WaTr Wiesel 1 MK20


 

Das Original

1975 wurde mit der Entwicklung eines luftverlastbaren Waffenträgers begonnen. 1978 wurde die Entwicklung zunächst gestoppt, 1981 aber wieder aufgenommen. Der Auftrag für ein schnelles Kettenfahrzeug mit verschiedenen Waffensystemen wurde aber erst 1988 an MAK vergeben, was 1990 zur Einführung des Wiesel in die Bundeswehr führte.

Der Wiesel besteht aus einer selbsttragenden Wanne aus Panzerstahlblechen unterschiedlicher Stärke. Er bietet der Besatzung begrenzten Schutz gegen Splitter und Infanteriemunition. Daher handelt es sich beim Wiesel nicht um ein Panzerfahrzeug, sondern um einen Waffenträger Kette, der aus tiefen Stellungen seine Waffen gegen Feindkräfte zum Einsatz bringt. Allen Wieseln 1 fehlt die sonst bei Panzerfahrzeugen übliche Nebelwurfmittelanlage, die Schutz vor optronischen Aufklärungsmitteln bietet. Wie alle Baugruppen des Wiesels ist das Laufwerk ebenfalls in Leichtbauweise ausgeführt. Der Antrieb erfolgt über das Antriebsrad am vorderen Ende des Fahrzeuges. Je nach Fahrzeugtyp gibt es drei drehstabgefederte Laufrollen. Am hinteren Ende des Fahrzeuges befinden sich die großen Umlenkrollen, die sowohl einen Teil des Fahrzeuggewichts tragen als auch für die Spannung der Kette zuständig sind. An der Oberseite des Laufwerks sorgt eine Stützrolle für die Rückführung der Kette zum Antriebsrad. Außergewöhnlich war die Endlosgummikette von Kluth, die jedoch später durch eine klassische Stahl-Endverbinderkette der Firma Diehl ersetzt wurde.
Der MK Wiesel dient der Feuerunterstützung der Infanterie und zum Kampf gegen weiche Ziele, bedingt auch gegen Hartziele und langsam und niedrig fliegende Luftfahrzeuge und insbesondere Hubschrauber. Die Hauptwaffe des Wiesel 1 besteht aus einer 20-mm-Maschinenkanone (MK) MK 20 Rh 202 der Firma Rheinmetall. Die MK wurde in einem Ein-Mann-Turm E6-II-A1 von KUKA Wehrtechnik (seit 1999 ein Teil von Rheinmetall) installiert. Die mechanischen Richtantriebe ermöglichen einen Seitenrichtbereich von 110° und einen Höhenrichtbereich von −10° bis +45°. Seitlich an der Waffe und somit außerhalb befinden sich zwei Munitionskästen mit 60 Patronen panzerbrechender Hartkernmunition (AP) links und 100 Patronen Sprengmunition (HE) rechts. Durch einen Doppelgurtzuführer ist der schnelle Wechsel von AP auf HE oder umgekehrt möglich. Durch den Bildverstärker PERI Z-59 ist der MK Wiesel nachtkampffähig.

(Quelle: Wikipedia.de)

Der Bausatz

Im recht großen Karton finden wir nun also 11 grauen Spritzlinge, einen grauen Weichvinyl Spritzling, einen Klarsichtspritzling, die Unterwanne, Oberwanne, eine PE Platine, 2 Stahlstifte und ein Decalbogen.
Auch im großen 1:16er Maßstab, bei dem die Teile ja mehr als doppelt so groß als bei 1:35 sind, präsentiert Takom hier Spritzgussteile auf ganz hohem Niveau. Keine Ausflüsse, kein Verzug, keine Auswerferstellen, dafür saubere, klare, "crispe" Details und alle Bereiche der Bauteile ohne Gussfehler ausgespritzt. Zwar finden sich recht viele Auswerfer stellen mit Plastikansätzen, die entfernt werden müssen, aber zum Glück alle auf den Innenseiten der Teile, dadurch optisch kein Problem, nur etwas nervig im abtrennen.

Wer das Wiesel schonmal in 1:35 gebaut hat, wird freudig erregt sein, diesen kleinen "Unterlegkeil" nun auch so bauen zu können ohne dass winzige Teile den Händen oder den älter werdenden Augen entfleucht. Die Möglichkeiten der Darstellung von Details ist wirklich atemberaubend. Nicht nur, dass Nieten und dergleichen wirklich detailliert und deutlich dargestellt sind, statt nur angedeutet, sondern auch Antirutschbeschichtung und Co. in deutlicher Detailstruktur und insbesondere eine Kette, die sich beweglich bauen lässt - bei dieser kleinen Kette in 1:35 nahezu unvorstellbar.

Doch gehen wir die Komponenten der Reihe nach durch.
Die Unterwanne ist einteilig ausgeführt und strotzt bereits vor aufgeprägten Details wie Nieten, Blechen, Verstärkungen, usw. Sogar die typischen Kreuzpressung im Unterboden wurden berücksichtigt.
Das Laufwerk besteht aus Schwingarmen und Drehstäben, die beweglich eingebaut werden können. Der Stoßdämpfer der ersten Laufrolle ist unbeweglich als ein Teil beigelegt, was die Beweglichkeit der ersten Laufrolle blockiert. Das mag auf den ersten Blick unnötig sein, aber da die Kette sehr stramm auf dem Laufwerk sitzt, würde die bewegliche Federung der ersten Laufrolle ständig hochgedrückt werden - also alles richtig gemacht.
Die Einzelgliedkette lässt sich ebenfalls beweglich bauen. Diese setzt sich aus dem Unterteil der einzelnen Kettenglieder, dem Oberteil, den Doppelbolzen mit Endverbindern und den Kettenführungszähnen zusammen. Bei vorsichtigem Umgang mit dem Kleber bleiben die Ketten wunderbar beweglich. Die Vielzahl der Teile klingt erstmal erschreckend, aber die Bauweise auf einer Bauhilfe erleichtert den Zusammenbau ungemein. Erwähnt sein an dieser Stelle, dass es sich natürlich um die Stahl Endverbinder Kette mit neuem Treibrad handelt, die die Wiesel seinerzeit nach Ablösung der Gummi-Endloskette erhalten haben.

