Tiger I early production - Sd.Kfz.181


 

Das Original

Die Geschichte des Tigers beginnt schon mit seinen Vorläufern in den 30er Jahren mit seinen Vorläufern, über den DW1, DW2, VK3001 und VK3601, bis zum VK4501, das in Konkurrenz mit Porsche gefertigt wurde. Die Entwicklung des VK4501(H), der später der Tiger I E wurde, begann mit Beschlüssen vom 26.Mai 1941. Im April 1942 war der erste Versuchs Tiger "V1" fertiggestellt. Dieser zeigte noch einen Vorpanzer vor der Bugplatte, sowie kleine Details die bei der späteren Produktion geändert wurden. Im August wurden dann 8 Tiger 1 fertiggestellt, die der Serienfertigung entsprachen. Vier davon wurden sofort nach Leningrad entsandt, wo sie im September zum Einsatz kamen.
Diese ersten Tiger im Einsatz bei Leningrad hatten ebenfalls spezielle Features, wie sie an späteren Tigern nicht mehr zu finden waren, wie z.B. eine noch rudimentäre Werkzeugverstauung und Ausstattung.
So hatten die ersten 20 Wannen noch unterschiedliche Ketten für rechts und links. Danach wurde eine einheitliche Kette verwendet, die auf der anderen Seite dann andersrum aufgezogen wurde. Auch besaßen diese ersten Tiger keine Turmstaukästen, bzw. es wurden Übergangslösungen oder auch Panzer III Kisten verwendet.
Die Nebelwurfbecher am Turm wurden erst ab Oktober 1942 ab Werk eingebaut, jedoch wurden bereits ab August alle Tiger mit dementsprechenden Halterungen versehen.
Die Feiffel Luftfilter waren ebenfalls noch nicht installiert, dies geschah erst ab November 1942 ab Fahrgestell Nummer 250014.
Ein weiteres markantes Merkmal sind die fehlenden Seitenschürzen an der Wanne, welche erst ab November mit Fahrgestell 250028 angebracht wurden und gleichzeitig die vorderen und hinteren Schmutzfänger neugestaltet wurden. Die Halterungen für das Kettenaufzieh-Seil an der linken Wannenseite gab es auch erst ab Fahrgestell Nummer 250011.
Am Turmheck gab es noch links und rechts die MP-Öffnungen - die rechte wurde mit Turm 46 im Dezember 1942 durch eine Notausstiegsluke ersetzt.
Die Auspuffrohre waren noch "nackt", d.h. erst ab Januar 1943 und Fahrgestellnummer 250082 gab es die Metallplatten, die die Auspuffrohre auf voller Länge abdeckten.
Auf dem Wannendach waren bis Februar 1942 (Fahrgestellnummer 250121) nur 5 Rohrwischerstangen - danach wurden Halterungen für 6 Stangen angebracht.

Der Bausatz

Wir haben hier 9 hellgraue und einen transparenten Spritzling, dazu die Unterwanne, den Turm, zwei PE Platinen, ein Metallrohr, 6 Messingdrehteile, ein Decalbogen und eine Replik eines Ritterkreuzes mit Eichenlaub und Schwertern. Zumindest letzteres (und vermutlich auch das Metallrohr) gibt es nur in der Erstauflage dieses Bausatzes, quasi in limitierter Auflage

Ein erster Blick über die Spritzlinge verheißt nur Gutes - sauber gespritzt, absolut feine und saubere Details, wenig nervige Auswerferstellen und keine übertriebene Teileorgie.

Schauen wir die einzelnen Komponenten mal genauer an ... Die Unterwanne ist im Prinzip einteilig, aber dann irgendwie auch doch nicht, denn Heckwand sowie Glacis-, Fahrerfront- und Eckplatte müssen einzeln eingeklebt werden und die Seitenwände werden durch zwei aufzuklebende Bauteile erst komplettiert. Das Ganze ist recht herausfordernd in allen Kontakt und Nahtstellen sauber und spaltenfrei hinzubekommen.
Die Detaillierung der Teile hingegen ist wirklich toll - fein gravierte Schnittkanten und superfein strukturierte Schweißnähte, das ist wirklich "eyecandy".
In der Deckplatte sind die Luken für Fahrer und Funker, sowie die hinteren Lüftergrätings und die Motorraumklappe offen oder geschlossen baubar, teilweise sogar beweglich. Ein Motorraum liegt nicht bei, ABER die sehr schön gemachten Kühler und Lüftereinheiten, die man durch die Grätings sehen kann! Das ist lobenswert und beschränkt sich aufs Wesentliche. Die Grätings werden dann noch von den beiliegenden extrem feinen PE Gittern abgedeckt - diese sind wirklich hauchdünn und filigran - das sind mit die besten Gitter die ich bisher gesehen habe.

Am Heck finden sich alle richtigen und wichtigen Details der frühen Version, inklusive der frühen Auspuffrohre - und die sogar mit den Bauteilen zur optionalen Aufrüstung der etwas späteren Auspuffabdeckung oben.
Die Hitzschutzschilde der Auspufftöpfe liegen als jeweils einteilige Plastikteile dabei - maßstäblich vielleicht eine Spur zu dick, aber um einiges einfacher als große PE Teile korrekt und sauber gerundet zu biegen.
Und natürlich fehlen auch nicht die markanten Feifel Zyklon-Vorfilter, die bei den frühen Tigern zum typischen Erscheinungsbild gehörten - hier liegen Teile für zwei verschiedene Versionen bei. Die Luftschläuche sind mit sehr schöner und realistischer Struktur versehen.

