ZTZ 99A MBT


 



Original

Die Entwicklungsarbeiten, die schließlich zum Typ 99 führten, begannen in den späten 1970er Jahren. Der Typ 99 ist die kampfwertgesteigerte Version des Typ 98, der in der Militärparade in Peking 1999 zum ersten Mal der Öffentlichkeit präsentiert wurde. Im Vergleich zum Typ 98, der nicht in Dienst genommen wurde, sondern nur zu Testzwecken für die chinesische Volksbefreiungsarmee diente, verfügt der Typ 99 über eine verstärkte Panzerung am Geschützturm und an den Frontseiten der Wanne. Durch die zusätzliche Panzerung (man geht davon aus, dass es sich um eine Reaktivpanzerung handelt) wiegt der Kampfpanzer knapp drei Tonnen mehr. Dieses zusätzliche Gewicht erfordert eine stärkere Motorisierung. War der Typ 98 mit 49,5 t Gewicht noch mit einem 1.200 PS starken Motor ausgestattet, so wiegt der Typ 99 mehr als 52 t und wurde deshalb mit einem 1.500 PS starken Motor versehen.
2006 wurden die ersten Panzer dieses Typs an die Truppe ausgegeben. Der geschätzte Preis pro Einheit liegt bei vier Millionen US-Dollar und man vermutet, dass momentan über 100 Panzer vom Typ 99 im Dienst sind. Jährlich werden voraussichtlich 20-30 dazukommen.

Der Typ 99 vereinigt Elemente des westlichen Panzerturm-Designs und des russischen Wannen-Designs. Die Wanne erinnert stark an den sowjetischen T-72, wobei die Wanne des Typ 98/99 um einen Meter länger ist. Sah der Turm des Typ 98 wie eine "Miniversion" des amerikanischen M1 Abrams aus, so erinnert der Turm des Typ 99 eher an den des deutschen Leopard 2A5.

Die Hauptwaffe ist eine 125-mm-Glattrohrkanone mit Autolader, die sowohl normale Projektile wie auch lasergesteuerte Panzerabwehrlenkwaffen verfeuern kann. Außerdem besitzt der Typ 99 sowohl ein 12,7-mm-Maschinengewehr als auch ein - achsparallel zur Hauptkanone montiertes - 7,62-mm-MG. Abgesehen von den Rauchgranatenwerfern befindet sich hinter der linken Luke auf dem Turm ein drehbarer Laser, der eine feindliche Zielanvisierung wahrnehmen und mit erhöhter Stärke die Optik/Elektronik des Angreifers stören oder sogar beschädigen kann.

Allgemeine Eigenschaften:
Besatzung: 4/3
Länge: 11,0 m (Länge mit Geschütz in 12-Uhr-Stellung)
Breite: 3,4 m
Höhe: 2,2 m
Gewicht: 54 Tonnen

Panzerung und Bewaffnung:
Panzerung: Kompositpanzerung
Hauptbewaffnung: 1 x 125 mm Glattrohrkanone
Sekundärbewaffnung: 1 x 12,7 mm Maschinengewehr (Deckaufbau), 1 x 7,62 mm Maschinengewehr (koaxial zur Hauptkanone)

Beweglichkeit:
Antrieb: Dieselmotor, 1.500 PS (1.100 kW)
Federung: Torsionsstab
Höchstgeschwindigkeit: 80 km/h
Leistung/Gewicht: 27,4 PS/Tonne
Reichweite: 450 km, 600 km mit externen Kraftstofftanks

Quelle: Wikipedia

Bausatz

Der Bausatz besteht aus 10 Spritzlingen aus hellgrauem Plastik. Darüber hinaus gibt es noch eine Unterwanne und das Oberteil des Turmes aus dem gleichem Material. Die Kette verteilt sich als Einzelgiederkette nochmals auf nicht weniger als 14 Spritzlingen aus hellgrauem Palstik. Darüber hinaus gibt es noch einen Bogen für Decals und eine kleine PE-Platine mit Abdeckgittern für den Motorraum.