Die Deckplatte der Wanne ist einzeln ausgeführt mit schönen Details und gegenüber dem TOW komplett neu im hinteren Bereich. Die Luken sind alle offen oder geschlossen baubar, das oben aufliegende Motorluftgitter ist zwar nicht durchbrochen, aber entsprechend tief und sehr filigran gespritzt, sodass es echt hevorragend aussieht. Das seitliche Lüftergitter besteht aus einem PE Inlay und einem aussenliegenden Gräting aus Plastik - sieht gut aus, ABER sollte man die Luken offen haben, sieht man hier definitiv ins erleuchtete Leere der Wanne. Und da kommen wir zu einem Knackpunkt des Bausatzes, denn die Wanne ist absolut leer - keinerlei Inneneinrichtung - kein Motorraumtrennwand, keine Sitze, keine Bedieninstrumente. Auf der anderen Seite hätte das Modell mit Inneneinrichtung nicht zu diesem jetzigen Preis realisiert werden können und viele brauchen einfach keine Inneneinrichtung. Aber schade ist es schon.

Die Scheinwerfer sind hohl ausgeführt und können mit den transparenten Linsen realistisch ausgeführt werden - wobei die Linsen etwas trüb aussehen. Dabei sind die Winkelspiegel, die am transparenten Spritzling sind, hammermäßig superklar und scharf gespritzt sind.

Die Lochbleche als Hitzeschutz des Auspuffs liegen natürlich als PE Teile bei und machen einen exzellenten Eindruck.

Der Turm mit der MK20 ist aus wenigen Teilen zusammenzubauen - die meisten Teile beansprucht hier die Maschinenkanone, deren Gehäuse sich aus einigen sehr schön getaillierten Teilen zusammensetzt. Das Rohr ist aus Plastik und im Prinzip einteilig, nur die Mündungsbremse muss von noch aufgesetzt werden. Diese ist ebenfalls aus Plastik und einteilig. Die Lüftungsschlitze und Mündung sind offen und die Wandstärke realistisch dünn. Nur die weiter hinten liegenden Lüftungslöcher sind nur angedeutet, können aber sicher schnell aufgebohrt werden.
Die Waffen kann höhenbeweglich eingebaut werden und dafür liegen auch die beiden Stahlstifte bei für die Höhenrichtzylinder und die beiden Gurtzuführer der Waffe sind aus flexiblem weichem Plastik um die Bewegung mitzumachen. Die Details der Gurtzuführer sind exzellent - durchbrochen mit innenliegender, gegurteter Munition. Wirklich gelungen (wennauch sicher schwierig zu bemalen).
Die beiden Munitionskästen sind ebenfalls sehr schön und sauber gespritzt mit den obligatorischen, Löchern im Boden.
Die Optik (PERI Z16) setzt sich aus nur 2 Teilen und zwei klaren Scheiben zusammen und macht soweit einen guten Eindruck.
Und da kommen wir zu eine Punkt, den ich eben schade finde, denn allein mit wenigen Bauteilen für das neuere PERI Z17 hätte man schon die Version A2 zusätzlich machen können und mit einigen wenigen Teilen auch das AOZ2000 zur Darstellung der A1 Version. Ja, zugegeben A3 und A4 hätten dann noch mehr Teile erfordert, aber nicht wirklich viele. Schade da hätte man eben mehr draus machen können - so spielt man den Ball an die Aftermarket Hersteller.

Als schönes Gimmick hat Takom dem Bausatz wieder eine Spritzgussfigur eines Bundeswehrsoldaten beigelegt um den Wiesel zu "beleben". Dieser kann sitzend in der Turmluke platziert werden.
Die Machart der Figur ist wirklich gelungen. Zwar mehrteilig aber dafür schön detailliert mit der Uniform und dem Faltenwurf. Die Hände sind grandios fein gestaltet und auch der Kopf ist sehr fein und schön gemacht. Diesmal ist dieser mit Barett als Kopfbedeckung ausgeliefert, allerdings verwundert mich die Andeutung des Barettabzeichens, das mir stark nach dem der Panzeraufklärer aussieht ... nicht wirklich passend für Wieselbesatzungen.