Was auch beiliegt und auch mit markanten Bauteile einer frühen Tiger Version sind, sind die S-Minen Wurfbecher, die auf der Oberwanne an den Kanten angebracht waren - sehr löblich!
Die Seitenschürzen des Tigers sind hier einteilig aus Plastik - die sehen recht gut aus, könnten aus PE Teilen aber natürlich deutlich feiner dargestellt werden und auch besser mit Beschädigungen oder einem fehlenden Element. Aber so in Plastik ist es optisch ok, sowie schnell und problemlos anzubauen.

Die Abschleppseile und auch das Kettenaufziehseil liegen als einteilige Spritzgussteile mit schöner Stahlseilstruktur bei - das vereinfacht den Bau natürlich ungemein, lässt aber andererseits wenig Gestaltungsspielraum.

Kommen wir mal zum Laufwerk - hier gibt Border einem wieder alle Möglichkeiten in die Hand - zwar ist die Aufteilung der Schwingarme und Drehstäbe in zwei Einzelteile zum zusammenkleben nicht gerade das Maß der Dinge, aber wer den Tiger eh nur mit den beiliegenden Segmentketten bauen will, braucht die Drehstäbe nicht und kann einfach die Schwingarme einkleben, das spart Zeit und ist super simpel, denn an der Unterwanne ist ein Passstift in den die einzelnen Schwingarme dran arretiert und verklebt werden können - so bekommt man ein perfekt ausgerichtetes Laufwerk. Aber damit nicht genug - mit den angesprochenen Drehstäben und dem Abkneifen der Passstifte, bekommen wir ein einfederndes Laufwerk - da muss der Modellbauer dann nur für entsprechende Ketten selber sorgen.

Die Laufrollen sind mit das Beste, was ich in den letzten Jahren an Tiger Laufrollen gesehen habe. Feine Ausführung der verschiedenen Rollentypen mit ihrem spezifischen Aussehen und extrem feine und realistische Herstelleraufdrucke auf den Gummibandagen, das ist richtig geil!
Sehr gut empfinde ich auch, dass Border hier für alle äußeren Radstationen auch den entsprechenden Montagering als Optionsteil beigelegt hat um abgenommene äußere Laufrollen darzustellen!
Wie gerade schon erwähnt, liegen die Ketten hier als Segmentketten bei - dies hat sich in den vergangenen Jahren zum Standard gemausert, da diese Art Ketten auch von Anfängern gut zu beherrschen ist und dazu einen schnellen Bau bei hervorragender Detaillierung.
Bei der Einzelgliedern muss man leider die zwei Kettenzähne je Glied noch einzeln aufkleben, was doch wieder einiges an sorgsamer Arbeit erfordert. An den langen Segmenten hingegen ist bereits alles komplett mit angespritzt - dafür finden sich hier leider auf den Innenseiten Auswerfermarken. Ärgerlich, aber wenn ich das Schachtellaufwerk des Tigers ansehe, denke ich, dass man diesen Bereich der Kette eh nicht sehen wird - also halb so wild.

Kommen wir zum Turm - dieser macht ebenfalls einen exzellenten Eindruck in Formgebung und Details. Auch hier feinste Schweißnahtdetails und Bolzenköpfe. Die Komamndantenkuppel ist vom frühen Typ und einteilig gespritzt. Diese wird mit Anbauteilen und Lukendeckel vervollständigt.
Besonders hervorragend ist die Beigabe von FÜNF verschiedenen Kanonenblenden, die sich teilweise nur in Details unterscheiden. Das Kanonenrohr ist einteilig aus Plastik und auch die Mündungsbremse ist zwar nicht einteilig, aber wenigstens nicht, wie sonst häufig, in zwei Längshälften geteilt. Daumen hoch dafür. Ebenfalls liegt ein einteiliges Spritzgussteil bei, das die Mündungsbremse mit Abdeckplane mit tollen Faltendetails zeigt.
Im Bausatz liegt auch ein Kanonenrohr aus gedrehtem Metall bei - vermutlich ist dies eine Bonuszugabe für die Erstauflage. Dies macht richtig guten Eindruck und passt mit den Plastikteilen gut zusammen.
Die Innenteile der Kanone mit Verschlussblock und Hülsenfangkorb sind ebenfalls enthalten - der Rest der Turms bleibt aber leer, so wie die Wanne auch.
Die Nebelwurfbecher am Turm liegen wahlweise als Metalldrehteile bei, die sauber und fein detailliert sind.
Die nächste Qual der Wahl hat Border für die Turmstaukisten beigelegt, denn hier sind 4 verschiedene Ausführungen an Staukisten beigelegt, was einem eine Menge Gestaltungsmöglichkeiten überlässt.