Die Bauanleitung führt in 10 Baustufen zum Ziel und ist klassisch schwarz-weiß gehalten und dürfte auch Anfänger vor keine großen Schwierigkeiten stellen, da die einzelnen Abschnitte recht übersichtlich gehalten sind. Zusätzlich zur Bauanleitung gibt es noch zweiseitiges, farbig gedrucktes DIN A4 Blatt auf dem die Lackierung und die Farben von 4 Seiten zu sehen ist, zusammen mit der Platzierung der Markierungen. Der Decalsatz lässt zwar mehrere Fahrzeuge aufgrund diverser Nummern zu, allerdings schweigt die Anleitung darüber, wie die Nummern zu verwenden sind, bzw. wo und wann der ZTZ eingesetzt wurde. Schön finde ich hingegen die Tatsache, dass die Farbhinweise für verschiedene Hersteller angebracht sind. In diesem Falle sind es Mr. Hobby, Vallejo, Model Master, Tamyia sowie Humbrol.

Zusammenbau

Beim Bau des ZTZ hat man viel Freude und er geht recht schnell von statten. Ich kann ihn durchweg auch Anfängern empfehlen. Die beiliegenden Ätzteile sind nicht optional, sondern müssen verbaut werden. Sie halten sich allerdings sehr in Grenzen und die Verarbeitung dürfte niemanden ernsthate Kopfzerbrechen bereiten. Insgesamt ging der komplette Rohbau in ca. 5 Stunden über die Bühne.
Ein paar Probleme gab es allerdings bei der Passgenauigkeit der vorderen Zusatzpanzerung am Turm. Hier kam Spachtelmasse von Vallejo zum Einsatz. Ansonsten sollte man bevor man den Bohrer anschmeisst eine Passbprobe machen. Bei mir wollte gar nichts passen, insbesondere die Zusatzpanzerung an der Wannenfront war ein Problem.
Ansonsten gibt es aber keine Probleme. Ich habe noch die Mündung des Fla-MG mit einem 0,5mm Bohrer aufgebohrt und den Scheinwerfer mit einer Kugelfräse aufgefräst. Darüber hinaus wurden die Antennenfüsse ebenfalls noch mit einem 0,5mm Bohrer aufgebohrt, um später passende Stahlstangen als Antennen aufzunehmen.
Da die hinteren Halterungen für die Benzinfässer recht verlassen aussahen, musste hier Abhilfe geschaffen werden. Dies geschah, indem ich mir die passenden Benzinfässern von einem Revell T-80 'borgte'.


Bemalung/Alterung

Vor der Lackierung wurde deer gesamte ZTZ mit Spiritus gereinigt, um eine bessere Grundlage für die folgende Lackierung zu schaffen. Danach wurden die Laufrollen lackiert. Um hier saubere Ergebnisse zu erzielen, griff ich auf die Spannvorrichtung von der Firma Aries zurück.
In einem ersten Schritt werden die Laufrollen mit Tire Black von Gunze lackiert. Anschliessend die passende Abdeckplatte über die Laufrollen legen und die Felgen lackieren. Fertig! Während des Trocknens habe ich den unteren Bereich der Wanne mit Black Green von Tamiya lackiert. Anschliessend wurden die Laufrollen zusammengebaut und an die Wanne montiert.

Mit dem Anbringen der Kettenblenden war der Panzer nun komplett. Es folgte die etwas ungewohnte Dreifarb-Tarnung der Chinesen. Los ging es mit Sandgelb. Nach einer Nacht durchtrocknen wurden die hellgrünen und danach die dunkelgrünen Flecken aufgetragen. Um die Lackierung ein wenig aufzuhellen wurden die beiden Grüntöne noch mit etwas hochverdünntem Sandgelb bearbeitet. Nach dem Anbringen der Decals war die Lackierung schon abgeschlossen und der ZTZ wurde mit einer Schicht Matt Lack von Gunze versiegelt.