Die Bauanleitung ist im DIN A4 Querformat und umfasst 30 Baustufen in den typischen Takom 3D Zeichnungen. Alles sieht gut verständlich und übersichtlich aus.
Auf den letzten Seiten sind dann 4 farbig gedruckte Farbprofile abgedruckt, als Bemalungs und Markierungshilfe
Die 4 vorgeschlagenen Optionen sind:

  • FschJgBlt.373, KFOR, Kosovsko-Mitrovica, März 2000 in Standard Nato Dreifarbtarnung
  • 5./Jg.Btl.292, IFOR, Ustikolina, Bosnien, 1996 in Standard Nato Dreifarbtarnung
  • FschJgBlt.373, KFOR, Kosovsko-Mitrovica, März 2000 in Standard Nato Dreifarbtarnung
  • 5./FschJg.Btl.263, Hillersleben in Standard Nato Dreifarbtarnung


Der Bau

Der Bau dieses Bausatzes beginnt, wie so häufig, mit dem Bau des Laufwerks an die bereits nahezu einteilig gespritzte Unterwanne. Hier müssen Schwingarme und Drehstäbe erst noch zusammengeklebt werden und diverse Kleinteile, inklusive der Verstärkungsringe um die Wannenöffnungen der Drehstäbe eingeklebt werden. Die Drehstäbe werden dann eingeschoben und mittig in der Wanne verklebt. Es ist mir allerdings ein Rätsel, warum man keine eindeutig nur in einer Position passende Form (rechteckig, Passstift, etc) genommen hat, sondern eine, die in relativ vielen Positionen passt, zumal man den exakten Sitz auch nicht optisch prüfen kann. So kann man diese nur fest andrücken und dann aussen den Stand der Schwingarme auf einer ebenen Fläche kontrollieren.
Die Drehstäbe am Heck für die Umlenkrolle sind ähnlich tricky und man muss zusehen, dass man die Abdeckung A9 absolut passig und spaltenfrei aufklebt und das im Idealfall ohne den darin liegenden Drehstab zu verkleben.
Dann kann man auch schon die Heckwand einkleben, die wirklich 1A an alles Seiten passt, sofern man alle Angüsse exakt sauber abgetrennt und verschliffen hat. Man sollte nur sehen, dass unten keine Spalte entsteht und oben beide Ecken mit den Seitenwänden abschließen.
Die schmale Bugplatte B25 ist etwas tricky, denn die keilförmigen Aussparungen vorn an den Seitenwänden verwirren bezüglich der Einpassung - aber man kann diese getrost ignorieren und die Platte einfach aufsetzen und verkleben. Im Zweifelsfall die Oberwanne dazu trocken aufsetzen und prüfen, dass diese nun vorn und hinten mit den Platten sauber abschließt.


Weiter geht es mit dem Laufwerk - hier werden die Endanschlagsdämpfer eingeklebt und die mehrteiligen Kettenspanner - die Bauübersicht dieser ist etwas verwirrend um zu erkennen welches Teil genau wo hingehört. das vergrößerte Inset in der Anleitung hilft etwas weiter, zeigt aber auch nicht klar, dass die Teile B33 und 34 letztenendes nicht parallel, sondern etwas schräg verläuft.
Der Stoßdämpfer läuft hier nach innen und wird nicht verklebt, sodass eine Federung des Leitrads möglich ist, wobei gefühlt die Stange bereits innen oben am Anschlag sitzt, aber die kann man ggf. kürzen falls die Federung wichtig ist.
Der vordere Stoßdämpfer ist starr in einem Teil gespritzt, d.h. die vorderste Laufrolle kann dann nicht mehr einfedern - das mag zunächst ärgerlich und unverständlich erscheinen, aber nach dem Aufziehen der Kette ist mir jetzt klar, warum, denn die Kette sitzt wie im Original ganz stramm. Der Zug der Kette würde diese Laufrolle dann nach oben ziehen, was Schei*e aussieht.
Nach dem Verkleben der Stoßdämpfer sollte man nochmal einen kritischen Blick auf die übrigen Schwingarme haben, ob diese nun die gleiche Höhe wie der erste aufweisen. Notfalls innen die Aufnahmen nochmal mit Kleber anlösen und neu ausrichten.

Dies geht allerdings einfacher (da die Radaufnahme des Leitrads das Ausrichten auf ebener Fläche so unmöglich macht), wenn man die Laufrollen schon anbaut - dann hat man die perfekte Optik zur Bestimmung ob alle Räder am Boden stehen oder irgendwas kippelt. Die Laufrollen, wie auch Treib- und Leitrad setzen sich aus zwei Halbteilen zusammen zwischen denen noch ein Plastikring eingelegt wird um die Laufrolle drehbar zu halten. Wichtig ist beim Zusammenkleben darauf zu achten, dass die Passstifte auf der einen Hälfte mit den Aufnahmelöchern auf der anderen zusammenpassen - dies ist insbesondere beim Leitrad tricky, da diese nicht gleichmäßig über die Speichen verteilt sind und daher nur in einer einzigen Position passen! Und obacht: Die Bauanleitung beschreibt hier (im Gegensatz zum vorigen TOW Modell) einen neuen Weg, nämlich dass man erst nur die inneren Laufrollen aufbringt und die äußeren Teile erst nach dem Aufziehen der Kette. Macht in meinen Augen keinen Sinn, bzw. kompliziert den Zusammenbau nur. Die Kette kann man jedenfalls ohne Probleme aufziehen wenn die Laufrollen schon komplett sind.
Den Kleber an den Laufrollen sollte man dann wirklich ordentlich durchziehen und trocknen lassen, bevor man diese auf die Schwingarme aufsteckt. Ja, aufstecken reicht tatsächlich, denn der innenliegende Ring ist recht knapp, sodass man etwas Kraft benötigt um die Räder aufzustecken. Dafür halten sie dann aber auch ohne Kleber. Und mit dem Leitrad kann man denn zum Kettenaufziehen dieses abnehmen und mit Kette wieder aufstecken - ganz easy.
Die Wannenseiten werden dann weiter mit "Kleinkram versehen, wie Werkzeug und den Zurrösen, die sich beweglich einbauen lassen - etwas fummelig (auch die Versäuberung) und man muss beim einkleben achtgeben, dass die beiden Halteteile exakt in ihren Aufnahmen sitzen und die Öse an sich gerade und sicher festhalten.