Und damit nicht genug - Border hat dem Bausatz einen ganzen Spritzling mit fein detaillierten Spritzguss Goodies sowie einer extra PE Platine beigelegt um den Tiger zu individualisieren. Die PE Platine beinhaltet feinen Stacheldraht, den man an den Wannenseiten in Rollen anbringen kann, so wie es auf einigen Fotos von originalen sichtbar ist.
Desweiteren Kanister, Kisten, Gefäße, Stahlhelme, gerollte Planen und ein aufgelegtes Fliegersichttuch. gerade die beiden letzteren brillieren mit sensationell dargestellten Falten, wie man es in Spritzguss selten gesehen hat.
Außerdem finden wir hier noch einen Baumstamm und einen Balken, die man auch an den Wannenseiten von Tigern sehen kann. Diese weisen ebenfall sehr gute und realistische Strukturen auf.

Als zusätzliches Gimmick liegt der Erstauflage des Bausatzes eine Replik eines Ritterkreuzes mit Eichenlaub und Schwertern bei. Recht schön gemacht aus Metall ein schönes Dekoelement. Allerdings muss man über das Band hinwegsehen, denn auch wenn es die richtigen Farben nutzt, ist die Aufteilung nicht ganz korrekt. Aber - einem geschenkten Gaul ... ihr wisst Bescheid.

Die Bauanleitung ist im DIN A4 Hochformat und zeigt in 37 Baustufen den Bau des Modells. Die Zeichnungen sind groß, übersichtlich und sauber. Hier und da sind die Platzierungen von Teilen nicht sofort ersichtlich da die Markierungspfeile nicht bis zum Endpunkt gehen, aber das sollte für einen erfahrenen Modellbauer kein Problem sein. Optionsteile sind entsprechend dargestellt, wobei nur bei den Turmstaukisten angegeben wird für welche Bemalungsoption welche Kiste korrekt ist. bei den anderen Optionen wie den Kanonenblenden, Auspufftöpfen oder Luftfiltern muss der Modellbauer selber nach Vorbildmaterial schauen - aber sagen wir mal so - lieber massig Optionen zur Auswahl und selber forschen als andersrum. ;-)
Hier und da scheint die Bauanleitung etwas mit heißer Nadel gestrickt zu sein, da Hinweise fehlen oder nicht ganz eindeutig sind, auch ob und wo eventuell Teile beweglich bleiben der geklebt werden müssen.
Am Ende der Bauanleitung finden sich 8 Markierungs- und Bemalungsvorschläge, was eine sehr löbliche Ausstattung ist - der entsprechende Decalbogen ist sauber und mit dünnem Trägerfilm gedruckt.
An Markierungen/Bemalungen werden vorgeschlagen:
  • Turmnummer 101, s.Pz.Abt.502, Ostfront, Winter 1943/44, weiße Streifen über Dreifarbtarn.
  • Turmnummer 111, s.Pz.Abt.505, Kursk, Juli 1943, scharfkantiges Dreifarbtarn.
  • Turmnummer 122, s.Pz.Abt.503, Kursk, Juli/August 1943, dunkelgelb mit olivgrünen Streifen.
  • Turmnummer 123, s.Pz.Abt.503, Kursk, Juli/August 1943, Dreifarbtarn.
  • Turmnummer 233, s.Pz.Abt.503, Kursk, Juli 1943, scharfkantiges Dreifarbtarn.
  • Turmnummer 323, s.Pz.Abt.503, Kursk, August 1943, weiches Dreifarbtarn.
  • Turmnummer 1311, 1.SS Pz.Rgt., Ostfront, Mai 1943, dunkelgelb mit olivgrünen Streifen.
  • Turmnummer S02, 2.SS Pz.Rgt., Kursk, Juli 1943, weiches Dreifarbtarn.


Der Bau

Der Bau dieses Bausatzes beginnt, wie so häufig, mit dem Bau der Wanne, die in diesem Fall erfreulicherweise bereits einteilig ist und damit den Bauaufwand in Grenzen hält. Ich beginne damit die Kühler und Lüfter im Inneren einzubauen - diese sind mehrteilig und sogar mit fein zu faltenden PE Teilen ausgestattet - fast ein bisschen schade, diese dann unter dem Motordeck verschwinden zu lassen.
Ich empfehle beim einkleben der beiden Kühlereinheiten auch gleich die Heckwand mit einzukleben um eventuelle Passungenauigkeiten gleich zu erkennen und zu beseitigen. Die Heckwand ist ein bisschen fummelig beim Einbau und hier muss man wirklich einige Mal genau probieren, damit sie an allen Seiten gerade anliegt. Hier empfehle ich auch die Deckplatte trocken aufzulegen und mit der Heckplatte zu kontrollieren (allerdings sollte man diese hinten mit den Lüftergittern vervollständigen) - hier ergaben sich erstaunlicherweise später Spalten bei mir, da ich diese Überprüfung mit der Deckplatte nicht gemacht habe und evtl. auch schon zu früh wieder mit dem Modell hantiert habe, bevor der Kleber der Heckwand wirklich fest war.
Für das Laufwerk sollen die Schwingarme mit Drehstäben zusammengesetzt und verklebt und dann in die Öffnungen in der Wanne eingelassen und verklebt werden. Da der Bausatz keine Inneneinrichtung hat und keinen Blick in den Innenraum vorsieht, habe ich auch auf den Aufwand die Drehtstäbe anzukleben versichtet und habe lediglich die Schwingarme E11 eingeklebt. Dabei sollte man natürlich die exakte Ausrichtung überprüfen während der Kleber trocknet.

