreifarben Schema dürfte für jeden etwas dabei sein.






Der Bau

Los geht's... denn was gibt schöneres wie Schachtel auf, Skalpell raus und los geht es. Denn ich möchte wissen wie gut der Bausatz Out of the Box wirkt oder wo man noch etwas verbessern kann. Ich gehe hier die Bauabschnitte in Stichpunkten durch.

 

Laufrollen und Unterwanne:

Was sofort gefällt, sind die sauber aussehende Unterwanne und die tadellosen Laufrollen. Alles vom feinsten. Drehstäbe und Polycaps ermöglichen eine volle Funktionsweise bei sauberer Verarbeitung. Und hier liegt der Punkt. Ich habe hier viel mit Sekundenkleber gearbeitet und wirklich nur Punktuell aufgetragen. Allerdings sind hier die Zapfen für die Verklebung sehr fein, wenn nicht sogar zu fein ausgefallen. Man ahnt das der Hobbyeinsteiger hier etwas überfordert werden könnte. Nicht ganz einfach.

 

Oberwanne und Heck:

Hier wird die Montage schon etwas einfacher und alles geht schnell von der Hand. Man muss sich nicht mit Säubern abmühen. Staukästen und Tanks sind auch hier vorbildlich. Für Puristen könnte man aber hier schon die PE's von Voyager auspacken. Auf Original Aufnahmen sieht man wirklich wie „aufwändig“ die Befestigungsbänder samt Verschluss wirklich sind. Positiv zu erwähnen sind die Photogeätzen Schutzgitter auf der Oberwanne !
Aber nun gut ich halte mich nicht lange mit diesem Gedanken auf und bearbeite den nächsten Bauabschnitt.

Um eine bessere Struktur zu erhalten habe ich die ERA Platten mit Gunze Mr.Dissolved Putty eingepinselt und nach dem Aushärten mit vertikalen und waagerechten Bewegungen vorsichtig eine Struktur erzeugt. Am besten eignet sich hierfür eine Messingbürste.

 

Seitenschürzen und Reaktivpanzerung:

Auch hier keimt das erste Mal das verlangen nach Photoätzteilen auf. Aber bei genauem Betrachten sehen die Schürzen aus dem Kasten wirklich zu gut aus. Nur ist es empfehlenswert die Schürzen ein wenige dünner zu schleifen. Die Reaktivpanzerung ist sauber wiedergegeben und im Endeffekt kann man hier auf PE's verzichten - aber wer gerne das Optimum erreichen möchte, macht mit einer Anschaffung auch nichts falsch.

Die mehrteiligen Ketten lassen sich mittels Montagehilfe schnell zusammenbauen und haben einen sehr hohe Qualität! Hier würde sich aber eine Friul Kette natürlich auch nicht schlecht machen. Bei der Bausatzkette hat man sogar die Möglichkeit Laufpolster zu verwenden. 

Ich verzichte hier bewusst auf den Bau der Motors...irgendwann werde ich den brauchen und wandert in die Ersatzteil-Kiste weil einbauen und verstecken möchte ich diesen nicht und ich benötige den T-90 für einen ganz anderen Zweck.

 

Turm:

Der Hexagonal Turm ist auch hier wieder sehr detailliert ausgeführt. Auch beim Zusammenbau weisen beide Turmhälften eine wunderschöne Passgenauigkeit auf. Eine große Zahl an Teilen, die meist filigran ausgeführt sind, warten darauf verklebt zu werden.

Nur mit der Kanone war ich etwas unzufrieden da diese in zwei Teilen ausgeführt ist. Hier tut man sich sehr schwer beide Bauteile exakt zusammen zu kleben. Hierfür verwendete ich nun das Voyager Rohr, was auch nicht ganz einfach zu verarbeiten ist. Der Kauf sollte sich aber hier lohnen. Erfreulicherweise hat Voyager auch die passenden Nebeltöpfe als Messingbauteile beigefügt.

Einzig die Verkabelung der IR Anlage und Nebelwurfeinrichtung wurde ergänzt. Nicht zu vergessen sind die Klarsichteile Blau einzufärben. Ich verwendete hierfür Alclad transparent Blue auf der Rückseite des zu verbauenden Teiles.

Der Bau ist im großen und ganzen abgeschlossen. Zum Schluss habe ich die Zusatztanks am Heck befestigt und die Bänder zum befestigen in dünnem PE Sheet ausgeführt. Die Leitungen wurden mit Gewebeschlauch aus dem Automobil Modellbau ergänzt. Aber absolute Vorsicht ist geboten bei weiteren Umgang mit dem Modell. Die Bauteile sind wirklich dünn ausgeführt und damit auch sehr brüchig... Also Vorsicht.