Der Auspuff kann ganz locker und einfach an den vorgesehenen Haltepunkten angeklebt werden - natürlich sollte man hier auch wieder sorgfältig schauen, dass er wirklich überall exakt anliegt und nicht schräg angebaut ist oder irgendwo absteht (denn das würde später den Anbau der Kettenbleche und der Hitzeschutzbleche verkomplizieren).

Dann geht es an den Bau der Ketten, die dann auch erst nach der Bemalung aufgezogen werden.
Die Ketten setzen sich aus der Unterseite, den Bolzen mit Endverbindern, der Oberseite und den Kettenführungszähnen zusammen. Das klingt relativ aufwändig. Das ist zumindest die Versäuberung der Teile, ja - der Zusammenbau selber gestaltet sich dank der Bauhilfe recht einfach und angenehm. Dabei werden dort erst 8 Unterteile eingelegt und dann die Kettenbolzen, die alle in einem Bauteil zusammen aufgelegt werden und darüber dann passend 8 Oberseite aufgeklebt werden und damit die Kettenteile miteinander verbunden werden - die Kettenglieder werden angenehmerweise mit zwei Stiften im Inneren verbunden und verklebt, was gut hält und dort auch den Kleber weiträumig von den Bolzen weghält.
Die Kettenführungszähne werden dann auch zusammen in einem Stück alle aufgesetzt und verklebt. Sobald der Kleber richtig fest angezogen ist, kann man mit dem Seitenschneider die Angüsse der Kettenbolzen und Führungszähne abknipsen. Dabei müssen die Führungszähne nochmal ordentlich nachversäubert werden.

Wenn alle Kettenteile für eine Seite zu einem Strang zusammengebaut sind, werden die Ketten auf das Laufwerk gezogen. Ich habe es dieses Mal so gemacht, dass ich den Ring der Kette bereits vollständig schließe und dann das Leitrad abnehme und dann mit der Kette zusammen auf das Laufwerk bringe. Auf diese Weise gibt es keine Fummelei direkt auf dem Laufwerk um den Kettenring zu schließen, zumal der Zusammenbau mit den Einzelteilen nicht ganz einfach ist. Auf jeden Fall passt die Kette mit 50 Gliedern sehr exakt und so stramm, dass sie schön auf Zug sitzt (was, wie oben erwähnt, dann auch erklärt warum die vordere Laufrolle nicht einfedernd gemacht ist).

Wenden wir uns der Oberwanne zu. Hier werden von der Innenseite die Winkelspiegel eingesteckt und verklebt. Diese Winkelspiegel sehen wirklich hervorragend aus mit superklarem Plastik. Allerdings sind die Angüsse derartig dick, dass man selbst mit einem Seitenschneider ordentlich Kraft aufwenden muss und Gefahr läuft, dass der Winkelspiegel Risse bekommt - hier also vorsichtig sein! Ich verklebe diese von innen mit einem Klecks Tamiya extra thin.
So, wer denn die Luke für den Fahrer offen lassen möchte, bräuchte
Inneneinrichtung dafür, die aber nicht im Bausatz enthalten ist.

Ist das erledigt, kann man die Oberwanne aufsetzen und verkleben. Auch hier rate ich dazu alle Kontaktflächen nochmal akribisch auf Angussreste und ähnliche Unebenheiten zu untersuchen und zu entfernen. Danach passt die Oberwanne wirklich wie Ar*** auf Eimer auf die Unterwanne. Wie immer ist natürlich trotzdem Sorgfalt gefordert um beim antrocknen des Klebers an alle Kontaktstellen nochmal ggf. nachzudrücken, damit keine Spalte oder Überhang entsteht. Ist der Kleber erstmal fest, ist es immer schwierig das noch zu korrigieren.

Auf jeden Fall sollte man (wenn nicht alle Luken komplett dicht bleiben) so etwas wie eine Motorraumtrennwand um den seitlichen Luftauslass bauen, denn durch den kann man sonst später direkt in das Fahrzeug sehen, wenn von irgendwo Licht hereinfällt. Ich habe dazu einen Streifen Plastiksheet schräg innen in die Oberwanne eingeklebt. Ein bisschen fummelig und man sollte aufpassen, dass man mit den Steckschlitzen für die Kettenbleche nicht ins Gehege kommt.

Dann geht es daran die Oberwanne mit weiteren Anbauteilen zu versehen.
Griffe, Ösen, Werkzeug, usw. können ganz problemlos angebaut werden, den Lukendeckel des Fahrers verklebe ich , da ich keine Ambitionen habe, diesen offen darzustellen. Der linke Antennenfuß ist etwas tricky mit den beiden Kontaktstücken zur Wanne. Diese beiden Teile sollte man erst auf die Wanne kleben und ordentlich parallel ausrichten und dann darauf den Antennensockel vorsichtig anbringen.
Der Griff vor der Fahrerluke ist in der Bauanleitung nicht erwähnt, es handezt sich hierbei um das Teil B9.
An der linken Seite wird das PE Gitter in die Öffnung eingesetzt und mit Sekundenkleber verklebt - hier wirklich gut andrücken (aber ohne es zu verbiegen und in die Wanne zu drücken) und ausrichten.