Dann kann es auch schon an die Deckplatte gehen - hier müssen von unten die hinteren Lüftergrätings angebaut werden - dies kann bei sorgsamer Arbeit sogar beweglich bleiben um später noch einen schönen Blick auf Kühler und Lüfter zu haben. Ich habe diese schlussendlich verklebt, da bei mir immer etwas Spannung auf den Teilen war und diese immer noch oben aufsprangen. Die Motorklappe kann dann auch eingeklebt werden - diese könnte man auch offen darstellen, wenn man denn einen Motorraum hätte. ;-)
Wer die Fahrer und Funkerluke mit ihren Öffnungsscharnieren bauen will, sollte es auch jetzt machen, denn später kommt man nicht mehr ran - ich will diese eh geschlissen darstellen und klebe die Lukendeckel daher später einfach von aussen auf.
Wenn die Teile fest sind, kann man die Deckplatte zeitgleich mit der Glacisplatte und der Fahrerfrontplatte, sowie den zusätzlichen Seitenteilen C2 und C10 zusammen einlegen und verkleben.
Hier ist dann wirklich ein bisschen Fummelei nötig, damit alle Platten spaltenfrei in der Unterwanne und zueinander sitzen und verklebt werden. Hier musste ich am Heck tatsächlich etwas mit einer Schraubzwinge nachhelfen, damit auch hier alles passte. Aber auf jeden Fall vorsichtig sein, damit man dabei aber nichts kaputt macht oder die Heckwand durch zuviel Druck aufbiegt. Auf jeden Fall aus leidiger Erfahrung der Tipp wirklich während der Kleber anzieht alle Seiten im Auge zu behalten und ggf. nochmal nachzudrücken. Und dann den Kleber wirklich durchtrocknen zu lassen, bevor man mit dem Modell weiter herumhantiert.
An der Fahrerfrontplatte werden dann die Schieber für die Fahrersehklappe angebracht und für das Bug MG hat man diverse Optionen zur Auswahl - ich habe mich für das abgedeckte MG entschieden, das mit toller Faltenstruktur als Spritzgussteil beiliegt.

Weiter geht es mit dem Bau des Laufwerks. Hier müssen verschiedene Arten Laufrollen der Reihe nach von innen nach aussen aufgesteckt und verklebt werden. Die Teile E14 machen zunächst den Eindruck, dass diese die Räder auf den Schwingarmen halten, damit diese drehbar bleiben, aber das ist ein Trugschluss - zur zeitlichen Erleichterung habe ich diese dann auch weggelassen. Man muss aufpassen, dass man die Einzelteile des Treibrads und Leitrads rechtzeitig aufsteckt, da die darüberliegenden Laufrollen sonst das Aufstecken verhindern. Aufgepasst auch beim Kurbelarm der Leiträder, denn diese muss etwas gekürzt werden, damit das Aussenrad dann auch passt.
Besonders erfreulich ist, dass Border für die äußersten Laufrollen auch weggelassen werden können und die passenden Teile der Radaufnahmen enthalten sind um das realistisch darzustellen - ich habe dieses für die erste Radstation gemacht, wie man es an den Tigern an der Ostfront oft beobachten konnte.

Mit den angebrachten Laufrollen kann man dann nochmal eine Stellprobe auf einer ebenen Oberfläche machen um zu sehen ob alle Räder gerade ausgerichtet sind und es keinen Hoch- oder Schiefstand gibt.

Weiter geht es dann erstmal mit dem Turm, bzw. der Waffenanlage. Für die Kanonenblende liegen dem Bausatz verschiedene Ausführungen bei. Man muss für sein eigenes Projekt per Referenzfoto schauen, welche Blende hier richtig ist.
Das Rohr liegt (lag) bei der ersten Produktion noch als schönes Metallrohr bei, das vorn mit der Mündungsbremse vervollständigt wird. Oder, so wie ich es gemacht habe, mit der beiliegenden Mündungsbremse, die einteilig mit Mündungsschoner als Spritzgussteil beiliegt - die Faltenstruktur ist wirklich sehr gelungen und gibt dem Modell einen besonderen optischen Reiz. Man muss beim einkleben des Rohrs und dem Aufsetzen des Mündungsschoners nur achtgeben, dass diese absolut gerade ausgerichtet sind und die Faltenstruktur des Mündungsschoners auch der Schwerkraft folgend richtig ausgerichtet angeklebt wird.
Auf der Innenseite der Kanonenblende wird das Innenleben der Kanone mit Verschluss und Hülsenfangkorb angeklebt - und das ist auch dringen nötig, wenn man das Metallrohr verbaut hat, denn da der Turm nur aufgesetzt und nicht verriegelt wird, kippt er ansonsten nach vorn.
Beim Einkleben muss man dann achtgeben - im Prinzip bleibt die Kanone höhenbeweglich, aber durch das Gewicht des Metallrohres tendiert sie nach unten ...