Bemalung/Alterung

Der erste Schritt der Lackierung beginnt mit dem Auftrag einer schwarzen Grundierung. Hierfür verwende ich den PU Primer von Vallejo. Der zweite Auftrag erfolgte mit Valljeo PU Primer Russian green.
Das Sandgelb wurde aus einer Mischung von Tamiya Buff XF 57, Gunze Sand Yellow H 039 und ein bisschen Gelb XF 4 von Tamiya gemacht.

Die Flecken wurden Freihand aufgebracht was bei diesem Modell eine wirkliche Herausforderung bedeutet. Der letzte Schritt bestand daraus die Schwarzen Tarnflecken mit Tamiya Black aufzutragen und evtl. Korrekturen vorzunehmen.

 

Weathering: 

Um den ersten Ansatz von Schmutzablagerungen darzustellen wurden in wichtigen Bereichen wie die Front und Heck kräftig mit Tamiya XF 49 Khaki eingenebelt. Hierfür beginnt man mit wenig Druck am untersten Rand und zieht nach ob immer schmalere Linien. 

Danach wird ein Filter eingesetzt um das Tarnmuster zu verschmelzen. Ich verwendete Sin Filter in einem sehr hellen Ton. Am besten eignet sich Grey for bright white. Es empfiehlt sich das Modell großflächig einzupinseln. Um subtile Effekte zu erzielen sollten verschiedene Bereiche wie die Frontschürzen mehrfach in dünnen Lagen nachschattiert werden. Man sollte aufpassen die Lackierung nicht zu stark einzutrüben. Diese Filter wirken erst nach Stunden ihren ganz besondere Effekt. Man kann auch mit hellen Ölfarben zusätzlich „Streaks“  anwenden in dem man vorsichtig Punkte anbringt und nach unten mit Terpentinersatz „verzieht“. 

Darauf folgt ein dunkles Washing um die vielen Details des T-90 hervorzuheben. Ich habe die besten Erfahrungen mit Mig Productions Neutral Wash und Dark Wash gemacht, sie trocknen nicht so schnell ab und kann diese lange nachbearbeiten. Achten Sie darauf Details nicht zu stark mit Dark washes abzudunkeln und wirklich sparsam mit diesem Effekt umzugehen. 

Auf Chipping verzichtete ich eigentlich gänzlich und lege mehr Wert auf das Anbringen verschiedener Pigment–Töne die mit einem Pigment Fixer von Ammo of Mig fixiert wurden. Hier machts die Mischung. Sie dürfen jede Menge Pigmente benutzen. Vom hellen European Dust bis zu Russian Earth ist alles dabei. Ich verwendete von Mig Productions European Earth, Dry Mud und Dark Mud die ineinander verarbeitet wurden. Der Effekt ist, dass diese sich stark untereinander mischen und erst beim Abtrocknen ihre ganze Vielfalt widerspiegeln. 

Nicht zu vergessen das aufbringen der Decals. Bevor aber die Decals aufgebracht werden können, ist eine Schicht Glanzlack von Vallejo notwendig um eine gute Basis der Decals zu erreichen.  Nützlich ist auch der Weichmacher von Revell um den bekannten Silberschimmer zu vermeiden. Aber keine Sorge ... nur Archer Dry Transfer Markierungen sind vorteilhafter.  Damit beendete ich den Alterungsprozess mit einem Auftrag von einer Schicht Resin Klarlack Matt von Vallejo. 

Wir kommen langsam zum Schluß und bemalen jetzt die Details wie z.B. die Nebelwurfeinrichtung, das Maschinengewehr und vielleicht hier und da noch ein Kratzer. Das Maschinengewehr wurde mit Mig Gun – Metal eingerieben. Ein nachträglicher Auftrag mit Fresh Mud von Ammo of Mig auf der Heckseite beendet nun meine Arbeit an diesem wirklich faszinierenden Modell.




Fazit

Wer einen sehr detaillierten T 90 A sucht und auf After Market Zubehör verzichten möchte, ist mit Meng mehr als gut bedient. Man sieht von Anfang an welche Mühe sich dieser Hersteller gegeben hat um einen Bausatz der Superlative zu erstellen. Man kann etwa den Vergleich zwischen AFV Club und Dragon ziehen. Man vermisst zwar ein wenig Struktur weil alle Teile etwas Glatt wirken aber für den erfahrenen Modellbauer bietet der Bausatz alles angefangen von Out of the Box bis hin zu Superdetaillierung eröffnet der Bausatz jeden Wunsch. Der Anfänger sollte allerdings nicht abgeneigt sein, dieses Projekt anzugreifen aber hier sollte man sich auch wirklich viel Zeit nehmen.
Bitte zugreifen !!!

Preis / Leistung: ***** Paßgenauigkeit: *****
Detailierung: ***** Schwierigkeitsstufe: *****



© 05/2014

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