Als nächstes folgen die beiden Kettenbleche ... hier werden zunächst die wenigen Anbauteile drauf geklebt - hier habe ich dem Teil B10 (der Handfeger) mit einem Skalpell etwas Struktur für die Borsten verliehen. Die PE Teile 13, die auf dem Staukasten angebracht werden sollen, müssen einmal etwas V förmig geknickt werden - das geht aus der Bauanleitung leider nicht deutlich hervor.
Da die Kettenbleche nun auf Länge in 4 Passschlitze gesteckt werden müssen und das Ganze zudem recht verwinkelt und nicht so gut zugänglich ist, sollte man zum einen diese einmal trockenpassen und sämtliche Kontaktflächen von den geringsten Unebenheiten befreien. Um das Einstecken noch etwas zu erleichtern kann man die Pass-Stege an den Kettenblechen von oben auf ganzer Länge etwas anschleifen, sodass sie zur Wanne hin spitz zulaufen. Dann die entsprechenden Aussparungen in der Wanne mit Kleber füllen und dann die Teile an den Kettenblechen ebenfalls mit Kleber bestreichen. Hierbei nicht zuuuu großzügig sein, denn sonst quillt der Kleber beim Andrücken überall hervor und versäubern ist da in den Kanten schwierig bis unmöglich.
An sich sind die Bleche so exakt gespritzt und auch dank der Auflage vorn auf der Wanne, dass die Bleche ziemlich gut ausgerichtet an der Wanne sitzen - als Modellbauer muss man nur dafür sorgen, dass sie eben spaltfrei bis an die Wanne ran angedrückt und verklebt sind. Dann noch einen prüfenden Blick von vorn und hinten ob die auch wirklich nicht hängen oder nach oben stehen und dann in Ruhe trocknen lassen. Die hinteren Schmutzfänger sind mit den PE Teilen der Halterung auch etwas tricky und man sollte links und rechts nicht verwechseln. Diese kann und sollte man auch vor dem Anbau der Kettenbleche ankleben, wobei man Gefahr läuft diese beim Anbau zu verknicken oder abzubrechen.

Auf der linken Seite werden dann zum einen die Spritzgussabdeckung der außenliegenden Lüftergitter angebracht, die man sauber abschließend einkleben sollte. Bei der Versäuberung muss man aufpassen, dass man nichts abbricht. Zum anderen müssen die PE Gitter der Hitzeschutzabdeckung des Auspuffs angebracht werden. Hier braucht man auf jeden Fall eine Biegehilfe um die langen Teile exakt zu knicken. Beim hinteren Teil kann man sich am Heckstück orientieren wie weit das obere Seitenteil zu knicken ist. Vor dem Ankleben sollte man das Teil trocken anlegen und sich über die exakte Position sicher sein - am Heck soll es genau abschließen, die untere Kante an der Kante des Kettenblechs und oben an den oberen, quadratischen Postionsnupsis.
Beim vorderen Gitterteil muss man ein wenig probieren, bis man den richtigen Winkel gefunden hat - der dünne untere Steg muss wieder auf der Kettenblechseite anliegen und der obere Teil auch auf den Haltenupsis. Das PE Teil 8 verbindet die beiden Bleche und deckt die Öffnung zum hinteren Teil ab. Es ist in der Anleitung nicht genau ersichtlich, aber die beiden dünnen Streifen müssen gegensätzlich zueinander geknickt werden. Und auch bei der vorderen Abschlussabdeckung, PE Teil 7 muss man ein wenig probieren, wie weit es geknickt werden muss um vorn und zur Seite hin jeweils parallel zu laufen.

An der Wannenfront müssen dann nur noch die Scheinwerfer mit Spiegelhalterung und Spiegeln angebaut werden. Leider liegen dem Modell keine Spiegelfolien für die Rückspiegel bei, sodass man sich hier selber behelfen muss. Die Scheinwerfer kann man innen in Chrom lackieren oder mit glänzender Silberfolie auskleiden und darüber die Linsen einkleben, was dem Ganzen ein recht realisitisches Aussehen verleiht.
Ich wollte mein Wiesel mit abgeklappten Spiegeln darstellen, das nicht so ohne weiteres vorgesehen ist. Ich musste daher die Löchern in den Aufnahmen für die Haltestangen zuspachteln und diese dann am Ende entsprechend plan an den Haltepunkt ankleben so wie die Spiegel dann auf der Wanne aufliegen.

Damit ist das Wiesel als Fahrzeug soweit fertig - nun geht es an den Turm.
Der Turm setzt sich im Groben aus Ober- und Unterteil zusammen, die wirklich erstklassig zusammenpassen. Wer die große Zieloptik authentischer darstellen will, müsste die Bodenplatte auf der die Optik sitzt für die kleine und Große Sichtfläche jeweils mit einer rechteckigen Öffnung versehen. Im Sichtblock (P11/P16) muss man sich dann eine Spiegelfläche im 45° Winkel aufbringen um es wie im original zu gestalten, bzw. das Gehäuse innen erst noch farblich anpassen und dann mit der Sichtscheibe verschließen.
Diesen Aufwand habe ich nicht betrieben - fiel mir aber später ein was man noch hätte machen können.

Die Luke kann man beweglich einbauen - man muss dafür allerdings recht sorgfältig die Halteteile am Heck verbauen, was etwas kniffelig ist - hier auf jeden Fall genau hinsehen welches Teil wo hin gehört und die Luke entsprechend einklemmt. Während der Kleber trocknet, die Luke am besten geschlossen halten, damit man sicher sein kann, dass sie später auch exakt schließt.