Im Inneren des Turms werden dann noch die Sitze eingeklebt für den Fall, dass man Figuren in den Turm stellen will. Die Luken (Notausstiegsluke, Ladeschütze und Kommandant) sind alle mit den passenden Innendetails der Verriegelungen versehen, können also auch aufgeklappt dargestellt werden.
Die optionalen Teile des Turmlüfters haben mich zunächst irritiert, bis ich festgestellt habe, dass die Teile G33 und G35 keinen anderen Typ Lüfter, sondern dessen Abdeckhaube darstellt.
Das Einkleben der Deckplatte geht einwandfrei und wirklich absolut spaltenfrei.

Interessant wird es mit der Heckstaukiste, denn hier hat Border viele verschiedene Arten beigelegt, die optisch recht spannend sind. Spätestens hier muss einem klar sein, welche der Versionen man bauen will, denn einige der Staukistenversionen sind recht spezifisch für Einheiten oder sogar einzelne Tiger.
Mein Tiger sollte der "S02" werden, aber es zeigte sich, dass der Staukasten dafür zu breit ist und recht über die Notausstiegsluke reichte, sodass diese blockiert wäre. Interessanterweise weisen die Bauteile innen runde Verdickungen auf, die den Anschein machen, dass wenn man dieser ausschneidert eine passende Aussparung für die Luke lassen - es war mir aber zu müßig das auszuprobieren. Ich habe mich daher für die Staukiste "O7" entschieden, die absolut gut passt und gefühlt auch zu den Referenzfotos von "S02" passt.
Am Schluss bringe ich die Nebelwurfbecher an, die als wunderschöne Metalldrehteile beiliegen - man muss hier nur etwas auf die Ausrichtung der Schlitze am oberen Rand achten - wie genau sie ausgerichtet werden müssen, darüber schweigt sich die Anleitung leider aus.

Als nächstes geht es dann wieder an die Wanne. Hier steht die Vervollständigung des Heckwand auf dem Programm. Hier werden die beiden Auspufftöpfe mit unterer Panzerung angeklebt - die Hitzeschutzbleche bringe ich nicht an, da diese auf Fotos zum S02 nicht zu sehen sind.
Das weitere Kleinzeug, wie auch die hinteren Kettenbleche werden angeklebt, wobei diese zumindest für den S02 eine fehlende Strebe aufweisen - diese habe ich mit dann aus einem Stück Plastik geschnitten um hier an dieser Stelle nachzuarbeiten.
Den Unterlegklotz, der eigentlich an der linken Seite angebracht ist, habe ich weggelassen, da ich diesen auch auf Fotos nicht entdecken konnte. Dafür habe ich aus einem Stück Plastikrundmaterial auf der linken Seite eine weitere Antennenbox dargestellt, die auf Fotos des S02 deutlich zu erkennen ist - schade dass Border diese vergessen hat.
An der oberen Kante werden
jeweils 3 PE Teile geknickt und aufgeklebt auf denen dann die Feifel Luftfilter aufgebracht werden. Diese hat Border angenehmerweise aus wenigen Teilen und sogar in zwei Versionen beiliegen - für den S02 habe ich mich für die frühe Version entschieden. Man muss bei Ankleben darauf achten, dass die Filter gerade und nicht verkantet sitzen.
Auf dem Motordeck werden dann die Lüftergrätings mit den wunderschönen und superfeinen PE Gittern aufgeklebt. Hier muss man mit dem Sekundenkleber vorsichtig und sparsam umgehen, damit zwar zum einen die Gitter an allen Seiten fest anliegen, aber auf der anderen Seite die Gitterstruktur nicht vollgesaut wird.
Und dann wirds schmutzig, denn es müssen die Schlauchleitungen für die Luftfilter angebaut werden. Es lohnt sich diese alle rauszutrennen und schon mal in der richtigen Position zueinander hinzulegen bzw. erst zu versäubern. Die mehrteilige Ausführung insbesondere mit den gebogenen Stücken und den geformten Langteilen der Schläuche macht den Bau extrem kompliziert, denn man muss die Teile zusammenkleben, an die Feifel Filter anbauen und auch so entsprechend drehen, dass sie korrekt über das Motordeck laufen, dass sie korrekt anliegen und unter die Halterungen passen. Hier wäre es wünschenswert gewesen, wenn man die Kontaktstellen der Teile mit einem quadratischen Passstift versehen hätte und eindeutig die Ausrichtung zu definieren. Kurzum ... ich habe die Teile alles mit Kleber zusammengesteckt und dann relativ lange gedreht und probiert, bis es einigermaßen passte.
Auf der Oberwanne können jetzt schon noch die S-Minen Wurfbecher angebracht werden - ein besonderes Feature der frühen Tiger. Die hohlen Becher sind sehr schön dargestellt und selbst die Halterung am Heck für die Becher sind recht einfach anzubringen.
Nach der Bemalung werden dann auch die Abschleppseile und die Halterungen mit den Rohrwischerstangen angebracht. Das ganze ist recht tricky, da die Seile zu stark für die Halterungen sind und kaum drumherum und bis auf die Deckplatte passen. hier bedarf es etwas Gewalt.
Ähnlich verhält es sich mit dem Kettenaufziehseil an der linken Aufbauseite - dieses wird auch erst nach der Bemalung angebracht. Die Filigranität des Seils in Spritzguss und die vielen Angüsse machen das heraustrennen und versäubern recht schwierig ohne es zu zerbrechen.
Darüberhinaus passen auch hier die Halterungen, die es abschließend halten sollen, nicht so 100%ig, sondern erscheinen teilweise zu klein.