Ketten

Die Ketten liegen dem Bausatz in Form von Einzelgiederketten aus Spritzguss bei. Die Laufflächen weisen keine Sinkstellen aus, allerdings ist jedes Kettenglied mit zwei Befestigungen und zwei Auswerfer gesegnet, so dass hier einiges an Arbeit ansteht. Ich habe zunächst einmal alle Auswerfer abgetrennt und die Verbindungspunkte verschliffen.
Beim Anbringen der Kette habe ich mir die Angelegenheit dahingehend erleichtert, dass ich nur die sichtbaren Kettenglieder angeklebt habe udn die oberen wegließ, da diese ohnehin durch die Kettenblenden verdeckt sind. Darüber hinaus habe ich mir für jede Seite ein großes Segment aus mehreren Gliedern angefertigt.

Zunächst wurden auch die Kettenglieder wie die Wanne mit Spiritus gereinigt. Anschliessend wurden sie mit Stainless Steel von Aalglatt lackiert, da ich polierte Laufflächen auf der Innenseite der Kette darstellen wollte. Nach einem Tag Trockenzeit wurden die Bereiche, welche Kontakt mit den Laufrollen haben, mit Tamiya Masking Tape abgeklebt, welches passen zurechtgeschnitten wurde. Es folgte die eigentliche Lackierung mit Steel von Gunze, welche mit Isoprphylalkohol verdünnt. Nach dem Trocknen der Farbe wurde das Maskung Tape abgezogen und die Kette an den ZTZ angebracht.

Details und Alterung

Zunächst bekam der ZTZ einige Filter aus dem Hause Sin Industries verpasst. Danach bearbeitete ich den Panzer mit einem Washing. Das Washing wurde mit einem dünnen Pinsel nur an den Details angebracht und dient dazu, dem Panzer mehr 'Tiefe' zu geben, resp. einzelne Details hervorzuheben. Zum Einsatz kam hier einer Mischung aus schwarzer und laubgrüner Ölfarbe, welche mit White Spirit verdünnt wurde. Anschließend wurden noch die Details wie die Positionslampen oder die Winkelspiegel bemalt und die Kette, sowie das Fla-MG und die Antennen angebracht. Der Baumstamm am Heck des ZTZ stammt aus Naturholz und wurde bei einem Spaziergang der Natur entnommen.

Nach dem Trocknen wurde der ZTZ eingestaubt. Hierbei griff auf Pigmente aus dem hause MiG Productions zurück. Um die Kratzer an den Seitenschürzen darzustellen, welche durch eine Fahrt durch Gebüsch entstehen. Rieb ich mit einer Zanhstocherspitze an den Seitenschürzen entlang. Die Pigmente wurden am Ende noch mit White Spirit fixiert. Den Abschluss des Baus bildeten noch einige Benzinflecken, sowie die Rußwolken an den Auspuffendrohren. Damit war der Bau des ZTZ abgeschlossen.



Farbtabelle:

Fahrzeug
  • Light Green (Gunze; H303)
  • Dark Green (Gunze; H309)
  • Sandy Brown (Gunze; H313)
  • Wood Brown (Gunze; H37)
  • Tire Black (Gunze; H77)
  • Steel (Gunze; H18)
  • Clear Red (Gunze; H90)
  • Clear Blue (Gunze; H93)
  • Clear Orange (Gunze; H92)

Pigmente/Filter für die Alterung:
  • Light Dust (MiG Productions; P027)
  • Europe Dust (MiG Productions; P028)
  • Dark Mud (MiG Productions; P033)
  • Gulf War Sand (MiG Productions; P037)
  • Industrial City Dirt (MiG Productions; P039)
  • Green for Light Green (Sin Industries; P244)
  • Brown for Dark Green (Sin Industries; P245)
  • Grey for Bright Green (Sin Industries; P246)
  • Light Rust Effects (MiG Productions; P412)
  • Standard Rust Effects (MiG Productions; P411)

Fazit

Mit dem ZTZ 99A hat Hobby Boss ein schönes Modell auf den Makrt gebracht, was man nicht alle Tage sieht und somit zu einem Exoten in der Vitrine werden dürfte. Der Bau hat sehr viel Spaß gemacht hat und dürfte auch Anfänger vor keine allzugroßen Herausforderungen stellen.

Preis / Leistung: ***** Passgenauigkeit: *****
Detaillierung: ***** Schwierigkeitsstufe: *****




© 01/2010 Sven Heimroth

13131 Leser des Bauberichts seit dem 28.01.2010

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