Dann geht es an den Bau der Mk20. Der Waffenkörper setzt sich aus zwei Halbteilen zusammen, was offenbar nötig ist, aber schon nervig, da schwer ordentlich zu versäubern. Nervenaufreibend wird es in Bauschritt 22 wo man viel winzige Bolzenköpfe (auf dem Foto rechts auf der Skalpellklinge) vom Spritzling abschaben und in kleine Aussparungen am Waffenkörper kleben muss. Leider sind auf dem Spritzling auch nur diese 4 Bolzenköpfe aufgeprägt, also darf man keinen verlieren.
D.h. beim Abtrennen sehr vorsichtig sein, evtl. mit einem Stück Tesa von oben gegen wegfliegen sichern. Dieses kleine Stück Plastik bringt man dann am besten per Zahnstocker,
den man kurz anleckt in Position und gibt auf die Empfängerstelle vorher einen Klecks Kleber, sodass das Teil dann direkt festgehalten wird und nur noch in Position gedrückt werden muss.
Insgesamt ist der Waffenkörper erstaunlich kleinteilig und man muss immer genau schauen, dass man kein Teil vergisst und vor allem richtig anbringt. Insbesondere die Rohrhalterung vorn sollte akribisch und genau ausgerichtet eingeklebt werden und der Kleber sollte richtig fest sein, bevor man das Rohr einklebt. Wo wir gerade beim Rohr sind ... dieses besteht aus Plastik mit aufsteckbarem Mündungsfeuerdämpfer aus Plastik. Diesen sollte man zur Verbesserung der Optik noch die Lüftungslöcher aufbohren. Das Rohr weist zwei feine, aber doch sichtbare, Trennnähte auf, die man mit einem Schleifschwamm entfernen sollte.
Beim Zusammenkleben von Rohr und MFD und dieses widerum in den Waffenkörper sollte man beim anziehen des Klebers die exakt gerade Ausrichtung in allen Ebenen genau überprüfen ... nichts sieht schlimmer aus als ein schiefes Rohr.


Beim weiteren Bau der Waffe darf man sich bei der Anleitung bei den Schritten 23, 24 und 25 nicht von der seltsamen Anordnung dieser verwirren lassen, denn neben 23 kommt 25 und erst darunter 24. Wichtig ist hier eigentlich nur der bewegliche Anbau der Höhenrichtzylinder zwischen Waffe und Waffenhalterung Dazu werden die Zylinderstangen Q42 und die Metallröhren (mit Q41) jeweils nur auf ihre Pins gesteckt und diese mit einer erhitzten Klinge angeschmolzen, dass die Teile beweglich bleiben aber nicht mehr runterrutschen können. Das Ganze kann man auch machen, wenn die Waffe mit Halterung bereits auf den Turm aufgeklebt ist. Beim einkleben der Waffenhalterung auf den Turm in die beiden vorgesehenen Schlitze sollte man sehr genau vorgehen und sehen, dass die Halterungen wirklich bis zum Anschlag und ohne Verkantung eingesteckt sind bevor der Kleber fest ist.

Im nächsten Schritt werden dann die beim Munitionskästen mit Halterungen und den Gurtzuführern aus Weichplastik zusammengesetzt. Der Anbau an den Turm erfordert dann nochmal akribisches Arbeiten damit die Halterung auf der linken Seite wirklich in allen Winkeln spaltenfrei ansitzt und rechts der Kasten wirklich genau mit den Löchern in den Passnippeln der Haltearme (die man besser zuvor an den Turm geklebt hat) sitzt.


Damit ist der Bau per se beendet und bevor es zur Bemalung geht, werden alle Bereiche der Klarsicht Teile wie Winkelspiegel und Blinker mit Amig Liquid Mask versiegelt.



Bemalung/Alterung

Die Bemalung erfolgte auch dieses Mal wie gewohnt, indem zunächst die Sprühgrundierung von Games Workshop in schwarz aufgesprüht wurde. Diese ergibt eine sehr schöne und sehr gut haftenden Oberfläche und deckt auch die PE Teile zuverlässig.
Darüber wurde dann mit
weißer Farbe (Tamiya XF-2) per Airbrush ein pre-Shading aufgebracht Dabei wurden horizontale Fläche deutlich heller gemacht, als schräge und vertikale. Bei den vertikalen habe ich einen Verlauf gesprüht, also oben heller als unten
Die Unterwanne am Laufwerk habe ich schwarz belassen.

Dann geht es daran die Grundfarbe aufgesprüht. Ich habe dazu
die Hataka Lacquer Farbe C152 NATO grün verwendet, das wirklich gut durch die Airbrush geht ohne Verstopfungen und auch recht gut von der Deckkraft steuerbar. Wobei man sich da auch schnell vetun kann, denn mit dem trocknen der Farbe wirkt das pre-Shading durchaus nochmal anders und man hat eventuell zuviel abgedeckt. In dem Fall kann man das Hataka Grün nochmal mit einem Schuss weiß aufhellen und nochmal ein paar Highlights nachsetzen (am besten am am Ende, nach dem Aufbringen der anderen Tarnflecken).

Nun geht es an die Tarnbemalung - hier eines vorweg: der Tarnplan der Anleitung ist hier schon deutlich besser (verglichen mit dem TOW Bausatz), aber immer noch nicht korrekt und ich habe mir zur Sicherheit den Tarnplan und ein paar Fotos von rundherum besorgt, denn Tarnplan und das was wirklich auf dem Fahrzeug ist weichen manchmal etwas ab - auch scheinen ein paar Flecken auf der Frontoberwanne zwischen den 90ern und heute ein paar leichte Variationen erfahren zu haben.