Durchatmen und dann weiter im Text:
Die Seitenschürzen können relativ problemlos angeklebt werden - man muss nur die Passstifte abtrennen - offenbar sollte man vorher in den einzelnen Seitenteilen von Innen Löcher aufbohren - darüber hatte sich die Anleitung aber ausgeschwiegen. Aber auch ohne die Passstifte ist es kein Problem die Schürzen passend anzukleben.
Wichtig ist nur, dass man die Kante genau ausrichtet an den vorhandenen Nupsis der Seitenfläche und dass die Schürzen überall anliegen.

Nächster Schritt ist dann an der Wannenfront die Ersatzkettenglieder und dessen Halterung.
Mittlerweile liegt den Bausätzen ja ein Korrekturzettel bei, den es zu der Zeit meines Modells noch nicht gab. So grübelte ich lange bezüglich der Halterung an der Front, denn in der Bauanleitung war nichts vermerkt. Also habe ich mich als erstes damit begnügt die Ersatzkettenglieder vorzubereiten - erst hatte ich mich geärgert, dass die Kettenführungszähne nicht mit angegossen sondern extra angebracht werden müssen, aber nachdem ich sah, dass auf dem Teil der Ersatzglieder einige Auswerferstellen zu sehen waren, war ich froh, dass man ohne die Zähne diese besser verspachteln und verschleifen kann.
Und die Arbeit mit den Führungszähnen ist dann auch noch recht einfach, denn diese sind in einem Stück aufklebbar und wenn der Kleber getrocknet ist, kann man diese recht einfach vom Anguss trennen.
Die gesuchte Halterung für die Ersatzkettenglieder am Bug hat sich dann als Teil A39 herausgestellt - aber man findet keine Passmarke oder exakten Hinweis wo genau diese anzubauen ist. Ich empfehle dies mit den Ersatzkettengliedern zusammen anzupassen, oder vielleicht hilft auch nebenstehendes Bild!?
Auch hier den Kleber absolut fest antrocknen lassen, damit beim weiteren Handling diese Halterung sich nit mehr verschiebt.

Und wo wir gerade bei den Ketten sind, die Segmentketten für das Laufwerk werden erst nach der Bemalung aufgezogen ... da das Laufwerk eh nicht beweglich ist, sind Segmentketten eine gute Wahl. Die langen Segmente haben die Zähne bereits angegossen, während die Einzelglieder mit je zwei Zähnen zu versehen sind ... eine mühselige aber nötige Arbeit.

In der mir vorliegenden Anleitung sind keine Mengenangaben für die Einzelglieder für die Umläufe um Treib- und Leiträder angegeben - für den vorderen Umlauf werden 25, für den hinteren werden 21 Glieder benötigt. Man sollte unbedingt die Laufrichtung beachten, denn die Glieder sind asymmetrisch aufgebaut aber für beide Seiten genutzt, sodass sie von der rechten und der linken Seite um 180° gedreht verwendet werden müssen.

Nachdem man also alle Einzelgliedketten mit den Zähnen versehen hat (man darf hier nicht verschwenderisch sein, denn es bleiben nicht viele Glieder übrig), beginne ich mit dem unteren Segment und baue nach vorne hin den restlichen Strang mit Einzelgliedern und dem oberen Segment mit Plastikkleber zusammen - dabei nicht trödeln, denn wenn der Strang komplett ist, wird er noch schnell grundiert und innen mit Metallfarbe und aussen mit einem leichten Rostton bemalt und dann schnell auf das Laufwerk gezogen indem der Strang oben durchgeschoben und um Leit- und Treibrad gebogen wird - der Kleber sollte die Einzelglieder gerade noch biegsam genug halten.
Während der Kleber trocknet, sollte man das obere Kettentrum so fixieren, dass der Kettenlauf mit natürlichem Hang vom Treibrad auf die Laufrollen dargestellt ist.
Gerade der Übergang von Einzelgliedketten wieder zum Segment sollte fließend und nicht mit deutlichem Knick sein.

Wenn die Ketten fest angetrocknet sind, ist der Bau beendet.

Fehlt noch eine passende Figur.

Es handelt sich hierbei um die Figur #FI35-023 mit dem Kopf von FI35-023 von Panzerart - die macht sich wirklich gut und wirkt sehr realistisch in der Kommandantenkuppel! Die Pose passt hervorragend in die Kuppel und das etwas "entspannte" Szenario mit einem Tiger "auf dem Marsch". Die Details der Figur sind wirklich exzellent dargestellt und vereinfachen einem die Bemalung durch die klaren und gut abgegrenzten Details. Den Kopf habe ich gegen einen anderen aus dem Panzerart Sortiment ausgetauscht, da er mir optisch für diese Szene noch besser gefiel. Auch hier erfreut mich Panzerart mir wirklich toller Darstellung von Gesicht und den weiteren Kopfdetails.
Überhaupt hat sich Panzerart zu einem veritablen Produzenten hochklassiger Figuren zum kleinen Preis gemausert. Wer da was passendes für sein Modell sucht, wird sicher fündig und dazu zu einem wirklich guten Preis-Leistungs-Verhältnis.