Ich habe zunächst von die braunen Tarnflecken mittels Panzerputty von MBK entprechend umrandet und dann mit Hataka Lacquer Farbe C188 Nato braun per Airbrush gefüllt. Mn muss hier natürlich achtgeben, dass der Sprühnebel nicht über die Wülste des Panzerputties gelangt. Also möglichst immer senkrecht und in kleinem Abstand arbeiten.
Dann die Umrandungen entfernen und die entsprechenden Umrandungen für die schwarzen Tarnflecken per Putty aufgebracht - wo diese Kontakt zu braunen Flecken haben, ein wenig vom braun überlappen lassen, damit es keine grünen Streifen im Übergangsbereich gibt.
Die schwarzen Flecken dann entsprechend mit der Hataka Farbe C125 Nato schwarz gebrusht.

Diese Farben lassen sich wie gesagt gut verarbeiten, das Einzige was mir bei dieser Farbe wirklich sehr auf den Senkel geht, ist, dass sie sich nicht im geringsten mit Wasser verträgt. Es ist halt keine Acrylfarbe. Wer (wie ich aus Gewohnheit) seine Airbrush mit Wasser ausspülen will, wird sein blaues Wunder erleben, denn mit Wasser reagiert die Farbe mit massiver Ausflockung. Da ich ein sehr fauler Mensch bin, gerade was das Reinigen angeht, ist das für mich trotz der tollen Eigenschaften ein massiver Minuspunkt.
Da durch die Umrandung mit Panzerputty die Flecken sehr scharfkantig sind, sprühe ich die Highlights der drei Farben (also die jeweilige Farbe mit etwas weiß aufgehellt) ohne Abdeckung mittig in die Flecken, bzw. passend zu abgegrenzten Flächen.


Nach etwas Trocknungszeit wird ein erster Überzug mit seidenmattlack von Amig per Airbrush aufgetragen und es geht dann an das Aufbringen der Decals und Bemalen der Details. In diesem Fall ist der Abschlusslack aus Acryllack sehr wichtig, denn später soll mit Enamelwashings gearbeitet werden und die würden potentiell mit den Enamel Hatakafarben reagieren - deswegen auch die Schutzschicht aus Acryllack.
Die Laufflächen der Laufrollen bemale ich mit Lifecolor UA734 worn black, Hebel und Griffstücke an der MK20, sowie die flexiblen Teile an den Antennen werden mit seidenmatt schwarz bemalt. Das Rohr der MK20 habe ich mit glänzend schwarz, das ich mit einem Klecks Gun Metal gemischt habe bemalt.
Die Glasflächen der Rückleuchten und Blinker werden mit transparentem rot und orange bemalt. Hier empfehle ich diese in mehreren dünnen Schichten aufzubringen, damit sich glatte Oberflächen ergeben. Die Katzenaugen unterlege ich zuvor mit einem intensiven rot.
Die Holzteile des Werkzeugs werden in einem ockerton grundiert und streifig mit braunen Ölfarben nicht deckend übermalt. Den Stiel der Schaufel habe ich zudem mit Natogrün fleckig übermalt. Die Metaillteile wurden erst mit gun metal von Amig bemalt und dann fleckig ebenfalls mit Nato grün.

Etwas tricky wird es bei der Bemalung der Munition in den Gurtzuführern, da sie in den käfigartigen Halterungen schwer zu erreichen ist.
Die Hülsen habe ich schwatz seitenmatt bemalt, die Munition im linken Zuführer ist die AP Munition, die ich mit schwarzen Köpfen bemalt habe - denkbar wäre auch lichtblau für AP Munition mit verkürzter Reichweite und die HE Munition im rechten Zuführer mit gelben Köpfen. Hier muss man wirklich mit dünnem Pinsel arbeiten. Die Zuführer an sich habe ich dann in Stahlfarbe mit einem Klecks schwarz gemischt und bemalt.

Die Kette habe ich ebenfalls mit Chaos black schwarz grundiert und dann die Metallteile der Kette mit AK 4041 per Pinsel farblich nachbehandelt und erhält damit einen schönen Farbton, der eine Färbung wie von ganz leichtem Flugrost entstehen lässt, je nachdem wie deckend sie aufgemalt wird.
Die Innenseite der Kette auf der die Laufrollen laufen, wird mit Amig Gun Metal und die Gummipolster der Innen- und Aussenseite mit Amig 0033 rubber & tires, das mit etwas seidenmatt schwarz gemischt wird, bemalt. Die besagten Gummiinlays auf der Innenseite der Kette muss man frei Hand aufmalen.

Kommen wir zu den Decals ... Die Flächen werden mit Weichmacher vorab bestrichen, das Decal aufgebracht und mit einem Wattestäbchen von der Mitte zum Rand hin angedrückt um mögliche Lufteinschlüsse auszustreichen. Dann Decals mit Weichmacher bestreichen und einwirken lassen.
Der anfangs sichtbare Tägerfilm sollte nach dem Auftrag von seidenmattlack wenn die Decals völlig angetrocknet sind, verschwinden, wobei es bei den taktischen Zeichen nicht schlimm ist, denn diese sind im Original auch Klebefolien mit sichtbarer Trägerfolie.