Bemalung/Alterung

Die Bemalung erfolgte dieses Mal wie gewohnt, indem zunächst die Sprühgrundierung von Games Workshop in schwarz aufgesprüht wurde. Diese ergibt eine sehr schöne und sehr gut haftenden Oberfläche und färbt auch PE-Teile zuverlässig.
Darüber wurde dann mit weißer Farbe (Tamiya XF-2) per Airbrush ein pre-Shading aufgebracht Dabei wurden horizontale Fläche deutlich heller gemacht, als schräge und vertikale. Bei den vertikalen habe ich einen Verlauf gesprüht, also oben heller als unten.
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Dann wird die Grundfarbe aufgesprüht - ich habe dafür Amig 0010 dunkelgelb genutzt und damit den ganzen Panzer per Airbrush besprüht.

Das Tarnmuster habe ich an die Vorlage aus der Anleitung angelehnt aber tatsächlich wäre es ein irrer Aufwand die einzelnen Flecken exakt so umzusetzen.
Ich habe also im nächsten Schritt die grünen Flecken per Airbrush unregelmäßig aufgebracht und dafür zunächst Amig 0001 Olivgrün genutzt, das erschien mir auf dem gelb aber zu farblos und eher grau als grün. Also habe ich etwas reines grün und auch einen Klecks weiß dazugemischt, bis das grün etwas gefälliger aussah. Auch da musste ich wieder feststellen, dass die gemischte Farbe im Topf ganz anders wirkt als dann auf dem Modell direkt neben den hellen gelb.

Auch das angedachte braun, das Border vorschlägt, das Amig 0015 "schokobraun", habe ich noch mit einem Klecks rot vermischt und dann entsprechend per Airbrush aufgetragen.

Im ersten Moment war ich vom Ergebnis nicht sehr angetan, da die Farben recht Bonbonfarben wirkten, aber man muss immer im Kopf behalten, dass durch die folgenden Arbeitsschritte die Farben noch deutlich verändert werden (können).

Sobald die Farben trocken sind, habe ich die Flächen auf denen Decals aufgebracht werden mit Seidenmattlack per Airbrush behandelt.
Wenn der Lack trocken ist, kann man die Flächen mit Decal-Set behandeln und die Decals aufschieben. Durch das Decal Set kann man das silbern des Trägerfilms etwas minimieren. Man muss allerdings auch vorsichtig und fix sein, das Decal auszurichten. Während das Decal Set wirkt, kann man die Decals mit Wattestäbchen vorsichtig andrücken und eingeschlossene Luft ausstreichen.

Die Decals dann nochmal mit Decal Set befeuchten (und die umliegende Fläche um Ränder zu vermeiden) und schön durchtrocknen lassen. Das ganze Fahrzeug danach mit Seidenmattlack versiegeln und trocknen lassen.

Als erstes werden dann wieder die Details bemalt - eine Gummifarbe aus dem Sortiment von Amig (und auch Lifecolor hat hier schöne Gummifarben) für die Laufrollengummis, die Auspufftöpfe mit einer dunklen Metallfarbe grundiert und auf die feuchte Farbe Rostpigmente (alter und auch frischer Rost) per Pinsel aufgetupft. Wichtig ist hier wirklich dass man tupft und nicht reibt, wodurch sich eine schöne raue Fläche ergibt.
Die Metallteile der Werkzeuge und auch das Abschleppseil und Kettenaufziehseil werden mit Dark Steel bemalt, die Holzteile hingegen mit einem hellen ockerton grundiert und dann streifig mit verschiedenen braunen Ölfarben nachbehandelt. Holzbemalung ist eine Wissenschaft für sich.
Die Abdeclungen der Mündungsbremse und Bug MG werden mit der Canvas Farbe von Panzer Aces bemalt.
Die Schläuche der Luftfilter habe ich mit Gummifarbe, der noch etwas schwarz beigemischt wurde, bemalt.
Die Kette wurde, wie im Bauabschnitt schon angerissen mit Games Workshop schwarz grundiert und dann auf der Innenseite mit Stahlfarbe bemalt und auf der Aussenseite mit Track color von Amig bemalt. mit Rostpigmenten wird die Aussenseite abgetupft und mit metallischer Ölfarbe trockengemalt um die Stege mit Kontakt zum Untergrund mit Abrieb hervorzuheben.