Da mir die Farbwirkung der Hatakafarben noch nicht 100% zugesagt hat und der Lackierung den letzten Schliff geben kann, habe ich mit ein paar Ölfarben die einzelnen Farbflächen als Filter nachbehandelt.
Dazu habe ich mit einem Zahnstocher einzelne Punkte aufgetragen und dann mit einem weichen Rundpinsel und Verdünner die Farben soweit in die Grundfarbe verblendet wird, dass die Ölfarbe nur noch einen leichten Farbhauch hinterlässt, der zum einen die Farben gefälliger wirken lässt, zudem kann man durch die verschiedenen Farben angrenzende Flächen leicht von einander variieren lassen um sie besser hervorzuheben.


Danach werden mit schwarzer, brauner und hellgrauer Ölfarbe ein paar helle und dunkle Punkte auf die vertikalen und geneigten Flächen gesetzt und mit einem sauberen Flachpinsel von oben nach unten gestrichen um Laufspuren zu simulieren und die Flächen etwas auflockern. Gerade an Details und Erhebungen kann man darunter dunkle Laufspuren gut darstellen.
Das ganze muss gut abgestimmt sein - die Streifen dürfen nicht übermächtig ins Auge stechen, aber dennoch genug sichtbar bleiben, dass sie unterschwellig einen interessanten Look für das Auge kreieren.
Insbesondere an den großen Seitenflächen der Unterwanne am Laufwerk macht sich diese Auflockerung der einfarbigen Bemalung gut.


Das washing - also das Betonen von Vertiefungen, Rillen und Details durch eine dunkle Farbe - steht als nächstes auf den Programm. Ich habe dies durch mit Amig 1008 Dark wash durchgeführt. In der Hauptsache als Pinwash, d.h. die Flächen wurden nach und nach mit Verdünner befeuchtet und dann mit einem dünnen Pinsel die Details spezifisch mit dem wash betupft um die dunkle Farbe an diesen Details gezielt aufzubringen. Farbmittelränder wurden dann mit einem sauberen Pinsel von der Fläche zu den Details hingewischt.
Durch das washing bekommt das Modell mehr Tiefe durch eine weitere Ebene, die Schatten verstärkt und Details mehr hervorhebt. Auch die Antirutschflächen kann man damit hervorheben, wobei es hier tatsächlich schwierig ist jeweils ein ganzes Pad gleichmäßig und nicht fleckig abzudunkeln.
WICHTIG: An der Kette habe ich auf das washing mit dieser Lösung verzichtet. Ich kann es nicht oft genug sagen, aber Washinlösungen wie diese auf Enamel/Verdünnerbasis greifen Klebenähte und Plastik an, die nicht von Farbe geschützt sind. Und gerade diese Kette sitzt am Ende sehr auf Spannung - d.h. jede brüchige Naht oder Kettenbolzen wird dann wegbrechen.
Ich habe die Kette daher mit die neuen Acryl Washes von Ammo by Mig behandelt. Allerdings hat mich die Wirkung nicht so überzeigt wie die sonstigen Washes. Und man muss vorsichtig sein, da man mit Acrylverdünner auf Acrylfarbe arbeitet und diese ggf. bei zu nasser Nutzung und mechanischer Reibung beschädigen könnte.

Als letztes steht dann das Trockenmalen auf dem Programm.
Hier habe ich mir aus verschiedenen Ölfarben einen hellen ocker-Ton angemischt und auf einem Stück Pappe erstmal etwas ruhen und das Öl d
adurch herausgezogen wird.
Mit einem mittelharten Flachpinsel wird nun etwas von der Ölfarbenmischung aufgenommen und auf einem Stück Pappe ausgestrichen, bis keine Farbe mehr abgerieben wird und nur noch wenige Pigmente im Pinsel verblieben sind.
Damit wird dann das Modell über Ecken, Kanten und Erhebungen gestrichen. Dadurch bleiben die hellen Farbpigmente spezifisch nur an den vorgenannten hängen und betonen diese mit einer Aufhellung. Das Modell erhält dadurch eine weitere Ebene und betont dadurch Details, die ansonsten untergehen.

Ganz zum Schluss habe ich ganz dezent im unteren Laufwerksbereich sandige und erdfarbene Pigmente mit einem weichen Rundpinsel aufgetupft.

Damit ist das Modell dann final fertig.




Fazit

Wieder einmal muss ich sagen, dass es wirklich wieder Spaß gemacht mal hier im großen Maßstab zu bauen, sich nicht über Fitzelteile und winzige, fragile Kettenglieder zu ärgern - nein, hier stand echt mal der Spaß im Vordergrund, zumal Takom die Teileanzahl bei Beibehaltung toller Details niedrig gehalten hat. Auch das bewegliche Laufwerk mit der Kette mit den Doppelbolzen im Endverbindern ist toll. Auch wenn es auf dem Papier aufwändig wirkt, baut sich die Ketten relativ schnell und vor allem problemlos. Hier und da hätte man noch ein paar Details ergänzen können und Takom hätte sich durch die Beilegung von Spiegelfolie und Masken für die Winkelspiegel glänzen können.
Ein bisschen ist auch schade, dass nicht mal ein bisschen Inneneinrichtung vorhanden ist um wenigstens die Fahrerluke Luken zu öffnen. Auch ist es schade, dass man hier nur die A0 Version bauen kann, obwohl mit nur wenigen Teilen A1 und A2 und mit ein paar mehr Teilen auch A3 und A4 machbar gewesen wären - aber so können sich die Aftermarket Hersteller über diese Chance freuen.

Preis / Leistung: ***** Paßgenauigkeit: *****
Detailierung: ***** Schwierigkeitsstufe: *****



© 03/2022 Thomas Hartwig

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