Dann geht es als nächstes an das Chipping, also die Darstellung von abgeriebener und abgeplatzter Farbe. Ich habe mir dazu ein kleines Stück Schaumstoff ausgerissen und tupfe im ersten Schritt an den entsprechenden Stellen ganz hellgelbe Farbe auf. Im zweiten Schritt mache ich das gleiche mit der Chipping Farbe von Amig, einem schönen, sehr realistisch wirkenden Farbton, der tiefere Farbabplatzer darstellt. Damit tupfe ich mit dem Schaumstoff vorsichtig die zuvor hellgelb betupften Flächen ab, wodurch sich mit etwas Geduld und Spucke dunkle Farbchips mit hellen Rändern ergeben ... natürlich nicht perfekt, aber für den ersten Eindruck reichts.
Das Schwierigste ist hier eigentlich zu bestimmer wo wieviel Farbabplatzer realistisch aussehen und aufzubringen sind. An den Wannenseiten und Schürzen kann man dies auch in Form von langgezogenen Kratzern machen vorm durchfahren von Wäldern und Gebüschen. Hierzu nutzt man einen Zahnstocher oder sehr feinen Pinsel.

Im nächsten Schritt geht es dann ans Streaking - hier werden die vertikalen Flächen mit Ölfarben behandelt um Laufspuren einzuarbeiten. Dabei malt man dunkle und helle Streifen vertikal auf Flächen und verblendet diese mit einem sauberen Flachpinsel und Verdünner mit Pinselbewegungen von oben nach unten, sodass die Striche nach unten dünner werdend auslaufen. Dies kann man auch mit Rosttönen so machen, wenn man Rostflecken simulieren will. Hier liegt der Clou in der Variation und der unterschwelligen Wirkung. Diese Streifen sollten nicht so markant sein, dass sie sofort deutlich ins Auge stechen.
Ich empfehle nach diesem Schritt 24 Stunden Trocknungszeit.

Als nächstes folgt das Filtering - hier habe ich mit verschiedenen Ölfarben kleine Punkte auf das Modell getupft, wobei angrenzende Flächen mit unterschiedlichen Farbkombinationen versehen werden. 
Der Clou dabei ist, dass dann mit einem weichen Rundpinsel und Verdünnung diese Ölfarben auf dem Modell verblendet und soweit wieder abgetragen werden, dass nur ein Hauch von Farbschleier zurückbleibt, der unterschwellig die Flächen in leicht anderen Farbnuancen erscheinen lässt und so für das Auge interessanter gestaltet.
Hier hat man auch gezielt Möglichkeiten Farben etwas nachzubearbeiten und die Gesamtwirkung abzumildern und die Farben zueineinander anzugleichen. Hauptintention ist aber auch Flächen voneinender besser abzuheben und abzugrenzen.
Dieser Vorgang sollte dann auch locker 24 Stunden trocknen gelassen werden, bevor es weitergeht.


Es folgt das washing - das bedeutet, dass mit einer verdünnten, dunklen Farbe diese in vertiefungen und an erhabene Details getupft wird, damit sich dort die dunkle Farbe sammelt und diese mit dem dunkle Ton betont und damit einer Hervorhebung der Details bewirkt. Gerade an den Schweißnähten wirkt dieser Wash wirklich ganz ausgezeichnet und bringt die Strukturen besser zur Geltung. Ich habe mich hier für einen dunkeln, nahezu schwarzen wash von Amig (Nr.1008) entschieden.
Und wieder empfehle ich hier 24 Stunden Trocknungszeit.

Ganz zum Abschluss geht es dann ans Trockenmalen.
Hier mische ich mir eine hellgelbe Ölfarbe an. Diese lasse ich ein paar Stunden auf einem Stück Pappe ruhen, damit das Öl aus der Farbe herausgezogen wird. Die so etwas entölte Farbe nehme ich auf einen Flachpinsel, streiche diesen auf einem weiteren Stück Pappe aus, bis keine Farbe mehr sichtbar abgegeben wird. Damit streiche ich dann über Kanten und erhabene Details. Durch die erhöhte Belastung an den Kanten bleiben die letzten im Pinsel verbliebenen Farbpigmente dort hängen und betonen diese mit einem hellen Farbton. Dadurch treten Details hervor und Kanten werden deutlicher sichtbar und geben für das Auge deutlichere Konturen ab.

Ganz zum Abschluss tupfe ich helle Staubpigmente in den Laufwerksbereich und der Heckwanne - dezent und nicht zu viel.

Nach Abschluss dieses Arbeitsschritts ist damit auch die Bemalung und Alterung beendet









Fazit

Schön, wirklich schön.
Man sollte ja meinen das Thema Tiger wäre ausgelutscht, aber der Bausatz hier hat mich doch wieder "gekriegt". Allein die Ausstattung und dass es eine frühe Version mit den S-Minenwerfern ist, hat mich angezogen. Die Bauteile und der Bau wissen wirklich zu überzeugen, auch wenn ich beim Zusammenbau der Wanne ein paar Probleme hatte. Das Einzige was wirklich etwas problematisch ist, ist die Bauanleitung, die etwas konfus und nicht ganz vollständig ist, als wenn hier mit heißer Nadel schnell fertiggestrickt wurde - nicht ohne Grund gibt es mittlerweile einen DIN A5 Korrekturzettel dafür.

Insgesamt aber ein Bausatz der Spaß gemacht hat und am Ende wirklich eine überzeugende Darstellung eines frühen Tigers liefert - allein die Optionsteile und das Extra Zubehör wissen den Bausatz zusätzlich aufzuwerten.

Preis / Leistung: ***** Paßgenauigkeit: *****
Detailierung: ***** Schwierigkeitsstufe: *****


© 05/2021 Thomas Hartwig

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